Ein Parkettboden aus Eiche ist sehr robust und strapazierfähig. Er wird daher auch mit besonderen Belastungsproben, wie sie beispielsweise im Flur oder Kinderzimmer vorkommen können, gut fertig. Allerdings hat das wertvolle Holz auch seinen Preis – einer der wenigen Nachteile. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund ums Thema Eichenparkett.
Alles auf einen Blick:
- Bodenbeläge aus Eiche gibt es in hellbraun, goldbraun und dunkelbraun, aber auch in weiß oder grau.
- Ein Eichenboden wird entweder im rustikalen Landhausstil in Form von Dielen oder als Muster verlegt.
- Zu den Vorteilen von Eiche gehören die außerordentliche Robustheit und Festigkeit. Außerdem arbeitet Eichenholz nicht so stark wie andere Hölzer und hat ein relativ geringes Schrumpf- und Quellverhalten.
- Mit der richtigen Pflege hält Ihr Parkett mindestens 30 bis 40 Jahre.
- Ein Parkettboden aus Eiche gehört nicht zu den Schnäppchen. Rechnen Sie mit Quadratmeterpreisen über 100 Euro. Einfache Produkte, Restposten sowie 2. Wahl gibt es natürlich auch günstiger.
Eichenparkett: Optik und Lebensdauer
Ein Parkett ist ein Meister der Wandlung. Je nach Farbe, Maserung und Format zaubert es einen rustikalen Boden im Landhausstil oder einen edlen Naturholzboden in Ihrem Zuhause. Bei entsprechender Pflege können Sie sich mehrere Jahrzehnte daran erfreuen.
Wie sieht Eichenparkett aus?
Von weiß und grau über goldbraun bis hin zu schwarzbraun, mit rauer oder glatter Haptik, in matt oder spiegelnd: Bei einem Parkettboden aus Eiche schlägt das Herz eines jeden Individualisten höher. Denn mithilfe spezieller Wärme- und Oberflächenbehandlungen ist so gut wie jedes Design möglich.
Format
Eichenparkett kann beispielsweise in traditioneller Dielenoptik, also in Form von schmalen Brettern, verlegt werden. Der Unterschied zu richtigen Dielen liegt darin, dass Parkett kleinformatiger ist und das Eichenholz auf sogenannten Trägerplatten aufgebracht wird. Sie verlegen also keine langen, breiten Eichenbretter, sondern kürzere, schmale Paneele. Ein klassischer Parkettboden wird oft auch als Muster verlegt. Üblich sind zum Beispiel Mosaike, Fischgrätparkett, Stäbchenparkett, Schiffsboden oder Hochkantlamellen.
Farbe
Die Farbpalette bei Eichenparkett reicht von weiß und grau über goldene Brauntöne bis hin zu schwarzbraun. Helle Farbtöne entstehen, indem das Holz gekalkt oder mit einem speziellen Öl oder Lack behandelt wird. Dunklere Farben entstehen durch eine besondere Wärmebehandlung, die unter Experten als räuchern bezeichnet wird. Je nach Prozedur erhält das Holz einen Farbton zwischen dunklem goldbraun und schwarzbraun.
Maserung
Die Maserung ist zum einen vom natürlichen Wuchs des Baums abhängig. In der Möbelbranche unterscheiden Experten beispielsweise zwischen der stark gemaserten Wildeiche und Asteiche, der rissigen Kerneiche und der ruhigen Edeleiche. Damit sind nicht unterschiedliche Eichenarten gemeint, sondern die Ausprägung der Maserung, die ein Holzstück von Natur aus mitbringt.
Oberfläche
Bei der Oberfläche geht es zum einen um die Haptik, also das Gefühl beim Anfassen, zum anderen um den Glanzgrad. Gefragt ist derzeit vor allem gebürsteter Parkettboden. Dabei wird die oberste, weiche Holzschicht mit einer Drahtbürste abgetragen. Härtere Bestandteile, wie die Maserung, bleiben bestehen und treten im Anschluss hervor – Sie können Sie also spüren. Üblicherweise wird das Eichenparkett mit einer Lackschicht überzogen. Zum einen schützt diese das Holz vor äußeren Einflüssen, da es im natürlichen Zustand sehr empfindlich ist. Zum anderen können Hersteller dem Holz so einen matten oder glänzenden Schimmer verpassen.
Wie lange hält Eichenparkett?
Für gewöhnlich hält ein Parkettboden locker 30 bis 40 Jahre. Das gilt jedoch nur bei entsprechender Pflege und sorgsamem Umgang. Eichenholz hat jedoch gegenüber anderen Holzarten einen besonderen Vorteil, der sich positiv auf die Lebensdauer auswirken kann: seine Robustheit und Festigkeit.
Vor allem die Festigkeit liegt daran, dass Eiche eine hohe Rohdichte aufweist. Damit ist der Anteil an Zellwandsubstanz deutlich höher als der Anteil von Hohlraum. Diese besondere Beschaffenheit liegt unter anderem am Wachstum. Eichen schießen nicht schnell aus dem Boden, sondern benötigen zum Wachsen viele Jahre.
Eigenschaften & Pflege
Eiche ist unter den Laubbaumarten ein besonders robustes und strapazierfähiges Holz. Dieser entscheidende Vorteil liegt an der hohen Rohdichte. Damit eignet sich Eiche besonders gut als Bodenbelag, denn dieser sollte unempfindlich sein und Beanspruchungen standhalten. In der Pflege unterscheidet sie sich jedoch nicht von anderen Holzböden.
Welche Vor- und Nachteile hat Eichenparkett?
Vorteile | Nachteile |
---|---|
strapazierfähig durch die hohe Festigkeit | für Nassbereiche ungeeignet |
langlebig aufgrund der Robustheit | neigt zu Fugen- und Rissbildung |
als heimisches Holz nachhaltig | überträgt Schall und Trittgeräusche |
geringes Quell- und Schrumpfverhalten | vergleichsweise teuer |
in vielen Farben erhältlich | |
formstabil |
Wie pflegen Sie Eichenparkett?
Ob Sie einen Parkettboden aus Eiche, Buche, Esche, Lärche, Nussbaum oder einer anderen Holzart haben, ist nicht entscheidend. Denn bei allen Naturholzböden fällt die Pflege in etwa gleich aus. Wenn Sie ein paar Tipps beachten, hält Ihr Parkett nicht nur länger, sondern sieht auch noch nach Jahren ansehnlich aus.
- Flüssigkeiten schaden einem Holzboden und können zu Aufwölbungen, Flecken und Verfärbungen führen. Wischen Sie versehentlich vertropftes Gieß- oder Putzwasser und verschüttete Getränke sofort weg.
- Wischen Sie nicht feucht durch. Erlaubt sind allenfalls nebelfeuchte Baumwolltücher. Benutzen Sie im Putzwasser speziellen Parkett-Reiniger, keinesfalls farbige oder scharfe Reiniger.
- Verwenden Sie keine Mikrofaser-Tücher. Sie können Kratzer verursachen.
- Um Sand und Staub zu entfernen, greifen Sie am besten zum Staubsauger oder Bodenwischer mit Baumwolltuch. Benutzt Sie nur den Staubsauger, wenn Sie einen speziellen Bürstenaufsatz oder sogar einer Parkettdüse haben. Ansonsten gibt es Kratzer.
- Bringen Sie an der Unterseite von Möbeln, an Tisch- und Stuhlbeinen und sonstigen Gegenständen, die auf dem Boden stehen, Filzgleiter an. Sie sorgen dafür, dass Möbel und Co. beim Verschieben keine Kratzer hinterlassen.
Für den Fall, dass Ihr Holzboden aus Eiche über die vergangen Jahre einige Flecken, Kratzer und Macken gesammelt hat, können Sie ihm eine Verjüngungskur verpassen. Dafür wird die oberste Schicht des Parketts abgeschliffen und anschließend neu versiegelt. Die Versiegelung ist sehr wichtig, da ein abgeschliffener Holzboden über keinerlei Schutz mehr verfügt. Ob Sie nun ein Parkett oder einen Dielenboden versiegeln – hier erfahren Sie, wie es funktioniert.
Eichenparkett kaufen: Preise
Ein Bodenbelag aus Eiche ist im Gegensatz zu vielen anderen Holzarten sehr robust und widerstandsfähig. Er eignet sich daher auch für stark beanspruchte Räume. Wenn Sie das passende Parkett für Ihr Zuhause aussuchen, zählen jedoch nicht nur Optik und Preis.
Worauf sollten Sie beim Kauf achten?
Bevor Sie ein Parkett-Modell wählen, sollten Sie vorab einige Fragen klären, die speziell für Ihr Zuhause von Bedeutung sind:
- Ist das Parkett für eine Fußbodenheizung geeignet?
- Auf welche Art, beispielsweise schwimmend oder verklebt, sollte das Parkett verlegt werden?
- Wie dick sind die Paneele?
- Benötigt das Parkett aufgrund von UV-Strahlung eine besondere Schutzschicht?
- Wünschen Sie sich einen naturbelassenen (geölten) oder einen versiegelten (lackierten) Boden?
Wie viel kosten Eichenparkett?
Bodenbeläge aus Eiche sind, verglichen mit anderen Holzarten wie Buche, Esche oder Lärche, relativ teuer. Besonders bei Markenprodukten und namhaften Herstellern sind Quadratmeterpreise über 100 Euro keine Seltenheit. Mitunter können die Preise die 250-Euro-Grenze übersteigen.
Der hohe Preis liegt unter anderem am natürlichen Wachstumsverhalten von Eichen. Im Vergleich mit anderen Laubbäumen brauchen Eichen sehr lange, um eine entsprechende Höhe und Dicke zu erreichen. Bis eine Eiche gefällt und zu Dielen, Parkett oder Möbeln verarbeitet werden kann, muss man also lange warten. Eichenholz ist daher generell wertvoll und hochpreisiger als beispielsweise Buche oder Nussbaum.
Fazit
Eiche ist eine Holzart, die sich sehr leicht und problemlos bearbeiten lässt. Mithilfe von Wärmebehandlungen und speziellem Öl und Kalk lässt sich der natürliche, goldbraune Farbton abdunkeln oder aufhellen. So finden Sie nicht nur Eichenparkett in sämtlichen Farbnuancen zwischen hellbraun und schwarzbraun, sondern auch in weiß und grau. Je nach Oberflächenbehandlung lässt sich die Maserung mehr oder weniger herausarbeiten, sodass Sie diese bei Berührung sogar fühlen können. Was das Muster Ihres Parketts angeht, sind Sie ebenfalls völlig frei. Üblich und derzeit im Trend liegen dielenartig verlegte Paneele. Wer nicht den rustikalen Landhaus-Stil bevorzugt, sondern es lieber edel und elegant möchte, wählt eher klassische Muster wie Stäbchen, Fischgrät oder Mosaik. Ein Boden aus Eiche gilt als äußerst robust und langlebig. Bei guter Pflege und hochwertigen Produkten sind 30 bis 40 Jahre eine realistische Lebensdauer. Besonders der letzte Punkt hat darauf Einfluss. Wer sich für Eiche entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er ein vergleichsweise teures Holz gewählt hat. Wer sich für Billigprodukte entscheidet, um den Preis zu drücken, darf keinen rustikalen Bodenbelag und schon gar nicht eine so lange Lebensdauer erwarten.