Knarrende Dielen können auf Dauer zu einem echten Problem werden, denn sie belasten die Nerven und weisen auf mögliche Schäden im Holz hin. Erfahren Sie auf Tischler-Schreiner.org, welche Ursachen das Knarzen haben können und wie man es am wirkungsvollsten unterbindet.
Wer echte Dielen in seiner Wohnung oder in seinem Haus hat kann, sich glücklich schätzen, denn dieser Bodenbelag ist robust, optisch ansprechend und sorgt für ein gutes Raumklima. Durch immer modernere Methoden der Holzverarbeitung sind Holzböden inzwischen auch im Badezimmer verlegbar. Irgendwann haben viele Holzbodenbesitzer allerdings das gleiche Problem zu beklagen: Mit den Jahren fangen Dielen beim Betreten an zu knarren. Nicht jeder möchte seine Dielen dann gleich herausreißen und sucht deshalb nach Alternativen. Von vielen im Internet angebotenen Hilfestellungen raten Profis jedoch ab: Die Ursachen für knarrende Dielen können nämlich unterschiedlich sein und verlangen individuelle Herangehensweisen.
Warum knarren meine Dielen?
Alte Dielen knarren besonders dort, wo sie oft betreten und dadurch abgenutzt werden. In manchen Wohnungen und Häusern entwickeln sich irgendwann regelrechte Laufwege, die beim Betreten unentwegt knarren. Oft wurden auf alten Dielen Spanplatten und Teppiche zur Trittschalldämmung verlegt. Das Entfernen dieser Schichten ist allerdings unumgänglich, wenn die Dielen darunter knarren.
Das Quietschgeräusch entsteht, weil Holz auf Holz trifft. Dies passiert zum Beispiel, wenn ein Hohlraum zwischen den Dielen und der Unterkonstruktion entsteht. Jedes Mal wenn der Holzboden betreten wird, kommt ein knarzender Laut zustande, weil das Dielenholz gegen die darunter liegenden Balken gedrückt wird. Der Hohlraum ist möglicherweise entstanden weil sich die Befestigung der Dielen nach und nach löst.
Die Sanierung eines alten Dielenbodens kann sich als schwierig erweisen, weil viele Maßnahmen, die beispielsweise der Trittschall- oder Wärmedämmung dienen, das Herausreißen und erneute Verlegen der Dielen verlangen. Wenn das Knarren Ihrer Dielen an oberflächlich trockenem und rissigem Holz liegt, können Sie sie aber relativ problemlos abschleifen und neu versiegeln lassen.
Um das störende Geräusch knarrender Dielen schnell zu stoppen, verwenden viele Heimwerker Bauschaum. Dafür bohren sie Löcher in das Holz und spritzen Bauschaum in den Hohlraum zwischen den Dielen und die Unterkonstruktion. Diese Methode ist weit verbreitet und wird im Internet oft empfohlen, ist aber nicht einwandfrei: Die genaue Menge des benötigten Schaumes ist schwierig zu dosieren und sein Aufquellen nur unzureichend berechenbar. Im ungünstigsten Fall könnte der Bauschaum die Dielen ausbeulen, sodass sie ersetzt werden müssten. Statt der Aufspritzung der Unterkonstruktion ist es nachhaltiger, die Befestigung der Dielen zu reparieren.
Wurden die Dielen mit Nägeln befestigt, empfiehlt sich das erneute Versenken mithilfe eines Hammers oder Nageltreibers. Sind sie rostig oder lose, sollte man die Nägel durch stabilere Schrauben ersetzen. Verwenden Sie dabei die Nagellöcher erneut, sodass die Dielen weiterhin ordentlich aussehen! Für eine Verschraubung von Dielenbrettern empfehlen viele Fachleute Spaxschrauben.
Skandinavische Dielen sind nicht mit Schrauben oder Nägeln befestigt. Bei ihnen greifen sogenannte Nuten und Federn ineinander. Wenn diese Verbindungen altersbedingt brüchig sind, reiben die Dielenbretter gegeneinander und knarren. Bei leichten Beschädigungen hilft hier schon das Auftragen von warmem Leinöl! Es lässt das Holz aufquellen und verhindert ein weiteres Knarren der Dielen.
Wenn es nicht an der Befestigung liegt, sind möglicherweise Risse oder Brüche im Dielenholz. Alte Dielenböden sind zwar hochwertig und haben Charakter, aber wenn Sie durch das Knarren zu viele Probleme bereiten beziehungsweise sehr beschädigt sind, kommt man um das Herausreißen und Austauschen der Dielenbretter nicht herum.
So beugen Sie knarrenden Dielen vor
Beim Neubau können Sie viele Maßnahmen treffen, um Ihren Dielenboden haltbar zu machen und das Knarren der Dielen so lange wie möglich zu vermeiden. Wenn Holz zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, wellt es sich, was unschön aussieht und zu knarrenden Dielen führen kann. Deshalb müssen Dielen unbedingt sachgemäß lackiert werden.
Viele greifen für ihre Dielenböden heutzutage auf das moderne Verbundholz WPC (Wood Plastic Composites) zurück. WPC-Dielen bestehen aus einer Kombination aus Holz und Kunststoff und sind deshalb sehr feuchtebeständig. Da sie eine längere Lebensdauer haben, dauert es auch länger bis WPC-Dielen anfangen zu knarren. Das splitterfreie WPC-Verbundholz ist widerstandsfähiger und rutschfester als herkömmliche Dielen und wird deshalb gern im Außenbereich, wie zum Beispiel auf Balkons verlegt.