Sich von Ballast befreien, mit minimalistischen Ansätzen noch einmal ganz neu beginnen und dabei vielleicht sogar den Traum von einem eigenen Haus verwirklichen, dafür entscheiden sich immer mehr Menschen. Ein Minihaus bietet die Chance, ein nachhaltiges Bauprojekt relativ kostengünstig umzusetzen, sei es für die ganze Familie oder als Neuanfang in der zweiten Lebenshälfte. Tiny Houses stehen für eine bewusste Entscheidung hin zu Minimalismus, Nachhaltigkeit und finanzieller Freiheit. Wer diesen Lebensstil erfahren möchte, schätzt vor allem die geringeren Lebenshaltungskosten, den reduzierten ökologischen Fußabdruck und die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein Tiny House ist damit mehr als ein Trend. Es eröffnet vielfältige Wege in ein einfacheres, bewussteres Leben.
Tiny House Hersteller aus Deutschland
- Tiny Life
- Kleiner Nomade
- Togo Tinyhouse
- Tinyhouse Spitzer
- Rolling Homes
- The Future House
- Baluchon
- Winzig Wohnen Tiny House
- Holzbau Pletz
- Techtinyhouse
» Alle Tiny House Hersteller in der Übersicht
Was ist ein Tiny House?
Ein Tiny House ist ein sehr kleines Wohnhaus zwischen 15 und 50 Quadratmetern, das auf minimalem Raum alle grundlegenden Wohnbereiche vereint. Durch clevere Raumlösungen wie Hochbetten und multifunktionale Möbel wird der begrenzte Platz in den unterschiedlichen Tiny House-Modellen optimal genutzt. Sie können ein solches Häuschen entweder individuell vom Grundriss her planen oder auch schlüsselfertig geliefert bekommen bzw. beziehen. Neben den stationären Varianten mit Fundament gibt es auch mobile Varianten auf Rädern. Auch eine module Bauweise ist möglich, bei der, zum Beispiel bei Familienzuwachs, sozusagen „angebaut“ werden kann. Die Bewegung entstand in den USA und steht für bewussten Minimalismus, Nachhaltigkeit und finanzielle Freiheit durch geringere Lebenshaltungskosten und reduzierten ökologischen Fußabdruck.

Das sind die Merkmale eines Tiny Houses
- die Flächennutzung der kleinen Räume ist effizient
- Nebenräume und Flure entfallen oft
- intelligente und platzsparende Stauraumlösungen sind essenziell
- Einsatz von umweltfreundlichen oder wiederverwerteten Materialien
- Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund
- moderne Technik wie Solarenergie oder Systeme zur Regenwassernutzung werden verwendet
- Design folgt einem minimalistischen Ansatz
- Möbel besitzen oft mehrere Funktionen, um Platz zu sparen

TINY HOUSE EINRICHTEN
Weniger ist mehr – beim Tiny House steht der Platzgewinn im Vordergrund.
Bildnachweis: © Petmal / istockphoto.com
Vorteile und Nachteile in der Übersicht
| Vorteile | Nachteile | 
|---|---|
| geringe Bau- und Unterhaltskosten | wenig Wohnfläche, nicht familientauglich | 
| nachhaltiger, ressourcenschonender Lebensstil | hoher Planungs- und Designaufwand | 
| Nähe zur Natur | erschlossenes Grundstück meist notwendig | 
| Mobilität (bei Tiny Houses auf Rädern) | rechtliche Hürden und Genehmigungsverfahren | 
| geringer Energieverbrauch und gute Klimabilanz des Hauses | weniger Komfort und eingeschränkter Stauraum | 
| schnelle Bauzeit und flexible Nutzungsmöglichkeiten | begrenzte Gäste- und Besuchsmöglichkeiten | 
| einfachere Reinigung und Instandhaltung | oft nicht barrierefrei | 
| Ausbau und Erweiterung des kleinen Hauses meist möglich | Wertstabilität und Finanzierung des Hauses schwierig | 
Warum entscheidet man sich für ein Tiny House?
In einer Welt, die von Überfluss und ständigem Wachstum geprägt ist, wagen immer mehr Menschen den radikalen Schritt in die entgegengesetzte Richtung. Sie reduzieren bewusst ihren Wohnraum auf das Wesentliche und entscheiden sich für ein Leben im Tiny House. Die Beweggründe für diese Entscheidung könnten unterschiedlicher nicht sein. Da sind die Minimalisten, die sich bewusst von all dem Ballast befreien möchten, der sich über Jahre angesammelt hat. Sie sehnen sich nach Klarheit und Einfachheit, nach einem Leben, das nicht von Besitztümern definiert wird, sondern von Erfahrungen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Für sie ist das Tiny House mehr als nur eine Wohnung. Es ist ein Statement gegen die Konsumgesellschaft und ein Bekenntnis zu bewusstem Verzicht.
Andere wiederum sehen in der kleinen Wohnform die Chance auf ein nachhaltiges Bauprojekt, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll gebaut ist. Gerade junge Familien, die von den steigenden Immobilienpreisen abgeschreckt werden, entdecken diese (oft erweiterbare) Form eines Mikrohauses als kostengünstige Alternative zum traditionellen Eigenheim. Mit überschaubaren Investitionskosten und geringen laufenden Kosten ermöglicht es den Traum von den eigenen vier Wänden, ohne sich jahrzehntelang zu verschulden. Eine dritte Gruppe bilden Menschen in der Lebensmitte oder im fortgeschrittenen Alter, die bewusst einen Neuanfang wagen möchten. Nach dem Auszug der Kinder oder dem Eintritt in den Ruhestand erscheint das große Familienhaus plötzlich überdimensioniert. Das Tiny House bietet ihnen die Möglichkeit, noch einmal ganz von vorn zu beginnen. Auf kleinerem Raum, aber mit großer Lebensqualität.
Welche Formen von Tiny Houses gibt es?
feststehender Tiny-Bungalow: meist stationär; als Hauptwohnsitz, Ferienhaus oder Arbeitsraum
Tiny House auf Rädern: mobil, meist als temporärer Wohnsitz, Büro oder Ferienhaus; dauerhafte Nutzung oft nur mit Sondergenehmigung
Tiny House auf Campingplatz: Versorgung mit Strom und Wasser sind gegeben, dauerhafte Wohnnutzung aber nicht erlaubt, gut für Urlaube
Modulhaus: Fertighaus aus einzelnen Raummodulen, oft für Wohnen und gewerbliches Arbeiten; auch als Büro oder Besprechungsraum möglich

Minihaus/Mikrohaus: fester Standort, meist unter 50 m²; genutzt als klassischer Wohnraum, Büro, Atelier oder Praxis
Schiffscontainerhaus: umgebauter Seecontainer, als Wohnraum oder Arbeitsraum; auch genehmigungspflichtig
Was sind die Voraussetzungen für ein Tiny House?
Wenn Sie ein Tiny House planen, dann ist die erste Frage: Wo denn überhaupt? Besitzen Sie bereits ein erschlossenes Grundstück für Ihr Tiny House, dann sind das natürlich die besten Voraussetzungen. Wobei Sie trotzdem für ein dauerhaft bewohntes Tiny House eine Baugenehmigung brauchen. Erkundigen Sie sich hier am besten bei der örtlichen Baubehörde, denn die baurechtlichen Vorschriften variieren zwischen den Bundesländern.
In manchen Städten gibt es auch sogenannte Tiny-House-Parks, in denen Sie relativ problemlos Ihr Vorhaben umsetzen können. In der Regel können Sie hier auch einfach einmal probewohnen, um herauszufinden, ob ein so kleines Häuschen zu pachten wirklich etwas für Sie ist. Meist gibt es Gemeinschaftsräume, wie zum Beispiel einen Waschraum oder eine Werkstatt. Solche Siedlungen gibt es übrigens auch zielgruppenspezifisch. So wie das Tinydorf Reeswinkel in Schalksmühle, das sich auf Senioren spezialisiert hat oder das Wohndorf des Dominikus-Ringeisen-Werks Ursberg, in dem Menschen mit psychischer Erkrankung oder geistiger Behinderung selbstständig in Kleinsthäusern leben und nur bei Bedarf durch Alltagsbegleiter unterstützt werden.
Kosten
Die Kosten für Tiny Houses liegen in Deutschland durchschnittlich bei etwa 2.500 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter, was im Vergleich zu größeren Häusern nicht wirklich günstiger ist. Das liegt daran, dass auf engem Raum viel technische und gestalterische Anforderungen umgesetzt werden müssen. Denn trotz der kompakten Wohnfläche müssen auch hier alle wichtigen Funktionen eines normalen Hauses vorhanden sein, wie Küche, Bad, Heizung, Elektroinstallation und Sanitär, allerdings auf deutlich kleinerem Raum. Dies erfordert häufig anspruchsvolle, maßgeschneiderte Lösungen, die oft teurer sind als Standardprodukte. Zudem verteilen sich Fixkosten wie Fundament oder Haustechnik anders, was den Quadratmeterpreis erhöht.
Die tatsächlichen Kosten variieren jedoch stark je nach
- Größe,
- Ausstattung,
- Materialwahl und
- Modell.
Zusätzlich zu den Baukosten müssen Grundstückskosten, Anschlussgebühren sowie Nebenkosten für Genehmigungen und technische Ausstattung einkalkuliert werden. Allerdings sind in vielen Fällen Förderungen für Tiny Houses möglich.
| Faktor | Preis | 
| Grundstückskosten | zwischen 100 und 1.000 Euro pro Quadratmeter je nach Lage | 
| Pachtgebühr | 100 bis 350 Euro monatlich | 
| Stellplatz (mobiles Tiny House) | 150 und 250 Euro monatlich | 
| Selbstbau | 10.000 bis 30.000 Euro | 
| mobiles Tiny House | 25.000 bis 65.000 Euro | 
| Fertighaus (schlüsselfertig) | 20.00 bis 250.000 Euro | 
| Bauantrag, Gutachten und Baugenehmigung | 1.000 bis 5.000 Euro | 
| Erschließungskosten | zwischen 1.500 und 6.000 Euro | 
Quellen
[1] Pignatiello, Grant A., u. a. „Decision Fatigue: A Conceptual Analysis“. Journal of Health Psychology, Bd. 25, Nr. 1, 2020, S. 123–135, doi:10.1177/1359105318763510.
[2] Sciencedirect.com, www.sciencedirect.com/science/article/pii/S027249442500101X. Zugegriffen 19. September 2025.
 
  
  
  
  
  
  
 