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Holzarten

Buche: Herkunft, Eigenschaften, Pflege & Kosten

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 18. November 2020
Lesedauer: 10 Minuten
Holzstruktur von Buchenholz © thiel_andrzej / istockphoto.com

Buchenholz finden Sie in Deutschland überall – ob im Wald, im Kinderzimmer, als Brennholz in Ihrem Kamin oder als Griff an Ihrem Werkzeug. Die Buche, genauer gesagt die Rotbuche, ist ein stabiles, weit verbreitetes und vielseitig einsetzbares Holz. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Herkunft, Eigenschaften, Verwendung und Preise dieser beliebten Holzart.

Alles auf einen Blick:

  • Buchenholz stammt in der Regel von der Rotbuche, einem einheimischen Laubbaum, der in Deutschland einen Anteil von 15 Prozent an der Gesamtwaldfläche hält.
  • Es hat eine rötliche Farbe und eine homogene, geradfaserige Holzstruktur.
  • Buche weist gute Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit und Haltbarkeit auf. Allerdings ist die natürliche Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit schlecht.
  • Deshalb ist es sich eher nicht für den Außenbereich geeignet, außer Sie sorgen für den passenden Holzschutz.
  • Die Rotbuche ist ein klassisches einheimisches Nutzholz. Das feste Holz ist ein beliebtes Material in der Möbelindustrie, bei der Herstellung von Spielzeugen oder als Brennholz.
  • Der Preis für einen Kubikmeter dieser Holzart liegt bei circa 600 – 800 Euro. Für einen Raummeter Brennholz fallen mindestens 100 Euro an.

Definition und Herkunft

Buchenholz ist ein weit verbreitetes, einheimisches Laubholz. Es zeichnet sich vor allem durch seine gute Festigkeit und Härte aus.

Was ist Buchenholz?

Buchen sind weit verbreitete sommergrüne Laubbäume. Die Bezeichnung Buche (wissenschaftlich: Fagus) ist jedoch ein reiner Gattungsname. Innerhalb dieser Gattung gibt es mehrere Arten. Buchenholz ist also generell ein Sammelbegriff für das Holz unterschiedlicher Buchenarten.

Makro geschnitten Holzstruktur Buche
Holzstruktur der Buche © thiel_andrzej / istockphoto.com

In Europa hat eine bestimmte Buchenart jedoch ganz klar die Nase vorn, was Verbreitung und Verwendung angeht: die Rotbuche (Fagus sylvatica). In deutschen Wäldern ist sie mit einem Anteil von 15 Prozent stark vertreten. Sie erreicht bei einer Gesamthöhe von 30 bis 35 Metern eine astlose Stammlänge von etwa 15 Metern. Die Rotbuche hat ein rötlich getöntes, gleichmäßig gemasertes Kernholz und zeichnet sich durch hohe Festigkeitswerte aus. Wenn in Deutschland die Rede von Buchenholz ist, ist in der Regel das der Rotbuche gemeint.

Für den Handel gibt es weitere Bezeichnungen: gemeine, europäische oder amerikanische Buche. Das Holz wird auch international gehandelt, zum Beispiel unter den Namen Beech (USA), european Beech (GB), Beucken (NL), Faggio (I), rödbok (S), buk (CS, PL, RU), bökk (H) haya (E) oder hêtre (F).

HINWEIS:
Auch wenn es ihr Name vermuten lässt, ist die Hainbuche keine Buchenart. Sie gehört zur Familien der Birkengewächse. Auch Kernbuche bezeichnet keine Buchenart, sondern lediglich farbintensives Kernholz der Rotbuche.

Woher kommt Buchenholz?

Das Verbreitungsgebiet der Buche erstreckt sich über Mitteleuropa. Es reicht vom Süden Skandinaviens bis nach Sizilien und von der Atlantikküste Frankreichs bis zu den ukrainischen Karpaten. Der Laubbaum ist innerhalb des mitteleuropäischen Klimas recht anpassungsfähig. Buchen wachsen aber auch in den gemäßigten Zonen Nordamerikas.

In Deutschland nimmt die Rotbuche in etwa einen Anteil von 15 Prozent der gesamten Waldfläche ein und ist damit das meisten verbreitetste Laubholz. Vor ihr platzieren sich nur die Nadelhölzer Fichte und Kiefer. Die größten deutschen Buchenwaldflächen liegen in Bayern und Baden-Württemberg. Um den Buchenbestand zu sichern, werden diese Waldflächen forstlich bewirtschaftet und verjüngt.

Eigenschaften

Neben seiner rötlich schimmernden Farbe besticht Buchenholz vor allem durch seine Stabilität und Robustheit. Ein großer Nachteil liegt in seiner schlechten Haltbarkeit im Außenbereich.

Welche Eigenschaften hat Buchenholz?

Farbe: Das Holz der Rotbuche ist sehr hell, fast weißlich, und schimmert leicht rötlich. Die Farbe kann rosa-gräulich, rötlich-weiß oder gelblich sein. Splintholz und Kernholz unterscheidet sich farblich nicht wirklich. Etwa ab einem Alter von 80 Jahren entwickelt das Holz einen deutlich rötlich-braunen Kern. Dieser natürliche Vorgang kann durch das sogenannte Dämpfen ersetzt werden. Dadurch erhält das Holz eine dekorative, tiefrote bis bronze-braune Farbe.

Struktur: Buchenholz hat eine gleichmäßige Textur. Es ist feinporig und geradfaserig mit breiten Holzstrahlen. Diese erzeugen auf den tangentialen Flächen feine Fladern und dunkle Spindeln.

Textur von Buchenholz
Textur von Buchenholz © sbayram / istockphoto.com

Natürliche Dauerhaftigkeit nach DIN EN 350-2: Die DIN EN 350-2 klassifiziert sämtliche Holzarten anhand ihrer Fähigkeit, Holzschädlinge selbstständig abzuwehren. Diese Fähigkeit ist als natürliche Dauerhaftigkeit definiert. Die Klassen reichen von DK 1 (sehr dauerhaft) bis DK 5 (nicht dauerhaft).

Buchenholz findet sich in der Dauerhaftigkeitsklasse 5 wieder, da es sehr anfällig für Pilz- und Insektenbefall ist. Es hat keine eigenen Abwehrmechanismen. Um das Holz gegen Schädlinge zu schützen, muss es speziell gebeizt und imprägniert werden.

Technische Daten:

  • Kurzzeichen DIN EN 13556: FASY
  • Gewicht: 850 – 1.200 Kilogramm pro Kubikmeter
  • Rohdichte: 0,54 – 0,91 Gramm pro Kubikzentimeter
  • Druckfestigkeit: 35 – 99 Newton pro Kubikmillimeter
  • Biegefestigkeit: 63 – 210 Newton pro Kubikmillimeter
  • Elastizität: 10.000 – 18.000 Newton pro Kubikmillimeter
  • Härte: 28 – 40 Newton pro Kubikmillimeter
  • Schwindmaß: 0,19 – 0,22 Prozent (radial), 0,38 – 0,44 Prozent (tangential)
  • pH-Wert: 5,1 – 5,4

Welche Vorteile hat es?

  • Diese Holzart ist in Deutschland heimisch, für die Gewinnung muss kein Regenwald abgeholzt werden. Auch lange Transportwege zu Wasser und zu Land fallen weg. Dadurch ergibt sich eine gute Umweltbilanz.
  • Das harte Holz ist stabil und tragfähig. Deshalb eignet es sich auch für stark beanspruchte Möbel oder Fußböden.
  • Die Holzoberfläche hat eine dichte Faserstruktur, es splittert nicht und ist widerstandsfähig gegen mechanische Einflüsse.
  • Buche hat einen hohen Brennwert und kann deshalb gut als Brennholz verwendet werden. Der Vorteil von Brennholz aus Buche besteht außerdem darin, dass es nur sehr wenig Harz enthält und deshalb keine Gefahr von Funkenflug bei der Verbrennung besteht.
  • Das Holz hat trotz seiner hohen Festigkeitswerte sehr gute Biegeeigenschaften. Das erleichtert die Verarbeitung.
  • Buchenholz ist im Vergleich zu anderen Hölzern mit ähnlichen Materialeigenschaften günstig. Das liegt zum einen an dem großen Bestand in heimischen Wäldern und zum anderen daran, dass Buchen schnell nachwachsen.

Welche Nachteile hat es?

  • Das einheimische Holz hat einen entscheidenden Nachteil gegenüber tropischen Harthölzern: Es ist nicht witterungsbeständig. Für den Außenbereich ist es also nicht geeignet, nur mit einer speziellen Behandlung.
  • Unbehandeltes Holz hat keine natürliche Resistenz gegen holzzerstörende Schädlinge.
  • Das Laubholz schwindet stark. Das bedeutet: Wird es zu schnell getrocknet, verliert es seine Form. Auch bei Veränderungen in der Luftfeuchtigkeit und Temperatur „arbeitet“ es, das heißt, es dehnt sich aus oder zieht sich zusammen. Dadurch können unschöne Risse entstehen.
  • Für Fußbodenheizungen ist es daher auch nicht der optimale Bodenbelag.
  • Buche ist ein sehr dichtes Hartholz. Sein Gewicht kann Ihnen den Transport erschweren.

Verwendung

Buchenholz findet seine Verwendung üblicherweise im Innenbereich, zum Beispiel bei Möbeln oder Spielzeugen, oder als Brennholz. Auch für den Laien ist es gut zu bearbeiten und zu pflegen.

Wofür kann Buchenholz verwendet werden?

  • Möbel: Ob als Massivholz, als Formschichtholz oder als Sperrholz: Buche ist ein wichtiges und weit verbreitetes Material bei der Herstellung von Möbeln. Gedämpftes Buchenholz wird aufgrund des dekorativen Rottons als Furnier verwendet.
  • Eisenbahnschwellen: Schwellen aus Buche oder Eiche übertragen die Vibrationen weniger als Stahl oder Beton. Deshalb werden sie häufig in der Nähe von Wohngebieten verwendet. Mit einer Teeröl-Imprägnierung halten die harten Buchenschwellen sogar bis zu 40 Jahre Holzparasiten Stand.
  • Spielzeug: Buche ist nahezu splitterfrei und eignet sich deshalb besonders gut für Kinderhände.
  • Treppen und Fußböden: Rotkernige Buche ist zum einen dekorativ, zum anderen sehr stabil und tragfähig. Deshalb eignet es sich als Belag für Treppen und Fußböden.
  • Haushaltsgegenstände: Nudelholz, Schneidebrett, Haarbürste, Werkzeuggriff – Viele Gegenständen aus Ihrem Alltag sind aus Rotbuchenholz.
  • Musikinstrumente: Einige Klang- oder Percussioninstrumente sind aus Buche.
  • Brennholz: Buchenholz eignet sich wegen seines hohen Heizwertes hervorragend als Brennholz. Es brennt sehr lange und ruhig. Wegen seiner lange heiß bleibenden Glut wird es gern als Grill- oder Kaminholz verwendet.
  • Räucherholz: Werden Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch über Buchenholz geräuchert, entwickeln diese einen würzigen Räuchergeschmack.
  • Ski- und Snowboardkerne: In Verbindung mit leichten Holzarten sorgt das feste Holz bei einigen Wintersportgeräten für Stabilität.

Wie wird Buche verarbeitet?

Buchenholz kann sowohl trotz seiner hohen Härte gut bearbeitet werden, sowohl per Hand als auch maschinell. Das liegt an der homogenen Holzstruktur. Bearbeitungstechniken wie Fräsen, Sägen, Drechseln oder Hobeln stellen bei ordnungsgemäß getrocknetem Holz kein Problem dar und gehen Ihnen in der Regel leicht und sauber von der Hand. Nach dem Dämpfen lässt es sich außerdem gut biegen.

Der große Nachteil des Holzes, seine schlechte Witterungsbeständigkeit und nicht vorhandene natürliche Dauerhaftigkeit, kann mit einer passenden Versiegelung relativiert werden. Hier macht es Ihnen diese Holzart ebenfalls relativ leicht. Sie nimmt Holzbeize und Holzöle gut an.

Wie wird Buchenholz gereinigt?

Ob Möbel, Spielzeug, Musikinstrument oder Haushaltsgerät: Sämtliche Alltagsgegenstände für die Verwendung in Innenräumen werden bereits bei der Herstellung mit einer schützenden Imprägnierung überzogen. Sie müssen dieses Holz also nicht mehr selbst versiegeln. Zur Reinigung reicht dann ein feuchter Lappen. Zu nass sollte dieser allerdings nicht sein. Je dünner die Oberflächenversiegelung ist, umso trockener sollte auch ihr Wischtuch sein.

Haben Sie Treppen oder Fußböden aus Buche, dann können Sie diese mit dem passenden Holzputzmittel auch unkompliziert feucht wischen.

Wie wird Buchenholz gepflegt?

Wenn Sie Ihren Möbeln etwas Gutes tun möchten und mögliche Risse oder Austrocknung verhindern wollen, können Sie diese einmal jährlich mit einem Möbelpflege-Öl behandeln. Für 1 Liter sollten Sie mit einem Preis von etwa 20 Euro rechnen. Damit erhalten Sie auch die Farbe des Holzes.

Sollten Sie Buchenholz im Freien verwenden wollen, kommen Sie nicht um eine spezielle Outdoor-Versiegelung herum. Diese muss sich zum einen für Buche, zum anderen für den Außenbereich eignen. Einmal im Jahr sollten Sie den Anstrich mindestens wiederholen. Verliert Ihr Holz seine Farbe oder trocknet aus, verkürzen Sie die Intervalle zwischen der Holzpflege.

Kosten

Buche ist ein kostengünstiges, aber dennoch robustes und vielseitig einsetzbares Nutzholz. Ein Kubikmeter liegt bei einem Preis von etwa 600 – 800 Euro.

Was kostet Buchenholz?

Der Handel gibt den Holzpreis häufig pro Kubikmeter an. Dies entspricht einem Holzwürfel mit einer Seitenlänge von einem Meter. Ein Kubikmeter Vollholz ergibt einen Preis von 600 – 800 Euro. Zum Vergleich: Fichte liegt mit etwa 500 Euro etwas darunter, Birke mit 850 Euro etwas darüber. Witterungs- und schädlingsresistentes tropisches Teak liegt mit 6.500 – 7.500 Euro bei einem Zehnfachen des Preises.

Wollen Sie Buche als Brennholz nutzen, greifen andere Mengenangaben: der Raummeter oder der Schüttraummeter.

  • Raummeter (rm): Kaminholz in Form von Holzscheiten wird auf einer Fläche von einem Kubikmeter aufgeschichtet. Der Raummeter berücksichtigt auch die entstehenden Zwischen- und Hohlräume. Der Preis für 1 Raummeter Kaminholz liegt bei mindestens 100 Euro.
  • Schüttraummeter (srm): Wird das Kaminholz nicht aufgeschichtet, sondern locker aufgeschüttet, heißt die Menge Schüttraummeter. 1 Schüttraummeter Kaminholz kostet je nach Qualität zwischen 60 und 80 Euro.

Buchenholz ist aufgrund seines guten Preis-Leistungsverhältnis ein sehr beliebtes Nutzholz. Es ist günstig und dennoch sehr strapazierfähig. Deshalb wird es bevorzugt für Kinderzimmer-Möbel verwendet. Eine komplette Einrichtung (Kleiderschrank, Bett, Schreibtisch, kleinem Wandregal und Kommode) aus furniertem Holz erhalten Sie bereits für einen Preis von 900 Euro.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.