Ob als Ziergehölz oder Rohstoffquelle: Ahornholz zählt zu den am häufigsten verwendeten Holzarten im Möbelbau und in der Innenausstattungsindustrie. Es handelt sich um eine robuste und haltbare Holzart, die aufgrund ihrer attraktiven Farbe und Struktur auch für dekorative Zwecke gebraucht wird. Welche drei Arten in Deutschland heimisch sind und welche weiteren Vor- sowie Nachteile diese Art mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- Im Möbelbau wird Ahornholz oft eingesetzt, da es besonders edel wirkt und eine hohe Festigkeit besitzt.
- Es gibt mehr als 150 verschiedene Ahornarten, die wenigsten davon sind europäischer Ahorn.
- Ahorn ist gegen Witterungseinflüsse sowie Pilz- und Insektenbefall nicht resistent und eignet sich daher nicht für den Außenbereich.
- Der Preis für Ahorn liegt meist knapp über dem von Buche. Natürlich kommt es beim Preis stark auf die Art des Ahorns an.
- Im Vergleich ist der Bergahorn aus Deutschland günstiger als kanadischer Ahorn.
Definition und Herkunft
Ahorn ist mit 150 bis 200 unterschiedlichen Arten weltweit verbreitet, wobei davon lediglich drei Arten in Deutschland heimisch sind. Die Laubbäume mit den charakteristischen, handförmigen Blättern faszinieren besonders im Herbst mit ihrer intensiven Färbung. Aber auch die Holzqualität überzeugt, weshalb Ahorn in der Möbel- und Innenausstattungsindustrie oft Verwendung findet.
Was ist Ahornholz?
Der Ahornbaum stammt aus der Familie der Aceraceae (Ahornfamilie mit etwa 120 Baum- und Straucharten) und wird als mittelhartes Holz eingestuft (mittlere Dichte 623 bzw. 653 kg/m3). Das Holz ist bekannt für seine helle Farbe und ebenmäßige Textur und zählt zu den wertvollsten Edellaubhölzern in unserer Region. Es besitzt eine feine Maserung und eine gleichmäßige Färbung. Die Holzfärbung kann sich abhängig von der Art unterscheiden. Europäischer Ahorn besitzt in der Regel ein helleres Holz als amerikanische und kanadische Arten. Generell sind diese Hölzer aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften vielseitig einsetzbar.
Welche Holzart ist Ahorn?
Ahorn ist eine Laubholzart. Aufgrund seiner schönen sowie gleichmäßigen Maserung und hohen Festigkeit wird das Edelholz unter anderem häufig im Möbelbau, bei Innenausstattungen, für Musikinstrumente und Bodenbeläge eingesetzt. Gängige Handelsnamen sind Black Maple, Sugar Maple, Soft Maple, Hard Maple und Silver Maple.
Woher kommt die Holzart?
Sei es Nordamerika, Europa oder Asien: Diese Holzart wächst und gedeiht nahezu überall auf der Welt. Es gibt ungefähr 150 bis 200 verschiedene Arten, wie zum Beispiel den Zuckerahorn in Nordamerika oder den Bergahorn in Europa. Die meisten Ahornbäume wachsen in Kanada und den USA, wo sie sich in gemäßigten Klimazonen sehr wohlfühlen. Nicht einmal 20 Ahornarten wachsen in Europa.
Drei davon sind in Deutschland heimisch:
- Bergahorn
- Feldahorn
- Spitzahorn
Welche Ahornarten gibt es und was sind die Unterschiede beim Holz?
Es gibt viele verschiedene Arten von Ahornbäumen, die in verschiedenen Teilen der Welt vorkommen. Hier sind einige der gebräuchlichsten Arten und ihre Merkmale:
- Zuckerahorn: Zuckerahorn ist eine der bekanntesten Ahornarten und stammt aus Nordamerika. Das Holz hat eine helle Farbe und eine feine Textur mit einer geraden Maserung. Es ist sehr dicht und hat eine hohe Festigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Zuckerahornholz oft für Möbel, Bodenbeläge und Schneidebretter verwendet.
- Bergahorn: Bergahorn ist eine in Europa heimische Ahornart und besitzt im Vergleich zu den anderen Arten das hellste Holz. Auch hier ist die Struktur sehr fein und die Maserung gerade bis gewellt. Das Holz ist hart, lässt sich aber gut und relativ leicht verarbeiten. Bergahorn wird oft im Möbelbau, für die Herstellung von Musikinstrumenten und Bodenbelägen eingesetzt.
- Spitzahorn: Spitzahorn fühlt sich in Europa sowie in Nordamerika wohl. Dieses Holz besitzt eine hohe Biegsamkeit und Druckfestigkeit. Somit ist es ideal für die Herstellung von Möbeln, Innenausstattung, Musikinstrumenten, Werkzeugen, Spazierstöcken oder auch Werkzeugbänken. Der Spitzahorn verträgt zudem das trockene Luftklima in der Stadt gut, weshalb der Baum dort gerne bei der Park- und Gartengestaltung gepflanzt wird.
- Japanischer Ahorn: Im Herbst strahlen die Blätter des japanischen Ahorns in intensiven Rottönen, weshalb diese Baumart besonders gerne in privaten Gärten und öffentlichen Parkanlagen als Ziergehölz eingesetzt wird. Japanisches Ahornholz ist ein mittelhartes bis hartes Holz und widerstandsfähig. Es kann außerdem für die Herstellung von Musikinstrumenten oder Möbeln verwendet werden.
- Silberahorn: Ebenfalls in Nordamerika und Kanada zu finden ist der Silberahorn. Der Name ist auf die silber-graue Baumrinde zurückzuführen. Das Holz besitzt eine rotbraune und weiße Färbung. Jedoch ist kein großer Farbunterschied zwischen Splint- und Kernholz zu erkennen. Das weiche Holz eignet sich nicht nur für Möbel und Furniere, sondern ist wie der Zuckerahorn eine Hauptquelle für Ahornsirup.

Eigenschaften
Das Ahornholz zählt zu den hellen Holzarten, wobei die Holzfarbe stark vom Standort beeinflusst wird. Es besitzt optimale Eigenschaften, um vor allem im Innenausbau eingesetzt zu werden.
Welche Eigenschaften hat Ahornholz?
Ahornholz gilt als Edelholz und findet sich aufgrund seiner Eigenschaften mehr im Innenausbau: Parkett, Treppenbau, Furniere, Verkleidungen, Tischplatten etc. Im Allgemeinen gilt es als festes, elastisches Holz. Da die Holzart kaum witterungsfest und anfällig für Pilz- und Insektenbefall ist, wird sie außen nur selten eingesetzt. Nach dem Schnitt muss Ahorn schnell getrocknet und sorgfältig gelagert werden.
Farbe und Struktur
Ahornholz hat eine helle Farbe, die von cremeweiß bis blassgelb reicht. Es hat eine gleichmäßige, filigrane Textur und eine gerade Maserung. Die Oberfläche ist glatt und hat einen seidigen Glanz, der sich gut für eine Vielzahl von Oberflächenbehandlungen eignet. Zwischen Splintholz und Kernholz gibt es oft keinen starken farblichen Unterschied.
Der in Deutschland heimische Bergahorn besitzt zum Beispiel das hellste Holz. Die Unterschiede in Farbe und Struktur sind auf den Standort zurückzuführen. Denn in der Regel ist die Holzfarbe von Ahornbäumen in Nordamerika und Canada im Vergleich zu den europäischen Arten dunkler.
Natürliche Dauerhaftigkeit
Ahorn zählt in die Dauerhaftigkeitsklasse 5, da es unter anderem eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüsse sowie Insekten- und Pilzbefall besitzt. Daher eignet sich diese Holzart eher für den Innenbereich.
Technische Daten:
- Kurzzeichen DIN EN 13556: ACPS (Bergahorn, EU)
- Rohdichte: 0,63 – 0,72 g/cm³
- Druckfestigkeit: 55 – 63 N/mm²
- Biegefestigkeit: 114 – 137 N/mm²
- Zugfestigkeit: 82 – 155 N/mm²
- Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2): 5
- Härte nach Brinell: 30 – 35 N/mm²
- pH-Wert: 5,3
Welche Vorteile hat Ahornholz?
- attraktive helle Farbe und gleichmäßige Textur
- elastisch mit hoher Festigkeit
- resistent gegen Flecken und Kratzer
- verarbeitet sich leicht und kann gedrechselt werden
- günstiger als Eiche
Welche Nachteile hat Ahornholz?
- kann reißen
- reagiert empfindlich auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen
- nicht witterungsbeständig
- neigt zu Pilzbefall
- teurer als Buchenholz, Birke oder Fichte
Verwendung
Ahorn wird unter anderem in der Lebensmittelindustrie für die Herstellung von Schneidebrettern und Küchenutensilien verwendet, da es ungiftig und leicht zu reinigen ist. Aber es gibt noch zahlreiche weitere Verwendungsmöglichkeiten – speziell im Innenbereich.
Wofür wird Ahorn verwendet?
- Möbelbau: Aufgrund seiner Festigkeit und Haltbarkeit ist dieses helle Holz eine beliebte Wahl für Möbel wie Tische, Stühle, Schränke und Betten.
- Innenausstattung: Ahornholz wird oft für Verkleidungen, Fensterrahmen, Türverkleidungen, Treppen und Geländer genommen.
- Musikinstrumente: Auch für die Herstellung von Musikinstrumenten wie Gitarren, Bassgitarren und Geigen wird diese Holzart verwendet.
- Sportgeräte: Aus Ahornholz werden häufig Billardqueues, Baseballschläger und Hockeyschläger gemacht.
- Bodenbeläge: Auch Parkettböden und andere Bodenbeläge werden aus Ahorn gemacht, weil sie langlebig und strapazierfähig sind. Die Nachfrage ist vor allem hier relativ groß.
- Lebensmittel: Der Zucker- und Silberahorn sind in Kanada die Rohstoffquellen für Ahornsirup. Der natürliche Sirup zählt zu den wichtigsten Exportprodukten Kanadas.
Handelt es sich um gutes Brennholz?
Das Holz vom Ahornbaum eignet sich auch optimal als Brennholz. Der Brennwert erreicht dabei nahezu den gleichen Wert von Buche, liegt aber unter dem von Eiche. Nach dem Entzünden müssen Sie nicht lange warten, bis eine schöne und gleichmäßige Flamme entsteht.
Wie wird Ahorn verarbeitet?
Allgemein kann Ahorn gut verarbeitet werden, wobei das von der Dichte abhängig ist. Das Holz braucht scharfes Werkzeug, kann aber auch gut gedrechselt, gehobelt und gesägt werden. Bei geradfaserigem Wuchs lässt es sich zudem gut biegen. Damit die Holzart ihre helle Farbe behält, werden die Bretter beim Trocknen auf den Kopf gestellt. Fachleute sprechen hier von Zopfstapelung. So kann die im Stammende vorhandene Nässe schneller verdunsten. Zudem werden meist UV-stabile Behandlungsmittel eingesetzt, die ebenfalls dafür sorgen, dass die helle Maserung schön zu sehen bleibt.
Wie können Sie Ahornholz reinigen?
Ahornholz kann leicht mit einem feuchten Tuch und bei stärkeren Verschmutzungen mit etwas Spülmittel gereinigt werden. Es ist wichtig, keine scharfen Reinigungsmittel oder scheuernden Schwämme zu verwenden, da dies die Oberfläche beschädigen kann.
Wie wird Ahornholz gepflegt?
Um es in gutem Zustand zu halten, sollte es regelmäßig gepflegt werden. Das Holz sollte vor allem vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, um Verfärbungen zu vermeiden. Hierfür können Sie Ihre Möbel mit einem geeignet UV-Schutz behandeln. Wenn das Holz lackiert oder gebeizt ist, sollten Sie regelmäßig ein passendes Holzpflegemittel verwenden, um das Aussehen zu erhalten.
Preis
Der Preis für Ahornholz kann je nach Qualität und Verarbeitung variieren. Europäischer Ahorn kostet ab 800 Euro aufwärts pro Kubikmeter, kanadischer Ahorn ab 1.200 und der exklusive Vogelaugenahorn, bei dem es sich um einen Fehlwuchs des Zuckerahorns handelt, kann auch mehrere tausend Euro pro Kubikmeter kosten. Holzpreise sind von unterschiedlichen Faktoren auf dem Holzmarkt abhängig und unterliegen daher starken Schwankungen. Je nach Anbieter, Region und Art können die Preise höher oder niedriger ausfallen.