Das Holz der Eiche ist ein beliebtes Baumaterial in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. Das Material wird aufgrund seiner Langlebigkeit und der einzigartigen Maserung besonders gerne für Innen- und Außenausstattungen verwendet. Da dieser Baum im deutschen Wald heimisch ist, besitzt er zusätzlich eine positive Umweltbilanz.
Alles auf einen Blick
- Die Trauben- und Stieleiche sind in Deutschland die am meisten verbreiteten Eichenarten.
- Die Eiche ist besonders langlebig sowie robust und gleichzeitig einfach zu verarbeiten.
- Diese Holzart wird unter anderem für Möbel, Fußböden, Wand- und Deckenverkleidung sowie Brennholz eingesetzt.
- Der Holzpreis ist abhängig von Art, Stärke, Anbieter, Maßen sowie Menge und kann für Schnittholz bei circa 900 bis 1.600 Euro pro Kubikmeter liegen.
Definition und Herkunft
Der Eichenbaum zählt zusammen mit der Fichte, der Buche und der Kiefer zu den bekanntesten und verbreitetsten Bäumen in Deutschland. Die Eiche fühlt sich aber nicht nur in unseren Wäldern wohl, sondern auch auf anderen Kontinenten. Weltweit gibt es Hunderte verschiedener Arten.
Was ist Eiche?
Die Eiche (Gattung: Quercus) ist eine der weitverbreitetsten und wichtigsten Holzarten und zählt im deutschen Wald zum festen Bestandteil. Quercus gehört zu der Familie der Buchengewächse. Weltweit existieren mehr als 400 Arten.

In Deutschland kommen folgende Eichenarten am häufigsten vor:
- Stieleiche (Quercus robur)
- Traubeneiche (Quercus petraea)
Amerikanische Eichenarten, die in Deutschland mittlerweile öfter vorkommen, sind:
- Roteiche (Quercus rubra)
- Sumpfeiche (Quercus palustris)
In den ersten fünf Jahren erreichen Eichenbäume eine Höhe von bis zu 2 Metern. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich das Wachstum. Im Durchschnitt erreichen Eichen eine Höhe von bis zu über 30 Metern. Sie besitzen eine Lebenserwartung von circa 600 bis 800 Jahren.
Woher kommt Eichenholz?
Der Eichenbaum ist in Europa sowie in den restlichen Ländern auf der Nordhalbkugel beheimatet. Besonders in Nordamerika gibt es eine große Artenvielfalt.
Laubbäume wachsen an folgenden Orten:
- Nordamerika
- Zentralamerika
- Südamerika
- Eurasien
- Nordafrika
- Mexiko
In mitteleuropäischen Wäldern sind die Stieleiche und die Traubeneiche besonders verbreitet, wobei mittlerweile auch die amerikanische Roteiche oft zu finden ist. Zusammen mit der Fichte, der Kiefer und der Buche zählen diese drei Eichenarten zu den am häufigsten vorkommenden Baumarten im deutschen Wald.
Viele immergrüne Arten, wie zum Beispiel Korkeiche (Quercus suber) oder Steineiche (Quercus ilex) wachsen in den Regionen am Mittelmeer. Eine immergrüne Eiche besitzt im Vergleich einen kürzeren Stamm.
Eigenschaften
Eichenholz besitzt vorteilhafte technische Daten. Es ist besonders robust sowie schwer und trotzdem flexibel und damit einfach zu verarbeiten. Die Eiche überzeugt außerdem auch optisch.
Welche Eigenschaften hat die Holzart Eiche?
Farbe und Struktur:
Das Innere eines Baumstamms lässt sich in zwei Bereiche aufteilen: Splintholz und Kernholz. Die äußeren Holzringe bilden das Splintholz. Hierbei handelt es sich um junges, weiches Holz. Abhängig vom Standort kann es einen hellgrauen oder auch einen rötlichen Ton annehmen. Im Splintholz werden Wasser sowie Nährstoffe transportiert und abgespeichert.
Der innere Teil ist das Kernholz, das für die Stabilisierung des Baums zuständig ist. Es hat in der Regel eine warme, hellbraune Farbe. Die dicke Holzrinde wird von tiefen, langen Rissen durchzogen und ist dunkelgrau.
Eine Eiche besitzt eine sehr charakteristische Maserung. Das Eichenholz ist durch klar erkennbare Jahresringe und unterschiedlich große Astlöcher strukturiert.

Natürliche Dauerhaftigkeit nach DIN-EN 350-2:
Die DIN-EN 350-2 kategorisiert Holz in Dauerhaftigkeitsklasse (DK) von 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft). So wird die natürliche Dauerhaftigkeit, sprich die Widerstandsfähigkeit einer Holzart gegenüber Schädlingen, angegeben. Allgemein besitzen europäische Eichen, wie Stieleiche und Traubeneiche, die Dauerhaftigklasse 2.
Diese Eichenarten haben eine besonders gute Resistenz gegenüber Pilzbefall. Eine Roteiche hingegen besitzt von Natur aus nur einen niedrigen Schädlingsschutz und wird in die DK 4 eingestuft.
Technische Daten
- Kurzzeichen DIN EN 13556: QCXE
- Rohdichte lufttrocken: 0,65-0,80 Gramm pro Kubikmeter
- Druckfestigkeit: 42-64 Newton pro Quadratmillimeter
- Biegefestigkeit: 60-120 Newton pro Quadratmillimeter
- Elastizitätsmodul (Biegung): 10200-15700 Newton pro Quadratmillimeter
- Zugfestigkeit: 90-110 Newton pro Quadratmillimeter
- Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2): 2 – 4
- pH-Wert: 3,9 (sauer)
Welche Vorteile hat Eichenholz?
Diese Holzart gilt als ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Trotzdem lässt sich das starke Material einfach und vielseitig weiterverarbeiten.
Das Holz einer Eiche besitzt folgende Vorteile:
- widerstandsfähig gegen Pilz- und Insektenbefall
- witterungsbeständig
- langlebig
- robust
- einfache Verarbeitung und Pflege
- individuelle, zeitlose Maserung
- vorteilhafte Umweltbilanz
- einsetzbar im Innen- und Außenbereich
Welche Nachteile hat Eichenholz?
Aufgrund der Bandbreite an Vorteilen ist der Holzpreis für Eichenmaterial entsprechend hoch. Das Holz verdunkelt sich ein wenig mit der Zeit. Durch eine zu hohe Trockenheit können Risse entstehen. Vorbeugen lässt sich dem durch eine regelmäßige Pflege.
Folgende Punkte zählen zu den Nachteilen:
- Nachdunkeln der Holzfarbe
- Rissbildung durch Trockenheit
- hohe Holzpreise
- starke Holzverfärbung durch Kombination von feuchtem Eichenholz und Metall
Verwendung
Die Verwendung von Eichenholz ist vielseitig, da es besonders langlebig und robust ist. Zudem besitzt es eine einzigartige Maserung und ist somit auch optisch ein Mehrwert.
Wofür wird Eichenholz verwendet?
Eiche gilt als Massivholz und kann problemlos im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden. Aufgrund der Langlebigkeit und der besonderen Optik ist das Holz besonders für die Herstellung von Möbeln im Innen- und Außenbereich beliebt.
Das Holz der Eiche kann für folgende Zwecke verwendet werden:
- Möbel
- Innenausbau (Fenster, Türen, Geländer, Treppen etc.)
- Wand- und Deckenverkleidung
- Fußböden
- Lagerung von Lebensmitteln (z. B. Weinfässer)
- Brennholz

Wie wird Eichenholz verarbeitet?
Eichenholz ist einfach zu verarbeiten. So können Sie das Holz schleifen, bohren, fräsen, sägen, hobeln sowie drechseln. Das Holz kann außerdem gebeizt, lackiert oder lasiert werden, um so die Holzmaserung optisch hervorzuheben.
Nicht nur das Kernholz wird verarbeitet. Die Rinde besitzt einen hohen Gerbstoffgehalt und hemmt Entzündungen und lindert Juckreiz. So wird die Rinde zum Beispiel zu Tees, Salben, Badezusätzen oder Essenzen verarbeitet. Die Frucht der Eiche dient als Tierfutter.
Wie pflegen Sie Eichenholz?
Eiche ist von Natur aus eine sehr robuste Holzart, jedoch sollte deshalb die Pflege Ihrer Möbel aus Eichenholz nicht vernachlässigt werden. Durch die regelmäßige Nutzung können schnell Gebrauchsspuren entstehen.
Für die richtige Pflege ist es zunächst wichtig zu wissen, auf welche Art das Holzmaterial in der Produktion versiegelt wurde. So können Sie die passenden Pflegemittel für die Oberfläche verwenden.
Dabei wird zwischen drei Versiegelungen unterschieden:
- gewachste Eichenmöbel: Für die nachträgliche Pflege eignet sich spezielles Holzwachs oder Bienenwachs. Bearbeiten Sie die Oberfläche zuerst mit Schleifpapier und Vlies.
- geölte Eichenmöbel: Verwenden Sie für die Möbelpflege am besten ausschließlich spezielles Holzöl. Als Alternativen werden oft Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Olivenöl empfohlen. Davon raten Experten ab, da das zur Aufweichung der Holzfasern führen kann.
- lackierte Eichenmöbel: Hier eignet sich für die Auffrischung Ihrer Holzmöbel nur Holzlack. Für ein besseres Ergebnis ist es sinnvoll, das Holz mit feinem Schleifpapier zu bearbeiten.
Unabhängig von der Holzversiegelung können Sie leichte Verschmutzungen mit einem trockenen Tuch entfernen. Bei hartnäckigen Flecken sollten Sie sich am besten an einen Fachbetrieb wenden.
Kosten
Eichenholz ist ein hochwertiges Material und ist mit entsprechend hohen Kosten verbunden. Die Holzpreise variieren in der Regel sehr stark und sind unter anderem abhängig von der Verwendung, der Holzart sowie der Menge.
Wie hoch sind die Holzpreise Eiche?
Eichenholz gibt es in unterschiedlicher Qualität und verschiedenen Preisklassen. Die Holzpreise sind von der Baumart, der Stärke, den Anbietern, der Menge und den Maßen abhängig.
Die folgende Liste soll Ihnen als Orientierung dienen, um die Holzpreise einzuschätzen:
- Schnittholz: 900 bis 1.600 Euro pro Kubikmeter
- Stammholz: bis zu circa 1.800 Euro pro Kubikmeter
- gedämpftes Eichenholz: mehr als 1.500 Euro pro Kubikmeter
- Brennholz: 40 bis 100 Euro je Schüttraummeter (günstige Alternative: Buche)
Die Holzpreise schwanken sehr stark und können aufgrund der unterschiedlichen Kostenfaktoren höher oder niedriger liegen. Der Holzpreis für Buche und Fichte ist in der Regel stets niedriger im Vergleich zur Eiche. Buche ist besonders als Brennholz eine preiswerte Alternative und erzeugt eine schönere Brennflamme. Das Holz der Fichte ist außerdem eine günstige Option, die sich für Wand- und Deckenbekleidung sowie den Innenausbau eignet.