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Holzarten

Esche: Eigenschaften, Preise & Verwendung

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 01. Juli 2022
Lesedauer: 8 Minuten
©Pito Fotos - istockphoto.com

Der Eschenbaum bietet ein helles Holzmaterial mit einer klaren, ringporigen Struktur. Bemerkenswert an dieser Holzart ist, dass sie trotz der ausgeprägten Härte gleichzeitig eine hohe Elastizität bietet. Aufgrund dieser Eigenschaften findet Esche in unterschiedlichen Bereichen Verwendung und wird für die Herstellung von Möbeln, Instrumenten sowie Sportgeräten oder Werkzeugen eingesetzt. Zusätzlich ist es auch ein gutes Brennholz.

Alles auf einen Blick

  • Die Esche (Gattung: Fraxinus) gehört zu der Familie der Ölbaumgewächse und ist neben der Eiche und der Buche einer der bedeutendsten europäischen Laubbäume.
  • Das helle Holz wird für Inneneinrichtung sowie die Herstellung von Instrumenten und Werkzeugen eingesetzt.
  • Ein großer Schwachpunkt ist die niedrige Dauerhaftigkeitsklasse, wodurch das Holzmaterial nicht für den Außenbereich geeignet ist.
  • Der Preis ist vor allem von der Holzfarbe sowie der thermischen Behandlung abhängig und kann zwischen 700 und 2.200 Euro pro Kubikmeter liegen.

Definition und Herkunft

Die Esche fühlt sich in Nordamerika und Mitteleuropa zuhause. Der Baum zählt zu den wichtigsten Laubbäumen und zeichnet sich durch sein helles, schweres, hartes und gleichzeitig biegsames Holz aus.

Was ist eine Esche?

Diese Baumart stammt von der Gattung Fraxinus ab und gehört neben der Buche und der Eiche zu den bedeutendsten heimischen Laubhölzern. Die Esche ist Teil der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Eschenholz ist sehr robust und besitzt eine hohe Elastizität, wodurch es leicht zu verarbeiten ist.

Die Esche kann bei einem vorteilhaften Standort eine beeindruckende Höhe von bis zu 40 Metern erreichen und zählt dadurch zu den größten europäischen Laubbäumen. Durchschnittlich erreicht sie eine Größe von 20 bis 25 Metern. Der ausgewachsene Stamm besitzt einen Durchmesser von circa zwei Metern. Eschenbäume können abhängig vom Standort zwischen 250 und 300 Jahre alt werden.

Schon gewusst?
Eschenbäume wurden bereits in der antiken Naturheilkunde als Medizin eingesetzt. Auch heute gelten sie als Heilpflanze. Die Rinde soll schmerzlindernd, entzündungshemmend sowie blutzuckersenkend wirken und wird zu Salben und Cremes verarbeitet. Laubblätter sowie Rinde werden zudem genutzt, um eine Heilkräuterteemischung herzustellen.

Woher kommt Eschenholz?

Eschenbäume sind hauptsächlich in den Wäldern der nördlichen Erdhalbkugel zu finden. Es gibt circa 65 Arten, wobei in Europa vor allem drei davon verbreitet sind. Zu der bekanntesten Art zählt wohl die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior).

Zu den wichtigsten Arten zählen:

  • Manna-Esche / Blumenesche (Fraxinus ornus)
  • Gewöhnliche / Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
  • Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia)

Eigenschaften

Die Eigenschaften sind stark von der Art sowie dem Standort abhängig. Im Allgemeinen ist Eschenholz robust und besitzt trotzdem eine hohe Elastizität. Jedoch ist es auch sehr anfällig für Pilz- und Schädlingsbefall.

Welche Eigenschaften hat die Holzart Esche?

Farbe und Struktur

Generell ist die Esche eine helle Holzart. Der Splint und das Kernholz besitzen oft den gleichen hellen Farbton. Meistens liegt dieser zwischen weiß, grau und hellgelb. Der Eschenbaum besitzt ein fakultatives Kernholz. Das bedeutet, dass das Kernholz sich mit dem Alter oder durch äußere Einflüsse dunkel färben kann. Das beeinträchtigt die Optik und kann den Preis für das Holz beeinflussen.

Das Holz ist ringporig, wodurch das Material eine einzigartige Maserung bietet. Die Jahresringe sind deutlich zu erkennen und grenzen sich klar voneinander ab. Zudem ist es besonders schwer, hart und elastisch.

Platte aus Eschenholz
©Vyacheslav Kozyrev – istockphoto.com

Natürliche Dauerhaftigkeit

Die Widerstandsfähigkeit von Holz gegenüber Pilzschädlinge wird mithilfe der Dauerhaftigkeitsklassen (DK) angeben. Insgesamt gibt es fünf Klassen, wobei Klasse 1 für „sehr dauerhaft“ und 5 für „nicht dauerhaft“ steht.

Der Eschenbaum besitzt von Natur aus eine niedrige Immunität und wird der Dauerhaftigkeitsklasse 5 zugeteilt. Am besten sollte Eichenholz im Innenbereich eingesetzt werden.

Info:
Europäische Waldbesitzer machen sich Sorgen, denn in ihren Wäldern verbreitet sich eine neue Pilzart mit dem Namen „Falsches Weißes Stängelbecherchen“ (Hymenoscyphus fraxineus). Sie löste in den letzten Jahren ein akutes Eschensterben aus. Der Pilz befällt hauptsächlich Eschenbäume und führt dazu, dass die Bäume von innen austrocknen, die Bäume ihre Blätter verlieren und sich die Rinde abschält.

Technische Daten

  • Kurzzeichen DIN EN 13556: FXEX
  • Rohdichte lufttrocken: 0,45 – 0,86 Gramm pro Kubikmeter
  • Druckfestigkeit: rund 50 Newton pro Quadratmillimeter
  • Biegefestigkeit: circa 105 Newton pro Quadratmillimeter
  • Elastizitätsmodul (Biegung): 13.000 Newton pro Quadratmillimeter
  • Zugfestigkeit: 130 Newton pro Quadratmillimeter
  • Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN EN 350-2): 5
  • pH-Wert: circa 5

Welche Vorteile hat Eschenholz?

Der Eschenbaum bietet ein besonders hartes und gleichzeitig elastisches Holz. Aufgrund der positiven Eigenschaften eignet sich diese Holzart gut für die Herstellung von hochwertigen Möbeln. Das Holz besitzt ein gutes Stehvermögen und lässt sich, ob maschinell oder manuell, relativ leicht bearbeiten.

Das Holz besitzt folgende vorteilhaften Eigenschaften:

  • hohe Elastizität
  • hohe Strapazierfähigkeit
  • hartes Holz
  • vielseitige Verwendung
  • positive Ökobilanz, da heimisches Holz
  • einfache Oberflächenbearbeitung
  • problemloses Drechseln, Sägen, Verleimen, Biegen, Schälen, Messern sowie Beizen
  • gutes Stehvermögen
  • gute Spaltbarkeit von frischem Eschenholz
  • einzigartige, ästhetische Optik

Welche Nachteile hat Eschenholz?

Die technischen Eigenschaften zeigen, dass das Holz zwar eine solide Härte besitzt und trotzdem eine hohe Flexibilität vorweisen kann. Jedoch ist das Material sehr anfällig für Insekten- sowie Pilzbefall und empfindlich gegenüber Sonneneinstrahlung.

Dieses Holz besitzt folgende Nachteile:

  • niedrige natürliche Dauerhaftigkeitsklasse (nicht resistent gegenüber Pilz- und Insektenbefall)
  • geringe Witterungsbeständigkeit
  • schwer zu imprägnieren und polieren
  • spröde Struktur
  • vergilbt durch UV-Strahlung
  • für Außenbereich ungeeignet


Verwendung

Eschenholz überzeugt mit Belastbarkeit, Elastizität sowie Ästhetik. Es eignet sich hervorragend als Material für Furniere, Musikinstrumente und Kaminholz. Besonders in der Innenraumgestaltung ist dieses Holz beliebt, während es im Außenbereich nicht eingesetzt werden sollte.

Wofür wird Eschenholz verwendet?

Eschenholz eignet sich nicht für den Einsatz im Außenbereich, aber dafür umso mehr für die Gestaltung von Innenräumen. Aufgrund der hellen Farbe, der klaren Maserung sowie der Robustheit wird das Holz für die Herstellung von Möbelstücken, Furnieren, Dielen sowie Parkett eingesetzt. Darüber hinaus wird das Holz auch für die Produktion von Sportgeräten, wie zum Beispiel Skier und Barren eingesetzt. Auch für Werkzeugstiele oder Musikinstrumente wird auf diese Holzart zurückgegriffen. Frisches Eschenholz kann optimal als Brennholz verwendet werden.

Zu den typischen Einsatzbereichen zählen:

  • Möbel
  • Furniere
  • Bodenbeläge
  • Treppen
  • Sport- und Turngeräte
  • Musikinstrumente
  • Brennholz
  • Werkzeugteile (z. B. Handgriffe)

Ist das Holz dieses Baums als Brennholz geeignet?

Die Nachfrage nach Eschenholz als Brennholz hält sich aufgrund von Vorurteilen zurück. Jedoch ist die Skepsis gegenüber der Qualität unbegründet, denn der Brennwert liegt bei 1.945 kWh/Rm. Somit kann das Eschenholz mit den Werten der Eiche und der Buche mithalten und hält den Raum lange warm. Im Allgemeinen besitzt diese Holzart eine schwere Spaltbarkeit. Sie sollten auf einen frischen Baum zurückgreifen, denn ein solcher lässt sich in der Regel leichter spalten.

Diese Holzart schafft ein besonders schönes und ruhiges Flammenbild und kreiert somit eine einmalige Wohlfühlatmosphäre vor dem Kamin. Verzichten müssen Sie auf Feuerfunken sowie das Feuerknistern.

Wie wird Echenholz verarbeitet?

Ob drechseln, hobeln, sägen, biegen, schälen oder beizen: Dieses Holz lässt sich mit Maschinen und Werkzeugen einfach verarbeiten. Um Rissbildungen bei der späteren Verarbeitung vorzubeugen, muss das Eschenholz im ersten Schritt getrocknet werden.

Das Holz lässt sich zudem gut vernageln, verschrauben und verleimen. Durch das Hobeln gewinnt das Eschenholz einen besonders schönen, matten Glanz.

Wie pflegen Sie Eschenholz?

In der Regel sind Möbel und andere Gegenstände aus Eschenholz einfach zu säubern. Wischen Sie Oberflächen aus Eschenholz allerdings nicht zu nass. Hartnäckige Flecken können Sie mit einem feuchten Tuch entfernen.

Verzichten Sie bei der Reinigung von Echtholz am besten ganz auf Wasser, denn in der Regel reicht es aus, mit einem fusselfreien Baumwolltuch oder Mikrofasertuch zu reinigen.

In der Produktion wird das Holz normalerweise bereits gewachst und geölt. Wenn Sie diese Pflegearbeit nachträglich selbst machen wollen, dann beachten Sie die Pflegehinweise des Herstellers. Optisch Aufhellen lässt sich Eschenholz mit einem geeigneten Porenfüller. Mithilfe eines UV-Schutzlacks bleibt die natürliche Farbe des hellen Holzes länger erhalten und eine Vergilbung wird verhindert.



Kosten

Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen, wie zum Beispiel Qualität, Stärke sowie Standort und Art. Wenn Sie Eschenholz kaufen, dann sind besonders der Farbton sowie die thermische Behandlung ausschlaggebend. Helle oder thermobehandelte Hölzer liegen im höheren Preissegment.

Wie hoch sind die Holzpreise für Esche?

Der Holzpreis ist abhängig von der Farbe sowie der Behandlung. Daher lassen sich die Preise in drei Kategorien unterteilen:

Holzart Holzpreis pro Kubikmeter
weiß 1.000 – 1.200 Euro
braun 700 – 800 Euro
thermobehandelt 1.700 – 2.200 Euro

Im Vergleich zu Mahagoni oder Bambus ist der Preis für Eschenmaterial günstiger, da es sich um eine heimische Holzart handelt. Jedoch werden die Kosten von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel von der Region, der Baumart, der Stärke, der Nachfrage und der Qualität. Der Preis ähnelt dem des Buchenholzes.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.