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Treppenbau

Fertigtreppen: Arten, Vorteile und Nachteile

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 17. März 2021
Lesedauer: 5 Minuten
© KatarzynaBialasiewicz / Istockphoto.com

Der Einbau von Fertigtreppen ist die unkomplizierte und schnelle Alternative zum konventionellen Treppenbau. Entscheiden Sie sich für die vorgefertigte Variante, heißt das jedoch nicht, dass Sie hinsichtlich Design, Größe und Form eingeschränkt sind. Denn fertige Treppen gibt es in sämtlichen Arten und Materialien. Sie können exakt an Ihre baulichen Gegebenheiten und Ihren Geschmack angepasst werden.

Begriffsbestimmung

Wie der Name bereits vermuten lässt, müssen fertig angelieferte Treppen nicht mehr aufwendig errichtet werden. Sie erwartet eine große Auswahl an Modellen – von der gewendelten Holztreppe, über die Stahltreppe für den Außenbereich bis hin zum geradläufigen Betonfertigteil.

Was sind Fertigtreppen?

Fertigtreppen werden schon vor der Montage im oder am Haus angefertigt und können dann direkt an der gewünschten Stelle eingebaut werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie diese Treppen vorgefertigt werden. Sie können:

  • aus einem Guss geformt werden. (Beispiel: Betontreppen)
  • aus einzelnen Elementen zu einem Stück zusammengebaut werden. (Beispiel: Stahltreppe)
  • aus mehreren Fertigteilen bestehen, die schnell und unkompliziert vor Ort miteinander verbunden werden können. (Beispiel: Holztreppe)

Materialien und Arten

Die Materialien, aus denen die vorgefertigten Treppen bestehen, sind hauptsächlich Beton, Metall oder Holz. Fertigtreppen sind auch keinesfalls nur in der standardmäßigen, geraden Variante erhältlich. Außentreppen in Form von Spindeltreppen aus Stahl mit rundumlaufendem Geländer zählen genauso zu den vorgefertigten Treppen wie die massive Betontreppe ohne Handläufe.

Welche Materialien gibt es bei Fertigtreppen?

  • Betontreppe: Auch wenn ein Betonklotz in Treppenform alles andere als flexibel aussieht, können die Maße, Stufen und Podeste exakt an Ihre jeweiligen baulichen Gegebenheiten angepasst werden – bei einer Innentreppe gleichermaßen wie bei einer Außentreppe. Die modernen Schalungen, mit denen Betontreppen gegossen werden, ermöglichen die individuelle Anfertigung solcher Treppen.
  • Holztreppen gibt es ebenfalls als Fertigvariante. Allerdings sehen diese nicht so aus wie massiven Betontreppen, die in einem Stück geliefert wird. Holztreppen sind wesentlich variabler und bestehen meist aus mehreren einzelnen Bauteilen. Aber aufgrund ihrer einfachen und schnellen Montage werden diese ebenfalls zur Gruppe der Fertigtreppen gezählt.
  • Stahltreppen sind robust und witterungsresistent. Deshalb eignen sie sich gut als Außentreppen. Aber auch im Innenraum sind Kombinationen mit Stahl denkbar, zum Beispiel in Form von Geländern oder Unterkonstruktionen. Stahltreppen sind auch oftmals noch nachträglich integrierbar, da einige Modelle in Einzelteilen ankommen und erst vor Ort verschweißt werden.

Welche fertigen Treppenarten gibt es?

Fertigtreppen können individuell angefertigt werden. Dadurch sind viele Treppenkonstruktionen möglich: Wendeltreppen, Spindeltreppen, Podesttreppen oder Bolzentreppen – als Innentreppen sowie als Außentreppen.

Auch optisch bieten die Fertigteiltreppen moderne und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch einen Materialmix bei Stufen, Geländern und Handläufen. Holztreppen können mit Geländern aus Edelstahl kombiniert werden. Auch ein Rahmen aus Stahl und Stufen aus Holz sind möglich. Bei fertigen Außentreppen scheidet jedoch Holz als Material eher aus, Fertigteiltreppen für den Außenbereich sind in der Regel Stahltreppen.



Vorteile und Nachteile

Fertige Treppen bieten eine Reihe an Vorteilen, hauptsächlich Zeitersparnis. Allerdings sind die Fertigbauteile sperrig und schwer, was den Transport und die Montage erschweren kann.

Welche Vorteile haben fertige Treppen?

  • Fertigteiltreppen sind eine kostengünstige Alternative zum aufwendigen und zeitintensiven Vor-Ort-Treppenbau.
  • Eine fertig gegossene Treppe lässt sich unkompliziert montieren und kann in kurzer Zeit voll belastet werden.
  • So kann schon binnen Stunden bei Treppen aus Beton mit dem Aufsetzen der Stufen begonnen werden.
  • Gerade Treppen sind meist nur aufgelagert auf dem Boden, ohne Verankerung in der Seitenwand. Dadurch gibt es keine Trittschallübertragung.

Welche Nachteile haben fertige Treppen?

  • Fertigtreppen haben aber auch logistische Schwachstellen. Man kann die in einem Stück gegossenen Teile aus Beton oder verschraubten massivem Holz nur mit einem Kran in das Haus befördern. Bei Außentreppen aus Stahl gestaltet sich das noch etwas leichter.
  • Fertige Betontreppen wiegen etwa 150 Kilogramm pro Stufe, was die Lieferung und Montage erschwert.
  • Beim Vermessen der Treppe dürfen nicht die geringsten Fehler passieren. Während man im Vor-Ort-Treppenbau kleine Ungenauigkeiten ausbessern kann, sind Fertigteile dahingehend nicht mehr flexibel.

Fazit

Fertigtreppen gibt es in den unterschiedlichsten Varianten – als Innentreppe sowie als Außentreppe. Eine Treppe gilt dann als vorgefertigt, wenn sie nicht im Haus errichtet wird, sondern als Fertigteil angeliefert und dann am vorgesehenen Platz montiert wird. Die Treppe kann entweder aus einem Guss geformt sein, wie das etwa bei der klassischen Fertigtreppe aus Beton der Fall ist. Sie kann aber auch vor dem Einbau aus mehreren Teilen zu einem Stück zusammengesetzt werden, beispielsweise wie eine Stahltreppe. Auch Treppen, die aus einzelnen Teilen bestehen, die schnell und unkompliziert montiert werden können, zählen zur Kategorie Fertigteiltreppe. Bei fertigen Treppen kann beinahe jede Treppenform umgesetzt werden – ob Wendeltreppe mit geschwungenem Geländer oder gerade Exemplare ohne Treppengeländer.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.