Tischler-schreiner.org Icon
Treppenbau

Treppenformen: Welche Treppenarten gibt es?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 14. September 2023
Lesedauer: 18 Minuten
© mooltfilm / istockphoto.com

In der Welt der Architektur und Inneneinrichtung sind Treppen mehr als nur funktionale Elemente, die uns von einem Stockwerk zum anderen führen. Sie sind ein Ausdruck von Kreativität, Stil und Design. Treppenformen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Räumen und Gebäuden und können das gesamte Ambiente maßgeblich beeinflussen. Von klassisch elegant bis hin zu modern und avantgardistisch gibt es unzählige Formen und Arten. Wir möchten Ihnen eine Übersicht geben, die Ihnen dabei hilft, die richtige Treppenversion für den zur Verfügung stehenden Raum auszuwählen.

Alles auf einen Blick:

  • Treppen lassen sich unter anderem nach den verschiedenen Arten sowie anhand der verwendeten Materialien unterscheiden.
  • Jede Treppe muss besonderen gesetzlichen Anforderungen und DIN-Normen entsprechen, um die größtmögliche Sicherheit zu erzielen. Für Innen- und Außentreppen gelten unterschiedliche gesetzliche Regelungen.
  • Sehr beliebt sind die halbgewendelte und die gewendelte Treppe, da diese sich in nahezu jeden Grundriss problemlos integrieren lassen, sogar in Maisonette-Wohnungen.
  • Raumspartreppen eignen sich für alle Bereiche, in denen nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht.
  • Als gestalterisches Element für Ihr Projekt stehen unterschiedliche Materialien wie Beton, Holz, Stahl, Glas oder Stein zur Verfügung.

Welche Treppenarten gibt es?

Beim Treppenbau, bei dem sich alles nach der Norm DIN 18065 richtet, gibt es zahlreiche verschiedene Arten, eine neue Treppe zu gestalten. Die gängigsten Treppenformen sind:

  • gerade Variante
  • Wendeltreppe
  • Spiraltreppe
  • Podesttreppe
  • Bogentreppe
UNSER TIPP:
Je nachdem, welche Bedürfnisse Sie haben oder einbeziehen möchten, wie zum Beispiel den Transport von sperrigen Gegenständen, eine spezielle Kindersicherung für die Treppe oder den Einbau eines Treppenlifts, sollten Sie die Treppenart für Ihr Haus wählen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen weitere Unterarten vor, die zeigen, wie viele verschiedene Möglichkeiten und Konstruktionen es im Raum gibt, um von einem Stockwerk ins andere zu gelangen. 

Bolzentreppe

Bolzentreppen wirken elegant und luftig. Sie werden mittels Bolzen miteinander verbunden, sodass sie einen freischwebenden Eindruck hinterlassen. Doch gerade dieser freischwebende Eindruck bedeutet, dass in der Regel auf Geländer oder einen weiteren Handlauf verzichtet wird. Das bedeutet ein erhöhtes Sicherheitsrisiko beim Begehen der Trittstufen.

Bei dieser Form ist ein hoher Platzbedarf notwendig. Eine Bolzentreppe wirkt erst so richtig gut, wenn sie in einen sehr großen Flur oder Wohnbereich integriert wird. Sie ist in der Preisklasse zwischen 2.500 und 4.000 Euro erhältlich. Aber wie bei jeder Treppenform kann sich der Preis auch erhöhen, je nachdem, welche Materialien Sie verwenden.

ganzgestemmte Treppe

Die ganzgestemmte Treppe verfügt über einen Unterbau, der sich hervorragend als Stauraum eignet. Es ist auch möglich, statt eines durchgehenden Unterbaus ausziehbare Treppenstufen einzubauen. Dies sorgt für ein eigenes Ordnungssystem innerhalb des Hauses. Im Vergleich zur halbgestemmten Treppe gibt es hier keine Sichtlöcher.

Verglichen mit platzsparenden Wendeltreppen oder Raumspartreppen benötigt eine ganzgestemmte Treppe deutlich mehr Platz. Sie sollten hier zwischen 4.000 und 6.000 Euro einplanen.

gerade Treppe

Gerade Treppen lassen sich einfach begehen und bieten einen hohen Komfort, was vor allem ihrer Stufenform zu verdanken ist. Außerdem lässt sich eine gerade Treppe auch optisch in nahezu jeden Wohnstil integrieren, was sie äußerst attraktiv macht. Einer der größten Nachteile ist jedoch der hohe Platzbedarf. So lässt sich eine gerade Treppe nur umsetzen, wenn ein langer Flur zur Verfügung steht. Sie eignet sich daher für die wenigsten Einfamilienhäuser. Außerdem bietet sie aufgrund ihrer geraden Form keinerlei Sichtschutz in das obere Geschoss.

Geradläufige weiße Treppe in einem Haus
Geradläufige Treppen brauchen relativ viel Platz © poligonchik / istockphoto.com

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Bau einer geraden Treppe ist der lange Flur, der hierfür notwendig ist. Günstige gerade Treppen erhalten Sie ab etwa 700 Euro, während teure Varianten bis zu 3.000 Euro kosten können. Eine solch bekannte Form erhalten Sie auch als Fertigtreppe oder sogar Bausatztreppe, was deutlich günstiger, aber lang nicht so individuell ist wie die von einem Schreiner gefertigte Variante.

SCHON GEWUSST?
Treppen sind aus dem Prinzip einer Leiter entstanden und dieses Prinzip trifft auch auf die einläufige Treppen zu. Da man hier starke Steigungen vermeiden möchte, brauchen diese Treppen viel Platz und werden heute seltener eingesetzt. Eine Rolltreppe ist übrigens ein gutes Beispiel für eine einläufige, geradeläufige Treppe.

freitragende Treppe

Die freitragende Treppe ist an Eleganz kaum zu übertreffen, denn sie wirkt als würde sie schweben. Die haltende Konstruktion ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Vor allem für ein modernes Raumkonzept eignet sich diese Variante daher sehr. Um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, verwendet man am besten weder einen Handlauf noch ein Geländer. Dies hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Sicherheit ist stark eingeschränkt. Daher empfiehlt sich eine freitragende Treppe in der Regel nur, wenn keine Kinder und keine älteren Personen im Haushalt leben. Eine gute Alternative ist ein Geländer aus Plexiglas, das den Effekt im Raum erhält, aber gleichzeitig Sicherheit bietet.

Moderne freitagende Treppe aus Holz mit Granitboden
Die freitragende Treppe ist vor allem beliebt in modernen Gebäuden
© Suchada Tansirimas / istockphoto.com

Die freitragende offene Treppe braucht eine gute Planung, da sie besondere Anforderungen an die Statik stellt. Diese Treppen gehören aufgrund ihrer aufwendigen Konstruktion zu den teuersten Treppenvarianten. Die günstigsten Modelle werden daher ab einem Preis von 6.500 Euro angeboten. 10.000 Euro und mehr sind für diese Treppenvariante keine Seltenheit.

halbgestemmte Treppe

Die halbgestemmte Treppe ist modern und elegant. Zwischen den Trittstufen kann hindurchgeschaut werden, was für ein offenes Wohnkonzept sorgt. Doch genau diese Offenheit ist es, die in einigen Menschen Angst auslöst. Halbgestemmte Treppen bieten trotzdem einen hohen Komfort, da sie in der Regel eine große Auftrittsfläche bieten. Diese Treppen kombinieren gerade Abschnitte mit Wendelabschnitten. Stellen Sie dabei – wie bei jeder Treppenform – sicher, dass Sie die örtlichen Bauvorschriften und Sicherheitsvorschriften einhalten. Das betrifft Aspekte wie Stufenmindestbreite, Höhe des Geländers etc. Wenn Sie sich für eine halbgestemmte Version entscheiden, sollten Sie mit Kosten von etwa 3.500 bis 6.000 Euro rechnen.

Harfentreppe

Die Harfentreppe zeichnet sich durch die an einer Seite befindlichen Gitter oder Seile aus, die der Treppe zu ihrem Namen verholfen haben. Diese Treppe kann sowohl in klassischen als auch in modernen Gebäuden eingesetzt werden. Sie wirkt modern und elegant und bietet einen hohen Komfort. Allerdings sind die meisten Harfentreppen sehr schmal und obendrein benötigt diese Form vergleichsweise viel Platz und obendrein einen Deckenbereich, an dem die Streben oder Seile solide befestigt werden können. Die Kosten für eine Harfentreppe liegen bei etwa 2.000 bis 4.000 Euro. Auch hier natürlich wieder abhängig von den verwendeten Materialien.

Holmtreppe

Bei einer Holmtreppe sind die Trittstufen an einem in der Mitte verlaufenden Holm oder an zwei an den Seiten verlaufenden Holmen befestigt. Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass verschiedene Materialien miteinander kombiniert werden können. Aufgrund der geraden, breiten Stufenform bietet eine solche Treppe einen hohen Komfort. Ausgestattet mit zwei Handläufen eignet sie sich sehr gut für Haushalte, in denen Familien mit kleinen Kindern oder ältere, gebrechliche Personen leben. Holmtreppen benötigen vergleichsweise viel Platz und kosten zwischen 4.000 und 6.500 Euro.

Kragarmtreppe

Kragarmtreppen sind überaus modern und beinahe futuristisch. Sie lassen sich daher am besten in ein moderndes Design integrieren. Hauptaugenmerk dieser Form ist, dass es scheint, als würden die Trittstufen einzeln aus der Wand ragen. Im Grunde ist dies auch der Fall, denn dort werden die Stufenbretter über eine Metallkonstruktion einzeln verankert. Deshalb ist bei dieser Treppenform eine solide Statik von essenzieller Bedeutung. Außerdem müssen die Wände sehr stabil sein. Obendrein wird bei einer solchen Treppe kein Geländer verwendet, was ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bedeutet. Für Kinder und ältere, gebrechliche Menschen ist diese Variante daher nicht geeignet. Für die Kragarmtreppe muss auf eine besondere Statik geachtet werden. Die Wände müssen eine hohe Traglast halten können. Kragarmtreppen sind in verschiedenen Materialien wie Holz, Metall oder Glas zu haben und ab einem Preis von etwa 8.500 Euro aufwärts erhältlich.

VORSICHT
Auch, wenn es bei einigen Treppenarten sehr cool aussieht, wenn auf ein Geländer oder einen weiteren Handlauf verzichtet wird – wenn Kinder oder ältere beziehungsweise eingeschränkte Personen sie benutzen müssen, dann können diese hier schnell den Halt verlieren.
Junges Mädchen mit Kuscheltier läuft breite Treppenstufen ohne Treppensicherung nach oben
Treppen ohne entsprechende Sicherung können eine Gefahr darstellen © Halfpoint / istockphoto.com

Podesttreppe

Die Podesttreppe zeichnet sich durch das integrierte Podest aus und sie ermöglicht gleichzeitig einen Unterbau, in den ein Stauraum integriert werden kann. Sie ist durch die Podeste recht komfortabel, sodass ein bequemer Auf- und Abstieg ermöglicht wird. Auch beim Transport großer und schwerer Gegenstände ist sie von Vorteil. Die Podeste geben die Möglichkeit, sich – zum Beispiel im Alter – zwischendrin mal kurz auszuruhen. Dieser Komfort kann beispielweise dadurch gesteigert werden, dass an beiden Seiten ein Handlauf angebracht wird.

Im Vergleich zu anderen Treppenarten braucht eine Podesstreppe jedoch recht viel Platz und ist daher für einen kleinen Hausflur nicht geeignet. Dies gilt vor allem, wenn zusätzliche ein Zwischenpodest integriert werden soll. Außerdem kann eine Podesttreppe schnell einen unaufgeräumten Eindruck vermitteln. Für diese Konstruktion brauchen Sie vergleichsweise viel Platz, sie kostet zwischen 3.500 und 6.500 Euro im Normalfall.

Polygonaltreppe

Polygonaltreppen knicken mehrfach ab, aber nicht im rechten Winkel. Wie oft und in welcher Form, das ist unterschiedlich. Sie sind sehr komfortabel, was vor allem an den breiten Stufen liegt, die sich einfach betreten lassen. In den meisten Fällen wird der Handlauf zudem an der Wand befestigt, wodurch sich der Komfort nochmals erhöht. Das sorgt dafür, dass diese Treppenart vor allem geeignet ist, wenn ältere Menschen oder Kinder im Haushalt leben. Allerdings hat die Polygonaltreppe einen entscheidenden Nachteil: Sie ist für die meisten normalen Einfamilienhäuser nicht geeignet, da der Komfort, der damit einhergeht, schlichtweg zu viel Platz benötigt.

Polygonaltreppen kosten schon in einer einfachen Variante mindestens 9.000 Euro und können sogar bis zu 15.000 Euro kosten.

Spindeltreppe

Die Spindeltreppe ist sehr klein und platzsparend, sodass sie im Grunde wie eine Raumspartreppe fungiert. Ideal ist sie beispielsweise als Zugang zu einem kleinen Dachgeschoss. Die teilweise schmalen Stufen der Spindeltreppe tragen dazu bei, dass diese Variante nur bedingt für ältere und gebrechliche Personen sowie für Kinder geeignet ist. Allgemein ist der Platz auf der Treppe sehr gering, sodass es beispielsweise nicht möglich ist, Möbel darüber zu transportieren. Spindeltreppen haben nur einen sehr geringen Platzbedarf und kosten zwischen 2.000 und 4.500 Euro.

Raumspartreppe

Die Raumspartreppe benötigt, wie ihr Name schon sagt, nur sehr wenig Platz und kann daher selbst in einen engen Flur integriert werden. Diese Treppenart eignet sich beispielweise, um das Obergeschoss mit einem Spitzboden zu verbinden. Außerdem handelt es sich bei der Raumspartreppe um eine der günstigsten Varianten. Da Raumspartreppen eng und steil und die Stufen nicht recht komfortabel sind, ist hier größte Vorsicht geboten. Diese Treppenform eignet sich nicht für Kinder sowie für ältere und gebrechliche Personen. Aufgrund des geringen Platzes ist es auch nicht möglich, Möbel zu transportieren. Raumspartreppen bedürfen keinen besonderen Voraussetzungen, da sie nur wenig Platz benötigen. Allerdings sollte eine solche Treppenform nicht gewählt werden, wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Auch für ältere und gebrechliche Personen ist sie zu unsicher. Günstige Raumspartreppen erhalten Sie ab etwa 500 Euro. Teure Modelle können bis zu 2.000 Euro kosten.

Wangentreppe

Wangentreppen lassen sich in ein modernes Wohnkonzept integrieren und bieten außerdem die Möglichkeit, viel Stauraum zu integrieren. So können sich beispielsweise ausziehbare Treppenstufen integrieren lassen. Die Wangentreppe verfügt zudem in der Regel über gleichbleibende Stufen, die eine hohe Sicherheit bieten. Verglichen mit anderen Treppenarten ist eine Wangentreppe recht teuer. Obendrein benötigt diese Treppenform viel Platz. Wangentreppen sind vergleichsweise teuer. Sie sollten mit Kosten von etwa 3.500 bis 6.000 Euro rechnen.

Wendeltreppe

Wendeltreppen gelten als eine beliebte Treppenform, denn sie sind komfortabel und gleichzeitig elegant. Außerdem benötigen sie wenig Platz, sodass sie sich in fast jedes Wohnkonzept integrieren lassen. Es gibt viertelgewendelte Treppen und halbgewendelte Treppen. Ein großer Nachteil liegt jedoch in den Wendeltreppenstufen an sich, denn diese verlaufen dreieckig. Hierdurch besteht ein erhöhtes Unfallrisiko, sodass sich diese Form nicht empfiehlt, wenn im Haushalt ältere Personen oder kleine Kinder leben. Da Wendeltreppen in der Regel zudem beengt sind, erweist es sich auch in diesem Fall als problematisch, wenn Möbel von einem Geschoss ins andere transportiert werden sollen. Wendeltreppen haben allerdings nur einen geringen Platzbedarf, sodass keine großen Voraussetzungen notwendig sind. Im Vergleich zu den anderen Raumspartreppen-Varianten sind sie schon teuer. Sie sollten mit Kosten zwischen 3.500 und 7.000 Euro rechnen.

Treppen nach Materialien

  • Betontreppe
    Betontreppen sind nicht nur robust, langlebig und feuerfest, sondern sie können auch nach Herzenslust gestaltet werden. So ist es möglich, den Beton zu streichen, zu überfliesen oder mit Teppich zu beziehen. Außerdem lassen sich Macken leicht ausbessern.

    Die Herstellung einer Betontreppe ist recht teuer, vor allem dann, wenn sie nicht nur eine schlicht gerade, sondern beispielsweise eine gewendelte sein soll. Für eine Betontreppe sollten Sie mindestens 2.200 bis 4.500 Euro einplanen.
Moderne U-förmige Betontreppe
Eine Betontreppe hält viel aus und ist schmutzunempfindlich © Suchada Tansirimas / istockphoto.com
  • Glastreppe
    Zweifelsohne wirkt eine Glastreppe besonders edel und wird daher vor allem in modernen Bauten eingesetzt. Sie eignet sich besonders gut für dunkle Bereiche, da sie lichtdurchlässig ist. Ein großer Nachteil ergibt sich jedoch hinsichtlich der Sicherheit, wenn die Stufen nicht angeraut werden. In diesem Fall kann es passieren, dass Sie beim Laufen abrutschen. Glastreppen werden derzeit ab etwa 5.000 Euro angeboten.
Gewendeltet Glastreppe in einem Treppenhaus
Glastreppen werden vor allem in sehr modernen Gebäuden eingesetzt © zhudifeng / istockphoto.com
  • Holztreppe
    Holztreppen lassen sich in nahezu jede Bauart integrieren, denn sie können sowohl das klassische als auch das moderne Design unterstützen. Die Treppenstufen aus Holz können in allen erdenklichen Farben gestaltet werden und überzeugen mit einer langen Haltbarkeit. Ein großer Vorteil besteht zudem darin, dass sie problemlos renoviert werden können. Als nachteilig erweist sich der Umstand, dass eine Holztreppe nicht feuerfest ist und sie bedarf obendrein einer großen Pflege. Nach einigen Jahren kann es zudem passieren, dass die Stufen knarren.

    Einfache Holztreppen erhalten Sie ab etwa 500 Euro bis 3.000 Euro. Natürlich können die Preise je nach Modell auch deutlich höher ausfallen.
Vintage Holztreppe in einem modernen Haus
Treppen aus Holz können klassisch edel, aber auch sehr modern wirken © Techa Tungateja / istockphoto.com
  • Stahltreppe
    Stahltreppen sind robust und wirken sehr modern, weshalb sie sich vor allem für ein ebensolches Raumkonzept wie zum Beispiel ein Loft eignen. Sie lassen sich außerdem mit Holz kombinieren. Einer der größten Nachteile einer Metalltreppe ist, dass diese schnell zu steril und kühl wirken kann. Stahltreppen kosten im günstigsten Fall zwischen 1.000 bis 3.000 Euro.
Stahltreppe in einer modernen Lotwohnung die in den Schlafbereich führt
Stahltreppen passen vor allem in ein sehr modernes Ambiente © vicnt / istockphoto.com
UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
„Stahltreppen sind immer zu bevorzugen, wenn lange freitragende Treppenlauflinien vorhanden sind. Durch die Statik einer Stahltreppe kann man hier mit einfachen Möglichkeiten eine entsprechende Biegesteifigkeit erreichen. Im Außenbereich sind feuerverzinkte Stahltreppen wegen ihrer Wetterbeständigkeit sowieso klar im Vorteil. Hier ist im Gegensatz zur Holztreppe durch eine Verwitterung keine Beschädigung, wenn auch erst seit Jahren, beim verzinkten Stahl möglich.“

Lars Oemmelen – Bundesverband Treppen- und Geländerbau e.V.

  • Steintreppe
    Steintreppen bieten ähnlich wie Betontreppen eine harte Oberfläche und sind hierdurch besonders robust, langlebig und feuerfest. Durch ihre natürliche Optik lassen sie sich hervorragend in nahezu jeden Wohnstil integrieren. Steintreppen sind jedoch sehr pflegeaufwendig, vor allem wenn es sich um Natursteine handelt. Steintreppen kosten 3.000 Euro aufwärts.
Moderne weiße Marmortreppe in einer Villa
Eine Marmortreppe wirkt besonders luxuriös © NATTAKIT / istockphoto.com

Welche Treppenart ist platzsparend?

Wenn Sie bei der Planung für Ihr Haus sind und eine Variante suchen, die besonders platzsparend ist, dann eignen sich:

  • Spindeltreppen,
  • Raumspartreppen und
  • Wendeltreppen

Welche Treppenart ist besonders preisgünstig?

Einfache Holztreppen sowie Wendeltreppen und Raumspartreppen sind im Vergleich zu den großen Varianten, die viel Platz benötigen, deutlich günstiger. Am teuersten sind alle Arten von freitragenden Treppen und Modelle aus Glas oder Stahl. Diese erfordern beim Treppenbau in allen Details wie beispielweise beim Treppenauge oder hinsichtlich der Treppenläufe hohe statische Anforderungen und den richtigen Raum, um zu wirken.



Übersicht Treppenformen

TreppenformVorteileNachteilePreis
Bolzentreppeelegantwirkt dank der in der Wand verankerten Bolzen freischwebendhoher Platzbedarfhohes Sicherheitsrisiko, wenn kein Handlauf und kein Geländer verwendet werdennicht für ältere und gebrechliche Menschen geeignet2.500 bis 3.900 Euro
ganzgestemmte TreppeStauraum durch Unterbau oder ausziehbare Stufen möglichkeine Sichtlöcher zwischen den Stufenvergleichsweise hoher Platzbedarf und daher für einen kleinen Flur nicht geeignet4.000 bis 6.000 Euro
gerade Treppekomfortabel und elegantkann in jeden Wohnstil integriert werdenauch für ältere und gebrechliche Personen sowie für Kinder  geeignetvergleichsweise kostengünstigsehr hoher Platzbedarf, ein langer Flur ist notwendigdas obere Geschoss kann ungehindert eingesehen werden700 bis 2.800 Euro
freitragende Treppewirkt als würde sie schweben und ist daher sehr elegantStauraum kann integriert werdenwerden weder Geländer noch Handlauf verwendet, kann sich dies erheblich auf die Sicherheit auswirkennicht geeignet für kleine Kinder und ältere, eingeschränkte Menschen6.500 bis 10.000 Euro
Harfentreppemoderndes und elegantes DesignGeländer ähnelt aufgrund der Stäbe oder Seile an eine Harfemeistens sehr schmalhoher Platzbedarf notwendig2.000 bis 4.000 Euro
halbgestemmte Treppeeleganthoher Komfortkann in nahezu jedes Wohnkonzept integriert werdenhohe Sicherheit aufgrund der gut begehbaren Stufendie Sichtschlitze sind nicht für jeden angenehm und können für kleine Kinder auch gefährlich werdenhoher Platzbedarf3.500 bis 5.000 Euro
Holmtrepperobust und sicherverschiedene Materialien können vermixt werdenhohe Sicherheit vor allem, wenn an beiden Seiten ein Geländer oder ein Handlauf befestigt wirdgeeignet auch für kleine Kinder und ältere, gebrechliche Menschengeringe Sicherheit, wenn kein Geländer verwendet wird (in diesem Fall nicht für kleine Kinder und ältere Menschen geeignet)4.000 bis 6.500 Euro
Kragarmtreppeüberaus elegant und futuristischStufen wirken, als würden sie einzeln aus der Wand ragenextremes Sicherheitsrisikospezielle Statik und robuste Wände notwendigAb 8.500 Euro
Podesttreppeintegriertes Podest, das den Treppenfluss optisch unterbrichtStauraum darunter möglichkomfortabelGeländer kann an beiden Seiten angebracht werdenvermittelt schnell einen unaufgeräumten Eindruckhoher Platzbedarf3.500 bis 6.500 Euro
Polygonaltreppeelegant und komfortabelbreite Stufen und an der Wand befestigtes Geländer sorgen für hohen Komfortauch für Kinder sowie für ältere und gebrechliche Menschen geeignetvergleichsweise teuerhoher Platzbedarf und in den meisten Einfamilienhäusern nicht umsetzbar9.000 bis 15.000 Euro
Spindeltreppeklein und platzsparendideal beispielsweise als Zugang zum Dachbodenschmale und flache Stufen nicht geeignet für ältere und gebrechliche Personen sowie für KinderMöbel können aufgrund des geringen Platzes nur sehr schwer darüber transportiert werden2.000 bis 4.500 Euro
Raumspartreppesehr geringer Platzbedarf und daher für enge Flure geeignetideal, um das Obergeschoss mit einem Spitzboden zu verbindenaehr günstigMöbel können nicht transportiert werdengeringer Komfortnicht für ältere und gebrechliche Personen sowie für Kinder geeignet500 bis 2.000 Euro
Wangentreppeelegant und komfortabelzusätzlicher Stauraum kann geschaffen werdenhohe Sicherheit beim Betreten der gleichmäßigen Stufenvergleichsweise teuerhoher Platzbedarf3.500 bis 6.000 Euro
Wendeltreppeelegant und komfortabelgeringer Platzbedarfbeinahe in jeden Grundriss integrierbardreieckige Stufen bergen erhöhtes Unfallrisikonicht geeignet für Haushalte mit kleinen Kindern und älteren, gebrechlichen PersonenMöbeltransport nicht oder nur sehr schwer möglich3.500 bis 7.000 Euro

Übersicht Treppenmaterialien

MaterialVorteileNachteile
Betontrepperobust, langlebig, feuerfestflexibel gestaltbar, beispielsweise durch FarbenMacken können leicht ausgebessert werdenvergleichsweise teuerlanger Herstellungsprozessbesondere Formen nur schwer umsetzbar
Glastreppemodern und elegantfür dunkle Bereiche besonders gut geeignethohes Sicherheitsrisiko, wenn die Stufen nicht angeraut werden
Holztreppein jedes Wohnkonzept integrierbarklassisch und zeitloskann in jeder Farbe gestrichen und kinderleicht renoviert werdenlange Haltbarkeithoher Pflegeaufwandnicht feuerfestkann knarzen
Stahltreppefür moderne Raumkonzepte geeignetkombinierbar mit anderen Materialien wie beispielsweise Holzwirkt schnell steril und kalt
Steintreppefür nahezu jedes Raumkonzept geeignetlanglebig, robust und feuerfestpflegeaufwendig

Treppenbau Experte Lars Oemmelen des Bundesverbands Treppen- und Geländerbau e.V.

Über unseren Experten

Lars Oemmelen ist Teil der Geschäftsstelle des Bundesverbands Treppen- und Geländerbau e.V. (BVTG). Zweck des Verbandes ist die Förderung des Treppen- und Geländerbaus. Gemeinsam mit dem Vorstand des Bundesverbandes Walter Heinrichs beantwortet er die Fragen von Tischler-Schreiner.org rund um den Bau von Treppen.

» Zum Treppenbau Experten-Interview mit

Bildnachweis: Treppen- und Geländerbau e.V. (BVTG)


Fazit

Wenn Sie eine neue Treppe in Ihr Haus oder eine Maisonette-Wohnung einbauen möchten, dann stehen Sie vor der Qual der Wahl. Während einige Treppenarten wie Raumspartreppen oder Wendeltreppen sich hervorragend für kleine Räume eignen, können beispielsweise gerade Treppen oder Podesttreppen nur verwendet werden, wenn sehr viel Platz zur Verfügung steht. Hinsichtlich der Materialien sind vor allem Holztreppen und Betontreppen beliebt, denn diese gelten als robust, pflegeleicht und langlebig. Wenn Sie es exklusiver mögen, können Sie sich auch für Glastreppen, Stein- oder Stahltreppen entscheiden.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.