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Garten und Terrasse

Terrassenüberdachung: Holz oder Aluminium? Ein Werkstoffvergleich aus Sicht des Handwerks 

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Verfasst von DigitaleSeiten Team
Zuletzt aktualisiert: 29. April 2025
Lesedauer: 6 Minuten
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Die Terrasse ist für viele Menschen der Inbegriff von Lebensqualität im Freien – ein Rückzugsort, ein Ort des Zusammenseins, ein Platz zum Entspannen. Damit sie wetterunabhängig genutzt werden kann, entscheiden sich viele Hausbesitzer für eine Überdachung. Tischler und Schreiner sind häufig an Planung und Umsetzung beteiligt – sei es bei individuellen Konstruktionen oder beim Aufbau von Bausätzen. Eine der zentralen Fragen dabei lautet: Welches Material ist für die Überdachung geeignet – Holz oder Aluminium? 

Insbesondere für moderne Bauprojekte rückt die Terrassenüberdachung Alu immer mehr in den Fokus. Alu gilt als leicht, pflegearm und formstabil – doch wie schneidet es im direkten Vergleich zu klassischen Holzkonstruktionen ab? Und was bedeutet das konkret für die handwerkliche Praxis? 

Holz: Natürlichkeit mit Anforderungen 

Holz ist der klassische Werkstoff im Tischlerhandwerk – und das nicht ohne Grund. Es lässt sich vielseitig bearbeiten, verleiht jeder Konstruktion einen natürlichen Charakter und ist in verschiedenen Arten und Qualitäten verfügbar. Lärche, Meranti oder Douglasie bieten gute Witterungsresistenz und eignen sich hervorragend für frei bewitterte Bauteile. Vor allem Brettschichtholz (Leimholz) wird gerne verwendet, da es formstabil bleibt und Verzug minimiert – ein entscheidender Punkt, wenn Glasplatten eingedeckt werden sollen. 

Ein großer Vorteil aus handwerklicher Sicht: Holz lässt sich problemlos individuell anpassen. Aussparungen, Befestigungen, dekorative Details – all das ist ohne Spezialwerkzeug machbar. Auch optisch ist Holz flexibel. Farbgebung und Oberflächenbehandlung lassen sich auf Architektur und Kundenwunsch abstimmen. Für rustikale Gärten und traditionelle Bauten bleibt Holz deshalb oft erste Wahl. 

Doch Holz hat auch seine Schwächen. Es bringt ein hohes Eigengewicht mit – was eine stabile Gründung erfordert. Stehende Nässe, intensive Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen führen langfristig zu Verfärbungen, Rissen oder Verwerfungen. Ein regelmäßiger Pflegeaufwand – Lasur, Öl oder Lack – ist unvermeidlich. Zudem lässt sich eine verschraubte Holzkonstruktion später meist nur mit erheblichen Schäden wieder abbauen oder verändern. 

Aluminium: Pflegeleicht, stabil, aber nicht ohne Tücken 

Aluminiumterrassenüberdachungen überzeugen vor allem durch ihre Pflegeleichtigkeit. Pulverbeschichtete Profile benötigen keinen Anstrich, sind korrosionsbeständig und lassen sich einfach reinigen. Auch die Montage gestaltet sich durch das geringe Gewicht vergleichsweise einfach. Gerade bei großen Spannweiten – etwa über 6 Metern – bietet Alu durch vorgefertigte Systemprofile Vorteile. 

Designorientierte Bauherren schätzen die schlanken Querschnitte und klaren Linien. Zudem ist das Material farblich vielfältig erhältlich – ob in Anthrazit, Weiß oder Sondertönen. In Kombination mit Glas ergibt sich ein modernes, lichtdurchflutetes Gesamtbild. 

Aus handwerklicher Sicht bietet Alu allerdings weniger Spielraum. Sonderlösungen, nachträgliche Änderungen oder individuelle Anpassungen sind meist nur mit speziellen Maschinen oder Zubehör möglich. Auch die Qualität der verwendeten Legierung und die Wandungsstärke der Profile sind entscheidend – für Laien jedoch schwer zu beurteilen. Daher ist es ratsam, auf bewährte Hersteller mit hoher Verarbeitungstiefe zu setzen. 

Ein weiterer Punkt: Aluminiumkonstruktionen müssen sorgfältig am Boden verankert werden, um bei Windlasten stabil zu bleiben. Auch auf Dachlasten – etwa bei Schneefall – sollte geachtet werden. Dünnwandige Profile oder zu große Spannweiten ohne statische Absicherung bergen ein Risiko. 

Kombination aus Holz und Aluminium: Die hybride Lösung 

Wer das Beste aus beiden Welten sucht, kann auch auf Kombinationen setzen. Bei diesen hybriden Konstruktionen bestehen tragende Bauteile aus Holz, während witterungsexponierte Bereiche – wie Dachabschlüsse oder Stützenverkleidungen – mit Aluminium geschützt werden. Diese Bauweise reduziert den Pflegeaufwand deutlich und erhält gleichzeitig die warme Optik des Naturmaterials. 

Die äußere Aluminiumhülle dient dabei als konstruktiver Holzschutz und verlängert die Lebensdauer. Farblich lassen sich interessante Kontraste erzeugen – etwa durch dunkle Aluprofile und helle Holzflächen. Gleichzeitig bleibt der größte Teil der Konstruktion aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz – ein Argument, das zunehmend auch im nachhaltigkeitsorientierten Bauherreninteresse steht. 

Welches Material für welches Projekt? 

Die Entscheidung zwischen Holz und Aluminium bei der Terrassenüberdachung ist keine Frage von richtig oder falsch, sondern von Anforderungen und Prioritäten. Wer Wert auf ein natürliches Erscheinungsbild, handwerkliche Flexibilität und individuelle Gestaltung legt, findet in Holz einen bewährten Baustoff – allerdings mit höherem Pflegeaufwand. Aluminium hingegen punktet mit Langlebigkeit, einfacher Reinigung und einer modernen Optik, verlangt jedoch nach präziser Planung und hochwertiger Ausführung, um Stabilität und Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten. 

Für viele Bauherren kann auch eine Mischkonstruktion die optimale Lösung darstellen – technisch wie gestalterisch. Hier ist die Erfahrung des Tischlers oder Schreiners besonders gefragt: Er kennt nicht nur die Materialien, sondern auch die Gegebenheiten vor Ort und die langfristigen Herausforderungen. 

Fazit: Wer fundiert berät, schafft nicht nur Vertrauen, sondern auch langlebige Bauwerke, die funktional und ästhetisch überzeugen – unabhängig vom gewählten Werkstoff. 



Fazit

Die Wahl zwischen Holz und Aluminium für eine Terrassenüberdachung hängt von den individuellen Anforderungen und Prioritäten ab. Holz bietet eine natürliche Optik und handwerkliche Flexibilität, benötigt jedoch regelmäßige Pflege und ist anfällig für Umwelteinflüsse. Aluminium hingegen punktet mit Langlebigkeit, Pflegeleichtigkeit und modernem Design, erfordert jedoch präzise Planung und hochwertige Ausführung. Eine Kombination aus beiden Materialien stellt eine attraktive hybride Lösung dar, die das Beste beider Welten vereint: die warme Ausstrahlung von Holz und die Stabilität sowie den geringen Pflegeaufwand von Aluminium. In jedem Fall ist eine fundierte Beratung wichtig, um ein funktionales und ästhetisch überzeugendes Ergebnis zu erzielen.

FAQ zum Thema Terrassenüberdachung

Welches Material ist besser für eine Terrassenüberdachung geeignet: Holz oder Aluminium?

Die Wahl zwischen Holz und Aluminium hängt von den persönlichen Vorlieben und den Anforderungen des Projekts ab. Holz ist ideal für eine natürliche Optik und handwerkliche Flexibilität, benötigt jedoch mehr Pflege. Aluminium bietet Langlebigkeit und einfache Pflege, erfordert jedoch präzise Planung und hochwertige Verarbeitung.

Ist eine Kombination aus Holz und Aluminium sinnvoll?

Ja, eine Kombination kann eine ausgezeichnete Lösung sein, um die Vorteile beider Materialien zu nutzen. Holz bietet die natürliche Optik, während Aluminium die Lebensdauer verlängert und den Pflegeaufwand reduziert.

Wie pflege ich Holz bei einer Terrassenüberdachung richtig?

Holz benötigt regelmäßige Pflege, um Verfärbungen, Risse oder Verwerfungen zu vermeiden. Dazu gehören das Auftragen von Lasuren, Ölen oder Lacken, um das Material vor Umwelteinflüssen zu schützen.

Was sollte bei Aluminium-Terrassenüberdachungen beachtet werden?

Aluminium ist pflegeleicht, benötigt jedoch eine sorgfältige Planung. Achten Sie auf die Qualität der Legierung, die Wandungsstärke der Profile und die korrekte Verankerung, um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten.

Welche Vorteile bietet eine Aluminium-Terrassenüberdachung?

Aluminium-Terrassenüberdachungen sind pflegeleicht, korrosionsbeständig und leicht zu montieren. Sie bieten zudem ein modernes Design und sind in verschiedenen Farben erhältlich. Sie sind ideal für größere Spannweiten und größere Projekte.

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