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Berufsbild

Was macht ein Zimmermann?

Jérôme Grad
Verfasst von Jérôme Grad
Zuletzt aktualisiert: 14. April 2021
Lesedauer: 6 Minuten
Für Holzkonstruktionen im Innen- und Außenausbau ist der Zimmermann zuständig. © Robert Bosch GmbH

Im Beruf Zimmermann – auch Zimmerer genannt – können Sie sich ganz nach Ihren Vorlieben entfalten. Egal ob das Herstellen von langlebigen Unikaten oder die Konstruktion eines Gebäudes auf der Baustelle – das Naturmaterial Holz bietet unterschiedliche Möglichkeiten.

Alles auf einen Blick:

  • Ein Zimmerer bearbeitet den Rohstoff Holz für vielfältige Zwecke und auf mannigfaltige Arten. Ein Beispiel dafür ist die Einzelanfertigung in der Werkstatt. Allerdings fasst dieser Job auch den Holzbau im Außenbereich mit ein.
  • Für den Job des Zimmerers müssen Sie meist die Hauptschule erfolgreich absolviert haben.
  • Relevante Fähigkeiten wie die Bauplanung und der Umgang mit Holz erlernen Sie während der dreijährigen Ausbildung. Nachdem Sie einige Zeit als Geselle gearbeitet haben, können Sie mit einer Prüfung den Meisterbrief erwerben.
  • Das Gehalt für einen Zimmerer variiert je nach Berufserfahrung und Bildungsgrad. Als Meister können Sie bis zu 60.000 Euro brutto im Monat verdienen.

Aufgaben

Ein Zimmerer beschäftigt sich mit Holzkonstruktionen jeglicher Art für den Innen- und Außenausbau.

Arbeiten werden sowohl in der Werkstatt als auch direkt vor Ort ausgeführt. Das Entwerfen von Bauteilen erfolgt überwiegend im Betrieb, die anschließende Montage im beziehungsweise am Gebäude.

Welche Aufgaben hat ein Zimmermann?

Die Art der Aufgaben als Zimmermann oder Zimmerer hängt sehr vom jeweiligen Betrieb ab, in dem Sie beschäftigt sind. Die Bandbreite reicht vom Schneiden von Bauteilen bis zur Konstruktion kompletter Gebäude, etwas Carports, oder Lagerhallen. Mögliche Aufgaben sind:

  • Dachstühle
  • Wärme- und Schalldämmung
  • Fußböden
  • Treppen
  • Fensterrahmen
  • Türen
  • Holzhäuser
  • Garagen
  • Brücken
  • Sanierung
  • Möbelbau / Unikate

Für Holzkonstruktionen im Innen- und Außenausbau ist der Zimmermann zuständig.

Was sind die Tätigkeitsbereiche eines Zimmermanns?

Die Tätigkeitsfelder sind genauso vielfältig wie die Aufgabenbereiche. Sie können in folgenden Bereichen arbeiten:

  • Mittelständische Betriebe, beispielsweise Tischlerei, Zimmerei, als Selbstständiger oder Angestellter
  • Industrie
  • Holzbaubetriebe, meist in Zusammenarbeit mit Holzmechanikern
  • Fassadenbauunternehmen

Natürlich könnten Sie mit diesem Job auch in Dienstleistungsbetrieben von Kommunen arbeiten.

Fähigkeiten

Als Zimmerer sind Sie kompetenter Fachberater für die unterschiedlichsten Anfragen zum Thema Holz und Holzbau. Um Sie auf diesen Job vorzubereiten, studieren Sie während der Ausbildung mannigfaltige Aspekte des Berufs.

Was muss ein Zimmermann können?

Während der Ausbildung zum Zimmerer erhalten Sie profunde Kenntnisse in die Bauplanung und Bauzeichnung. Daneben werden Ihnen die Eigenschaften, der Umgang sowie die Verarbeitung mit Holz vermittelt. Arbeits- und Unfallschutzmaßnahmen gehören ebenfalls zum Lernstoff, da das Hantieren im Hochbau ein erhöhtes Risiko für Verletzungen mit sich bringt.

Weitere Fähigkeiten, wie handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisch-technisches Verständnis sind von Vorteil. Außerdem sind eine gewisse körperliche Fitness und eine robuste Gesundheit nötig, weil Sie schwere Baustoffe heben und tragen können müssen. Hinzu kommt Schwindelfreiheit für Dacharbeiten. Der Beruf des Zimmerers verlangt auch ein besonderes Maß an Teamfähigkeit. Denn die Zusammenarbeit mit Kollegen und anderen Fachkräften der Baubranche, beispielsweise auf der Baustelle, steht stets auf der Tagesordnung.

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Ausbildung zum Zimmerer ist ein Hauptschulabschluss und handwerkliches Geschick. Die Ausbildung dauert meist drei Jahre, kann jedoch bei entsprechender Eignung auf zwei Jahre verkürzt werden.

Was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung?

Voraussetzung für den Beginn der Ausbildung zum Zimmerer ist ein Hauptschulabschluss. Unter bestimmten Umständen können Sie den Ausbildungsplatz auch ohne Schulabschluss antreten.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Zimmermann?

Der Beruf wird im Rahmen einer Ausbildung gelehrt. Diese dauert im Regelfall drei Jahre und erfolgt abwechselnd am Ausbildungsplatz und in der Berufsschule. Durch Vorkenntnisse, die Fachhochschul- oder Hochschulreife sowie entsprechend gute Noten kann die Berufsausbildung auf zwei Jahre gekürzt werden.

Nach zwei Ausbildungsjahren in einer Zimmerei dürfen Sie sich bereits als gelernter Ausbaufacharbeiter bezeichnen. Nach bestandener Gesellenprüfung und einiger Berufserfahrung können Sie den Meisterbrief erwerben.

Gehalt

Das Gehalt variiert in diesem Handwerk sehr stark und liegt monatlich zwischen 1.500 Euro und 3.000 Euro. In der Ausbildung verdienen Sie monatlich zwischen 610 Euro und 1.340 Euro.

Wie viel verdient ein Zimmermann?

  • Jahresgehalt in der Ausbildung : 7.300 Euro – 16.000 Euro
  • Jahresgehalt zum Einstieg: circa 18.000 Euro
  • Jahresgehalt als Vorarbeiter: ca. 33.000 Euro
  • Jahresgehalt als Meister: bis zu 42.000 Euro

Der Lohn ist davon abhängig, in welcher Form Sie nach der Ausbildung dem Beruf des Zimmermanns nachgehen. Als Arbeitnehmer mit einem Tarifvertrag, der von der Gewerkschaft ausgehandelt wurde, gelten bestimmte Richtlinien für den Lohn. So liegt der tarifliche Stundenlohn bei 14 Euro pro Stunde, was 2.200 Euro im Monat, beziehungsweise knapp 27.000 Euro im Jahr sind. Zusätzlich kommen noch Sonderzahlungen wie das Weihnachtsgeld dazu.

Allerdings bieten die meisten Zimmereien und andere Betriebe keine tarifliche Vergütung, weshalb die Arbeitslöhne frei verhandelbar sind und in der Regel deutlich niedriger angesetzt sind. Der Stundenlohn beträgt rund 9 Euro pro Stunde und ergibt damit bei knapp 1.500 Euro pro Monat und 18.000 Euro im Jahr.

Bei einer Festanstellung sind wie in vielen anderen Jobs auch in diesem Handwerk in den alten Bundesländern die Löhne meist deutlich höher als in den neuen Bundesländern.

Aufgaben, Voraussetzungen, Fähigkeiten und Gehalt im Berufsbild Zimmermann

Wie hoch ist das Gehalt während der Ausbildung?

Wenn Sie sich für eine Ausbildung entscheiden und in einem Ausbildungsbetrieb arbeiten, wird Ihre Arbeit selbstverständlich vergütet. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach dem Ausbildungsvertrag, den Sie mit dem Arbeitgeber Ihres Ausbildungsplatzes abschließen. Auch die Region, in der Sie arbeiten, spielt eine Rolle. Besonders deutlich ist der Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern.

Das monatliche Ausbildungsgehalt staffelt sich wie folgt:

  • 1. Lehrjahr: 610 Euro – 690 Euro
  • 2. Lehrjahr: 840 Euro – 1.060 Euro
  • 3. Lehrjahr: 1.060 Euro – 1.340 Euro

Wie können Sie Ihr Gehalt steigern?

In diesem Berufsbild ist die Weiterbildung eine gute Möglichkeit, um mehr Gehalt zu erhalten. Als Vorabeiter verdienen Sie schon deutlich besser als ein frisch gebackener Zimmermann, nämlich um die 2.800 Euro monatlich, also etwas über 33.000 Euro pro Jahr.

Auch als Meister erhöht sich der Lohn. In einem Angestelltenverhältnis können Sie bis zu 3.000 Euro monatlich und damit 36.000 Euro jährlich verdienen. Machen Sie sich nach bestandener Meisterprüfung selbstständig, hängt Ihr Verdienst von der Auftragslage ab. Eine pauschale Aussage ist nur schwer zu treffen, allerdings bemisst die Bundesagentur für Arbeit die Einkommenschancen auf bis zu 60.000 Euro jährlich.

Übrigens können sich Zimmerer mithilfe entsprechender Maßnahmen zur Weiterbildung spezialisieren, beispielsweise als Restaurator oder Möbelbauer.

Über unsere*n Autor*in
Jérôme Grad
Nach seinem Studium verschrieb sich Jérôme komplett der Tätigkeit als Redakteur, zunächst im Sportbereich, später im Zeitungsverlag. Journalistische Erfahrungen sammelte er in Print- und Onlineredaktionen, darunter unter anderem beim Kicker Sportmagazin und nordbayern.de.