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Treppenbau

Außentreppe sicher und ästhetisch gestalten

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 12. November 2019
Lesedauer: 5 Minuten

Wenn es um die Planung einer Außentreppe geht, sollte der Sicherheitsaspekt oberste Priorität haben. Doch auch unter Beachtung bestimmter Vorschriften bleibt immer noch ein großer gestalterischer Spielraum! Tischler-Schreiner.org informiert Sie hier über einige Möglichkeiten!

Eine Außentreppe dient sowohl als Gestaltungselement als auch als Verbindung zweier Ebenen, beispielsweise als Übergang vom Garten zur Terrasse oder vom Bürgersteig zum Eingang des Hauses. Diverse Materialien und Bauformen lassen viel Platz für individuelle Vorstellungen. Allerdings sollte die Sicherheit in der Planung immer an erster Stelle stehen. Um ein Geschoss zu jeder Zeit sicher über eine Treppe verlassen zu können, gelten daher bestimmte baurechtliche Vorschriften, welche in der jeweiligen Landesbauordnung festgelegt sind. Darüber hinaus gibt auch das Deutsche Institut für Normung (DIN) Sicherheitsempfehlungen. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen daher, wie Sie Ästhetik und Sicherheit einer Außentreppe miteinander verbinden können!

Beachten Sie die Landesbauordnung sowie die DIN 18065 beim Bau einer Außentreppe!

Jedes nicht ebenerdig liegende Geschoss muss über mindestens eine (notwendige) Treppe erschlossen sein, um im Gefahrenfall einen Fluchtweg zu bieten. Bei allen anderen Treppen handelt es sich demnach um nicht notwendige Treppen, für sie gelten daher auch weniger strenge Regelungen.

Eine Außentreppe wird als notwendige Treppe betrachtet, wenn Sie den alleinigen Zugang zu einer Ebene darstellt oder wenn sie trotz der Existenz weiterer Zugänge Teil des Fluchtweges ist. Sowohl Landesbauordnung als auch die DIN 18065 unterscheiden zusätzlich noch nach Gebäudetyp. Für Wohngebäude mit maximal zwei Wohneinheiten gelten beispielsweise geringerer Anforderungen als für öffentliche Einrichtungen. Werden bei der Planung der Treppe Widersprüche zwischen Bauordnung und DIN-Norm festgestellt, so hat die Bauordnung den höheren Stellenwert und die DIN-Norm ist lediglich als Empfehlung zu betrachten.

Festgelegt sind beispielsweise Mindestlaufbreite sowie Grenzwerte für Steigung und Auftrittsbreite der Stufen, Mindesthöhe und Einschränkungen bezüglich des Außentreppengeländers. Beachten Sie außerdem die folgenden Punkte:

  • Befolgen Sie die entsprechenden Pflegehinweise der verwendeten Baustoffe. Nähere Informationen zu möglichen Materialien finden Sie im nächsten Abschnitt!
  • Verbauen Sie die Stufen mit einem leichten Gefälle (je nach Belag und Verlegetechnik zwischen 1,5 und 3 %). So kann Regenwasser von der Außentreppe abfließen und die Rutschgefahr wird vermindert!
  • Achten Sie darauf, dass sich die Treppe stets in einem makellosen Zustand befindet. Lockere Stufenbeläge beispielsweise sollten schnellstmöglich ausgebessert werden, da sie eine große Gefahr beim Begehen der Treppe darstellen!
  • Achten Sie auf ein Steigungsverhältnis, welches nach der Schrittmaßregel errechnet wurde. Diese Formel orientiert sich an der natürlichen Schrittlänge des Menschen, welche im Durchschnitt bei 63cm liegt.

Gestaltung einer Außentreppe

Grundsätzlich kommt für eine Außentreppe jede erdenkliche Treppenform infrage. Eher sogar als bei Innentreppen, da im Außenbereich meist mehr Platz zur Verfügung steht. Im Folgenden stellen wir die gängigen Formen kurz vor:

  • Gerade Treppen sind in der Geschichte des Treppenbaus die am längsten verbauten Formen. Sie verfügen über einen einfachen Grundriss und sind bequem zu begehen. Mittels Zwischenpodest kann ein Richtungswechsel im Verlauf der Treppe erzeugt werden!

  • Gewendelte Treppen verfügen über einen weder geraden noch kreisrunden Lauf. Sie winden sich in einem Winkel von maximal 180° um einen Luftraum, auch Treppenauge genannt. Als Außentreppe eigenen sie sich besonders dann, wenn wenig Platz zur Verfügung steht und eine größere Höhe zu überwinden ist.

  • Wendeltreppen winden sich ebenfalls um ein Treppenauge, allerdings mit einer Drehung von 180° oder mehr. In der Regel werden sie mit mindestens einer vollständigen Drehung (360°) verbaut. Auch diese Treppenform ist äußerst platzsparend!

  • Spindeltreppen ähneln Wendeltreppen sehr, winden sich jedoch nicht um ein Treppenauge, sondern um eine Spindel. So wird mehr Platz eingespart, allerdings ist diese Treppenform für den regelmäßigen Gebrauch nicht geeignet.

  • Pyramiden- und Kegeltreppen wirken sehr prunkvoll, sind allerdings auch sehr ausladend. Drei Treppenläufe werden hierbei radial um einen Mittelpunkt angeordnet, sodass alle Stufen auf ein zentrales Podest zulaufen.

Als Baustoff für die Konstruktion einer Außentreppe können Sie beispielsweise Beton, Stahl oder Holz nutzen. Für die Verkleidung (Geländerfüllung, Wangen, Stufenbeläge, Handlauf) eignen sich außerdem Edelstahl, Aluminium, Glas, Bambus, Betonwerkstein oder Naturstein.

Fazit

Für den Bau einer Außentreppe kommt grundsätzlich jede Bauform infrage und auch bei der Wahl des Werkstoffes sind kaum Grenzen gesetzt. Zusätzlich zu den für Treppen gültigen baurechtlichen Vorschriften sollten unbedingt noch weitere Sicherheitsaspekte bezüglich Bauweise, Material und Pflege beachtet werden, da eine solche Treppe andauernd der Witterung ausgesetzt ist! Da diese sehr umfangreich und nicht ohne Weiteres einzusehen sind, sollten Sie mit Planung und Bau einen Fachhandwerker beauftragen! Für eine Außentreppe aus Holz wenden Sie sich bitte über unser kostenloses Online-Formular an qualifizierte Tischler und Schreiner aus Ihrer Umgebung!

Über unsere*n Autor*in
Tischler-Schreiner.org Team
Tischler-Schreiner.org ist das Branchenverzeichnis für Fachbetriebe, die sich auf die Verarbeitung von Holz spezialisiert haben. Die Redaktion von Tischler-Schreiner.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die sich mit Holz in Ihrem Zuhause beschäftigen: von Holzböden über Holzmöbel bis hin zu Treppen und Zäunen.