Ob es die Terrassendielen im Garten sind oder der Parkettboden im Haus: Bambus bietet Ihnen eine große Auswahl an Möglichkeiten, wie Sie den Rohstoff verwenden können. Das hoch wachsende Holz ist nicht nur durch seine grüne Farbe an der Außenfläche einzigartig. Es ist eines der wenigen Holzarten, die leicht und gleichzeitig sehr robust sind.
Alles auf einen Blick:
- Bambus kommt ursprünglich aus China und wird dort noch traditionell zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet.
- Das Material ist sehr leicht und biegsam. Dabei bleibt es aber stabil und widerstandsfähig.
- Bambus wächst schnell und kann Schädlinge gut abwehren.
- Das Bambusholz sollte vor stetiger Nässe geschützt werden und monatlich einmal mit einem entsprechenden Öl eingeölt werden, um Risse zu verhindern.
Definition und Herkunft
Bambusholz ist nicht nur in asiatischen Gegenden aufzufinden. Auch auf anderen Kontinenten ist die Pflanze weit verbreitet.
Was ist Bambus?
Bambus (Bambusoideae) ist eine immergrüne Pflanze, welche insgesamt in 47 verschiedenen Arten zu finden ist und zur Gattung der Süßgräßer zählt. Die verschiedenen Arten sind auch in ihrer Höhe unterschiedlich. Von 30 Zentimetern bis hin zu über 10 Metern können die Gräser in die Höhe wachsen. Obwohl Bambusgras kein Baum ist, klassifiziert es sich durch seine Zusammensetzung eindeutig als Holz.
Das Gehölz lässt sich aus den hohlen Halmen durch aufwendige Verfahren gewinnen. Hier unterscheidet man zwischen faserverpresstem und starkverleimtem Bambusholz.
Woher kommt Bambusholz?
Ursprünglich stammt das Holz aus China und Japan. Verbreitet ist es jedoch auch in Südamerika, Afrika und in Teilen von Australien. Den größten Anteil an Bambusarten findet man aber grundsätzlich immer noch in China. Dort sind etwa 500 verschiedene Arten beheimatet.
Eigenschaften
Bambus ist ein leichtes Material und trotzdem sehr stabil. Dazu ist es klimafreundlich und nachhaltig. Wir erläutern Ihnen die wichtigsten Eigenschaften.
Welche Eigenschaften hat Bambusholz?
Farbe und Struktur:
Bambus zeichnet sich durch eine helle Farbe aus. Durch den ähnlichen Farbton kann man Bambusholz gut gegen Birkenholz austauschen. In der Faserung des Holzes kann man die dunklen Leitbündel gut erkennen.

Natürliche Dauerhaftigkeit nach DIN EN 350-2:
Die DIN EN 350-2 klassifiziert eine Vielzahl an Holzarten anhand ihrer Fähigkeit, Schädlinge selbstständig abzuwehren. Die Klassen reichen von DK 1 (sehr dauerhaft) bis DK 5 (nicht dauerhaft).
Das Bambusholz fällt unter die DK 1. Es hat eine sehr hohe Härte, ist dabei formstabil und ist ein schnell nachwachsender Rohstoff. Benötigt aber regelmäßige Pflege.
Technische Daten:
- Rohdichte: ca. 700 kg/m²
- Dichte von Faserbambus: ca. 1,15 g/cm³
- Druckfestigkeit: 71 N/mm²
- Biegefestigkeit: 151 N/mm²
- Zugfestigkeit: 120 N/mm²
- Wärmeleitfähigkeit: 0,17 W / (m·K)
- PH-Wert: 6
Welche Vorteile und Nachteile hat dieses Holz?
Vorteile:
- Günstiges Material
- Klimaneutral und nachhaltig
- Widerstandsfähig
- Extrem schnelles Wachstum in geringer Zeit (Schnellwachser)
- hohe Elastizität
- Die Pflanze eignet sich gut für den Garten
- Verzugsarm
- Leichte Verarbeitung
- Langlebig (auch bei starker Beanspruchung)
- Starke Materialdichte
- Braucht wenig Pflege
Nachteile:
- Anfällig für Schimmel bei schlechter Pflege
- Darf keiner dauerhaften Feuchtigkeit ausgesetzt sein
- Bambusholz nimmt Farbe sehr schlecht an
Verwendung
Das biegsame Holz findet seinen Gebrauch in den unterschiedlichsten Ausführungen. Das sogar essbare Material kann drinnen und draußen genutzt werden.
Wofür kann Bambus verwendet werden?
- Gebrauchsgegenstände: Traditionell wurde Bambusholz für die Herstellung von Haushalts- und Arbeitsgegenständen in China verwendet. Die Pflanze ist sowohl als Schreibmaterial als auch für Möbel optimal geeignet. Bis heute verwendet man dieses Holz für Alltagsgegenstände, zum Beispiel als Griff von Regenschirmen, für geflochtene Körbe oder als Fahrradständer.
- Musikinstrumente: In Asien wird Bambusholz für Musikinstrumente verwendet. Eine Vielzahl an traditionellen Trommeln und Rasseln besteht aus dem robusten Gewächs. Das Holz findet sogar in indonesischen Kirchen seine Verwendung. Oft bestehen einzelne Orgelpfeifen ebenfalls aus Bambus.
- Gartengestaltung: Sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich ist das Gewächs ein schöner Blickfang. Die Halme wachsen gut an sonnigen Plätzen. Sie behalten zudem auch zur kalten Jahreszeit die grüne Farbe bei. Ebenfalls ist die hochstrapazierfähige Oberfläche dazu noch sehr dekorativ.
- Baustoff: Bambusholz wird oft als Sperrholz für die Beplankung von LKWs eingesetzt. Ebenfalls wird es in Konstruktionen integriert, die zur Erdbebensicherheit beitragen. Das geringe Gewicht und die Zugfestigkeit sind die optimalen mechanischen Eigenschaften für diese Zwecke. Die Pflanze lässt sich ebenfalls gut als Werkstoff kombinieren. Zum Beispiel findet man in Beton oft Bambusfasern, denn diese wirken versteifend. Deshalb werden die Fasern auch mit Kunststoffen gemixt und als Verbundwerkstoff verarbeitet.
- Lebensmittel: Die bekannteste Verarbeitung als Lebensmittel sind Bambussprossen. Bevor die Pflanze aber zum Verzehr geeignet ist, muss sie gekocht und gereinigt werden. Somit werden Giftstoffe abgetötet.
Wie wird Bambusholz bearbeitet?
Die Verarbeitung ist recht einfach. Das nachhaltige Material lässt sich ähnlich wie herkömmliches Bauholz bearbeiten. Hobeln, sägen und schleifen lässt es sich also gut. Verwenden Sie starke Werkzeuge, um ein Ausfransen zu verhindern.
Sollten Sie das Bambusholz draußen in Ihrem Garten verwenden, so ist es ratsam, das Material mehrfach einzuölen. So wird es witterungsbeständig. Vermeiden Sie ebenfalls ständigen Bodenkontakt im Freien.
Wie können Sie das Bambusholz pflegen?
Wenn es um das einfache Befreien von Schmutz auf der Oberfläche geht, so können Sie es ganz leicht mit einem nassen Schwamm oder einem feuchten Tuch abwischen. Dauerhafter Nässe sollte es aber nicht ausgesetzt sein.
Damit das Bambusholz Ihnen lange erhalten bleibt, ist ein gelegentliches Einölen ratsam. Spezielles Bambusöl finden Sie in jedem Baumarkt. Sie sollten Ihre Bambus-Gegenstände etwa einmal pro Monat einölen, damit das Material keine Risse bekommt. So bleibt die Oberfläche lange stabil.
Kosten
Als eine preisgünstige Alternative zu herkömmlichen Hartholz, ist Bambus eine gute Wahl. Ob bereits geölt oder noch unbearbeitet – den Rohstoff können Sie in verschiedenen Ausführungen finden.
Was kostet Bambusholz?
Da Bambusoideae in geringer Zeit extrem hoch wachsen, ist Bambusholz dementsprechend preisgünstig. Bambus-Terrassendielen bekommen Sie schon ab 50 Euro pro Quadratmeter. Die Preisklassen unterscheiden sich anhand der Herstellung und der Nachbehandlung. Bereits geölte Bretter sind daher in der Regel etwas teurer als unbearbeitete Dielen.
Neben der Anschaffung des Holzes sollten Sie sich unbedingt auch das passende Öl dazu besorgen. Wichtig ist es, sich für ein spezielles Bambusöl zu entscheiden. Das Öl verhindert die Bildung von unschönen Rissen und trägt zur Pflege bei. Solche Öle fangen bei knapp 10 Euro bei 750 Millilitern an.
Wenn Sie sich für Möbel aus Bambusholz entscheiden, gibt es wie bei anderen Holzarten auch große Unterschiede bei der Verarbeitung und der Preisgestaltung. Ein Bettgestell erhalten Sie beispielsweise bereits ab 500 Euro. Kleine Regale und Schränkchen gibt es schon zwischen 40 und 100 Euro. Gartenmöbel-Garnituren sind je nach Ausführung bereits ab wenigen Hundert Euro erhältlich.
Bambussprossen finden Sie in nahezu jedem Supermarkt. Die gesunde asiatische Spezialität liegt preislich bei etwa 2 Euro für 300 Gramm.