Eine Holzterrasse kann ein Wohlfühlplatz in Ihrem Garten sein, vorausgesetzt Sie entscheiden sich für die passende Terrassendielen und die richtige Pflege. Eine Holzart, die sich großer Beliebtheit als Terrassenboden erfreut, ist das robuste Bangkirai. Als Tropenholz ist seine Verwendung in Deutschland nicht unproblematisch. Wir informieren Sie über Herkunft, Merkmale, Nutzung und Kosten.
Alles auf einen Blick:
- Bangkirai ist ein Tropenholz, dessen Herkunft ursprünglich in Indonesien liegt.
- In den letzten Jahrzehnten haben sich der Anbau und die Gewinnung dieser Holzart auf viele Länder Südasiens ausgeweitet, wodurch die Qualität gelitten hat.
- Dieses Tropenholz ist sehr witterungsbeständig und weist hohe Festigkeit auf.
- Deshalb findet es Verwendung als Konstruktionsholz, zum Beispiel im Hafen- oder Brückenbau. Im privaten Bereich ist es ein beliebtes Material für Terrassen.
Definition und Herkunft
Bangkirai stammt nicht ausschließlich von einem einzigen Baum. Vielmehr umfasst die Herkunft dieser Holzart mehrere Baumarten aus Südasien mit ähnlichen Materialeigenschaften.
Was ist Bangkirai-Holz?

Bangkirai ist ein sehr stabiles und robustes Tropenholz, das sich besonders durch seine lange Haltbarkeit im Freien auszeichnet. Aufgrund dieser Charakteristika verbreitete es sich schnell in Europa, zum Beispiel als Konstruktionsholz im Brückenbau oder als Bodenbelag für Terrassen.
Ursprünglich bezeichnet der Begriff eine Baumart aus Südostasien, die zu den Flügelfruchtgewächsen gehört. Dieser spezielle Baum trägt den botanischen Namen Shorea laevis. Er ist ein in Indonesien beheimateter Laubbaum, der eine maximale Wuchshöhe von 75 Metern und einen Durchmesser von 1,5 Metern erreicht.
Ein solches im Handel erhältliches Holz ist jedoch nicht mehr ausschließlich das Holz des Shorea leavis. Die Nachfrage stieg in den 1990er Jahren so stark an, dass die vorhandenen Ressourcen der Bäume schnell sanken. Um dieses Problem zu lösen, weitete sich die Holzgewinnung auf andere Baumarten aus, deren Holz große Ähnlichkeit mit dem Shorea laevis aufweist. Bangkirai entwickelte sich somit zu einem Sammelbegriff für mehrere asiatische, vor allem südostasiatische Holzarten, die eine große Übereinstimmung in Ihren optischen und technischen Merkmalen haben.
Weitere Bezeichnungen, unter denen Sie Bangkirai erhalten, lauten: Yellow Balau, Balau, Merawan oder Selangan batu. Es existiert auch die Schreibweise Bankirai.
Woher kommt das Holz?
Erste Exporte stammen aus einem bestimmten Gebiet in Indonesien, in dem die Baumart Shorea leavis wächst. Dieses Tropenholz ist das klassische Bangkirai. Neben Indonesien hat die Baumart ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Myanmar, Borneo, Sumatra oder Thailand.
Eigenschaften
Bangkirai unterscheidet sich in seiner Beschaffenheit von deutschen Hölzern. Es hat eine charakteristische Farbe und Struktur und ist besonders lange haltbar.
Welche Eigenschaften hat Bangkirai-Holz?
Farbe:
Im frisch gefällten Zustand hat das Holz eine gelb-braune Farbe. Diese dunkelt nach in olivbraun bis graubraun. Im Laufe der Jahre wird das Holz immer grauer. Helle Linien ziehen sich in geschwungenen Bahnen durch die Holzschichten. Sie werden als Harzkanäle bezeichnet.
Die Farbauswahl, die Ihnen beim Kauf zur Verfügung steht, reicht von gelblich, über hellbraun und mittelbraun bis hin zu grau. Dies ist abhängig vom Anbaugebiet und der Trocknung des Holzes. Achten Sie beim Kauf darauf: Bei einer rötlichen Färbung handelt es sich wahrscheinlich nicht um das ursprüngliche Yellow Balau, sondern um Red Balau. Dieses weist eine kürzere Haltbarkeit auf.

Struktur:
Die Holzstruktur ist geprägt vom sogenannten Wechseldrehwuchs. Um die Achse des Stammes läuft schraubenförmig ein 1 bis 8 Zentimeter dicker Strang aus Holzfasern. Dieser Strang dreht sich auch um die eigene Achse, abwechselnd links und rechts herum. Durch die Spiral- und Wechseldrehungen entstehen Verwirbelungen, die im aufgeschnittenen Zustand sofort auffallen. Charakteristisch sind außerdem kleine Löcher von 1 bis 2 Millimeter Größe, die sogenannten Pinholes. Diese entstehen noch vor der Baumfällung durch einen Frischholzschädling. Die kleinen Pinholes haben keine Auswirkungen auf die Qualität.
Natürliche Dauerhaftigkeit nach DIN EN 350-2:
Die DIN EN 350-2 klassifiziert sämtliche Holzarten anhand deren Fähigkeit, Holzschädlinge selbst abzuwehren. Diese Fähigkeit heißt natürliche Dauerhaftigkeit. Die Klassen reichen von DK 1 (sehr dauerhaft) bis DK 5 (nicht dauerhaft).
Yellow Balau besitzt einen starken natürlichen Schutz vor vielen Schädlingen. Mithilfe von natürlich enthaltenen ätherischen Ölen kann es Insekten, Pilze und Termiten gut selbst abwehren. Deshalb findet sich Yellow Balau in der Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft) wieder. Ungeschützt ist es lediglich gegen Schädlinge aus dem Meerwasser. Unbehandeltem Holz könnten diese schnell große Schäden zufügen.
Technische Daten:
- Kurzzeichen DIN EN 13556: SHBL
- Gewicht: 900-1.000 Kilogramm pro Kubikmeter (getrocknet)
- Rohdichte: 0,65-1,16 Gramm pro Kubikzentimeter
- Druckfestigkeit: 67-81 Newtonquadratmillimeter
- Biegefestigkeit: 121-142 Newtonquadratmillimeter
- Elastizität: 15.000-20.100 Newtonquadratmillimeter
- Härte: 26-38 Newtonquadratmillimeter
- Schwindmaß: 0,16-0,19 Prozent (radial), 0,37-0,43 Prozent (tangential)
- pH-Wert: 4,7
Welche Vorteile gibt es?
Der entscheidende Vorteil dieser Holzart liegt bei ihrer Widerstandsfähigkeit. Neben der guten Dauerhaftigkeitsklasse zeichnet sie sich durch Wetterfestigkeit aus. Gegenüber vielen deutschen Holzsorten versprechen diese Merkmale eine längere Haltbarkeit. Dies liegt an der hohen Druck- und Biegefestigkeit. Sogar im Vergleich zum massiven Eichenholz erreicht das Tropenholz deutlich höhere Werte. Es hält auch starken Belastungen problemlos Stand.
Welche Nachteile gibt es?
Das massive Tropenholz benötigt aufgrund seiner Dichte und Festigkeit eine lange Trocknungsphase. Damit keine Risse entstehen, die sich verziehen können, ist eine vorsichtige Trocknungsführung erforderlich. Der Handel mit Tropenhölzern zielt jedoch häufig auf schnellen Profit ab und beschleunigt das Trocknen, wodurch die Qualität leidet.
Ein optischer Nachteil ist die Verfärbung des feuchten Holzes bei Kontakt mit Metall. Denn Bangkirai enthält viele Gerbstoffe. Diese Stoffe sorgen für graublaue bis schwarze Flecken auf der Oberfläche. Diese entstehen zum Beispiel durch Schrauben oder Möbel aus Metall, die sich auf Ihrer Holzterrasse befinden. Diese Verfärbung verhindern Sie, indem Sie Edelstahl verwenden. Sind die Flecken bereits auf Ihrer Holzterrasse, können Sie die Terrassendielen immer noch reinigen.
Yellow Balau enthält natürliche Öle, die bei einem dauerhaften Kontakt mit Wasser auslaufen. Dies ist zwar ökologisch nicht bedenklich, kann aber unschöne Flecken auf umliegenden Gegenständen verursachen, die Sie nur schwer wieder entfernen können. Deshalb sollten Sie Ihre Terrasse idealerweise vor dem ersten großen Regen imprägnieren.
Um die starke Nachfrage aus Europa zu decken, fanden in den 1990er Jahren starke Rodungen der Baumart statt. Die Folge: Eine massive Entwaldung Asiens, besonders Indonesiens. Da die natürlichen Ressourcen in kurzer Zeit erheblich sanken, die Nachfrage aber gleich stark blieb, musste eine Alternative her. Deshalb fand ab diesem Zeitpunkt auch Tropenholz seinen Weg in den Handel, das zwar den Handelsnamen Bangkirai trägt und sehr ähnlich aussieht, aber nicht das echte Holz ist. Das Ausweichen auf andere Hölzer brachte einen Qualitätsabfall, besonders hinsichtlich der Haltbarkeit mit sich.
Die Verwendung von Tropenhölzern ist aufgrund der Abholzung des Regenwalds und der langen Transportwege fraglich hinsichtlich der Umweltverträglichkeit. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Käufer für eine deutsche Alternative mit ähnlicher Optik: die Douglasie.
Verwendung
Die Materialeigenschaften von Bangkirai sind entscheidend für dessen Nutzung. Dies gilt sowohl für die Verwendung als auch für die Verarbeitung.
Wofür eignet sich Bangkirai-Holz?
Das beliebte Tropenholz zeichnet sich durch Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit aus. Besonders im Freien ist es im Vergleich zu deutschen Holzsorten wesentlich robuster. Deshalb hat es sich vor allem als Konstruktionsholz für den Außenbau durchgesetzt.
Verwendung findet es zum Beispiel im Brückenbau, Fachwerkbau, oder Hafenbau, aber auch bei Schwimmstegen, Zaunanlagen, Kaianlagen oder Pferdeboxen. Je nach Einsatzgebiet benötigt das Tropenholz eine spezielle chemische Vorbehandlung, beispielsweise einen Schutz gegen Meeresschädlinge bei der Verwendung im Hafenbau.
Bangkirai hält aufgrund seiner technischen Merkmale auch großen Belastungen Stand. Deshalb finden Sie es auch als Bodenbelag auf extrem beanspruchten Lauf- und Arbeitsflächen oder als Containerboden.
Aufgrund seiner Haltbarkeit eignet es sich auch für Holzmöbel, die dauerhafter Witterung ausgesetzt sind. Diesen Vorteil können Sie auch für den Bodenbelag Ihrer Terrasse nutzen. Im privaten Bereich findet Yellow Balau deshalb auch seine hauptsächliche Verwendung als Terrassendiele im heimischen Garten. Es eignet sich dabei nicht nur für die Oberfläche der Terrasse, sondern auch für die Unterkonstruktion.
Wie ist die Verarbeitung von Bangkirai-Holz?
Bangkirai verfügt über hohe Festigungseigenschaften. Es ist ein stabiles, schweres Material. Darunter leidet zwar die Verarbeitung zu einem gewissen Maß, mit dem richtigen Werkzeug können Sie es aber selbst sägen, fräsen oder bohren. Verwenden Sie dazu Werkzeuge mit einer Bearbeitungsfläche aus Hartmetall.
Zugunsten der Robustheit des Holzes müssen Sie dennoch Abstriche in der Verarbeitung hinnehmen:
- Kein manuelles Nageln mit herkömmlichen Utensilien. Dafür ist das Material schlicht zu hart.
- Bohren Sie Schrauben vor. Um Verfärbungen zu vermeiden, benutzen Sie am besten Edelstahlschrauben.
- Durch den Wechseldrehwuchs kann es beim Hobeln zum Ausreißen von Holzstücken kommen.
Wie können Sie Bangkirai-Holz pflegen und reinigen?
Mit der richtigen Pflege und Reinigung werden Sie lange Freude an Ihrem Tropenholz haben. So verlängern Sie die von Natur ausgeprägte Haltbarkeit zusätzlich.
Pflegen:
Trotz der Witterungsresistenz erhalten die Holzbretter unter Umständen mit der Zeit einen ausgewaschenen Grauton. Damit Ihre Holzterrasse dauerhaft so hochwertig aussieht, wie sie ist, pflegen Sie die Terrassendielen am besten mit einem speziellen Bangkirai-Holzöl. Dieses beugt Austrocknung, Rissbildung und Vergrauung vor. Die Anschaffung dieses Öls lohnt sich auch deshalb, weil Sie für die erste Imprägnierung und zur Farbauffrischung auftragen können. Wie ein Schutzfilm verhindert es außerdem schwarze Verfärbungen, die durch den Kontakt mit Metall entstehen. Erhältlich ist das Öl in jedem Baumarkt oder Gartencenter erhältlich. Rechnen Sie mit 1 Liter für etwa 20 Quadratmeter bei vorbehandeltem Holz. Der Literpreis beträgt etwa 15 Euro.
Reinigen:
Ist es bereits zu spät und Sie haben unschöne Flecken entdeckt, haben Sie mit der richtigen Reinigung die Chance, diesen Makel wieder loszuwerden. Sie können die Oberfläche ohne Bedenken mit einem Druckstrahler reinigen. Sind die Verschmutzungen stärker, können Sie diese mit Wasser, grüner Seife und einem Schrubber entfernen. Wenn Ihre Verschmutzungen so hartnäckig sind, dass sie das Reinigen mit Wasser überstehen, haben Sie immer noch die Möglichkeit auf einen Reiniger mit Oxalsäure zurückzugreifen. Auch wenn dieser Reiniger biologisch abbaubar ist, sollten Sie diesen sparsam benutzen und die Sicherheitsbestimmungen beachten, da er den pH-Wert Ihres Teiches im Garten verändern kann. War die Reinigung erfolgreich und alle Schmutzrückstände sind entfernt, sollten Sie Ihr Holz ausreichend trocknen lassen und im Anschluss mit Öl pflegen.
Kosten
Bangkirai ist als Tropenholz im höheren Preissegment angesiedelt. Dies gilt auch für die Terrassendielen. Der Preis hängt jedoch von der Qualität und der Bearbeitung ab.
Was kostet Bangkirai-Holz?
Diese Holzsorte findet im privaten Gebrauch hauptsächlich seine Verwendung als Bodenbelag für Terrassen. Der Preis für entsprechende Terrassendielen kann zwischen 3,50 Euro und 15 Euro pro Meter liegen. Je stärker die Diele ist, umso mehr kostet sie. Eine 90 Millimeter dünne Diele liegt am unteren, eine 4,5 Zentimeter dicke Diele am oberen Rand der Preisspanne. Eine Standard-Terrassendiele ist 2,5 Zentimeter dick. Für einen Meter dieser Dicke müssen Sie mit einem Preis von mindestens 8 Euro rechnen. Wählen Sie diese Standardvariante für Ihre Terrasse, ergibt sich ein Quadratmeterpreis aus mehreren Dielen von etwa 50 bis 60 Euro. Zum Vergleich: Der Quadratmeterpreis für Terassendielen aus Douglasien- oder Lärchenholz liegt bei etwa 30 bis 40 Euro. Bambus dagegen kostet zwischen 80 bis 90 Euro pro Quadratmeter.
In der Regel sind die Terrassendielen zwar getrocknet, aber nicht ausreichend vorbehandelt. Rechnen Sie bei der Anschaffung mit zusätzlichen Kosten für die Imprägnierung, Pflege und Reinigung.
In den meisten Fällen erhalten Sie gar nicht das klassische, echte Yellow Balau, sondern nur ähnliche Holzarten. Für Laien sind diese Unterschiede nur schwer zu erkennen. Das echte Shorea leavis gibt es nur im Holzfachhandel – und dann zu einem höheren Preis, mindestens aber 15 Euro pro .