Die Dachbodendämmung ist eine gute Möglichkeit, um den Energieverbrauch Ihres Hauses und die damit verbundenen Kosten zu senken. Außerdem schont eine gute Dämmung die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, welche Möglichkeiten der Dachdämmung es gibt und was Sie hierbei beachten sollten.
Alles auf einen Blick:
- Das Dämmen Ihres Dachbodens senkt Ihre Energiekosten zum Teil erheblich.
- Zu den gängigsten Dämmarten gehören die Aufsparrendämmung, die Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung.
- Unter Umständen kommt auch die Einblasdämmung infrage.
- Als Dämmmaterial eignen sich je nach Bereich Styropor-Platten oder Mineralwolle
Allgemeines und Pflicht
Der Sinn und Zweck hinter einer Dachbodendämmung liegt hauptsächlich in der Verbesserung des Raumklimas und der deutlichen Energieeinsparung, die sowohl Kosten reduziert als auch der Umwelt zugute kommt.
Warum ist die Dämmung im Dachboden sinnvoll?
Wenn Sie den Dachboden als Wohnraum nutzen möchten, sollten Sie auf eine umfangreiche und professionelle Dachbodendämmung nicht verzichten. Schließlich verbessert diese das Raumklima, weil dadurch im Winter weniger Kälte und im Sommer weniger Hitze im Dachgeschoss herrschen. Außerdem erreichen Sie durch die Dachdämmung eine erhebliche Energieeinsparung, da Sie deutlich weniger heizen müssen. Dies wiederum senkt die entsprechenden Kosten und ist gut für die Umwelt.
Auch wenn Sie im Dachgeschoss keinen Wohnraum haben, wird sich die Dämmung auszahlen. Sie werden schnell bemerken, dass Sie die anderen Räume des Hauses weniger stark beheizen müssen, weil durch das gedämmte Dach weniger Wärme verloren geht.
Ist eine Dachbodendämmung Pflicht?
Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja und zwar bereits seit Januar 2016.
Allerdings gibt es wie in vielen Bereichen Einschränkungen. Wenn Sie Ihr Haus vor dem 1. Februar 2002 erworben haben, sind Sie von der Pflicht ausgenommen. Ebenfalls ausgenommen sind denkmalgeschützte Häuser, bei denen eine Dämmung des Dachbodens das äußere Erscheinungsbild des Hauses zerstören oder einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedeuten würde.
Für alle anderen heißt es: Dachbodendämmung nachrüsten, wenn diese nicht den Mindestwärmeschutz bieten kann. Dabei geht es um den im Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) vorgegebenen U-Wert von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Dieser darf nicht überschritten werden.
Arten und Voraussetzungen
Hinsichtlich der Dachbodendämmung unterscheidet man zwischen verschiedenen Dämmarten, die je nach Bereich eingesetzt werden. Die Dämmung muss stets genau auf Ihre baulichen Gegebenheiten angepasst werden.
Welche Arten von Dämmungen gibt es für Dachböden?
Die gängigsten Varianten zum Dämmen der Dachfläche sind die Zwischensparren- und die Untersparrendämmung.
- Für die Zwischensparrendämmung wird Mineralwolle verwendet, welche zwischen den Dachsparren angebracht wird. Eine Dampfsperre muss ebenfalls installiert werden. Die Zwischensparrendämmung hat den Vorteil, dass keine Wohnfläche verloren geht. Außerdem kann sie nachträglich durchgeführt werden.

- Die Untersparrendämmung erfolgt ebenfalls nachträglich. Bei dieser Form der Dämmung verkleinert sich jedoch der Wohnraum um einige Zentimeter.

- Eine weitere Möglichkeit ist die Aufsparrendämmung. Diese muss bereits beim Bau des Daches installiert werden oder sie kann nachgerüstet werden, wenn Sie das Dach modernisieren möchten.

- Neben der Dämmung am Dach sollten auch die Außen- und Zwischenwände gedämmt werden. Dies dient der Wärme- und Schallschutzisolierung und hat somit ebenfalls großen Einfluss auf die zukünftigen Energiekosten.
- Auch im Bereich der obersten Geschossdecke sollten Sie Dämmplatten oder einen anderen Dämmstoff – beispielsweise in Form einer Einblasdämmung – einbringen.
Was sollten Sie beim Dämmen des Dachbodens beachten?
Das Dämmen des Dachbodens ist mit einigen Tücken behaftet, weshalb Sie sich idealerweise auf einen Profi verlassen sollten.
Grundsätzlich sollten Sie beim Dämmen die folgenden Dinge beachten:
- Das passende Dämmmaterial finden
Im Handel werden unterschiedliche Dämmmaterialien angeboten. Hierzu gehören beispielsweise Mineralwolle oder Styropor. Erfolgt eine Einblasdämmung, wird diese in der Regel mit einem Granulat durchgeführt.
Welche Dämmung Sie verwenden sollten, richtet sich in erster Linie danach, welchen Bereich des Dachbodens Sie dämmen möchten. Für den Fußboden können Sie beispielsweise die Einblasdämmung verwenden. Für die Zwischensparren- und die Aufsparrendämmung kommt in der Regel Mineralwolle zum Einsatz. Und für die Untersparrendämmung ist die Verwendung von Styropor denkbar. - Hochwertige Dämmung verwenden
Die Dämmung im Dachboden erfüllt im Wesentlichen zwei Aspekte. Zum einen sollen der Energiewert verbessert und gleichzeitig ein besseres Raumklima geschaffen werden. Zum anderen muss die Dämmung sicherheitsrelevante Aspekte erfüllen. Deshalb sollten Sie für die Dämmung im Dachgeschoss ausschließlich Materialien verwenden, die in eine hohe Dämm- und Brandschutzklasse eingestuft sind. - Die Dampfsperre installieren
Die Dampfsperre verhindert, dass sich später Kondenswasser bildet, denn dieses kann zur Schimmelbildung führen. Doch welche Dampfsperre installiert werden muss und was diesbezüglich zu beachten ist, wissen Laien oft nicht. Deshalb ist es wichtig, sich bei der Installation der Dampfsperre auf einen Profi zu verlassen. Andernfalls kann es im Laufe der Zeit zu erheblichen und vor allem teuren Baumängeln kommen.
Kosten und Förderungen
Die Kosten für die Dachbodendämmung liegen bei etwa 50 – 100 Euro pro Quadratmeter. Für eine große Fläche kann diese Sanierungsmaßnahme schnell teuer werden. Sie haben jedoch die Möglichkeit für Zuschüsse, Kredite oder Steuererleichterungen.
Wie viel kostet die Dämmung eines Dachbodens?
Die Kosten für die Dämmung des Dachbodens hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Wenn Sie beispielsweise nur die Dachschrägen dämmen möchten, kostet dies weniger als eine komplette Dämmung des Bereichs im Dach.
- Als Richtwert können Sie von Kosten zwischen 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter zu dämmender Fläche ausgehen.
- Hat der Dachboden also eine Größe von 40 Quadratmetern, könnten Sie mit Kosten zwischen 2.000 bis 4.000 Euro rechnen.
- Die Dämmung der oberen Geschossdecke ist meist etwas kostengünstiger. Sie liegt bei etwa 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter.
Selbstverständlich macht es auch einen Unterschied, ob Sie die Dämmung selbst einbauen oder dies von einem Fachmann durchführen lassen. Aufgrund der verschiedenen Sicherheitsaspekte und der teilweise komplizierten Abläufe empfehlen wir Ihnen, den Dachboden nicht selbst auszubauen, sondern einen Profi zu beauftragen.
Es besteht die Möglichkeit, Kostenvoranschläge unterschiedlicher Anbieter einzuholen, um auf diese Weise den Experten zu finden, der das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Wenn Sie die Angebote miteinander vergleichen, achten Sie unbedingt darauf, dass alle wichtigen Materialien und Arbeitsschritte aufgelistet sind, damit es später nicht zu unerwarteten Mehrkosten kommt.
Welche Förderungen gibt es für die Dämmung Ihres Dachbodens?
Wer für die Dachbodendämmung Förderungen in Anspruch nehmen möchte, sollte sich vor allem beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) informieren. Hier können Sie entweder Zuschüsse oder günstige Kredite beantragen. Als Selbstzahler sind außerdem Steuerermäßigungen möglich.
- Beim BAFA beispielsweise beträgt der Zuschuss für die Dämmung in etwa 20 Prozent, sofern sich die Kosten für die Maßnahme auf eine Minimum von 2.000 Euro belaufen.
- Bei der KfW können Sie zwischen einem Förderkredit speziell für die Dachbodendämmung oder für einen Kredit für die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus wählen. Ersteren gibt es im Rahmen des Programms 152 für Einzelmaßnahmen, dort können Sie auch einen Tilgungszuschuss von bis zu 10.000 Euro erhalten.
- Wer keinen Zuschuss oder Kredit in Anspruch nehmen möchte, sondern die Sanierung aus eigener Tasche bezahlt, kann die Kosten bei der Steuer geltend machen und den sogenannten Steuerbonus für Sanierungskosten nutzen. Über die dadurch entstehende Steuerermäßigung können Sie bis zu 20 Prozent der Kosten wieder reinholen.
Fazit
Die Dämmung des Dachbodens erweist sich als energiesparende, kostensenkende und umweltfreundliche Variante. Deshalb lohnt sich die Dämmung im Dachgeschoss längst nicht nur, wenn Sie den Dachboden zum Wohnraum umfunktionieren möchten.
Für die Dämmung im Dachgeschoss kommen – je nach zu dämmendem Bereich – verschiedene Materialien zum Einsatz. Diese müssen jedoch den gängigen Normen sowie den gesetzlichen Vorschriften entsprechen.
Über KfW und BAFA können Sie die Kosten für die Dämmung reduzieren und Zuschüsse sowie günstige Kredite in Anspruch nehmen. Wer aus eigener Tasche zahlt, dem steht die Möglichkeit eines Steuerbonus offen.