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Furnier

Wie das Kleben von Furnier richtig funktioniert

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 11. Februar 2022
Lesedauer: 4 Minuten

Holzmöbel sind heutzutage kaum noch aus massivem Holz. Furnier hat an dieser Stelle zu einer elementaren Veränderung geführt. Durch die Verwendung von Spanplatten kann eine ökologische Nutzung des Rohstoffes Holz vorgenommen werden. Erfahren Sie auf Tischler-Schreiner.org, wie Furnier entsteht, wo es eingesetzt und wie es verklebt wird.

Furnier kleben fordert viel Wissen über Holz und seine Eigenschaften.
So einfach lässt sich Furnier nicht kleben. Ein Fachmann weiß, worauf es dabei ankommt. © by flickr com

Das Kleben von Furnier ist eine Wissenschaft für sich. Im Hobbybereich ist es eine der größten Herausforderungen, Holzfurnier zu kleben. Wer dabei auf professionelle Arbeit setzt, wird immer das bessere Ergebnis erhalten. An dieser Stelle lohnt es sich selten, ein paar Euro zu sparen und die Aufgabe selber in die Hand zu nehmen.

Unter Umständen kann eine furnierte Spanplatte Schwachstellen aufweisen, deren Ausbesserung dringend erforderlich ist. Zum einen, weil an der entsprechenden Stelle der Lack absplittert und zum Anderen, weil es einfach nicht schön aussieht. Wurde ein geeigneter Fachmann für diese Aufgabe gefunden, kann entschieden werden, ob sich das Furnier reparieren lässt oder ob es runderneuert werden muss.

Je nachdem, welches Furnier der Tischler oder Schreiner auf Lager hat, wird die Reparatur mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen. Hat das beschädigte Furnier nur leichte Risse, besteht eine gute Möglichkeit, dass der Profi einen Bereich um die Schadstelle ausschneiden und ersetzen kann. Kommt allerdings ein Wasserschaden hinzu oder sind weite Teile des Furniers beschädigt, ist es günstiger, das Furnier neu zu kleben. Ist die Maserung des Holzes sehr markant, kann es ebenfalls schwierig werden, einen entsprechenden Ersatz zu finden.

Was beim Kleben von Furnier zu beachten bleibt

Beim Kleben des Furniers kommt es weniger auf die richtige Holzart an, sondern, welches Furnier man einsetzt. Schäl- oder Messerfurniere sind sehr dünn. Für gewöhnlich erreichen die beiden Verfahren eine Furnierdicke von 0,3 mm bis 1,5 mm. Sie sind damit dicker als Papier, welches im Schnitt 0,1 mm vorweisen kann. Daneben gibt es noch ein drittes Verfahren zur Herstellung von Sägefurnier. Dieses hochwertige Furnier ist nicht nur seltener, sondern auch teurer als Messer- oder Schälfurnier. Im Verfahren zur Herstellung von, beispielsweise, Nussbaum-Furnier geht über die Hälfte des Ausgangsmaterials verloren. Dafür sind die Paneele zwischen 1 mm und 6 mm dick und erleiden während der Verarbeitung keine Verfärbungen.

Wem die Preise für Sägefurnier zu hoch sind, der kann mehrere Furniere übereinander kleben. Dadurch können zum einen Effekte erzielt werden oder, wenn das als Deckfurnier gedachte Papier zu dünn ist und die Spanplatte darunter zu erkennen wäre, kann man mit einem Blindfurnier verhindern, dass die Trägerplatte zu sehen ist. Das nicht sichtbare Blindfurnier ist zumeist ein günstiger Holzwerkstoff, etwa Buche.

Wissenswertes zum Kleben von Furnier

Die Technik zum Kleben von Furnier kann mit einem der bekannten drei Verfahren vorgenommen werden. Beim einfachen Furnieren soll sich dem Beobachter das Objekt als Vollholz darstellen. Es entsteht der Eindruck, dass der Gegenstand aus massivem Holz besteht. Dagegen suggeriert das fortlaufende Furnieren, dass die Maserung des Holzes immer nur in einer Richtung läuft, egal wie der Gegenstand aussieht. Die größten Blüten treibt das dekorative Furnieren. Dabei werden Muster zugeschnitten. Beispielsweise wird ein in Vierecke geschnittenes Furnier beliebig zusammengeklebt, sodass eine Art Schachbrettmuster entstehen kann. Die Variationen gehen bereits so weit, dass es unter bestimmten Umständen möglich ist, Furnier in Feuchträumen einzusetzen.

Der Kleber spielt für das Furnier eine wichtige Rolle. Er muss so flexibel sein, dass dem Holz genug Platz zum Arbeiten bleibt. Dabei sollte eine Temperatur zwischen 18 und 20 °C vorherrschen, damit sich die Paneele nicht zu stark verziehen und später Fugen aufreißen. Holz ist ein organisches Material, das heißt, Luftfeuchtigkeit und Temperaturunterschiede führen dazu, dass es sich zusammenzieht oder ausdehnt. Diesen Vorgang nennt man Arbeiten und er stellt an Verbundstoffe, beispielsweise Kleber, eine große Anforderung. Den durch die permanente Bewegung darf das Bindemittel nicht reißen und somit dem Wasser das Eindringen ermöglichen.

Fazit

Sie sollten Ihr Furnier von einem Fachmannkleben lassen, damit das Ergebnis nicht nur gut aussieht, sondern vor allem auch langlebig ist. Suchen Sie einen versierten Tischlereibetrieb oder benötigen einen Schreiner für Reparaturen an ihrem Furnier? Auf Tischler-Schreiner.org vermitteln wir Ihnen kostenlos und unverbindlich Profihandwerker aus Ihrer Region.

Über unsere*n Autor*in
Tischler-Schreiner.org Team
Tischler-Schreiner.org ist das Branchenverzeichnis für Fachbetriebe, die sich auf die Verarbeitung von Holz spezialisiert haben. Die Redaktion von Tischler-Schreiner.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die sich mit Holz in Ihrem Zuhause beschäftigen: von Holzböden über Holzmöbel bis hin zu Treppen und Zäunen.