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Türen und Fenster

Innentüren: Arten, Maße, Aufbau und DIN-Normen

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 22. Januar 2025
Lesedauer: 21 Minuten
© KatarzynaBialasiewicz / istockphoto.com

Innentüren spielen eine zentrale Rolle in der Gestaltung und Funktionalität eines Hauses. Sie trennen Räume, bieten Sichtschutz, unterstützen die Wärmedämmung und verbessern die Raumakustik. Darüber hinaus haben sie einen großen Einfluss auf die Ästhetik des Wohnraums. Es gibt eine Vielzahl von Türarten, Materialien und Maßen, aus denen Sie die passende Zimmertür für Ihre individuellen Bedürfnisse auswählen können. Beim Einbau müssen jedoch bestimmte Normen, wie etwa die DIN-Normen, beachtet werden, um eine reibungslose Installation zu gewährleisten.

Alles auf einen Blick: 

  • Es gibt verschiedene Arten von Innentüren, darunter Holztüren, Glastüren und Metalltüren, die sich im Design und in der Funktionalität unterscheiden.
  • Materialien wie Holz, Glas und Metall haben jeweils spezifische Vor- und Nachteile, die Sie bei der Wahl einer Innentür berücksichtigen sollten.
  • Die Standardmaße von Innentüren variieren, wobei die gängigsten Größen nach DIN 18101 geregelt sind. 
  • Neben den Standardmaßen sind auch Innentüren nach Maß erhältlich, die individuell an Raumhöhen, Türbreiten oder besondere Anforderungen angepasst werden können.

Welche Arten von Innentüren gibt es?

Die Wahl der richtigen Tür kann den Stil eines Raumes sehr beeinflussen und zusätzlich funktionale Vorteile wie Wärmedämmung und Sicherheit bieten. Unterscheiden lassen sich Zimmertüren anhand der ausgewählten Materialien oder auch des Öffnungssystems. Eine Übersicht über die gängigsten Türarten finden Sie in der folgenden Tabelle:

TürartBeschreibungVorteileNachteile
Anschlagtür
  • gängigste Türart
  • Türblatt wird seitlich an die Türzarge befestigt
  • besitzt eine Öffnungsrichtung
  • energieeffzient
  • guter Schallschutz
  • einfache Montage
  • preiswert
  • keine flexible Raumgestaltung im Vergleich zu Falt- oder Schiebetüren
Falttüren
  • bestehen aus mehreren Paneelen, die an Führungsschienen befestigt sind und sich beim Öffnen zusammenfalten
  • platzsparend
  • ideal für kleine Räume
  • wenig Schallschutzanfällig für Defekte an der Führungsschiene
Pivot-Türen
  • Türblatt dreht sich um eine zentrale Achse
  • benötigt keine Scharniere an den Seiten
  • modernes, elegantes Design
  • platzsparend
  • ideal für moderne und breite Raumöffnungen
  • aufwendige Installation
  • kostspielig
  • nicht für enge Räume geeignet
Sprossentüren
  • Tür mit mehreren Glaseinsätzen, die durch schmale Rahmen (Sprossen) unterteilt sind
  • lässt viel Licht durch
  • kombiniert Klassik und Moderne
  • wenig Schallschutz
  • wenig Sichtschutz
  • aufwendige Reinigung
  • hochpreisig
Schiebetüren
  • Türblatt gleitet entlang einer Schiene an/ in der Wand
  • benötigt keinen Schwenkraum beim Öffnen
  • ideal für enge Räume
  • vergrößert Räume optisch
  • sorgt für mehr Barrierefreiheit
  • aufwendige Installation
  • eingeschränkter Schallschutz
Schallschutztüren
  • speziellen Aufbau mit isolierenden Materialien, um Geräusche zu dämpfen
  • dicker und schwerer als Standardtüren
  • hervorragender Schallschutzideal für Büros oder Schlafzimmer
  • teuer
  • schwer und komplizierte Installation
Brandschutztüren
  • feuerfestes Materialien wie Stahl oder Spezialholz
  • hoher Brandschutz
  • schützt vor Feuer und Rauch
  • minimiert möglich Schäden
  • sehr schwer
  • teuer und erfordert Installation nach Brandschutznormen durch einen Experten
Pendeltüren / Schwingtür
  • Schwingen in beide Richtungen auf
  • sind an speziellen Federscharnieren montiert
  • einfacher Durchgang in beide Richtungen
  • ideal für stark frequentierte Räume
  • ideal für öffentliche Bereiche, wie in der Gastronomie oder Büroräume
  • wenig Schallschutz
  • keine Lichtdurchlässigkeit
  • benötigt in beide Öffnungsrichtungen genug Platz
  • für private Räume eher ungeeignet

Welche Materialien werden für Zimmertüren verwendet?

  • Massivholz: Eine Massivholztür besitzt eine natürliche, warme Optik. Holz besitzt zudem die Fähigkeit, gut zu isolieren und zählt bis heute zu einem beliebten Material für Innentüren. Allerdings ist Holz empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen und benötigt daher eine entsprechende Oberflächenbehandlung, damit sich das Material nicht verzieht oder sich Risse bilden. Im Vergleich zu anderen Materialien benötigt eine Zimmertür aus Massivholz regelmäßige Pflege.
  • Furnierholz: Furnierholz zeichnet sich durch kratzfeste und pflegeleichte Eigenschaften aus und eignet sich besonders für stark beanspruchte Bereiche wie Flure und Kinderzimmer. Schäden lassen sich anders als bei Massivholz schwieriger ausbessern, jedoch bietet dieses Material eine günstige Alternative zu dem reinen Holzmaterial.
  • Glas: Glas bringt Licht in den Raum und schafft eine offene Atmosphäre. Dabei können Sie zwischen einer transparenten, satinierten oder strukturierten Glasscheibe wählen. Für Raumtüren wird in der Regel Sicherheitsglas verbaut, das für erhöhte Stabilität und Stoßfestigkeit sorgt. Die Glasfläche ist anfällig für Verschmutzungen und daher pflegeintensiv, weshalb eine regelmäßige Reinigung notwendig ist. 
  • Kunststoff: Kunststofftüren sind pflegeleicht und robust sowie preiswert. Es gibt viele unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten, sodass Sie das Design Ihrer Kunststofftür ganz nach Ihren Vorstellungen wählen können. Allerdings kann Kunststoff im Lauf der Zeit zum Beispiel durch direkte UV-Strahlung ausbleichen und ist anfälliger für Kratzer oder Verformungen.
  • Metall: Aluminium und Stahl bieten moderne und industrielle Gestaltungsmöglichkeiten. Aluminium ist leicht und stilvoll, während Stahl zusätzliche Stabilität und Sicherheit bietet. Metalltüren, insbesondere aus Stahl, können sehr schwer und teuer sein. Zudem ist Metall anfälliger für Korrosion, wenn es nicht richtig behandelt wird, und kann bei starkem Temperaturwechsel unangenehme Oberflächentemperaturen annehmen. Daher wird dieses Material besonders für Sicherheitstüren, wie zum Beispiel Brandschutztüren, verwendet. 

Welche Designs und Stile sind bei Innentüren üblich?

Die Wahl des Designs und Stils einer Zimmertür hängt oft von den individuellen Vorstellungen und natürlich dem Budget ab.  Während bei modernen Designs oft schlichte und minimalistische Türen bevorzugt werden, bieten klassische Stile die Option auf mehr Verzierungen und Details. In den meisten Wohnräumen werden Anschlagtüren mit einem geradlinigen Design verbaut. Wünschen Sie sich für Ihren Wohnraum eine spezielle Ausführung, können Sie sich für eine Innentür nach Maß entscheiden. Arbeiten Sie mit einem Profi zusammen, kann dieser Ihnen eine einzigartige Zimmertür ganz nach Ihren persönlichen Vorstellungen anfertigen. 

Design / StilBeschreibung
Moderne Designs
  • schlichtes, minimalistisches Design ohne Fräsungen oder Verzierungen
  • glatte Oberflächen
Klassische Stile
  • Türen mit dekorativen Kassetten oder Fräsungen
  • vermitteln Eleganz und Tradition
Landhausstil
  • Türen mit sichtbarer Holzmaserung oder rustikalen Details
  • strahlen eine natürliche Wärme aus
Glastüren
  • ideal für lichtdurchflutete Räume
  • ein offenes, helles Raumgefühl wird geschaffen
  • Glaseinsätze oder Ganzglastüren
Farb- und Lackvarianten
  • Türen in Weiß oder anderen Farben
  • mit Lackierung oder Holzfurnier
  • personalisierte Optik


Wie sind Innentüren aufgebaut?

Innentüren bestehen aus mehreren Schichten, die ihre Stabilität sowie die Schalldämmung und Wärmedämmung beeinflussen. Grundsätzlich setzt sich eine Tür aus 

  • einer Mittellage, 
  • einer Deckplatte und 
  • einer Decklage 

zusammen. Die Decklage bildet die sichtbaren Flächen des Türblatts und prägt maßgeblich dessen Optik. Je nach Design und Material kann sie aus Furnier, Holz, Lack oder Lackfolie bestehen. Zwischen der Decklage und der Mittellage befindet sich die Deckplatte – eine dünne Schicht, meist aus Sperrholz, die zur Stabilität der Tür beiträgt. Darunter liegt die Mittellage, der Kern des Türblatts, der in der Regel aus einer Spanplatte besteht. Die Art der Mittellage bestimmt die Eigenschaften der Tür in Bezug auf Wärme- und Schalldämmung. Je massiver der Aufbau einer Tür, desto besser sind in der Regel ihre schall- und wärmedämmenden Eigenschaften. Türen mit einer Vollspanplatte bieten den besten Schallschutz und sind daher oft in Räumen zu finden, in denen Ruhe und Privatsphäre wichtig sind, wie etwa in Schlafzimmern oder Büros. Wabeneinlagen hingegen sind gut für weniger beanspruchte Türen geeignet. In der folgenden Tabelle finden Sie die verschiedenen Aufbauarten der Mittellage:

INFO:
Das Türblatt ist die bewegliche Komponente einer Türkonstruktion, die in den Türrahmen eingesetzt wird. Es prägt nicht nur das Design der Tür, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Schalldämmung, Wärmedämmung und Abdichtung. Je nach Material, Aufbau und Verarbeitung kann das Türblatt erheblich zur Funktionalität und Ästhetik eines Raumes beitragen.
Aufbau MittellageBeschreibung
Wabeneinlage
  • besitzt eine wabenförmige Struktur
  • besteht in der Regel aus Karton
  • günstige und leichte Option, bietet jedoch nur geringen Schall- und Wärmeschutz
  • ideal für Räume, die weniger frequentiert werden
Röhrenspanplatte
  • Platte mit gebohrten Röhren, die parallel zueinander liegen
  • hohe Stabilität und guter Schallschutz
  • Verwendung bei hochwertigen Türen
Röhrenspansteg
  • Unterschied zu Röhrenspanplatte: keine durchgehende Platte, sondern einzelne, lange Holzblöcke
  • Holzblöcke sind ebenfalls mit Röhren durchbohrt
  • stabile und preiswerte Variante mit mittlerer Schalldämmung
  • geeignet für normal beanspruchte Türen
Vollspanplatte
  • geschlossene Platte, ohne Hohlräume
  • massiver Kern für optimale Schalldämmung und Stabilität
  • perfekt für Funktionstüren, die höchste Anforderungen an Schall- und Wärmedämmung stellen

Wie beeinflussen Türzargen die Auswahl von Innentüren?

Die Türzarge, auch Türrahmen genannt, ist nicht nur die Verbindung zwischen Türblatt und Wand, sondern beeinflusst sowohl die Funktion als auch die Optik der Tür. Die Wahl der richtigen Zarge stellt sicher,  dass das Türblatt passgenau eingebaut wird und gut funktioniert. Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Arten, wie Sie eine Türzarge einbauen können. 

  • Gefälzte Tür und Zarge:  Diese Art der Innentür hat eine charakteristische Überschlagskante, die auf der Zarge aufliegt. Gefälzte Türen sind besonders in Räumen beliebt, in denen eine gute Abdichtung gegen Licht und Schall gewünscht ist, wie etwa in Schlafzimmern oder Büros.
Eingangsbereich mit einer weißen Innentür aus Holz mit gefalzten Türblättern, einer Holzbank, an der Wand befestigten Haken mit Huthalter und Taschen. Auf dem Boden stehen Körbe, ein Schirmständer und Schuhe. Der Raum ist hell und im skandinavischen Stil eingerichtet.
Gefälzte Türblätter überlappen die Zarge leicht, sodass ein markanter, klassischer Übergang zwischen Tür und Rahmen entsteht © ArchiViz / istockphoto.com
  • Stumpf einschlagende Tür und Zarge: Ungefälzte Türblätter haben keine Überschlagskante und schließen bündig mit der Zarge ab. Sie bieten eine glatte und moderne Optik, die in modernen Raumkonzepten bevorzugt wird. Durch den bündigen Abschluss wirken sie optisch schlichter und eleganter. Diese Türvariante gilt als besonders pflegeleicht, da sie keine Vorsprünge oder Kanten besitzt, an denen sich Staub oder Schmutz ansammeln kann.
Moderner Raum mit einer hellblauen Innentür mit ungefalzten Türblättern. Links der Tür steht ein hellblaues Sideboard mit dekorativen Gegenständen und darüber eine hängende, geflochtene Lampe. Eine Zimmerpflanze und eine Blumenvase mit Zweigen ergänzen die Dekoration.
Ungefälzte Türblätter, schließen bündig mit der Zarge ab und schaffen eine moderne, klare Optik © Scovad / istockphoto.com

Welche DIN-Normen gelten für die Montage von Innentüren?

Die Montage von Innentüren unterliegt ebenfalls spezifischen DIN-Normen, um sicherzustellen, dass die Türen korrekt eingebaut werden und ihre Funktionen, wie Schallschutz und Wärmedämmung, optimal erfüllen können. Die wichtigsten Normen in diesem Zusammenhang sind DIN 18101 und DIN 18100. Aber auch die DIN 4172 spielt beim Einbau von Zimmertüren eine Rolle. 

Was bedeuten die verschiedenen DIN-Normen für Innentüren?

DIN-Normen stellen sicher, dass die Türen unabhängig vom Hersteller kompatibel sind und dass alle Elemente, wie Türblatt, Zarge und Beschläge, nahtlos zusammenpassen. Die beiden wichtigsten Normen für Innentüren sind DIN 18101 und DIN 18100.

  • DIN 18101: Diese Norm regelt die Maße von Türblättern sowie die Position der Bänder (Scharniere) und des Schlosses. Sie stellt sicher, dass Innentüren in genormte Wandöffnungen passen und jederzeit austauschbar sind, ohne Anpassungen vornehmen zu müssen. Gefälzte und stumpfe Türen werden in dieser Norm ebenfalls berücksichtigt.
  • DIN 18100: Diese Norm definiert die Vorzugsmaße für Wandöffnungen und sorgt dafür, dass Türen, die nach DIN 18101 gefertigt sind, auch in die entsprechenden Wandöffnungen eingebaut werden können. Diese Abstimmung erleichtert den Einbau und den Austausch von Türen erheblich.
  • DIN 4172: Hier werden unter anderem die Maße für die notwendigen Wandöffnungen für Türen und Fenstern festgelegt, das sogenannte Nennmaß. Das Nennmaß fällt größer aus als das Türblatt, damit das gesamte Türsystem perfekt in die Wand eingebaut werden kann. 

Welche Standardmaße gibt es für Innentüren nach DIN 18101?

Die Maße von Innentüren in Deutschland, Österreich und Schweiz sind in der DIN 18101 geregelt, um eine herstellerübergreifende Kompatibilität zwischen Türblättern, Zargen und Beschlägen zu gewährleisten. Türen können in unterschiedlichen Breiten, aber mit einheitlicher Höhe eingebaut werden.

Maße nach DIN 180101 für gefälztes Türblatt 

gefälztes Türblatt (Breite x Höhe in Millimeter)Nennmaß(Breite x Höhe in Millimeter)
610 x 1985635 x 2010
610 x 2110645 x 2140
735 x 1985760 x 2010
860 x 1985885 x 2010
985 x 19851010 x 2010
1110 x 21101135 x 2130

Maße nach DIN 180101 für ungefälztes Türblatt

ungefälztes Türblatt (Breite x Höhe in Millimeter)Nennmaß(Breite x Höhe in Millimeter)
584 x 1972635 x 2010
709 x 1972760 x 2010
834 x 1972885 x 2010
959 x 19721010 x 2010
1084 x 20971135 x 2130
GUT ZU WISSEN:
Für spezielle Türtypen wie Brandschutztüren oder Schallschutztüren gelten besondere Anforderungen. Brandschutztüren müssen nach strengen Normen geprüft und zugelassen sein, um sicherzustellen, dass sie im Brandfall den nötigen Schutz bieten.  Rauchschutztüren sind ähnlich wie Brandschutztüren, jedoch speziell darauf ausgelegt, das Eindringen von Rauch in Flucht- und Rettungswege zu verhindern. Diese Türen sind besonders in öffentlichen Gebäuden wichtig.

Was bedeutet DIN links und DIN rechts beim Innentüren Aufbau?

Die Begriffe DIN links und DIN rechts geben Auskunft darüber, in welche Richtung sich eine Tür öffnet und auf welcher Seite des Türahmens die Scharniere beziehungsweise Bänder angebracht sind. Dies ist besonders wichtig für den Raumkomfort und die Platzierung der Möbel.

  • DIN links: Wenn die Tür DIN links angeschlagen ist, befinden sich die Bänder auf der linken Seite, wenn Sie vor der geschlossenen Tür stehen und öffnet sie sich nach links.
  • DIN rechts: Ist die Tür DIN rechts angeschlagen, sind die Bänder auf der rechten Seite, wenn Sie vor der geschlossenen Tür stehen. Die Tür öffnet sich dann nach rechts.

Die Wahl der richtigen DIN-Seite ist nicht nur eine Frage der Vorliebe. Türen, die falsch platziert oder ungeeignet angeschlagen sind, können den Raum unpraktisch machen, indem sie Gänge oder Möbel blockieren. Für eine optimale Raumnutzung ist es daher ratsam, schon bei der Planung zu überlegen, in welche Richtung sich die Zimmertür öffnen soll.

Wie wählen Sie die richtige Türgröße für einen Raum aus?

  1. Messen Sie die Türöffnung: Verwenden Sie ein Maßband, um die Breite und Höhe der bestehenden Türöffnung genau zu messen. Achten Sie darauf, dass die gemessenen Werte den tatsächlichen Rohbaumaßen entsprechen und sowohl für gefälzte als auch für stumpfe Türen passend sind.
  2. Berücksichtigen Sie die Raumnutzung: Bestimmen Sie, wie der Wohnraum genutzt werden soll. Für Wohnzimmer oder Küchen ist eine breitere Tür mit den Maßen 860 Millimetern sinnvoll. Für weniger genutzte Räume wie Abstellkammern oder Badezimmer reicht oft eine schmale Tür mit einer Breite von 610 oder 735 Millimetern.
  3. Analysieren Sie die Platzverhältnisse: Achten Sie darauf, dass die Türgröße in den Raum passt, ohne Möbel oder Gänge zu blockieren. In engen Räumen oder Fluren können platzsparende Optionen wie Schiebetüren oder Falttüren eine gute Lösung sein. Wählen Sie je nach Raumsituation die Öffnungsrichtung aus.
  4. Wählen Sie Standardmaße nach DIN-Normen: Achten Sie darauf, Türen in Standardmaßen gemäß DIN 18101 zu wählen. Standardbreiten von gefälzten Türblätter liegen zwischen 610 Millimeter und 985 Millimeter, während die Höhe zwischen 1985 und 2110 Millimeter variiert. Größere gefälzte Türblätter sind in der Regel 1110 x 2110 Millimeter groß und ungefälzte Türblätter 1084 x 2097 Millimeter.
  5. Planen Sie Sondergrößen bei Bedarf: Bei Altbauten oder maßgefertigten Neubauten können Sondergrößen erforderlich sein. In solchen Fällen können Sie maßgefertigte Türen und Zargen bestellen, wodurch aber natürlich höhere Kosten entstehen. 
  6. Berücksichtigen Sie Barrierefreiheit: Für barrierefreie Räume, wie in altersgerechten oder öffentlichen Gebäuden, sollten Sie Türen mit einer Mindestbreite von 900 Millimeter einplanen, um ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Gehhilfen zu gewährleisten.

Sind Sie sich bei der Wahl Ihrer Innentüren unsicher, können Sie sich jederzeit an einen Fachbetrieb wenden. Der Profi sorgt dafür, dass Sie sich nicht nur für eine normgerechte, sondern auch für eine Zimmertür nach Ihrem Stil entscheiden. 

Warum Sie einen Handwerker hinzuziehen sollten

  • Häufige Fehler bei DIY-Projekten vermeiden: Bei der Eigenmontage von Innentüren treten oft typische Fehler auf, wie schiefe Türrahmen, schlecht sitzende Türen oder unzureichende Abdichtungen. Diese Probleme können langfristig zu funktionalen Beeinträchtigungen führen, wie schwer schließenden Türen oder mangelndem Schallschutz.
  • Spezifische Handwerkskompetenzen: Handwerker verfügen über das notwendige Fachwissen und spezielle Werkzeuge. Dazu gehören präzise Messtechniken und der Umgang mit speziellen Türarten wie Schallschutztüren oder Brandschutztüren. Durch ihre Erfahrung und den Zugang zu professionellen Arbeitsmitteln können sie Zimmertüren optimal an die baulichen Gegebenheiten anpassen.
  • Zeitersparnis: Die Arbeit wird durch einen Profi schneller und effizienter durchgeführt, da er die nötige Erfahrung und das richtige Werkzeug mitbringt.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Insbesondere bei barrierefreien oder sicherheitsrelevanten Türen ist es entscheidend, dass alle gesetzlichen Normen und Vorgaben eingehalten werden. Der Experte sorgt dafür, dass Türen gemäß den Vorschriften eingebaut werden.
  • Langfristige Kostenersparnis: Durch die fachgerechte Installation können Reparaturen und Nacharbeiten verhindert werden, die bei DIY-Projekten oft anfallen. Das bedeutet, dass auf lange Sicht Kosten gesenkt werden, da die Türen langfristig stabil und funktional bleiben.


Welche Rolle spielt die Türblattstärke bei Innentüren?

Die Türblattstärke hat einen erheblichen Einfluss auf die Stabilität, den Schallschutz und die Wärmedämmung. Für unterschiedliche Anforderungen kann zwischen verschiedenen Stärken gewählt werden.

  • Innenbereich: Standard-Innentüren haben in der Regel eine Türblattstärke von etwa 40 Millimetern. Diese Dicke reicht für normale Raumtrennungen und bietet ausreichend Stabilität und Schallschutz für Wohnbereiche.
  • Außenbereich: Funktionstüren wie Eingangstüren oder Sicherheitstüren sind oft dicker, um eine bessere Wärmedämmung, Schallschutz und Einbruchsicherheit zu bieten. Türblattstärken von bis zu 70 Millimetern sind hier keine Seltenheit.

Generell gilt: Je dicker das Türblatt, desto besser sind die schall- und wärmedämmenden Eigenschaften. Türen mit einer Vollspanplatte oder einer erhöhten Stärke bieten eine ausgezeichnete Schalldämmung und sind für Räume, in denen eine ruhige Atmosphäre gewünscht ist, wie zum Beispiel Schlafzimmer, Büros oder Kinderzimmer, von Vorteil. Auch Beschläge müssen auf die Stärke der Tür abgestimmt sein. Für besonders dicke Türen, wie Sicherheitstüren, werden spezielle Sicherheitsbeschläge verbaut, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.

Welche Materialien werden bei Türzargen bevorzugt verwendet?

MaterialBeschreibung
Holz und Holzwerkstoffe
  • häufig für Innentüren genutzt
  • Massivholz oder Holzwerkstoffe, wie MDF oder HDF, bieten Stabilität und Langlebigkeit
  • vielseitig anpassbar
  • passen optisch gut zu den meisten Türblättern
Metall
  • besonders robust und widerstandsfähig
  • oft in stark frequentierten Bereichen eingesetzt (wie in Büros, Schulen oder öffentlichen Gebäuden)
  • Metallzargen bieten hohe Stabilität und mechanische Beständigkeit, haben jedoch eine kühlere, industrielle Optik

Wie wähle ich die passenden Beschläge für Innentüren aus?

Unter Türbeschlag versteht man die Drückergarnitur einer Tür. Gerade der Türgriff hat eine direkte Auswirkung auf die Optik Ihrer Zimmertür, daher sollten Sie das Material und das Design an diese anpassen. Zudem ist es wichtig, dass Sie einen Drückergarnitur wählen, der das Gewicht Ihrer Zimmertür tragen kann. Auch die Ergonomie, wie der Türdrücker in der Hand liegt und ob er sich einfach öffnen sowie schließen lässt, ist ein relevantes Auswahlkriterium. Für eine langlebige Garnitur sollten Sie hierbei am besten auf eine hochwertige Ausführung setzen. 

Antiker Messing Türbeschlag an weißer Holztür.
Es gibt unterschiedliche Ausführungen von Türbeschlägen, sodass Sie die Garnitur ideal an Ihren Türstil anpassen können. © Tischler-Schreiner.org

Welche Materialien sind bei Türbeschlägen üblich?

MaterialBeschreibung
Edelstahl
  • besonders langlebig und pflegeleicht
  • ideal für häufig genutzte Türen
  • hat einen modernen Look
Messing
  • Messingbeschläge besitzen edle, klassische Optik
  • beliebt in stilvollen oder historischen Gebäuden
Aluminium
  • leicht und kostengünstig
  • dennoch robust
  • korrosionsbeständig
  • oft in modernen Bauten verwendet
Kunststoff
  • preisgünstig
  • in vielen Designs erhältlich
  • weniger robust als Metallbeschläge
  • geeignet für leichtere Türen.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Türgriff und Beschlagsysteme: Achten Sie darauf, dass der Türgriff ergonomisch ist und sich angenehm bedienen lässt. Wählen Sie Beschläge, die sowohl optisch als auch funktional zu Ihrem Türtyp und der Raumnutzung passen.
  2. Luft- und Wärmedichtungen: Die neue Tür sollte mit geeigneten Dichtungen ausgestattet sein, um Zugluft zu verhindern und die Energieeffizienz zu erhöhen. Besonders bei Türen, die zu unbeheizten Räumen führen, ist eine gute Abdichtung wichtig.
  3. Raumakustik berücksichtigen: Türen aus unterschiedlichen Materialien beeinflussen die Akustik im Raum. Holztüren können zum Beispiel den Klang dämpfen, während Glastüren Schall reflektieren.
  4. Fachbetrieb beauftragen: Falls Sie bei dem Einbau, der Wahl der Materialien oder der Türart unsicher sind, dann wenden Sie sich am besten  an einen Fachbetrieb. Ein Profi sorgt für eine sorgfältige  Türinstallation und kann Sie ausführlich beraten. 
  5. DIN Normen prüfen: Achten Sie darauf, dass die Innentüren den geltenden DIN-Normen entsprechen, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen an Stabilität, Schallschutz und Brandschutz gerecht werden.


Fazit

Ob modern, rustikal, klassisch oder minimalistisch, die Vielfalt der Türtypen, Materialien und Designs ermöglicht es Ihnen, für jeden Raum die passende Tür zu finden. Bei der Auswahl von Innentüren sollten nicht nur ästhetische Aspekte berücksichtigt werden, sondern auch Eigenschaften wie Schallschutz, Wärmedämmung und Sicherheit. Die Einhaltung von DIN-Normen garantiert zudem eine problemlose Montage und sorgt dafür, dass Zargen, Türblätter und Beschläge zueinander passen. Mit der richtigen Kombination aus Türart, Material, Größe und Beschlägen schaffen Sie nicht nur ein stilvolles Ambiente, sondern auch einen ideal nutzbaren Raum.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Aufbau, Maße und Normen einer Innentür

Wie pflegen und reinigen ich Innentüren richtig? 

Die richtige Pflege und Reinigung Ihrer Innentüren hängt vom Material ab. Vermeiden Sie stets aggressive Reinigungsmittel, die die Oberflächen beschädigen könnten. Glastüren lassen sich am besten mit Glasreiniger oder einem milden Reinigungsmittel pflegen. Kunststoff- und Laminattüren sind pflegeleicht und können mit Allzweckreinigern gesäubert werden. Holztüren können Sie mit einem feuchten Tuch reinigen und anschließend trocken wischen, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

Welche besonderen Anforderungen gelten für Innentüren in Feuchträumen?

Türen in Feuchträumen wie Badezimmern oder Waschküchen müssen besonders widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit sein. Wählen Sie Türen, die den Gegebenheiten standhalten und nicht aufquellen. Achten Sie darauf, dass die Türzarge ebenfalls feuchtigkeitsbeständig ist und sich gut abdichten lässt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Wie unterscheiden sich die Kosten zwischen den verschiedenen Innentürarten?

Die Kosten für Innentüren variieren je nach Material, Design und Funktion. Holztüren aus Massivholz sind in der Regel teurer als Türen aus Furnierholz oder Kunststoff. Glastüren und spezielle Schallschutz- oder Brandschutztüren liegen ebenfalls im höheren Preissegment. Hochwertige Modelle aus Glas oder Schallschutztüren können mehrere Hundert Euro kosten. Für maßgefertigte Raumtüren fallen die Preise ebenfalls höher aus.  

Was sind die häufigsten Fehler bei der Installation von Innentüren?

Ein häufiger Fehler bei der Installation von Innentüren ist das falsche Ausrichten der Zarge, was zu Problemen beim Öffnen und Schließen der Tür führen kann. Achten Sie darauf, die Zarge präzise in der Wandöffnung zu montieren und korrekt zu fixieren. Ein weiterer Fehler ist das Vernachlässigen der Anschlagrichtung (DIN links oder DIN rechts), was zu Platzproblemen im Raum führen kann.

Wie gestalten Sie Innentüren energieeffizient?

Energieeffiziente Zimmertüren tragen zur Wärmedämmung Ihres Hauses bei. Achten Sie auf Türen mit einer höheren Türblattstärke und einer soliden Füllung, wie etwa Vollspanplatten, die die Wärme im Raum halten. Verwenden Sie Türen mit guter Abdichtung, um Zugluft zu verhindern. Besonders in Verbindung mit dichten Türzargen können Sie so den Energieverlust durch Wärmebrücken minimieren.

Welche besonderen Anforderungen gelten für Innentüren in öffentlichen Gebäuden oder Gewerberäumen?

In öffentlichen Gebäuden oder Gewerberäumen müssen Innentüren besonderen Anforderungen entsprechen, insbesondere hinsichtlich Brandschutz und Sicherheit. Hier müssen unter anderem Brandschutztüren installiert werden, die den geltenden Normen entsprechen. Auch der Schallschutz ist in Bürogebäuden von großer Bedeutung, weshalb Türen mit einer entsprechenden Schallschutzklasse erforderlich sind. Zudem sollte bei der Auswahl der Türen darauf geachtet werden, dass sie die Barrierefreiheit gewährleisten.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.