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Garten und Terrasse

Terrassendielen verlegen: Vorbereitung, Montage und Pflege

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 05. März 2014
Lesedauer: 6 Minuten

Terrassendielen sind optimale Bodenbeläge für draußen, den sie sind witterungsbeständig und langlebig. Lesen Sie auf Tischler-Schreiner.org, wie Sie den Materialaufwand planen, Untergrund und Unterkonstruktion vorbereiten, und wie Sie schließlich Terrassendielen richtig verlegen und pflegen.

Terrassendielen verlegen

Achten Sie beim Terrassendielen Verlegen darauf, die Schrauben komplett zu versenken. Andernfalls kann es zu Verletzungen kommen! © Robert Bosch GmbH

Eine Holzterrasse bringt mediterranes Flair in Ihren Garten und lädt zum Verweilen ein. Für Terrassendielen wird spezielles Holz benutzt, damit die Dielen nicht verrotten oder ausbleichen und lange allen Belastungen standhalten. Holz ist ein guter Wärmespeicher. Daher fühlt sich barfuß laufen auf Terrassendielen warm und angenehm an. Das Rillenprofil der Dielen verhindert darüber hinaus das Ausrutschen, auch bei Nässe. Voraussetzung für eine dauerhaft stabile und schöne Terrassengestaltung mit Holz ist das fachgerechte Vorbereiten des Untergrundes und das richtige Verlegen von Terrassendielen.

Vorbereitungen: Materialbedarf planen und Untergrund vorbereiten

Bevor Sie Terrassendielen verlegen, ist die Planung des Materialaufwands entscheidend, um nicht zu viel Geld auszugeben. Zuerst muss dazu die Grundfläche der zukünftigen Terrasse mit Holzpfählen abgesteckt werden. Eine zwischen die Pfähle gespannte Schnur dient dazu, eine wirklich grade Linie zu ziehen. Die Quadratmeterzahl ergibt sich aus Länge mal Breite.

UNSER TIPP:
Stellen Sie testweise Ihre Gartenmöbel auf die Grundfläche, um zu sehen, ob die Fläche ausreicht. Noch können Sie die Fläche vergrößern!

Das Holz für die Unterkonstruktion muss aus der gleichen Baumart wie das der Terrassendielen sein. Nur so ist gleiches Quell- und Schwindverhalten garantiert. Andernfalls bilden sich nach kurzer Zeit Risse und die Dielen lockern sich.

Um den Materialbedarf an Holzbalken für die Unterkonstruktion zu berechnen, messen Sie zuerst die Länge vom Gebäudeausgang in Richtung Garten aus. Denn die Tragebalken werden quer zu den Terrassendielen verlegt. Je nach Dielendicke werden die Balken in einem Abstand von 50 bis 65 Zentimetern verlegt. Beträgt diese Länge beispielsweise 320 und der Abstand 50 Zentimeter ergibt sich, dass Sie sieben Konstruktionshölzer benötigen (320 : 50 = 6,4).

Ähnlich verfahren Sie bei der Berechnung der Terrassendielen-Anzahl:

  • Die Terrasse hat eine zukünftige Breite von 450 Zentimetern
  • Die Terrassendielen haben eine Breite von 14,5 Zentimetern
  • Die Fugenbreite zwischen den Dielen beträgt 0,5 Zentimeter
  • Die Wandanschlussfuge einen Zentimeter

Dann rechnen Sie 450 : ((14,5 + 0,5) + 1) = 28,13. Sie brauchen also 28 Terrassendielen.

ACHTUNG:
Addieren Sie für den Verschnitt fünf Prozent zum Ergebnis der Hölzer für die Unterkonstruktion und zehn Prozent für die Dielen!

Nun könne Sie das Material kaufen und mit der Vorbereitung des Untergrunds beginnen. Dieser muss ein Gefälle von mindestens einem Prozent haben und sauber, trocken und absolut eben sein. Bei Naturboden müssen dazu Steine und Unkraut entfernt sowie Unebenheiten mit Sand und Kies aufgefüllt werden. Dann sollte eine Matte aus Wurzelvlies verlegt werden, die verhindert, dass Unkraut durch die Dielenfugen wachsen kann. Steinböden können mit Spachtelmasse begradigt werden.

Verlegeanleitung für Terrassendielen

Auf den begradigten Untergrund legen Sie nun ein Fundament aus Betonplatten oder Stelzlager für Holzterrassen aus. Das Fundament dient dazu, die Unterkonstruktion vor Nässe zu schützen. Sowohl Gehwegplatten aus Beton als auch Kunststoff-Stelzlager sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Frost. Letztere haben aber den Vorteil, dass sie selbst unter Belastung höhenverstellbar sind. So können Unebenheiten auch im Nachhinein ausgeglichen werden. Sie benötigen fünf Stelzlager pro Quadratmeter. Betonplatten werden im Abstand von maximal 50 Zentimetern verlegt. Der Bedarf kann mit der obigen Formel berechnet werden.

Nun werden die Tragebalken hochkant im Abstand von etwa 50 Zentimetern auf dem Fundament befestigt. Die äußeren Balken sollten mit der Betonplatte abschließen, während die Übrigen in der Plattenmitte festgeschraubt werden. Bei Betonplatten und Tragebalken aus Hartholz sollten die Löcher vorgebohrt werden, denn sonst kann die Schraube abreißen.

ACHTUNG:
Verwenden Sie nur Edelstahl-Schrauben, da diese nicht rosten! Drehen Sie die Schrauben langsam ein. Ansonsten überhitzt sie, was zu einer Materialermüdung führen würde. Zeichnen Sie eine Linie, damit die Verschraubung grade wird!

Nun können Sie die Terrassendielen verlegen. Dielen werden parallel zur Hauswand verlegt, denn liegt ihr Rillenprofil quer zur Laufrichtung, rutscht man auf nassem Holz nicht aus. Beginnen Sie an der Hauswand, zu der ein Abstand von einem Zentimeter eingehalten werden sollte. So können sich die Dielen ausdehnen und Wasser kann ablaufen, ohne dass es zu gefährlicher Staunässe kommt. Aus demselben Grund müssen zwischen den Terrassendielen Dehnungsfugen von etwa fünf Millimetern eingehalten werden. Damit die Terrasse nicht schief und krumm wird, sollten Abstandhalter zwischen den Terrassendielen befestigt werden.

Um sich oder dem Profi, den Sie hier kostenlos finden, das Terrassendielen Verlegen zu erleichtern, sollten Sie Dielen mit einem Klick-System wie bei Parkett und Laminat kaufen. Müssen die Terrassendielen mit zwei Schrauben pro Balken verschraubt werden, sind wiederum Löcher vorzubohren. Schließen die Schraubenköpfe nicht bündig ab, besteht akute Verletzungsgefahr!

UNSER TIPP:
Spanngurte und Schraubzwingen erleichtern das Verschrauben der Dielen. Trauen Sie sich das Terrassendielen Verlegen nicht zu, können Sie sich hier unverbindliche Angebote von Verlege-Profis aus Ihrer Region erstellen lassen!

Als letzter Schritt werden die Seitenverkleidungen angebracht. Für diese Verblendung können entweder die verlegten Terrassendielen genommen werden, oder aber farblich passende und witterungsbeständige Holzpalisaden. Ziersteine eignen sich als Einfassung nur für bodennahe Terrassen.

Pflege Ihrer Terrassendielen

Wie Ihre Terrassendielen gepflegt werden müssen, hängt von der gewählten Holzart ab. Haben Sie Terrassendielen aus Douglasie verlegen lassen, bedürfen die Dielen keiner chemischen Oberflächenbehandlung. Denn ähnlich wie Tropenhölzer hat die Douglasie einen hohen natürlichen Ölgehalt, der schützend wirkt. Allerdings wird sich nach einiger Zeit eine graue Patina auf den Terrassendielen bilden. Diese ist kann mit einer sanften Messingbürste entfernt und durch regelmäßiges Ölen verhindert werden.

Spezielles Holzpflegeöl für Bodenbeläge im Außenbereich sollte bei allen Terrassendielen zum Einsatz kommen. So wird verhindert, dass sich die Dielenbretter verziehen, reißen oder durch UV-Licht verfärben.

Fazit

Mit der richtigen Planung können Sie Ihren Materialbedarf berechnen, sodass Sie nicht zu viel Geld ausgeben. Vor dem hier beschriebenen fachgerechten Terrassendielen Verlegen muss der Untergrund sorgfältig vorbereitet werden. Ansonsten entstehen Langzeitschäden. Beim Verschrauben der Unterkonstruktion auf dem Fundament sowie beim Befestigen der Terrassendielen ist darauf zu achten, dass die Schrauben nicht hervorstehen, da hier ein Gefahrenpotenzial besteht. Mit der richtigen Pflege bleibt die Terrasse lange schön und beständig.

Über unsere*n Autor*in
Tischler-Schreiner.org Team
Tischler-Schreiner.org ist das Branchenverzeichnis für Fachbetriebe, die sich auf die Verarbeitung von Holz spezialisiert haben. Die Redaktion von Tischler-Schreiner.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die sich mit Holz in Ihrem Zuhause beschäftigen: von Holzböden über Holzmöbel bis hin zu Treppen und Zäunen.