Tropenholz hat eine schlechte Umweltbilanz. Deshalb setzen immer mehr Garten- und Hausbesitzer auf eine einheimische Alternative: die Douglasie. Ursprünglich stammt dieser Nadelbaum zwar nicht aus Europa, zählt aber mittlerweile auch hierzulande zu den wichtigsten Baumarten. Hier erfahren Sie mehr über die Herkunft, Eigenschaften, Verwendung und Kosten.
Alles auf einen Blick:
- Douglasienholz stammt ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika. Von dort wurde es im 19. Jahrhundert nach Europa gebracht und seitdem angebaut.
- Es zeichnet sich durch ein rotbraue Färbung, eine gleichmäßige Holzstruktur und gute Materialeigenschaften wie Festigkeit, Stabilität und Haltbarkeit aus.
- Douglasie eignet sich als Holz für tragende Konstruktionen im Innen- und Außenbereich, zum Beispiel im Schiffs- oder Hausbau.
- Je schneller eine Douglasie wächst, umso breitere Jahresringe hat sie. Diese können die Bearbeitung erschweren, da das Holz dann leichter splittert.
- Der Preis für einen Kubikmeter Vollholz liegt bei etwa 1.000 Euro. Das aus dem ursprünglichen Herkunftsgebiet importierte Oregon Pine kostet 1.600 – 2.500 Euro.
Definition und Herkunft
Douglasie ist ein weit verbreitetes und stabiles Nadelholz aus der Familie der Kieferngewächse, das ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika stammt.
Was ist Douglasie?
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) gehört zur Familie der Kieferngewächse. Sie ist ein schattenfester, immergrüner Nadelbaum, der in Europa Wuchshöhen bis zu 60 Metern erreichen kann. Die Douglasie hat eine schlanke, kegelförmig zulaufende Krone. Ihre weichen Nadeln sind grün bis blaugrün. Wenn die Nadeln zerrieben werden, verbreiten sie einen zitrusartigen Geruch.

Die Douglasie ist auch als Gewöhnliche Douglasie bekannt. Umgangssprachlich wird sie Douglastanne oder Douglasfichte genannt. Douglasien aus Nordamerika heißen Oregon Pine. Weitere Handelsnamen lauten: Carolina, Gelbkiefer, Rotholz, Red Pine oder Douglas fir.
Das Holz ist witterungsbeständiger und haltbarer als Lärche und Fichte.
Woher kommt Douglasienholz?
Ursprünglich stammt die Pseudotsuga menziesii aus dem Westen Nordamerikas. Von dort hat sie der schottische Botaniker David Douglas zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeführt. Mittlerweile ist sie, dank der Rolle als Weihnachtsbaum, eine der bedeutendsten Baumarten in Mitteleuropa.
In Deutschland macht der Anteil der Douglasie etwa 2 Prozent des gesamten Waldbestandes aus. Die größten Bestände finden sich in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes gibt es hauptsächlich juveniles Holz mit breiten Jahresringen und hohem Astanteil.
Eigenschaften
Douglasienholz zeichnet sich zum einen durch eine ansprechende rotbraue Färbung aus, zum anderen durch vorteilhafte technische Eigenschaften wie Festigkeit, Haltbarkeit und Stabilität.
Welche Eigenschaften hat Douglasienholz?
Die Eigenschaften lassen sich in Farbe, Struktur, natürliche Dauerhaftigkeit und technische Daten unterteilen.
Farbe
Das Kernholz ist gelblich-braun bis rotbraun. Das Splintholz ist weiß bis gelblich-grau und setzt sich damit deutlich vom Kernholz ab, das zudem stark nachdunkelt.
Struktur
Die jährlichen Zuwächse, die Jahresringe, verursachen eine gut sichtbare Streifen-Maserung auf der radialen Fläche und Fladern auf der tangentialen Fläche. Der Verlauf der Jahresringe ist oft wellig. Douglasien aus Deutschland haben Jahressringe, die eine Breite von bis zu 10 Millimeter erreichen können. Douglasien aus Nordamerika haben lediglich 3 Millimeter breite Ringe, sie sind feinjähriger.
Über das Holz verteilen sich viele kleine Harzkanäle, die jedoch kaum sichtbar sind. Generell verläuft die Holzstruktur geradlinig. Verwirbelungen wie bei Tropenhölzern mit Wechseldrehwuchs weist Douglasienholz nicht auf.
Natürliche Dauerhaftigkeit nach DIN EN 350-2
Die DIN EN 350-2 klassifiziert sämtliche Holzarten anhand deren Fähigkeit, Holzschädlinge abzuwehren. Diese Fähigkeit ist als natürliche Dauerhaftigkeit definiert. Die Klassen reichen von DK 1 (sehr dauerhaft) bis DK 5 (nicht dauerhaft).
Bei der Einstufung der Douglasie kommt es auf deren Herkunft an. Während das amerikanische Holz in die DK 3 eingestuft wird, findet sich die europäische Variante nur in der DK 3-4. Amerikanisches Holz hat also die bessere natürliche Dauerhaftigkeit. Bei beiden Arten wirkt ein hoher Harzanteil wie eine Schutzhülle.
Dennoch gibt es Parasiten, die großen Schaden anrichten können. Bei den Pilzschädlingen sind es die Rostige Douglasienschütte und die Rußige Douglasienschütte. Die beiden Insektenarten Douglasienwolllaus und Douglasiensamenwespe stürzen sich ebenfalls gerne auf das Holz.
Technische Daten
- Kurzzeichen DIN EN 13556: PSMN
- Gewicht: 640-800 Kilogramm pro Kubikmeter
- Rohdichte: 0,35-0,77 Gramm pro Kubikzentimeter
- Druckfestigkeit: 42-68 Newton pro Quadratmillimeter
- Biegefestigkeit: 70-100 Newton pro Quadratmillimeter
- Elastizität: 11.000 – 13.200 Newton pro Quadratmillimeter
- Härte: 17 – 30 Newton pro Quadratmillimeter
- Schwindmaß: 0,15 – 0,19 Prozent (radial), 0,24 – 0,39 Prozent (tangential)
- pH-Wert: 3,66
Welche Vorteile gibt es?
- Douglasienholz hat ein geringes Schwind- und Quellverhalten und neigt deshalb weniger zum Reißen und Splittern als beispielsweise die Lärche. Es behält gut seine Form.
- Im Vergleich zur Fichte ist Douglasie dauerhafter und wetterbeständiger.
- Wenn Douglasienholz keinen direkten Kontakt mit Erde oder Wasser hat, weist es auch im Außenbereich eine gute Haltbarkeit auf.
- Es zeichnet sich außerdem durch sehr gute Eigenschaften in der Zug- und Biegefestigkeit auf. Deshalb ist es strapazierfähig und hält auch täglicher Belastung als Bodenbelag im Innen- oder Außenbereich Stand.
- Diese Holzart ist gegenüber anderen Nadelhölzern wie Fichte oder Lärche relativ hart und besitzt eine hohe Tragfähigkeit, was es als Konstruktionsholz qualifiziert.
- Durch die hohe Festigkeit können auch dünne Holzschnitte gefertigt werden.
- Die Douglasie ist eine sehr schnell wachsende Baumart. Dies macht sie zu einem ökonomisch und ökologisch wertvollen Baum.
- Sie ist tolerant hinsichtlich Klima und Boden und wächst auch auf nährstoffarmen, mäßig feuchten Böden. In Sandböden gedeiht eine Douglasie deutlich besser als eine Fichte.
- Die weichen Nadeln, die zudem noch angenehm riechen, verhelfen Douglasien zur Beliebtheit als Weihnachtsbaum. Aufgrund seiner technischen Eigenschaften gilt Douglasienholz als Alternative für Terrassendielen aus Tropenholz.
Welche Nachteile gibt es?
Douglasienholz aus Mitteleuropa stammt häufig von schnell wachsenden, jungen Bäumen. Das schnelle Wachstum verursacht breite Jahresringe und erschwert dadurch die Bearbeitung. Die Douglasie aus Nordamerika stammt hingegen von älteren Bäumen, die lange gewachsen sind.
Hat die Douglasie gleichzeitig Kontakt mit Feuchtigkeit und Metallen, kann es zu unschönen, dunklen Verfärbungen am Holz kommen. Die enthaltenen Gerbstoffe verfärben es dann bläulich-grau.
In den ersten Monaten kann es zu vermehrten, tropfenförmigen Harzaustritten aus den vielen Astlöchern kommen. Eine lange milde Trocknung wirkt dem entgegen.
Verwendung
Diese Holzart eignet sich als Konstruktionsholz im Außen- und Innenbereich, als witterungsbeständiges Holz für Ihren Garten und als dekoratives Material für den Innenausbau.
Wofür wird Douglasienholz verwendet?
- Douglasienholz weist gute technische Eigenschaften und eine hohe Dauerhaftigkeit im Vergleich zu anderen Nadelhölzern auf, hat aber nur ein geringes Gewicht. Deshalb ist es gut als Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchungen im Innen- oder Außenbereich geeignet, zum Beispiel im Haus- und Schiffsbau.
- Auch für Kinderspielanlagen wie Wippen, Tische oder Klettergerüste wird diese Holzart häufig verwendet.
- Im privaten Bereich finden Sie Douglasie häufig bei Terrassendielen, Fensterrahmen, Carports, Fassaden, Balkonen oder Zäunen.
- Das Holz findet seinen Einsatz aber auch als dekoratives Material im Innenausbau, zum Beispiel als Wandverkleidung oder Fußboden.
- Aufgrund seiner gleichmäßigen Färbung wird Douglasienholz oft auch als Furnierholz eingesetzt.
- Nordamerikanisches Oregon Pine eignet sich aufgrund seiner Feinjährigkeit für den Modellbau.
Wie wird Douglasienholz verarbeitet?
Wie sich Douglasienholz bearbeiten lässt, ist abhängig von der Breite der Jahresringe. Je schmaler diese Ringe sind, umso leichter ist die Verarbeitung. Denn breite Jahresringe sorgen dafür, dass das Holz in sich instabiler ist. Dann kann es beim Hobeln, Nageln oder Schrauben splittern und brechen. Aus diesem Grund sollten Sie Schraublöcher vorsichtig vorbohren. Um hässliche Verfärbungen zu vermeiden, verwenden Sie am besten Edelstahlschrauben.
Wenn Sie erst einmal die Harzreste entfernt haben, können Sie die Holzoberfläche ohne Schwierigkeiten schleifen, streichen oder lackieren. Auch ein Verleimen ist gut möglich.
Wie können Sie Douglasienholz pflegen und reinigen?
Douglasie im Außenbereich, zum Beispiel als Terrassendiele, braucht eine gute Pflege. Denn dort ist sie sowohl durch Witterungseinflüsse als auch durch Schädlingsbefall gefährdet. Deshalb sollten Sie für einen ausreichenden Holzschutz sorgen.
Sie erhalten spezielles Holzöl, Lack oder Lasuren für die Pflege. Wenn Sie die schöne Farbe und Maserung beibehalten wollen, dann sollten Sie sich für farblose Mittel entscheiden. Holzöl bietet Schutz vor UV-Strahlung, Witterungseinflüssen und Rissbildung. Nach dem Auftragen sollten Sie das Holz etwa zwei Tage in Ruhe lassen und Ihre Terrassendielen nicht betreten. Wiederholen Sie den Anstrich mindestens einmal pro Jahr. Bei starken äußeren Einflüssen (Sonneneinstrahlung, Dauerregen, Abgase) ist es zwei Mal jährlich zu empfehlen. Holzöl hat gegenüber Lasuren und Lacken den Vorteil, dass es tief einzieht und sich schützend um die Holzfasern legt.
Bevor Sie den Holzschutz auftragen, sollten Sie das Holz reinigen. Leichte Verschmutzungen können Sie gut mit einer Bürste und klarem Wasser ohne Reiniger entfernen. Staub kehren Sie einfach mit einem Besen ab. Harz lässt Sie mithilfe von Aceton entfernen. Aber Achtung: Aceton entfernt nicht nur das Harz, sondern auch den Holzschutz. Lassen Sie das Material nicht ungeschützt.
Möchten Sie einer Vergrauung des Holzes über die Jahre entgegenwirken, können Sie die Holzfläche abdecken, wenn Sie diese nicht nutzen, zum Beispiel im Winter. Zusätzlich können Sie einen sogenannten Vergilbungsblocker oder Entgrauer auftragen.
Kosten
Douglasienholz ist eine günstige Alternative zu Tropenholz. Das amerikanische Oregon Pine liegt preislich höher als das europäische Holz.
Was kostet Douglasienholz?
Der Handel gibt den Holzpreis häufig pro Kubikmetern an. Dies entspricht einem Holzwürfel mit einer Seitenlänge von einem Meter. Ein Kubikmeter Douglasien-Vollholz ergibt einen Preis von 900 – 1.000 Euro. Zum Vergleich: Fichte liegt preislich etwa bei der Hälfte, Lärche liegt mit 800 – 1.000 Euro auf einem ähnlichen Preisniveau.
Wenn Sie sich das feinjährige, amerikanische Douglasienholz namens Oregon Pine anschaffen wollen, müssen Sie etwas tiefer in die Tasche greifen. Hier kostet ein Kubikmeter 1.600 – 2.500 Euro.
Die deutsche Douglasie ist aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses ein beliebtes Terrassenholz. Terrassendielen liegen preislich bei 25 bis 40 Euro pro Quadratmeter, ähnlich wie Dielen aus Lärche. Dielen aus Tropenholz wie Bangkirai kosten zwischen 50 und 60 Euro. Achtung bei geriffelten Dielen: Diese sind schwerer zu reinigen und können Qualitätsmängel im Holz verstecken.
Für Furnierholz müssen Sie mit 10-15 Euro pro Quadratmeter rechnen.