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Parkett & Holzdielen

Landhausdielen verlegen – Richtiges Vorgehen bei Massivholz und Parkett

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 05. März 2014
Lesedauer: 5 Minuten

Bevor Sie Landhausdielen verlegen lassen, sollten bauliche Gegebenheiten sowie Ihre Bedürfnisse mit einem Fachmann besprochen werden. Nur durch professionelle Planung und Ausführung ist lange Haltbarkeit garantiert. Lesen Sie hier auf Tischler-Schreiner.org, wie unterschiedliche Landhausdielen richtig verlegt werden.

Landhausdielen bestehen entweder aus Massivholz oder sind mehrschichtig aufgebaut. Wie Sie Landhausdielen verlegen lassen sollten, richtet sich danach, ob es sich um „echte“ Dielen aus einem Stück Holz oder mehrere Schichten unterschiedlicher Holzgüte handelt. Mehrschicht-Dielen zählen zum Parkett und werden auch so verlegt, sehen jedoch aus wie „echte“ Dielen. Massive Dielen haben den Vorteil, dass der Dielenboden beliebig oft abgeschliffen werden kann. Das Verlegen von Landhausdielen mit drei Holzschichten eignet sich dagegen über Fußbodenheizungen.

Vor dem Verlegen: Untergrund prüfen und bearbeiten

Vor dem Landhausdielen Verlegen muss der Untergrund fachmännisch überprüft und vorbereitet werden. Unebenheiten, Risse oder lose Stellen verursachen teure Folgeschäden. Die Dielen fangen an zu knarren, die Fugen zwischen den Dielen werden sichtbar, das Holz reißt, quillt auf oder bricht schlimmstenfalls.
Außerdem überprüft der Dielen-Leger den Boden mittels eines CM-Messgeräts auf Feuchtigkeit. Denn Holz dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich wieder zusammen, wenn es trocknet. Um Fugen zwischen den Dielen zu vermeiden, sollten die Landhausdielen etwa zehn Prozent Feuchtigkeit aufweisen. Das entspricht einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent, die beim Wohnen nicht unter- oder überschritten werden sollte.

UNSER TIPP:
Besonders im Winter ist auf die Akklimatisierung der Landhausdielen zu achten. Bevor Sie eine Landhausdiele verlegen lassen, sollte die ungeöffnete Verpackung 48 Stunden im vorgesehenen Raum stehen, damit sich das Material anpassen kann.

Weiterhin müssen alle alten Bodenbeläge wie Teppiche oder PVC entfernt werden. Sie eignen sich nicht als Trittschalldämmung und lösen sich im Laufe der Zeit auf, was wiederum Folgeschäden auslöst.

Massive Landhausdielen schwimmend verlegen

Sofern die Landhausdielen vollständig aus Massivholz bestehen, wird die schwimmende Verlegung empfohlen. Schwimmend daher, weil Dielenboden und Unterkonstruktion nicht fest miteinander verbunden sind. Die Unterkonstruktion aus Lager- oder Spanholz wird auf dem Untergrund angebracht. Deren Abstand hängt von der Raumgröße sowie Länge und Breite der Landhausdielen ab. Ein Dielen-Leger aus Ihrer Region, den Sie hier kostenlos finden, kann Sie hierzu beraten!

Der Experte kann Ihnen auch helfen zu entscheiden, ob Sie eine Dampf- oder Feuchtigkeitsbremse unter der Unterkonstruktion benötigen. Bei mineralischen Böden aus Estrich, Beton oder Fliesen kann eine Schutzfolie verhindern, dass Nässe von unter her eindringt.

ACHTUNG:
Vor allem bei Massivholz sollten Sie die Landhausdielen Verlegung vom Profi machen lassen. Denn gut verlegte Massivholzdielen halten ein Leben lang. Die Investition lohnt sich jedoch nicht, wenn Fehler bei Materialauswahl und Verlegen zu Schäden an den wertvollen Dielen führen.

Nachdem die Unterkonstruktion am Boden befestigt ist, wird eine Trittschalldämmung verlegt. Auf die Lagerhölzer kommen Dämmplattenstreifen und in die Hohlräume wird Dämmmaterial gefüllt. Dann beginnt der Bodenleger, die massiven Landhausdielen miteinander zu verbinden. Je nach Diele geschieht das durch Verschrauben, Leimen oder ein Klick-System. In jedem Fall benutzt der Profi dazu spezielle Werkzeuge, damit die Oberfläche nicht beschädigt und an jeder Wand ein exakter Abstand eingehalten wird. Dadurch hat das Holz ausreichend Platz, um sich zu dehnen bzw. schrumpfen.

UNSER TIPP:
Besonders bei Altbauten kann die schwimmende Verlegung zu einer Erhöhung des Bodens um etwa sechs Zentimeter führen. Sollte dadurch die Funktion von z.B. Türen beeinträchtigt werden können, gibt es andere Möglichkeiten der Verlegung. Der Experte Ihres Vertrauens kann eine individuelle Lösung finden!

 

Mehrschicht-Landhausdielen verkleben

Möchten Sie Mehrschicht-Landhausdielen verlegen lassen, ist die vollflächige Verklebung zu empfehlen. Der Bodenleger bringt auf den sauberen und trockenen Boden einen elastischen, wasser- und lösemittelfreien Parkettkleber auf. Dringt durch den Untergrund Feuchtigkeit ein, muss vor dem Kleber eine Grundierung z.B. aus Epoxydharz aufgetragen werden. Kleber und Dampfbremse können direkt auf dem Untergrund verteilt werden, oder auf einer zuvor verlegten Span- oder OSB-Platte.
Das verklebte Verlegen ist wesentlich komplizierter und kostenintensiver als eine schwimmende Verlegung. Beispielsweise darf der Kleber nicht auf die massive Oberfläche der Landhausdiele gelangen. Zudem muss er gleichmäßig verteilt werden und die Dielen-Paneele können immer erst nach einer kurzen Trocknungszeit zusammengefügt und festgeklopft werden. Dennoch können Sie Kosten reduzieren, indem Sie unverbindliche Angebote mehrerer Handwerker vergleichen.

Fazit

Bevor Sie neue Landhausdielen verlegen lassen, sollten Sie sich an einen Bodenleger wenden und gemeinsam planen. Ist der alte Holzboden noch gut in Schuss, kann der Profi den Dielenboden aufarbeiten. Damit neu verlegte Landhausdielen über Jahre stabil und schön bleiben, muss der Untergrund fachmännisch überprüft und vorbereitet werden sowie die Dielen vorsichtig, exakt und mit der geeigneten Methode verbunden werden.

 

Über unsere*n Autor*in
Tischler-Schreiner.org Team
Tischler-Schreiner.org ist das Branchenverzeichnis für Fachbetriebe, die sich auf die Verarbeitung von Holz spezialisiert haben. Die Redaktion von Tischler-Schreiner.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die sich mit Holz in Ihrem Zuhause beschäftigen: von Holzböden über Holzmöbel bis hin zu Treppen und Zäunen.