Die Zeiten, in denen es nur wenige Ausführungen an Terrassenbelägen gab, sind längst vorbei. Heute stehen Holz, Stein, Kunststoff und Keramik in diversen Designs zur Auswahl. Im Trend liegen momentan Terrassendielen. Welches Holz sich besonders für draußen eignet, verrät Tischler-Schreiner.org!
Sie möchten Ihren Garten in eine traumhafte Idylle verwandeln? Dann sollten Sie sich nicht nur um eine kreative Bepflanzung und stilvolle Möbel kümmern, sondern sich vor allem auf die Terrassengestaltung konzentrieren. Für einen natürlichen Look eignet sich Terrassenholz hervorragend als Bodenbelag. Der lebendige Baustoff verfügt über eine enorme Wärmespeicherfähigkeit, ist atmungsaktiv und äußerst witterungsbeständig und langlebig. Im Handel sind vielfältige Terrassendielen aus Holz erhältlich, die sich nicht nur in der Farbe und Maserung voneinander unterscheiden, sondern auch physikalische Unterschiede aufweisen. Letztere sind für das Quell- und Schwundverhalten sowie die Splitter- und Rissbildung des Holzes verantwortlich.
Terrassendielen: Welches Holz steht zur Auswahl?
Die grobe Einteilung in Hart- und Weichholz sowie in einheimische und tropische Arten ist hilfreich, um einen ersten Überblick über Terrassendielen aus Holz zu bekommen. So sind mit der Bezeichnung Weichholz jene Holzarten gemeint, die eine Darrdichte – Dichte im getrockneten Zustand – unter 0,55 g/cm³ aufweisen. Darunter fallen beispielsweise Pappeln, Tannen, Lärchen und Kiefern. Harthölzer wie Eiche, Buche, Birke, Esche oder Ahorn sind hingegen mit einer Darrdichte von über 0,55 g/cm³ fester und schwerer. Tropenholz, welches in Mittel- und Südamerika, Afrika und Südasien vorkommt, besitzt im Gegensatz zu unseren einheimischen Holzsorten eine gleichmäßige Maserung sowie eine dunklere Färbung. Hartholz-Terrassendielen kosten je Einheit etwa vier bis zehn Euro. Die wichtigsten Eigenschaften einzelner Terrassendielen-Hölzer haben wir im Folgenden zusammengefasst:
Garapa
Aufgrund seiner hohen Strapazierfähigkeit und Beständigkeit von mindestens 20 Jahren wird Garapa bevorzugt zur Herstellung von Terrassendielen verwendet. Das tropische Hartholz besitzt einen honigfarbenen Ton (häufig zu goldbraun nachdunkelnd) mit einer geringen Maserung. Zudem weist Garapa einen wechseldrehwüchsigen Faserverlauf sowie ein mittleres Quell- und Schwindverhalten auf. Dadurch ist das Risiko der Bildung von Trocknungsrissen und Verformungen gering.
Bangkirai
Terrassendielen aus Bangkirai liegen wieder im Trend. Das Holz ist gegen Pilze, Schimmel und Insekten relativ unempfindlich. Es hat einen warmen Braunton, der später zu olivbraun nachdunkelt, eine Lebensdauer von ca. 25 bis 30 Jahren und höhere Quell- und Schwindwerte wie Garapa. Deswegen neigt diese Art eher vermehrt zur Rissbildung und Verformung. Bangkirai-Terrassendielen sind pro Quadratmeter für einen Preis von etwa 50 Euro zu haben.
Teak
Diese hochwertige Holzart ist mittel- bis goldbraun und mit einer deutlichen Maserung gekennzeichnet. Teak-Terrassendielen besitzen eine geschmeidige sowie splitterfreie Oberfläche und sind gegenüber Pilzen und Insekten enorm resistent. Ihre Festigkeitseigenschaften ähneln die der Terrassendielen aus Eiche und ergeben ein sehr gutes Stehvermögen bis zu 25 Jahren. Bei diesem asiatischen Holz ist das Risiko einer Beeinträchtigung durch Risse und Verzug minimal.
Lärche
Für die Produktion von Terrassendielen aus Weichholz wird aktuell nur die sibirische Lärche verwendet. Diese hat im Gegensatz zur europäischen Lärche eine etwas höhere Festigkeit sowie eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren. Optisch ist die sibirische Lärche durch eine gelblich braune Farbe mit deutlicher Kernbildung sowie einer engen, ausgeprägten Ringstruktur gekennzeichnet. Zudem ist diese Holzart sehr harzhaltig, weshalb Terrassendielen aus diesem Material einen höheren Pflegeaufwand benötigen. Wir empfehlen, die Dielen gleich nach dem Verlegen zu ölen. Die Gefahr von Rissbildung und Verformungen ist hier groß.
Thermoholz
Wenn heimische Hölzer für Terrassendielen verwendet werden, dann wurden sie vorher mit heißem Wasserdampf zwischen 170° bis 280° C behandelt. Diese Vorgehensweise verringert das Quell- und Schwindverhalten, erhöht die Witterungsbeständigkeit und Haltbarkeit von Esche, Buche etc. und färbt sie dunkler. Terrassendielen aus Thermoholz unterscheiden sich mitunter stark bezüglich Qualität und Preis. Für Thermokiefer sollten Sie mindestens 60 Euro pro Quadratmeter und für Thermoesche ungefähr 90 Euro je Quadratmeter einkalkulieren.
Holz-Terrassendielen verlegen
Das Fundament sowie die Unterkonstruktion ist ausschlaggebend für die Stabilität der Holzterrasse. Dabei müssen Fehler unbedingt vermieden werden! Die Tragebalken sollten genauso hochwertig sein wie die Dielen und mit jeweils einem Abstand von 40 bis 50 cm befestigt werden. Für ein harmonisches Ergebnis empfiehlt es sich, Abstandhalter zu integrieren. Diese verbinden die Balken mit den Terrassendielen und trennen sie gleichzeitig. Auf diese Weise ist die notwendige Unterlüftung gewährleistet.
Terrassendielen aus Holz zu verlegen, sollte nicht unterschätzt werden – auch nicht von geübten Heimwerkern. Die Montage erfordert fundierte Fertigkeiten und Einiges an Geschick. Deshalb raten wir Ihnen davon ab, eine Terrasse selbst zu bauen. Beauftragen Sie stattdessen einen kompetenten Fachbetrieb aus der Umgebung. Schließlich verfügen engagierte Profis über die richtigen Techniken und Werkzeuge, mit denen sie Ihnen ein erstklassiges Ergebnis garantieren können!