Ein unebener Holzboden, schadhafte Bretter, Kratzer oder abgenutzte Farbschichten – es gibt viele Gründe, die Holzdielen schleifen zu lassen. Wie Sie das Dielen-Holz richtig schleifen und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie auf Tischler-Schreiner.org!
Ob Sie nun Ihren alten, abgenutzten oder gar beschädig-
ten Holzfußboden sanieren möchten oder dabei sind, neue Holzdielen zu verlegen: Die Bodenoberfläche sollte nach erfolgter Arbeit stets glatt und glänzend sein, was am besten erreicht wird, indem Sie die Holzdielen schleifen und anschließend mit Pflegemitteln behandeln. Zwar erscheint das Abfahren des Bodens mit einem Schleifgerät recht einfach, doch sollte man die möglichen Schwierigkeiten und die notwendige Sorgfalt beim Schleifen von Holzdielen in keinem Fall unterschätzen. Tischler-Schreiner.org fasst die grundlegenden Arbeitsschritte für Sie zusammen und gibt Ihnen Tipps, wie Sie zu Ihrem einwandfreien Ergebnis gelangen.
Werkzeuge & vorbereitende Maßnahmen
Wenn Sie Ihren Holzfußboden selbst abschleifen, benötigen Sie folgende Werkzeuge und Materialien:
- Schleifmaschine: Für die grundlegenden Schleifarbeiten verwenden Sie eine Walzen- oder Bandschleifmaschine, für den Feinschliff eignet sich hingegen ein Tellerschleifgerät. Für die Ränder und Ecken benutzen Sie ein kleineres Gerät, beispielsweise einen Kanten- oder Bandschleifer. Diese Maschinen können Sie in jedem Baumarkt mieten.
- geeignetes Schleifpapier: Je nach Unebenheit der Holzdielen benötigen Sie Schleifpapier mit diversen Körnungen, dies von grob (16) bis fein (120) reichen.
- Mittel zur Versiegelung: Die Versiegelung erfolgt nach dem Holzdielen-Schleifen durch das Auftragen eines für die Holzart geeigneten Lacks, Öls oder Wachses.
Bevor Sie mit dem Holzdielen-Schleifen beginnen, müssen sämtliche Nägel- und Schraubenköpfe mit einem Hammer und einem Senkstift versenkt werden, da diese sonst das Schleifpapier und die Schleifscheiben ruinieren können.
Holzdielen schleifen – Schritt für Schritt
Rechnen Sie mit mindestens drei Schleifdurchgängen, wobei in der Regel fünf bis sechs Durchgänge notwendig sind. Sie beginnen mit dem Grundschliff und der gröbsten Körnung: Bei normal abgenutzten Böden beginnen Sie mit einem Schleifpapier mit der Körnung 40. Stark abgenutzte oder mit einer dicken Farb- oder Lackschicht versehene Holzdielen schleifen Sie vorerst mit der Körnung 16 oder 24, bis der Boden bis auf das rohe Holz abgeschliffen ist. Die Schleifrichtung läuft dabei schräg zum Dielenverlauf, zuerst nach vorne und anschließend auf derselben Bahn zurück. Die Schleifbewegung sollte möglichst gleichmäßig erfolgen.
Beim nächsten Schleifvorgang, dem sogenannten Mittelschliff, werden die Schleifspuren des Grobschliffs entfernt und die Oberfläche verfeinert. Dabei müssen Sie ein Schleifpapier mit der Körnung 60 oder 80 verwenden und das Gerät parallel zum Dielenverlauf führen.
Für die verbleibenden Ränder und Ecken, die beim Flächenschliff nicht erreicht werden, führen Sie den Kantenschleifer mit derselben Körnung, die Sie zuvor für die Fläche benutzt haben, in kreisförmigen Bewegungen entlang der Kanten. Achten Sie hierbei, dass der Schliff zwischen Rändern und Fläche keine Übergänge aufweist.
Der letzte sogenannte Fein- oder Polierschliff erfolgt üblicherweise mit einem Tellerschleifgerät und einer 120er Körnung. Hier werden die letzten Unebenheiten beseitigt und die Oberfläche nochmals verfeinert. Die Holzdielen schleifen Sie dabei wieder parallel zur Dielenrichtung.
Weitere Tipps für das Holzdielen-Schleifen
- Die Handhabung von Schleifgeräten ist nicht einfach und bedarf daher Fachkenntnis und praktische Erfahrung: Das Gerät muss stets ruhig und bei gleichmäßigem Tempo in eine Schleifrichtung geführt werden. Bereits kleine Unachtsamkeiten können zu Vertiefungen führen, die nur schwer zu beseitigen sind. Für Laien ist es daher ratsam, einen Fachmann zu beauftragen, von dem Sie die Holzdielen schleifen lassen können. Über diesen Link können Sie einen Tischler oder Schreiner in Ihrer Nähe kontaktieren – völlig kostenlos und unverbindlich!
- Da beim Schleifen sehr viel Staub produziert wird, schützen Sie sich mit einer Staubmaske und achten Sie darauf, dass das Schleifgerät über ein Staubrückhaltesystem verfügt! Saugen Sie zudem den Boden nach jedem Schleifgang gründlich ab, um den frei fliegenden Staub zu minimieren und einen Staubbelag auf der Oberfläche zu verhindern! Mehr Informationen zum Thema Holzstaub und den damit verbundenen Risiken finden Sie auf dieser Seite.
- Arbeiten Sie beim Schleifen und Versiegeln von der Lichtquelle weg, um mögliche Fehler sofort zu erkennen und zu beheben.
- Entstehen beim Schleifen kleine Risse oder Fugen, können diese mit einem Fugenkitt oder einer Mischung aus dem feinen Schleifstaub und Versiegelungslack ausgebessert werden.
- Haben Sie vor, in Ihrer gemieteten Wohnung die Holzdielen selbst zu schleifen, bedenken Sie, dass die Kosten von dabei entstehenden Schäden von Ihnen getragen werden müssen! Der Vermieter ist verpflichtet, sämtliche Schäden am Parkettboden zu reparieren. Informieren Sie daher Ihren Vermieter vorab über Ihr Vorhaben, um mögliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.