Wenn er abgenutzt ist, kann ein alter Holzfußboden entweder in Gänze ausgewechselt oder aber renoviert werden. Sogar sehr alte Dielen lassen sich je nach Qualität schleifen und neu versiegeln, damit sie wieder wie neu aussehen! Mehr darüber auf Tischler-Schreiner.org.

Der alte Holzfußboden kann komplett ausgewechselt oder neu versiegelt werden. Welche Maßnahme erforderlich ist, hängt vom Zustand der Dielen ab, der vom Fachmann zu beurteilen ist. © Robert Bosch GmbH
Ein Holzfußboden weist mit den Jahren Abnutzungsspuren wie Haarrisse, Kratzer und Laufspuren auf. Dies stellt oft noch keinen ausreichenden Grund dar, neue Holzdielen zu verlegen – im Gegenteil: Mit der Zeit gewinnen alte Holzböden an mehr Authentizität. Mit der passenden Versiegelung kann zudem die natürliche Holzfarbe wieder zur Geltung kommen. Welche Maßnahme sinnvoller ist, sollten Sie vorab mit einem Fachmann klären. Was Sie bei der Renovierung des Fußbodens noch beachten müssten und welche Fehler zu vermeiden sind, lesen Sie im folgenden Artikel!
Renovierung des Holzfußbodens planen
Bevor Sie sich für eine Renovierungsmaßnahme entscheiden, sollten Sie den Zustand des Bodens richtig einschätzen. Klären Sie mit einem Fachmann vorab, ob Sie den Fußboden komplett sanieren lassen sollten, was bei sehr verschlissenen und beschädigten Böden oftmals der Fall ist. In manchen Fällen ist es hierfür empfehlenswert, eine alte Diele auszubauen und diese dem Fachmann vorzulegen, um eine zuverlässige Einschätzung zu erhalten. Bei einer solchen grundlegenden Sanierung wird der Boden bis auf die Holzbalkenkonstruktion ausgebaut und gründlich auf Schimmelbefall und sonstige Schaden überprüft. Zum Teil werden die Holzbalken mit chemischen Mitteln ausgebessert oder komplett ausgetauscht, damit die nötige Stabilität für die neuen Holzdielen gewährleistet wird.
Holzfußboden abschleifen
Wenn die Schäden ausgebessert werden können, sollte der Holzfußboden geschliffen werden. Beachten Sie dabei Folgendes:
- Je nach der Oberflächenbehandlung (Lack, Wachs oder Öl), der Holzart und den zu behebenden Vertiefungen ist die zu entfernende Holzschicht unterschiedlich dick.
- Je nach Holzfußboden-Aufbau ist beim Schleifen besondere Vorsicht geboten! Massivparkett hat eine Dicke von 22 mm; dagegen ist Mehrschichtparkett nur 2,5 bis 6 mm dick. Beim Abschleifen wird bis zu einem Millimeter von der Oberfläche entfernt; deswegen ist es zu bedenken, wie oft die Prozedur durchgeführt werden kann und wie stark die Leistung der Geräte sein soll.
- Je nach dem Zustand des Bodens sind Maschinen und Schleifpapier verschiedener Körnung einzusetzen. Wenn das Schleifpapier zu grob ist, könnte dies zu raschen Vertiefungen führen. Bei zu feinem Schliff sind mehrere Schleifblätter erforderlich, die nicht gerade preiswert sind.
- Wenn die Dielen von oben befestigt sind, sollten überstehende Nägel einzeln versenkt werden, damit die Schleifmaschine nicht beschädigt wird. Manche werden erst nach einem ersten Schleifgang sichtbar.
- Beim Schleifen kommt es zu einer großen Staubbelastung. Hierfür sollte der Raum vor dem Vorgang komplett entleert und die Zugänge zu den anderen Räumen dicht angeklebt werden. Die Fußleisten werden zudem entfernt.
- Der Staub sollte nach jedem Schliff mit dem Staubsauger entfernt werden. Denn dieser ist nicht nur unangenehm, sondern auch schädlich für die Lungen, was ebenfalls für das Hinzuziehen eines Fachmanns spricht.
- Oft wird empfohlen, den entstandenen Holzstaub mit Leim zu mischen und damit größere Fugen und Ritze auszufüllen. Profis raten jedoch davon ab, da diese Mischung schnell zerbröckelt. Je nach Holzart ist die richtige Holzspachtelmasse vom Fachmann zu bestimmen.
- Vor der Versiegelung sollten Sie sorgfältig den Holzfußboden reinigen. Nachdem eine erste Schicht Lack aufgetragen und trocken geworden ist, ist teilweise ein Endschliff erforderlich.
Den Holzfußboden mit Öl oder mit Lack versiegeln?
Nachdem der Holzfußboden komplett ausgeglichen ist, können Sie anschließend versiegeln. Der Unterschied zwischen Lack- und Ölversiegelung liegt vor allem in der nötigen Pflege.
Eine Lackversiegelung ist in der Regel pflegeleichter und ist geeigneter für Allergiker. Der Lack bildet jedoch eine geschlossene Schicht und lässt das Holz nicht „atmen“. Dadurch geht etwas von der Natürlichkeit des Holzfußbodens verloren. Auch wenn diese Beschichtung hart und beständig ist, genügen schon kleine Kratzer, um Feuchtigkeit durchzulassen. Bei der Renovierung muss schließlich die komplette Lackschicht abgeschliffen werden.
Auch wenn Sie vorher eine Lackversiegelung hatten, können Sie nach dem Abschleifen den Holzfußboden ölen oder mit Wachs behandeln. Dies hat den Vorteil, dass beschädigte Stellen leichter einzeln geschliffen und nachgeölt werden können. Zudem wird die natürliche Optik erhalten, da die Struktur des Holzes weiterhin zu erkennen ist. In Bezug auf die Pflege ist mehr Sorgfalt notwendig, da Verschmutzungen schneller in die Poren des Holzes eindringen können.