Eine Holzverkleidung am Haus ist sehr beliebt. Aber wie sieht es mit dem Pflegeaufwand und der Haltbarkeit im Außenbereich aus? Tischler-Schreiner.org zeigt Ihnen deshalb in diesem Artikel, auf welche Konstruktions- und Schutzmaßnahmen Sie achten müssen, um mögliche Bedenken vorzubeugen.
Eine Holzverkleidung als Fassade oder an einem Balkon kann einem Gebäude ein natürlicheres Aussehen verleihen als eine einfache steinerne Häuserwand. Doch wie sieht es mit der Beständigkeit aus? Schließlich ist eine Holzverkleidung am Haus den allgemeinen Wettereinflüssen dauerhaft ausgesetzt. Das Holz leidet besonders unter folgenden Einflüssen, auf die Sie bei dem Gebrauch von Holz als Verkleidung achten müssen:
- UV-Licht, durch Sonneneinstrahlung
- dauerhafte Feuchte durch Regen-, Kondens- und Spitzwasser
- Mikroorganismen wie Pilze und Moose, die im und auf dem angegriffenen und durchfeuchteten Holz einen idealen Nährboden finden
Um die schädlichen Einflüsse auf das Holz zu relativieren, kommen Holzschutzmittel zur Anwendung. Außerdem muss auf eine werkstoffgerechte Konstruktion und Anbringung geachtet werden, wie in den nächsten Absätzen erläutert wird.
Eine Holzverkleidung werkstoffgerecht anbringen
Für die lange Haltbarkeit der Holzverkleidung am Haus kommt es auf die Konstruktion an, mit der die Holzbretter angebracht werden. Doch auch bauliche Maßnahmen können die Langlebigkeit der Holzverkleidung unterstützen. Holz ist ein Naturbaustoff, hat hygroskopische Eigenschaften und nimmt dementsprechend Feuchtigkeit schnell auf. Es quillt und schwindet entsprechend der Feuchteänderungen in der Umgebung. Deshalb sollten Sie unbedingt auf folgende bauliche Maßnahmen achten:
- weite Dachüberstände, damit die Verkleidung weitgehend vom direkten Wassereinfluss geschützt ist,
- gute Hinterlüftung der Holzverkleidung von min 1,5 cm, um Staunässe zu verhindern,
- Spritzwasserschutz, durch einen entsprechenden Anstrich,
- senkrechte Montage der Holzbretter, für ein schnelles Abtrocknen der Verkleidung nach dem Regen
Die Holzverkleidung am Balkon und an der Fassade sollte für die Beständigkeit grundsätzlich senkrecht angebracht werden, damit Wasser problemlos abfließen und sich nicht in den Fugen oder hinter der Verkleidung stauen kann. Folgende Möglichkeiten der Anbringung ergeben sich hierbei:
- Holzbretter mit L-förmiger Wechselfalz an den Seiten
- Glattkantbrettern mit Schattenfugen
- Holzbretter mit Nut- und Federausfräsungen
- Spülschalung mit Holzbrettern mit einer Überlappung an einer Seite
- Holzbretter mit Rauten-Leiste
Eine Holzverkleidung am Haus besteht entweder aus Vollholz oder großen vorgefertigten Holzwerkstoffplatten. Grundsätzlich können alle einheimischen Holzarten für die beschriebenen Arten der Anbringung verwendet werden. Nach Möglichkeit sollten jedoch harte Holzarten verbaut werden, die über eine höhere Witterungsbeständigkeit verfügen. Dafür kommt Lärche oder Douglasie in Frage. Fichte und Tanne eignen sich hingegen für ein Haus mit Holzverkleidung weniger, da sie Pilzbefall neigen.
Holzverkleidung im Außenbereich unbedingt anstreichen
Die schädlichen Witterungseinflüsse auf die Holzverkleidung am Haus können mit einer regelmäßigen Behandlung mit Holzschutzmitteln verhindert werden. Hierfür kommen Farbanstriche, Imprägnierungen beziehungsweise Schutzlasuren in Frage. Holzschutzmittel nach Din 68800-3 reduzieren die Wasseraufnahme bis zu 30 Prozent und beugen damit einem Befall von holzzerstörenden und verfärbenden Pilzen, wie der Bläue, vor. Für einen Anstrich eignet sich am besten sägeraues Holz, da es mehr Farbe aufnehmen kann als eine glatt gehobelte Alternative. Auf diese Weise kann das Holzschutzmittel tiefer ins Holz eindringen. Die Haltbarkeit der Holzverkleidung erhöht sich durch das Streichen erheblich. Folgende Holzschutzmittel können Sie wählen:.
- Ein Farbanstrich hat eine hohe Dichte an farbgebenden Substanzen und Pigmenten. Ein Farbanstrich hat die größte dekorative Funktion und schützt vor der schädlichen UV-Strahlung am besten.
- Eine Imprägnierung verhindert das Eindringen von Wasser in das Holz, ohne die Wasserdampfdiffusion wesentlich zu beeinflussen. Je tiefer die Imprägnierung eindringen kann, umso länger ist die Wirkungsdauer.
- Eine Schutzlasur ist eine lichtreflektierende Farbe, wodurch die Holzmaserung nicht überdeckt, sondern weiterhin sichtbar bleibt.
Je nach Anstrichtyp und Wetterseite muss das Holz alle drei bis zehn Jahre neu angestrichen werden. Die Dauerhaftigkeit der Anstriche hängt auch von der Stärke der Pigmentierung ab, denn Pigmente absorbieren die schädigende UV-Strahlung. Ungeeignet sind deshalb auch Klarlacke und transparente Lasuren. In jedem Fall sollte der Schutz der Holzverkleidung immer wichtiger sein, als ein möglicher dekorativer Effekt.