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Holzverkleidung

Wandpaneele anbringen und vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten nutzen!

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 13. Februar 2014
Lesedauer: 7 Minuten

Indem Sie Wandpaneele anbringen, können Sie einen Raum individuell dekorieren. Dabei müssen Sie jedoch Vieles beachten. Tischler-Schreiner.org zeigt Ihnen im folgenden Artikel, welchen Effekt die richtige Holzwahl hat und wie Sie durch professionelle Montage Ihren Innenbereich nachhaltig gestalten können.

Wandverkleidungen aus Holz haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten und können vielseitig zur Raumgestaltung genutzt werden. So können Sie beispielsweise große Wohnräume strukturieren oder optische Akzente setzten. Dies erreichen Sie zum Beispiel, wenn Sie eine TV-Wandpaneele befestigen und damit alle Blicke in diese Richtung lenken. Zudem können Sie Wandpaneele anbringen lassen, bei denen Profile und Oberflächen mit Höhen und Tiefen eine harmonische Reliefierung erzeugen, die sich über die ganze Wand erstreckt. Mit dem gleichzeitigen Einbau von Beleuchtungselementen während der Befestigung von Wandpaneele besteht die Möglichkeit, ihre Strukturen, Muster und Farben besonders hervorzuheben. Damit haben Sie beim Verlegen einer Wandverkleidung aus Holz die Chance, jeden Raum zu einem dauerhaften Kunstwerk machen.

Vor dem Wandpaneele Anbringen das richtige Material wählen

Wandpaneele geben einem Raum ein gemütliches Ambiente. Hierfür steht Ihnen ein breites Materialspektrum zur Verfügung, mit dem Sie die eigenen vier Wände auf kreative Art und Weise aufwerten können. Wenn Sie Wandpaneele anbringen möchten, haben Sie die Wahl zwischen Produkten aus Massivholz und Paneele mit Furnier. Letzteres bedeutet, dass die Deckbretter für Ihre Holzverkleidung entweder am Stück aus einer Holzart hergestellt oder eine mitteldichte Holzfaserplatte (auch MDF-Platte genannt) mit einer Schicht aus Echtholz verkleidet wurde. Paneele aus Massivholz, die auch Profilhölzer genannt werden, können Sie zudem in drei Qualitätsstufen erwerben:

  • Die Qualitätsstufe A bezeichnet einwandfreies Holz, das keine Risse, Astlöcher oder Verfärbungen aufweist.
  • Die Qualitätsstufe B hat sichtbare Risse, Astlöcher und leichte Verfärbungen. Daher eignet sich dieses Holz vor allem zum Wandpaneele anbringen in Kellern oder auf Dachböden.
  • Die Qualitätsstufe C ist so beschaffen, dass sie nur in Schuppen oder Garagen verwendet werden sollte.

Qualitativ hochwertige Paneele, die furniert sind, können ebenfalls mit den gleichen Eigenschafen wie Profilhölzer der Qualitätsstufe A eingebaut werden. Denn bei der Fertigung wird darauf geachtet, dass die Oberfläche aus Echtholz, die bis zu einem Millimeter dick sein kann, eine schöne und einwandfreie Maserung aufweist.

Aufgrund der unterschiedlichen Verarbeitung variieren auch die Preise. Massivholzpaneele kosten zwischen 60 und 230 €/m². Diese Preisspanne ergibt sich aus dem breiten Spektrum der angebotenen Holzarten, mit denen Sie eine Wand mit Holz verkleiden können. Dieses reicht von heimischer Fichte bis zu Exoten wie Teakholz und Mahagoni aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Furnierte Paneele aus denselben Holzarten können Sie dagegen schon für einen Preis zwischen 25 und 60 €/m² erwerben. Mit dem Wandpaneele Anbringen prägen Sie einen Raum nachhaltig durch das verwendete Holz. Dunkle Arten wie Nussbaum, Räuchereiche, geölter Kirschbaum oder Tropenhölzer an sich geben Ihrem Innenbereich ein edles und gesetztes Gesamtbild. Dagegen weiten helle Hölzer wie Birke, Buche, Erle oder Ahorn Wohnräume auf.

Professionell Wandpaneele anbringen

Anfangs sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie Ihre Wand gestaltet werden soll. Denn Sie können eine fugenfreie oder aber eine fugenbildende Wandverkleidung einbauen lassen. Dementsprechend können Sie zwischen zwei Techniken wählen, bei denen ein Tischler oder Schreiner die Vertäfelungsarbeiten entweder mit einer losen oder einer festen Feder ausführt:

  • Lose Federn bewirken, dass Fugen nach der Montage der Vertäfelung sichtbar sind. Die einzelnen Bretter haben dafür eine Nut auf beiden Schmalseiten (eine sogenannte umlaufende Nut), in die einzelne Federn gesteckt werden. Dementsprechend werden beim Anbringen der Wandpaneele die einzelnen Elemente zusammengesteckt und aneinandergereiht. Damit haben Sie die Möglichkeit, durch unterschiedliche Farben oder breite Federn Muster in Form einer sogenannten Sichtfuge anlegen zu lassen.
  • Bei festen Federn haben die Bretter auf einer Seite eine Feder und auf der anderen eine Nut. Werden sie miteinander Verbunden, dann sind die Fugen sehr schmal oder nicht sichtbar (auch Nullfuge genannt).

Doch bevor Sie Ihre Wandpaneele anbringen lassen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie die Bretter der Deckenverkleidung waagrecht oder senkrecht montiert werden sollen. Denn so kann ein Raum in seinem Gesamteindruck entweder gestaucht oder erweitert werden. Da sich Paneele nicht einfach an der Wand montieren lassen, muss ein Profi diese mit einer darauf abgestimmten Unterkonstruktion einbauen:

  • Wenn Sie Wandpaneele anbringen möchten, deren Fugen waagrecht zum Raum verlaufen, so muss eine Unterkonstruktion aus Dachlatten montiert werden, die senkrecht ausgerichtet ist.
  • Möchten Sie die Deckbretter senkrecht einbauen lassen, dann ist die Unterkonstruktion waagrecht zu konzipieren.
UNSER TIPP:
Wenn Sie im Bad oder in der Küche Wandpaneele anbringen lassen, sollte die Wandverkleidung immer senkrecht montiert werden. Feuchtigkeit in der Luft, die sich in den Fugen oder auf den Deckbrettern ablagert, fließt so besser ab, wodurch das Material geschont wird und länger hält.

Die Montage der Unterkonstruktion wird dann vom Fachmann wie folgt mit günstigen und unbearbeiteten Dachlatten durchgeführt:

  • Die Latten werden in einem Abstand von ca. 50 cm parallel an der Wand befestigt. Davor werden ihre Abstände untereinander vermessen. Dann werden Löcher in einen Abstand von ungefähr einem Meter für die Dachlatten gebohrt und mit Dübeln versehen. Schließlich werden die Dachlatten für die Unterkonstruktion an die Wand montiert.

Planen Sie jedoch, eine Dämmung oder Leitungen unter der Wandpaneele verlegen zu lassen, sorgen Sie dafür, dass vorher eine Konterlattung montiert wird, um den nötigen Platz dafür zu schaffen. Hierfür ist je nach Ausrichtung der Deckbretter unterschiedlich vorzugehen:

  • Bei einer waagrechten Wandpaneele ist die Konterlattung ebenfalls waagrecht anzubringen. Dann werden die Zwischenräume der Dachlatten mit dem Dämmmaterial gefüllt oder die Leitungen verlegt. Falls die Zwischenräume mit einer Dämmung ausgelegt wurden, muss eine Dampfbremse angebracht werden. Dazu wird eine PE-Folie mit Tackern auf den Latten befestigt. Schließlich wird auf der Konterlattung senkrecht eine Unterkonstruktion montiert, die dann beim Wandpaneele Anbringen als Basis dient.
  • Bei einer senkrechten Wandverkleidung ist genauso vorzugehen. Doch die Konterlattung ist hierbei senkrecht an der Wand und die Unterkonstruktion waagrecht auf der Konterlattung anzubringen.

Bei der nachfolgenden Montage der Wandverkleidung auf die Unterkonstruktion können Sie unterschiedlich vorgehen und damit das Gesamtbild der Wandpaneele beeinflussen:

  • Deckbretter aus Massivholz können mittig und sichtbar an die Unterkonstruktion genagelt oder geschraubt werden. Damit lässt sich ein schönes Muster erzeugen, das aber fachgerecht und akkurat verlegt werden muss. Ansonsten ist mit diesen Techniken auch eine unsichtbare Befestigung an der unteren Nut möglich.
  • Bretter aus Echtholz können beim Wandpaneele anbringen auch mit Befestigungskrallen fixiert werden. Die Kralle wird dafür auf die Dachlatte der Unterkonstruktion geschraubt. Die untere Nut der Paneele wird in die Kralle gesteckt und so befestigt. So sind keinerlei Spuren der Befestigung zu erkennen. Furnierte Wandpaneele werden stets auf diese Weise an der Unterkonstruktion verlegt, um ein Springen oder Reißen des Materials zu verhindern.

Da Wandpaneele in Dicke und damit auch im Gewicht variieren, müssen bei der Befestigung darauf abgestimmte Dachlatten, Schrauben und Dübel verwendet werden, um dauerhafte und stabile Ergebnisse zu erzielen. Ebenso ist darauf zu achten, dass nach einer Konterlattung der nötige Platz für die Dämmung oder die Leitungen vorhanden ist. Ist die Konstruktion nicht hoch genug, dann war der ganze Arbeitsaufwand umsonst und der ganze Vorgang muss von vorne begonnen werden. Setzen Sie sich daher mit einem Fachbetrieb aus Ihrer Umgebung in Verbindung, damit dieser das Wandpaneele anbringen qualitativ hochwertig und langlebig ausführt.

Fazit

Sie können vielseitig Wandpaneele anbringen und so einen Raum individuell gestalten. Dafür steht Ihnen ein breites Materialspektrum aus Massivholz und furnierten Paneelen zur Verfügung, das von einheimischen Hölzern bis zum ausgefallenen Tropenholz reicht. Um beim Einbau jedoch eine hochqualitative und Ihren Wünschen entsprechende Wandverkleidung anzufertigen, müssen eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden. Daher lohnt sich die fachgerechte Montage, die dauerhafte Ergebnisse erzielt.

Über unsere*n Autor*in
Tischler-Schreiner.org Team
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