Treppengeländer sind im Haus viel benutzte Bauteile. Damit sie nicht nur ihre Funktion als Absturzsicherung erfüllen, sondern auch optisch überzeugen, können Sie die Treppengeländer verkleiden. Holz ist aufgrund seiner natürlichen Struktur und der vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten ideal für diesen Zweck geeignet.
Während Wände im Haus relativ häufig renoviert werden, kommt den viel genutzten Treppen und Treppenaufgängen nicht so viel Aufmerksamkeit zu. Dabei kann eine Renovierung des Treppengeländers schon bedeutend zur Neugestaltung des Treppenaufgangs beitragen. Abgenutzte Oberflächen, wie abgegriffene Handläufe, werden dazu beispielsweise abgeschliffen und anschließend mit einer neuen Holzlasur gestrichen. Zudem können Sie die Treppe umgestalten, indem Sie verschnörkelte Geländerstäbe einsetzen oder aber mit Materialkombinationen arbeiten: Handläufe und Untergrundleisten können in Gänze oder nur zum Teil aus Holz bestehen und je nach Machart mit Elementen aus Metall ergänzt werden. Als weitere Gestaltungsvariante bietet sich eine Verkleidung der Treppengeländer an, die sowohl Abnutzungserscheinungen am Geländer geschickt verbirgt, als auch eine komplette Renovierung des Geländers unnötig macht. Möglichkeiten, um ein Treppengeländer mit Holz zu verkleiden, richten sich grundsätzlich nach dem vorliegenden Geländer-Typ: Für an der Wand verlaufende Treppengeländer eignen sich aus Holz gefertigte Wandvertäfelungen, frei stehende Treppengeländer können mit Holz abgedeckt werden. Im folgenden Text erfahren Sie, welche Ausführungsvarianten Ihnen konkret zur Verfügung stehen, um Ihr Treppengeländer zu verkleiden.
Treppengeländer mit Wandvertäfelung verkleiden
Verläuft ein Treppengeländer an der Wand, bietet sich eine besondere Art der Verkleidung an: Hier können hüfthohe Wandvertäfelungen, sogenannte „Beadboards“ oder „Wainscoutings“, hinter dem Geländer angebracht werden. Das sind meist in weiß gehaltene Holzvertäfelungen, die etwa ein Drittel der Wandhöhe einnehmen. Die restliche Wandfläche darüber können Sie mit einer edlen Tapete tapezieren oder einfach anstreichen, den Abschluss zur Decke hin können Sie über dem Treppengeländer mit Zierleisten verkleiden. Diese amerikanische Art der Treppenverkleidung beispielsweise in Kassettenoptik erzeugt durch hervorgehobene und abgeflachte Tafeln ein attraktives Licht- und Schattenspiel, dass die Treppenverkleidung strukturiert und edel erscheinen lässt.
Treppengeländer mit Brüstungsverkleidung
Treppengeländer mit Streben aus Holz geben den Blick auf die dahinter liegende Fläche frei. Wer dies verhindern möchte, kann sich für eine geschlossene Verkleidung mit Holzspalieren oder -platten, also für eine sogenannte Brüstungsverkleidung, entscheiden. Gerade als Kindersicherung bietet sich diese Art der Abdeckung an, da beispielsweise kleine Kinder so nicht durch die Holzstäbe durchrutschen können. Die Verkleidung der Treppengeländer besteht hier aus großen Holzplatten, die im Geländer-Rahmen oder an den Holzpfosten verschraubt werden. Die Verkleidung kann nach dem Vorbohren der Löcher gestrichen und am Geländer angebracht werden. Ebenso können Sie diese Treppengeländer mit Glas-Inlays verkleiden, die in die Abdeckung integriert werden. Wenn Sie Ihr Treppengeländer trotz dieser Vorteile nicht mit einer Abdeckung aus Holz verkleiden möchten, besteht beispielsweise die Möglichkeit der Gestaltung der Geländerstäbe.
Treppengeländer mit Stäben und Pfosten ergänzen
Die offene Gestaltung eines Treppengeländers lässt sich am besten mit Holzstäben und -pfosten realisieren. Diese können vom Schreiner ganz individuell in Drechslerarbeit in verschiedenen Stilen hergestellt werden. Die Kosten des Treppengeländers richten sich dabei nach:
- Holzart, Durchmesser, Anzahl und Länge der Holzstäbe und -pfosten: Hier ergibt sich ein Preis zwischen 20 und 40 Euro pro Stück.
- Länge und Stärke der Untergrundleiste und Handläufe: Kalkulieren Sie hier pro Meter ca. 25 Euro ein.
Die Wahl der Holzart, mit der Sie das Treppengeländer verkleiden möchten, kann auf Grundlage Ihres persönlichen Geschmacks und entsprechend dem Material, aus dem auch die Treppen konstruiert wurden, erfolgen. Gängige Holzarten für Geländer sind Kiefer, Fichte und Lärche, besonders beständig sind Buche oder Esche. Je nach Holzart müssen Sie mit unterschiedlichen Preisen rechnen. Besonders hoch werden diese, wenn die Holzstäbe aus einem Materialmix mit Edelstahl bestehen. Einen weiteren Kostenfaktor stellt die benötigte Materialmenge dar. Wie viele Holzstäbe Sie letztendlich brauchen, hängt in erster Linie von der Länge Ihres Treppengeländers ab. Gemäß der DIN 18065 dürfen die Holzstäbe, die die Hauptlast des Geländers, tragen, in einem Abstand von maximal 12 cm voneinander entfernt liegen. Eine Übersicht der Regelungen finden Sie hier. Aus der Länge Ihres Geländers und der vorgeschriebene Stabdichte ergibt sich die ungefähre Anzahl der benötigten Stäbe.

Über unseren Experten
Lars Oemmelen ist Teil der Geschäftsstelle des Bundesverbands Treppen- und Geländerbau e.V. (BVTG). Zweck des Verbandes ist die Förderung des Treppen- und Geländerbaus. Gemeinsam mit dem Vorstand des Bundesverbandes Walter Heinrichs beantwortet er die Fragen von Tischler-Schreiner.org rund um den Bau von Treppen.
» Zum Treppenbau Experten-Interview mit
Bildnachweis: Treppen- und Geländerbau e.V. (BVTG)