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Carportbau

Holz für Carport: Welches Holz eignet sich für einen Carport?

Max Seitz
Verfasst von Max Seitz
Zuletzt aktualisiert: 11. März 2025
Lesedauer: 21 Minuten
© U. J. Alexander / istockphoto.com

Ein Carport soll nicht nur optisch ansprechend sein, sondern auch zuverlässigen Schutz für das Auto bieten – kein Wunder, dass viele die praktische Konstruktion aus Holz bevorzugen. Doch Holz ist nicht gleich Holz: Die verschiedenen Holzarten unterscheiden sich in ihrer Stabilität, Witterungsbeständigkeit und dem erforderlichen Pflegeaufwand. Während einige besonders langlebig und robust sind, benötigen andere regelmäßige Schutzmaßnahmen, um den äußeren Einflüssen standzuhalten. Bevor die Entscheidung für einen Holzcarport fällt, lohnt es sich daher, die verschiedenen Möglichkeiten genau zu prüfen, um das passende Material für die individuellen Anforderungen zu finden.

Alles auf einen Blick:

  • Egal ob Einzelcarport oder Doppelcarport: Nadelhölzer wie Fichte, Douglasie, Lärche, Tanne und Kiefer zählen zu den beliebtesten Holzarten für den Carportbau.
  • Hartholz ist widerstandsfähiger, während Weichholz günstiger und leichter zu verarbeiten ist.
  • Eine Imprägnierung oder Lasur der Pfosten und Latten ist unerlässlich, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.
  • Qualität und Stärke des Materials haben große Auswirkungen auf die Stabilität und die Langlebigkeit des Carports.
  • Alternativen zu Holz sind Metall oder Kunststoff, die zwar weniger Pflege benötigen, dafür aber rost- und hitzeanfällig sind.

Was ist das beste Holz für den Carportbau?

Vor allem Nadelholz wird für den Bau von Carports häufig verwendet, da die Holzinhaltsstoffe und der meist hohe Harzgehalt sie resistenter gegen Witterungseinflüsse und Pilzbefall machen. Während Laubhölzer seltener für flächige Verkleidungen genutzt werden, finden sie als tragende Elemente in Carports aber durchaus auch Anwendung. Welches Holz konkret für Ihr Carportmodell am besten geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab – darunter Witterungsbeständigkeit, Tragfähigkeit, Optik und Pflegeaufwand. Je nachdem, welche dieser Aspekte für Sie besonders wichtig sind, werden Sie sich für eine bestimmte Holzart oder Bauweise entscheiden. Während Harthölzer wie Eiche oder Lärche eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und Schädlinge bieten, überzeugen weichere Hölzer wie Fichte oder Kiefer durch ihre leichte Verarbeitung und geringere Kosten. Auch die gewünschte Ästhetik und der Aufwand für die regelmäßige Pflege spielen eine Rolle bei der Auswahl des passenden Holzes.

Nach folgenden Faktoren sollten Sie das Holz für Ihren Carport auswählen:

  • optische und preisliche Vorstellung
  • regionale Witterungsbedingungen
  • Materialverarbeitung
  • Pflegeaufwand

Carport: Welches Holz ist besonders langlebig und witterungsbeständig?

Harthölzer, die sich durch eine dichte Struktur und hohe Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse auszeichnen, sind vergleichsweise kostenintensiv. Eine preisgünstigere Alternative bieten Weichhölzer wie Fichtenholz und Kiefernholz. Diese Nadelhölzer wachsen schneller, sind ökologischer und leichter zu verarbeiten und werden daher häufiger verwendet. Die Wahl zwischen Hartholz und Weichholz hängt somit von verschiedenen Faktoren ab: dem Budget, der gewünschten Lebensdauer und dem Pflegeaufwand. Wer eine langfristige Lösung sucht und bereit ist, etwas mehr zu investieren, ist mit Douglasie oder Lärche gut beraten. Wer hingegen eine günstigere Option bevorzugt und regelmäßige Pflege nicht scheut, kann gut auf Fichte oder Kiefer zurückgreifen.

Welche Holzarten benötigen eine spezielle Behandlung oder Imprägnierung?

Einige Holzarten, insbesondere Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer, sind von Natur aus weniger widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Schädlingsbefall. Sie neigen dazu, Wasser aufzunehmen, was ihre Struktur auf Dauer schädigen kann. Um ihre Haltbarkeit zu verlängern, ist eine regelmäßige Imprägnierung oder Behandlung mit speziellen Holzschutzmitteln erforderlich. Diese können das Eindringen von Wasser verhindern, die Oberfläche vor Pilzen und Schädlingen schützen und das Holz widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse machen. Je nach Holzart und Standort des Carports kann es zudem sinnvoll sein, das Holz mit einer Lasur oder einem UV-Schutzlack zu versehen, um es vor dem Ausbleichen durch Sonneneinstrahlung zu bewahren. Ohne eine solche Pflege können unbehandelte Hölzer schneller verwittern, Risse bilden oder von Pilzen und Insekten befallen werden, was die Stabilität und die Optik des Carports erheblich beeinträchtigen kann.

Welche Holzarten sind besonders nachhaltig und umweltfreundlich? 

Nachhaltige Holzarten stammen häufig von heimischen Bäumen wie Fichte, Kiefer, Lärche und Douglasie. Diese Hölzer sind nicht nur regional verfügbar, sondern haben damit auch kürzere Transportwege, was ihren ökologischen Fußabdruck reduziert. Besonders umweltfreundlich sind Holzarten, die mit einem FSC- oder PEFC-Zertifikat ausgezeichnet sind. Diese Zertifizierungen belegen, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, in denen ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards eingehalten werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Waldbestand langfristig erhalten bleibt, keine großflächige Abholzung erfolgt und die Artenvielfalt geschützt wird. Wer sich für zertifiziertes Holz entscheidet, trägt aktiv zum Umweltschutz bei und unterstützt eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft.

Schon gewusst?
Das „Forest Stewardship Council®“(FSC) ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die sich für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung einsetzt. Sie vergibt das FSC-Siegel an Holz- und Papierprodukte, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen und soziale sowie ökologische Standards einhalten. Das Zertifikat stellt sicher, dass Wälder langfristig erhalten bleiben, die Artenvielfalt geschützt wird und faire Arbeitsbedingungen herrschen. Verbraucher können durch den Kauf von FSC-zertifizierten Produkten aktiv zur Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft beitragen.  

Warum ist die Wahl des richtigen Holzes für einen Carport wichtig?

Ihr Carport ist das ganze Jahr Regen, Schnee, Sonne, Schädlingen und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Das hat zur Folge, dass das Holz mit der Zeit rissig, spröde oder sogar morsch werden kann, wodurch ein Einsturzrisiko der Konstruktion gegeben ist. Wählen Sie bei der Carport-Planung das Holz, das Sie verwenden möchten, mit Bedacht. So können Sie nicht nur die Lebensdauer maximieren, sondern auch den Wartungsaufwand und anfallende Reparaturkosten reduzieren.



Wie unterscheiden sich Hartholz und Weichholz für Carports? 

Sowohl Hartholz als auch Weichholz werden für den Bau von Carports verwendet, doch ihre Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden sich deutlich. Harthölzer wie Eiche und Robinie sind besonders widerstandsfähig und halten Witterungseinflüssen sowie Schädlingen stand. Dadurch eignen sie sich ideal für langlebige Konstruktionen und ermöglichen dank ihrer hohen Festigkeit auch große Spannweiten, was bei freitragenden Carport-Konstruktionen von Vorteil sein kann. Weichhölzer wie Kiefer, Fichte, Lärche oder Douglasie sind hingegen weit verbreitet und in einer größeren Auswahl erhältlich. Sie sind leichter zu verarbeiten und oft günstiger, benötigen jedoch regelmäßige Pflege und Schutzmaßnahmen, um ihre Haltbarkeit zu gewährleisten. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Holzarten liegt in ihrer Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer: Während Hartholz bis zu 50 Jahre halten kann, erreichen Weichhölzer bei guter Pflege eine Lebensdauer von etwa 15 bis 30 Jahren.

Eine fachkundige Beratung beim Kauf oder Bau eines Carports ist durchaus sinnvoll, da sie hilft, das passende Material, die richtige Konstruktion und die notwendige Pflege für eine langlebige und stabile Bedachung auszuwählen. Experten können zudem individuelle Anforderungen berücksichtigen und wertvolle Tipps zu Witterungsschutz, Baugenehmigungen und Montage geben, um Fehler und unnötige Kosten zu vermeiden.

Wie unterscheiden sich heimische Holzarten von tropischen Hölzern für den Carportbau? 

Heimische Hölzer gelten als nachhaltigere Wahl, weil unter anderem der Transportweg kürzer ist und somit der ökologische Fußabdruck deutlich geringer ist. Dafür sind sie unter Umständen nicht so witterungsbeständig und benötigen mehr Pflege als das Importprodukt. Tropische Hölzer beispielsweise aus Südamerika, Afrika oder Asien sind für ihre hohe Dichte, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit bekannt. Gerade bei Schädlings- und Pilzbefall ist Tropenholz extrem resistent. Doch es gibt auch schlagkräftige Argumente, weshalb das Tropenholz nicht die eindeutig bessere Wahl für Ihren Carport ist. Zwar ist Holz wie Teak oder Bangkirai besonders wetterunempfindlich und stabil, hat aber auch seinen Preis. Zudem spielen Faktoren wie Herkunft, Raubbau und monokulturelle Züchtung, mit der oft Erosionen sowie die Verschlechterung des Bodens einhergehen, eine entscheidende Rolle. Daher ist es ratsam, sich vorher gut zu informieren. Bestenfalls sollten Sie ökologisch vertretbare Alternativen finden oder auf heimische Arten zurückgreifen.

Welche Holzarten sind für den Carportbau besonders geeignet?

  • Fichtenholz: Dieses Holz kommt überwiegend aus Nordeuropa, Russland und Kanada. Es ist ein helles, fast weißes bis gelbliches Holz mit einer feinen, gleichmäßigen Maserung. Die europäische Fichte, auch „Rottanne“ genannt, hingegen hat eine eher rötliche Färbung.
  • Lärchenholz: Die Population der Lärche beschränkt sich vor allem auf die Alpenregion und Osteuropa. Das Holz ist für seine Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse bekannt. Lärchenholz hat eine rötlich-braune Farbe, die mit der Zeit eine silbergraue Patina entwickelt, wenn sie unbehandelt bleibt. Die Maserung ist markant mit gelegentlichen Astlöchern.
  • Douglasienholz: Die Douglasie stammt ursprünglich aus Nordamerika, insbesondere der dortigen Küstenregion, wird aber mittlerweile auch in Europa angebaut. Ihr Holz hat eine rötlich-braune bis gelbliche Färbung, die mit der Zeit etwas nachdunkelt. Douglasie besitzt eine ausgeprägte, dekorative Maserung mit feinen Jahresringen.
  • Eichenholz: Die Eiche ist in Europa und Nordamerika weit verbreitet. Ihr Holz zählt zu den härtesten Hölzern im Bauwesen. Die Farbe reicht von gelblich-braun bis hin zu einem dunkleren Braunton, oft mit einem leichten Graustich. Eiche hat eine grobe, aber elegante Maserung mit gut sichtbaren Poren und Jahresringen.
  • Kiefernholz: Kiefern wachsen hauptsächlich in Europa und Nordamerika. Kiefernholz gehört zu den häufig verwendeten Hölzern im Handwerk. Farblich variiert es von einem hellen Gelb bis zu einem leicht rötlichen Braun. Mit der Zeit dunkelt es nach und entwickelt eine warme, goldfarbene Patina. Kiefernholz hat eine gleichmäßige Maserung mit sichtbaren Jahresringen und gelegentlich auftretenden Harzkanälen.
Gut zu wissen:
Patina ist eine dünne Verwitterungsschicht, die sich im Laufe der Zeit auf natürlichen Oberflächen bildet und durch Alterungsprozesse entsteht. Dieser Effekt kann jedoch nicht nur auf natürliche Weise durch Witterungseinflüsse und Oxidation hervorgerufen werden, sondern auch gezielt künstlich erzeugt werden, um Materialien ein antikes oder gealtertes Aussehen zu verleihen.

Vollholz oder Leimholz für meinen Carport?

Vollholz, auch Massivholz genannt, ist naturbelassenes Holz, das im Ganzen aus einem einzigen Baumstamm geschnitten und in seine gewünschte Form gebracht wird. Da es nicht mit künstlichen Verbindungen oder Klebstoffen versetzt wird, gilt es als besonders umweltfreundlich. Allerdings weist es aufgrund seiner Beschaffenheit natürliche Mängel wie Löcher, ungleiche Maserung oder Risse auf. Leimholz, auch als Brettschichtholz (BSH) bekannt, besteht aus mehreren dünnen Holzlamellen, die unter hohem Druck und mit speziellem Leim miteinander verbunden werden. Dadurch entstehen größere und stabilere Bauteile, die sich weniger verziehen als Vollholz. So lassen sich Unregelmäßigkeiten, wie sie bei Massivholz vorkommen, leicht ausgleichen, sodass eine gleichmäßige Maserung entsteht. 

Übersicht: Vorteile und Nachteile von Vollholz und Leimholz

 VollholzLeimholz
Vorteile
  • umweltfreundlich und nachhaltig
  • natürliche Optik mit einzigartiger Maserung
  • günstiger in der Anschaffung
  • sehr formstabil und widerstandsfähig gegen Risse
  • hohe Tragfähigkeit, ideal für große Konstruktionen
  • weniger Pflegeaufwand als Vollholz
Nachteile
  • höhere Anfälligkeit für Risse und Verformungen
  • geringere Tragfähigkeit als Leimholz
  • erfordert regelmäßige Pflege (Lasuren, Holzschutzmittel)
  • teurer als Vollholz
  • enthält Leimstoffe, die nicht immer ökologisch sind
  • weniger natürliche Maserung


Wie unterscheidet sich Holz für Carports von anderen Holzarten?

Im Gegensatz zu Möbelholz oder Bauholz, das im Innenbereich verwendet wird, muss Holz für den Außenbereich deutlich widerstandsfähiger gegenüber Witterungseinflüssen sein. Regen, Schnee, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen können unbehandeltes Holz stark beanspruchen, was zu Rissen, Verformungen oder einem Befall durch Pilze und Insekten führen kann. Daher werden für den Außenbereich häufig andere Holzarten genutzt als im Innenbereich. Für den Außenbereich werden oft robustere Hölzer wie Lärche, Douglasie oder Eiche verwendet, da sie von Natur aus widerstandsfähiger sind. Zusätzlich spielt auch die Behandlung des Holzes eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit. Holzschutzmaßnahmen wie Imprägnierungen, Lacke und Ölungen sorgen dafür, dass Feuchtigkeit nicht tief in das Material eindringt, die Oberfläche vor UV-Strahlen geschützt wird und das Holz insgesamt robuster bleibt. Während im Innenbereich oft unbehandelte oder lediglich geölte Hölzer ausreichen, sind solche Schutzmaßnahmen im Außenbereich unerlässlich, um eine langfristige Stabilität und ansprechende Optik zu gewährleisten.

Die Holzarten und ihre Eigenschaften im Überblick

HolzartLanglebigkeit  BehandlungsartNachhaltigkeit
KiefermäßigImprägnierung gegen Schädlinge und Witterungschnell nachwachsend
FichtemäßigSchutzanstrich gegen Witterunghäufig aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Lärchesehr langlebignatürlicher Schutz durch Harz ausreichendheimisches Holz mit nachhaltigem Anbau
Douglasiemäßig langlebigkein besonderer Schutz erforderlich, aber regelmäßige Pflege wird empfohlenaus nachhaltiger Forstwirtschaft verfügbar
Eicheextrem langlebigkein besonderer Schutz notwendig, aber regelmäßige Pflege verlängert Haltbarkeitaus nachhaltiger europäischer Forstwirtschaft

Welche Holzstärken und Maße sind für einen Carport ideal?

Die Holzstärken bei der Carportplanung sind von enormer Wichtigkeit, um die Statik [LINK zu geplantem Artikel] zu gewährleisten. Vernachlässigen Sie diese, kann es zu Setzungen und Verformungen kommen, im schlimmsten Fall sogar zum Einsturz.

An folgenden Maßen und Stärken können Sie sich orientieren:

Stützpfosten

Die Stärke der Pfosten variiert je nach Größe und Belastung des Carports:

  • kleinere Carports: 9 × 9 cm bis 12 × 12 cm
  • größere Konstruktionen oder Gebiete mit hoher Schneelast: 14 × 14 cm oder 15 × 15 cm
    Diese robusten Maße gewährleisten die nötige Stabilität für die gesamte Struktur.

Dachtragende Querbalken

Die Dimensionen der Querbalken hängen von der Spannweite ab:

  • bis 4 m Spannweite: 4,5 × 12 cm bis 6 × 16 cm
  • über 4 m Spannweite: Mindestens 8 × 20 cm oder stärker
    Je größer der Abstand zwischen den Stützen, desto massiver müssen die Balken sein, um Durchbiegungen zu vermeiden.

Dachsparren

Die Stärke der Sparren richtet sich nach der erwarteten Dachlast:

  • normale Belastung: 4,5 × 7 cm bis 6 × 12 cm
  • hohe Schneelast oder schwere Dacheindeckung: entsprechend stärkere Dimensionen
    Der empfohlene Abstand zwischen den Sparren beträgt 50 bis 100 cm.

Dachlattung

Die Lattung variiert je nach gewählter Dacheindeckung:

  • übliche Maße: 2 × 4 cm oder 3 × 5 cm
  • Der Abstand zwischen den Latten wird durch das spezifische Dachmaterial bestimmt
TIPP:
Wenn Sie eine besonders langlebige Konstruktion möchten, sollten Sie Brettschichtholz (BSH) oder Konstruktionsvollholz (KVH) wählen, da diese Materialien formstabil und weniger rissanfällig sind.

Typische Maße der Carport-Modelle

Carport-TypFahrzeugCarport-Größe (Breite x Tiefe x Höhe)
Einzelcarportein Fahrzeug3 x 6 x 2,2 Meter
Doppelcarportab zwei Fahrzeugenab 5,5 x 6 x 2,2 Meter
Carport für Wohnmobilab einem Fahrzeug10 x 6 x 3,5 Meter

Wie schütze ich das Holz fürs Carport am besten?

Damit der Carport langfristig sowohl funktionstüchtig als auch optisch ansprechend bleibt, sind einige grundlegende Maßnahmen zum Holzschutz erforderlich. Da Holz empfindlich auf dauerhafte Feuchtigkeit reagiert, sollte die Überdachung so gestaltet sein, dass es zuverlässigen Schutz bietet. Je nach Budget kommen hierfür Materialien wie Ziegel, Dachpappe oder Wellblech infrage. Idealerweise ragt das Dach über die Pfosten hinaus und ist mit einer Dachrinne ausgestattet, um Regenwasser gezielt abzuleiten – sei es in eine Regentonne, eine Zisterne oder die Kanalisation. Dadurch lässt sich Spritzwasser vermeiden, das sonst sowohl dem Holz als auch dem darunter geparkten Auto schaden könnte.

Zusätzlich sollten die tragenden Pfosten vor Staunässe geschützt werden. Dies gelingt am besten mit H-Ankern, die dafür sorgen, dass die Pfosten nicht direkt mit dem Boden in Kontakt kommen, sondern oberhalb der Pflasterung enden. Auf diese Weise bleibt das Holz trocken und wird weniger anfällig für Feuchtigkeitsschäden.

Wie oft sollte das Holz für einen Carport behandelt werden? 

Ein moderner Carport mit einem roten Satteldach aus Ziegeln und einer weißen Holzverkleidung mit horizontalen Lamellen. Der Carport ist an ein weiß verputztes Wohnhaus angebaut und verfügt über eine Regenrinne mit Fallrohr. Im Hintergrund sind Fenster des Hauses sowie ein gepflasterter Bereich zu sehen.
Ein passend zur Hauswand lackierter Carport kann für ein stimmiges Gesamtbild sorgen © U. J. Alexander / istockphoto.com

Neben der Wahl des richtigen Holzes spielen auch die Behandlung und Pflege eine wesentliche Rolle für die Langlebigkeit und den Zustand eines Carports. Unbehandeltes Holz ist anfälliger für Witterungseinflüsse, Schädlinge und Feuchtigkeit, weshalb es regelmäßig mit geeigneten Schutzmitteln behandelt werden sollte. Hierzu zählen Imprägnierungen, Holzschutzlasuren oder spezielle Öle, die das Material vor Nässe und UV-Strahlung bewahren. Während einige Nadelhölzer,  wie Lärche oder Douglasie, aufgrund ihres natürlichen Harzgehalts bereits eine gewisse Widerstandsfähigkeit mitbringen, benötigen weichere Holzarten wie Kiefer oder Fichte einen intensiveren Schutz. Auch eine regelmäßige Kontrolle auf Schäden sowie das gelegentliche Nachstreichen der Schutzschicht tragen dazu bei, die Stabilität und Optik des Carports langfristig zu erhalten. Die richtige Behandlung und Pflege sollten daher immer an die spezifischen Eigenschaften des verwendeten Holzes angepasst werden, um dessen Lebensdauer zu maximieren. 

Holzauswahl und Imprägnierung

Entscheiden Sie sich für ein Weichholz, achten Sie beim Kauf auf eine Kesseldruckimprägnierung. Bei diesem Vorgang wird ein Schutzmittel unter hohem Druck ins Holz gepresst, wodurch es von innen heraus vor Pilzen und Insekten geschützt ist. Das imprägnierte Holz hält je nach Art, Umgang und äußeren Einflüssen bis zu 25 Jahren. Als Faustregel sollten Sie Holz circa alle drei Jahre mit einer Nachimprägnierung versehen.

Lasuren/Lacke

Lasuren dringen tief in das Holz ein und bieten einen effektiven Schutz vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Schimmel, ohne die natürliche Maserung des Holzes zu verdecken. Dünnschichtlasuren eignen sich besonders für stark beanspruchte Bereiche, während Dickschichtlasuren eine robustere Schutzschicht bilden und das Holz intensiver abschirmen. Lacke bieten hingegen eine geschlossene Oberfläche und schützen das Holz besonders effektiv vor Witterungseinflüssen. Lackieren ist besonders dann sinnvoll, wenn das Holz dauerhaft starken Wetterbedingungen ausgesetzt ist. Allerdings muss die Lackschicht regelmäßig erneuert werden, da der Lack mit der Zeit abplatzen kann.

Unabhängig von der Wahl des Holzschutzes ist es wichtig, die Schutzschicht alle ein bis drei Jahre aufzufrischen, um eine langfristige Wirksamkeit zu gewährleisten. Vor dem Auftragen einer neuen Schicht sollte die alte Schicht abgeschliffen werden, um die Oberfläche aufzurauen und eine bessere Haftung zu erzielen. Danach muss das Holz gründlich vom Staub befreit werden, bevor die neue Schutzschicht aufgetragen wird. Regelmäßiges Überprüfen und sorgfältige Pflege verlängern die Haltbarkeit des Materials erheblich und tragen dazu bei, dass der Carport auch langfristig stabil und optisch ansprechend bleibt.



Übersicht:  Vorteile und Nachteile der verschiedenen Holzarten für einen Carport

HolzartVorteileNachteile
Kiefer
  • günstig
  • leicht zu bearbeiten
  • gute Verfügbarkeit
  • hohe Stabilität
  • verhältnismäßig weich
  • hoher Harzgehalt (erschwert Oberflächenbehandlung)
  • weniger langlebig
  • anfällig für Schädlinge
Fichte
  • sehr leicht  günstig
  • einfach zu bearbeiten
  • nachhaltig
  • weich
  • neigt zu Vergrauung
  • wenig witterungsbeständig und robust
Lärche
  • sehr witterungsbeständig
  • hohe Dichte  langlebig
  • harzreich
  • kann reißen
  • teurer als Kiefer und Fichte
Douglasie
  • dekorative Maserung
  • mittlere Härte
  • witterungsbeständig
  • kann splittern
  • benötigt regelmäßige Pflege
Eiche
  • extrem langlebig
  • sehr hart
  • edle Optik
  • teuer
  • schwer
  • aufwendige Bearbeitung
Bangkirai
  • sehr widerstandsfähig
  • witterungsbeständig
  • kaum Pflege nötig
  • sehr teuer
  • schwer
  • kann ausbluten (Harzbildung)
  • nachhaltige Herkunft oft fraglich
Teak
  • natürlich ölig (somit auch unbehandelt gut nutzbar)
  • resistent gegen Witterung, langlebig
  • edle Optik
  • sehr teuer
  • oft problematische Herkunft
  • ökologisch fragwürdig

Wie viel kostet Holz für einen Carport?

Wie viel Geld Sie bei den Carportkosten für das Material einplanen sollten, hängt stark davon ab, welches Holz Sie wählen und welche Größe Ihr Carport haben soll beziehungsweise welche Teile aus Holz bestehen sollen. Für Ihren Carport benötigen Sie Pfosten, Querbalken, die Dachkonstruktion und eventuell das Dach selbst. Für die Montage braucht es natürlich noch allerhand mehr Dinge sowie gute handwerkliche Fähigkeiten.

Übersicht: Kosten der Holzmaterialien

In der folgenden Tabelle haben wir einige Preisbeispiele für Holzcarports zusammengefasst, an denen Sie sich bei der Carportplanung orientieren können.

BauteilPreis pro Meter
  • Pfosten (zum Beispiel 90 mm x 90 mm x beliebige Höhe)
  • ab 8,50 Euro
  • Querbalken
    (aus Konstruktionsholz)
  • ab 2,50 Euro 
  • Dachkonstruktion (aus Konstruktionsholz,  Kantholz, Konstruktionsvollholz (KVH)-Balken,  Konterlatten)

  • ab 2,50 Euro  ab 1,70 Euro ab 2,50 Euro ab 1 Euro
  • Dachlatten 
  • ab 1 Euro 

Bei den obigen Preisen gibt es natürlich starke Unterschiede. So sind die meisten Hölzer der Preisklasse hier aus Fichtenholz. Konstruktionsholz aus Douglasie zum Beispiel liegt bei circa sieben Euro pro Meter. Auch hier sollten Sie für sich zwischen Qualität und Preis abwägen.

Wie unterscheiden sich die Kosten für behandeltes und unbehandeltes Holz?

Unbehandeltes Holz ist in der Regel günstiger, da weder die Kosten für die Holzbehandlung noch der damit verbundene Arbeitsaufwand im Preis enthalten sind. Allerdings sollte man bedenken, dass die Schutzmittel separat gekauft und eigenständig aufgetragen werden müssen, was zusätzlichen Aufwand bedeutet. Ein pauschaler Preisunterschied zwischen behandelten und unbehandelten Holzvarianten lässt sich nicht exakt beziffern, doch druckimprägniertes Holz ist meist spürbar teurer als naturbelassenes Holz. Hinzu kommen potenziell höhere Entsorgungskosten für stark behandeltes Holz, mit denen man als Carportbesitzer früher oder später konfrontiert wird.

Achten Sie auf Angebote und vergleichen Sie die Anbieter. Oft können Sie gute Rabatte für behandelte Bauteile bekommen.

Wie sollte das Holz für den Carport gelagert werden?

Bevor der Bau des Carports beginnen kann, muss das Holz möglicherweise eine Zeit lang gelagert werden. Dabei ist eine fachgerechte Lagerung entscheidend, da unsachgemäße Bedingungen zu ungleichmäßigem Austrocknen, Spannungen im Holz sowie Feuchtigkeit führen können, durch die sich im schlimmsten Fall Schimmel bilden kann. Während der Aufbewahrung sollte sich das Holz an einem trockenen, gut belüfteten Ort befinden, an dem keine direkte Sonneneinstrahlung stattfindet. Am besten vermeiden Sie zudem Bodenkontakt, indem Sie die Bauteile auf einer Palette oder Holzlatten stapeln, um die Luftzirkulation zu gewährleisten. Stapeln Sie die einzelnen Teile allerdings nicht direkt übereinander, sondern schaffen Sie mithilfe von Latten Zwischenräume. Ein wasserdichter, aber luftdurchlässiger Schutz, wie eine atmungsaktive Plane, schützt vor Staunässe. 

Wichtig ist zudem, dass Sie das Holz ein bis zwei Wochen vor Baubeginn an den späteren Standort gewöhnen. Dadurch passt es sich an die Umgebungsluft an und das reduziert das Risiko des Verziehens oder von Rissen nach dem Einbau.

Fazit

Die Wahl des richtigen Holzes für einen Carport ist entscheidend für die Haltbarkeit, Stabilität und den Pflegeaufwand. Douglasie und Lärche sind besonders langlebig, während Fichte und Kiefer eine kostengünstige Alternative bieten. Eine regelmäßige Behandlung mit Lasuren oder Ölen oder sogar eine Imprägnierung verlängern die Lebensdauer erheblich. Letztendlich hängt die Entscheidung für eine bestimmte Holzart oft vom individuellen Preis-Leistungs-Verhältnis ab, sowie von den persönlichen Vorlieben in Bezug auf Optik und Nachhaltigkeit.



Holz für Carport: Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich meinen Carport optisch ansprechender gestalten? 

Die Optik kann durch farbige Lasuren, eine spezielle Holzveredelung oder architektonische Details wie verzierte Pfosten oder eine besondere Dachform aufgewertet werden. Auch Rankgitter für Pflanzen können den Carport optisch verschönern.

Kann ich verschiedene Holzarten für meinen Carport kombinieren? 

Es ist möglich, robuste Hartholzpfosten mit günstigeren Weichholzbalken zu kombinieren. Dies kann Kosten sparen und dennoch für Stabilität sorgen. Achten Sie darauf, dass die Holzarten sich in ihrer Ausdehnung und in ihren Pflegeeigenschaften nicht zu stark unterscheiden. Falls die beiden Holzkomponenten optisch zu sehr voneinander abweichen,kann auch hier eine Farblasur sinnvoll sein.

Was ist besser – ein vorgefertigter Bausatz für ein Carport oder eine individuelle Konstruktion? 

Carport-Bausätze sind eine beliebte und kosteneffiziente Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen geschützten Stellplatz für Fahrzeuge zu errichten. Bausätze enthalten bereits alle notwendigen Materialien und eine detaillierte Anleitung, sodass auch handwerklich weniger erfahrene Personen den Aufbau eigenständig bewältigen können. Zudem gibt es eine große Auswahl an Designs, Materialien und Größen, sodass der Carport individuell an die eigenen Bedürfnisse und die Umgebung angepasst werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die Planbarkeit: Da die Bausätze vorgefertigt sind, lassen sich Kosten und Bauzeit im Vergleich zu einer individuellen Konstruktion besser kalkulieren.

Kann ich einen Carport aus Holz mit einer Dachbegrünung versehen? 

Planen Sie eine Dachbegrünung, müssen Sie besonders die Statik des Carports berücksichtigen. Die Dachkonstruktion muss in der Lage sein, das zusätzliche Gewicht tragen zu können. Zudem ist eine Abdichtung gegen Feuchtigkeit erforderlich.

Welche Dachformen sind für einen Carport aus Holz geeignet? 

Die gängigsten Dachformen sind Flachdach, Pultdach und Satteldach. Ein Flachdach ist modern, benötigt aber eine effektive Entwässerung. Die Variante des Satteldach bietet mehr Stabilität und bessere Wasserableitung, erfordert aber eine aufwändigere Konstruktion.

Über unsere*n Autor*in
Max Seitz
Max studiert Ressortjournalismus an der Hochschule Ansbach und befindet sich auf dem Weg zu seinem Bachelorabschluss. Sein besonderes Interesse gilt den Fachrichtungen Sport sowie Kultur- und Lifestyle. Im Rahmen eines vierwöchigen Grundpraktikums unterstützt er die Redaktion und sammelt wertvolle journalistische Erfahrungen.