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Carportbau

Carport Fundament: Arten, Materialien und Kosten im Vergleich

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 10. September 2025
Lesedauer: 25 Minuten
© DesignRage / istockphoto.com

Ein Carport ist wie eine Garage ohne Seitenwände, benötigt aber wie diese ein stabiles Fundament, das Wind, Wetter und das Gewicht der Fahrzeuge sicher trägt. Die Wahl der richtigen Fundamentart hängt von der Bodenbeschaffenheit, der Größe des Carports und den lokalen Klimabedingungen ab. Jede Lösung hat spezifische Vorteile: Betonplatten bieten eine gleichmäßige Lastverteilung, Punktfundamente sind flexibel einsetzbar, Streifenfundamente eignen sich für größere Konstruktionen und Schraubpfähle schonen den Boden. Eine falsche Entscheidung oder unsaubere Ausführung kann später zu Setzrissen, Instabilität oder sogar statischen Schäden führen. Das Fundament ist damit bei einem Carport nicht nur eine technische Voraussetzung, sondern die unsichtbare Grundlage für Stabilität und Langlebigkeit. Wer hier sorgfältig plant, vermeidet spätere Reparaturkosten und schafft einen dauerhaft sicheren Unterstand für Fahrzeuge und Geräte.

Alles auf einen Blick:

  • Ein Fundament schützt die Carport-Konstruktion vor Setzungen, Frost und Feuchtigkeit und sorgt für dauerhafte Statik und Stabilität.
  • Die gängigen Varianten sind Punktfundamente, Streifenfundamente, Bodenplatten oder Schraubfundamente. Sie werden je nach Bauweise, Belastung und Bodenbeschaffenheit eingesetzt. 
  • Bei der Wahl der passenden Fundamentart spielt nicht nur die Bodenqualität eine Rolle, auch das Gewicht des Carports sowie klimatische Besonderheiten sind hier wichtig. 
  • Je nach Fundamentart können Sie ein Carport-Fundament auch selbst bauen. Komplexere Bauvorhaben gehören aber in Fachhände.
  • Neben den reinen Materialkosten entstehen weitere Kosten wie zum Beispiel für den Aushub, die Entsorgung oder die Schalung. Auch mögliche Genehmigungsgebühren sollten mit eingerechnet werden.

Warum ist ein Fundament für den Carport notwendig?

Ein Fundament bildet die stabile Verbindung zwischen dem Carport und dem Boden, sodass die gesamte Konstruktion dauerhaft sicher an Ort und Stelle steht. Das sollten Sie bei der Carportplanung auf alle Fäche beachten, denn auch leichte Bauformen wie offene Carportmodelle benötigen eine solide Gründung, um nicht durch Winddruck oder Bodenbewegungen beschädigt zu werden. Das Fundament sorgt somit für die statische Sicherheit und bildet das tragende Rückgrat. Selbst wenn der Carport theoretisch rückbaubar oder temporär angelegt ist, erhöhen kleine, aber gezielt gesetzte Punktfundamente oder Schraubanker erheblich die Stabilität und verhindern spätere Korrekturmaßnahmen. Ein fest verbautes und sachgerecht ausgeführtes Fundament erhöht den Wiederverkaufswert der Immobilie, vor allem dann, wenn statische Berechnungen und die Bauausführung gut dokumentiert sind.

Wie erfolgt die Abmessung?

Ein stabiles Carport-Fundament beginnt mit einer sorgfältigen Planung und Abmessung der Fläche, auf der später die Konstruktion stehen soll. Zunächst wird mit einer Maurerschnur die exakte Position des Carports abgesteckt. Diese Schnur dient als Orientierung, um die Fundamentpunkte genau zu bestimmen. Dabei ist es wichtig, den Untergrund gründlich vorzubereiten, also Unebenheiten zu beseitigen und gegebenenfalls eine Kiesschicht als Drainage einzubringen. An den markierten Stellen werden dann die Fundamentlöcher ausgehoben, in die ein Rohr eingesetzt werden kann, um die Pfosten des Carports sicher einzubetonieren. Mit einer Wasserwaage wird dann kontrolliert, dass alle Punkte exakt auf gleicher Höhe liegen, sodass das Fundament später eine gerade und stabile Basis für den gesamten Aufbau bildet.

WAS IST EINE MAURERSCHNUR?
Die Maurerschnur ist eine dünne, reißfeste und dehnungsarme Schnur aus Kunststoff (z. B. Nylon oder Polypropylen), die auf Baustellen zum Abstecken, Ausrichten und Fluchten verwendet wird. Sie wird zwischen Pflöcken oder Schnurgerüsten gespannt und dient als präzise Orientierungslinie für gerade Kanten, Höhen und Fundamentpunkte.

Wie wird ein Carport-Fundament fachgerecht entwässert?

Bereits bei der Planung sollte eine seitliche Entwässerung mitgedacht werden. Hierfür bietet sich zum Beispiel

  • eine umlaufende Kiesschicht,
  • ein Gefälle vom Fundament weg oder
  • die Integration von Drainagerohren entlang von Streifenfundamenten oder Bodenplatten

an. In feuchten Lagen oder bei lehmigem Boden empfiehlt sich zusätzlich der Einbau von Sickerschächten oder eines Drainagebetts unterhalb der Gründung. 

Kann das Fundament mit Pflaster, Gittersteinen oder Drainagesystemen kombiniert werden?

Punkt- und Streifenfundamente bieten den Vorteil, dass sie sich problemlos mit durchlässigen Bodenbelägen kombinieren lassen. So kann die Fläche zwischen den Fundamentpunkten beispielsweise mit Rasengittersteinen, Pflaster oder Kies ausgelegt werden, sodass eine natürliche Versickerung des Regenwassers ermöglicht wird und gleichzeitig die Flächenästhetik gegeben ist. Auch beim Errichten von Bodenplatten für die luftige Garage ist eine Randdrainage mit Pflasteranschluss möglich, solange eine saubere Trennung zwischen Fundamentkörper und Belag erfolgt. Drainfugen, Kiesränder oder spezielle Entwässerungsrinnen sorgen dafür, dass Wasser nicht am Fundament aufstaut und die Struktur beschädigt.

Wie finde ich heraus, wie tragfähig mein Boden ist? 

Ein einfacher Spatenstich kann erste Hinweise geben: Sandiger Boden ist leicht zu bearbeiten, bietet aber geringe Tragkraft. Lehmiger oder toniger Boden ist schwerer zu durchdringen, trägt dafür besser. Für verbindliche Aussagen empfiehlt sich ein Baugrundgutachten durch einen Profi, das unter anderem Tragfähigkeit, Verdichtung und Frostempfindlichkeit des Bodens bewertet. 



Welche Funktionen erfüllt das Fundament?

  • verteilt die Lasten gleichmäßig auf den Boden; ein Faktor, der nicht nur bei einem Einzelcarport, sondern vor allem auch beim Errichten der Doppelvariante sinnvoll ist
  • schützt die Konstruktion vor Wasser, Frost und Temperaturwechsel 
  • Grundlage für ergänzende Installationen wie Leerrohre für Stromleitungen, Entwässerungselemente oder Pflasterflächen 
  • stabilisiert gegen Kräfte wie seitlichen Winddruck oder Schneelast im Winter

Was passiert bei einem fehlendem oder falschem Carport-Fundament?

Ein Carport benötigt ein stabiles Fundament, um dauerhaft sicher zu stehen. Fehlt dieser Unterbau oder ist er nicht ausreichend tragfähig, kann die Konstruktion mit der Zeit an Stabilität verlieren. Besonders bei starken Witterungseinflüssen wie Sturm, Schnee oder Frost besteht dann die Gefahr, dass sich das Bauwerk verzieht oder Schäden an Pfosten und Boden entstehen. 

Drohen rechtliche Konsequenzen?

Im Falle eines Schadens, beispielsweise, wenn ein Carport umkippt und ein Fahrzeug oder eine benachbarte Struktur beschädigt, kann die Versicherung Ihre Leistungen verweigern. Der Grund hierfür ist, dass ein Carport als bauliche Anlage gilt, bei dem das Fundament ein integraler Bestandteil ist. Die Standsicherheit eines Carports ist auch bei genehmigungsfreien Bauten grundsätzlich Voraussetzung für deren Zulässigkeit. Wurde es nicht gemäß Vorschrift errichtet, kann die Baugenehmigung erlöschen oder eine Nachbesserung verlangt werden. Besonders kritisch wird es bei Schäden Dritter: Wird durch ein mangelhaft gegründetes Carport ein fremdes Auto oder Gebäude beschädigt, haften Sie persönlich und können dann in der Regel auch nicht auf die Haftpflichtversicherung zurückgreifen.  

Typische Schadensbilder eines Carports ohne Fundament

Die folgenden Schäden entwickeln sich meist schleichend, führen aber häufig schon nach wenigen Jahren zu gravierenden Sanierungskosten:

  • kippende oder sich neigende Pfosten, besonders bei starkem Wind oder auf abschüssigem Gelände
  • Risse im Belag des Carports oder der angrenzenden Fläche, verursacht durch ungleichmäßige Setzungen
  • verzogene Dachkonstruktionen, wenn die Last nicht gleichmäßig auf den Untergrund abgetragen wird
  • Korrosion an Bodenkontaktstellen, insbesondere bei fehlendem Feuchtigkeitsschutz

Welche statischen und witterungsbedingten Anforderungen gibt es?

Die strengen Anforderungen an Fundamente in Deutschland orientieren sich an den regionalen klimatischen Gegebenheiten. Das bedeutet konkret, dass in Höhenlagen andere Vorschriften gelten als im Flachland, in Küstenregionen oder windärmeren Wohngebieten. Weiterhin ist die sogenannte Frosttiefe ebenso zu beachten wie der Lastfall „Schnee“ oder „Windzone“. Diese Werte beeinflussen

  • die notwendige Fundamenttiefe,
  • die Dimensionierung und
  • die Verankerung.

Starke Windböen können unzureichend befestigte Carports anheben oder seitlich verschieben, während Schneemassen die Tragfähigkeit der Pfosten und Fundamente überfordern. Die DIN EN 1991-1-1 regelt die erforderlichen Lastannahmen und gibt die Grundlage für den Bau. In der Praxis bedeutet das oft eine größere Fundamenttiefe, eine stärkere Bewehrung sowie engere Pfostenabstände.

Wie tief muss das Fundament sein, um Frostschutz zu gewährleisten?

Damit das Carport-Fundament auch bei niedrigen Temperaturen stabil bleibt, muss es unterhalb der sogenannten Frostgrenze liegen. In Deutschland liegt diese in der Regel zwischen 80 und 100 Zentimetern, in höheren Lagen sogar bis zu 120 Zentimeter tief. Der Grund dafür: Gefrierendes Wasser im Erdreich dehnt sich aus und kann das Fundament anheben. Dadurch kann es zu sogenannten Frosthebungen kommen, die schwere Schäden an der Konstruktion verursachen können. Die Frosttiefe ist gesetzlich vorgeschrieben und gilt auch für genehmigungsfreie Bauvorhaben. Halten Sie sie nicht ein, riskieren Sie nicht nur Risse, Neigungen und Instabilität, sondern auch rechtliche Konsequenzen im Schadensfall.

GUT ZU WISSEN:
Setzen Sie das Fundament leicht unter das Bodenniveau und decken Sie es mit einer Kiesschicht ab. Das verhindert Wasseransammlungen und erhöht die Frostsicherheit durch natürliche Drainage.

Welche Fundamentarten gibt es für Carports? 

  • Punktfundamente sind die am häufigsten verwendete Lösung. Sie werden jeweils unter den senkrechten Trägern (Pfosten) des Carports platziert und sorgen für eine punktuelle, aber sichere Lastabtragung. Der geringe Materialverbrauch, die einfache Umsetzung und die gute Anpassbarkeit an verschiedene Untergründe machen sie besonders attraktiv für DIY-Projekte. Ein typisches Punktfundament besteht aus einem Betonwürfel von etwa 30 × 30 × 80 Zentimetern, wobei die Tiefe regional abhängig von der Frostgrenze variiert. In die noch feuchte Masse werden Pfostenträger oder Anker eingelassen, die später die Holzkonstruktion tragen.
  • Streifenfundamente bieten eine kontinuierliche Lastverteilung. Sobald es zu einer zusätzlichen Belastung kommt, beispielsweise durch Seitenwände, Abstellräume oder besonders schwere Dacheindeckungen fürs Carport (z. B. Ziegel oder Solarpaneele), stößt das Punktfundament an seine Grenzen. In solchen Fällen bieten Streifenfundamente eine gleichmäßige Kraftverteilung, weil sie entlang der späteren Wände oder der Längsseiten gegossen werden.
  • Bodenplatten bietet die höchste Tragfähigkeit und sind vor allem bei dauerhaft überdachten, massiv ausgeführten Carports sinnvoll, beispielsweise mit integriertem Geräteraum oder als Garagen-Ersatz. Die Bodenplatte wiederum kommt immer dann zum Einsatz, wenn nicht nur punktuell, sondern flächendeckend Lasten abgetragen werden müssen.
  • Schraubfundamente gelten als moderne Alternative ohne Beton. Sie bestehen aus verzinkten Stahlankern, die in den Boden eingeschraubt werden und sofort belastbar sind. Diese Lösung eignet sich besonders für leichte Carports, Mietgrundstücke oder temporäre Konstruktionen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Schraubfundamente rückstandslos entfernen und wiederverwenden lassen.
  • Rammfundamente werden, ähnlich wie Schraubfundamente, ohne Beton gesetzt. Dabei werden Stahlrohre oder Metallanker in den Boden eingeschlagen, wodurch eine schnelle Gründung möglich ist. Dafür verfügen sie jedoch über eine geringere Tragfähigkeit und sind weniger langlebig als betonbasierte Modelle.

Natürlich erhöht ein Fundament den Preis für ein Carport um einiges, dafür hat es aber den Vorteil, dass alle baulichen Bestimmungen erfüllt werden und es dafür sorgt, dass das Konstrukt lange erhalten bleibt. 

Übersicht: Vor- und Nachteile der Carport-Fundamentarten

FundamentartVorteileNachteile
Punktfundament
  • günstig
  • schnell zu bauen
  • DIY-geeignet
  • nicht ausreichend für massive oder geschlossene Bauformen
Streifenfundament
  • gleichmäßige Lastverteilung
  • gute Stabilität
  • höherer Aufwand
  • eingeschränkt für Heimwerker
Bodenplatte
  • höchste Tragfähigkeit
  • saubere Fläche
  • auch für Werkstatt nutzbar
  • teuer
  • aufwendig
  • nur durch Aufbau durch einen Fachbetrieb sinnvoll
Schraubfundament
  • kein Beton nötig
  • sofort belastbar
  • rückbaubar
  • begrenzte Tragkraft
  • nicht für schwere Bauarten
Rammfundament
  • sehr günstig
  • schneller Einbau
  • ohne Beton
  • geringe Tragfähigkeit
  • nicht für dauerhafte Nutzung


Was ist der Unterschied zwischen Punktfundament, Streifenfundament und Bodenplatte?

MerkmalPunktfundamentStreifenfundamentBodenplatte
Aufbau
  • einzelne Betonblöcke unter den tragenden Pfosten
  • durchgehende Betonstreifen unter tragenden Linien oder Wänden
  • vollflächige Betonplatte
  • bewehrt mit Stahl
Tragfähigkeit
  • wenig
  • mittel bis hoch
  • sehr hoch
Materialverbrauch
  • gering
  • hoch
  • sehr hoch
Bauaufwand
  • gering
  • auch für Heimwerker machbar
  • mittel
  • erfordert Schalung und mehr Arbeitszeit
  • hoch
  • erfordert professionelle Planung und Ausführung
Kosten
  • niedrig
  • mittel
  • hoch
Bauzeit
  • kurz (1 bis 2 Tage)
  • mittel (2 bis 4 Tage)
  • lang (mehrere Tage inkl. Aushärtung)
Frostsicherheit
  • nur bei ausreichender Tiefe (80 bis 120 cm)
  • leichter zu realisieren, da durchgehende Streifen tiefer gegründet
  • sehr gut, da Platte frostsicher gegründet und verstärkt
nachträgliche Änderungen
  • relativ einfach möglich
  • eingeschränkt möglich
  • sehr aufwendig
geeignet für das
Selberbauen des Carports
  • sehr gut geeignet
  • mit Erfahrung machbar
  • nur für Fachbetriebe sinnvoll

Wann eignet sich welche Fundamentart für den Carport?

FundamentartEinsatzbereichBesonderheiten/Vorteile
Punktfundament
  • kleinere Carports mit leichter Dachkonstruktion
  • wenn der Untergrund gut tragfähig ist
  • nur punktuelle Lasten treten auf
  • kostengünstig
  • einfache Herstellung
  • genügt bei geringer Belastung
Schraubfundament
  • temporäre Bauten
  • schwieriger oder sensibler Untergrund
  • Mietgrundstücke
  • Projekte ohne Aushub oder Betonarbeiten
  • minimaler Eingriff
  • schnell montiert
  • sofort belastbar
  • rückstandslos entfernbar
  • flexibel anpassbar
Streifenfundament
  • Carports mit längeren Wandelementen oder geschlossenen Seiten
  • geeignet bei asymmetrischer oder linienförmiger Lastverteilung
  • sorgt für gleichmäßige Kraftabtragung
  • erhöht Stabilität, besonders bei größeren oder seitlich geschlossenen Bauten
Bodenplatte
  • hohe Flächenlasten (z. B. Abstellfläche für schwere Geräte)
  • häufige Fahrzeugnutzung
  • Integration in Einfahrten
  • bietet festen, versiegelten Untergrund
  • sehr stabil
  • sicher bei hoher Bodenfeuchte oder schwierigem Gelände
Rammfundament
  • leichte Konstruktionen
  • wenn schneller Aufbau gefordert ist
  • wenn die Bodenverhältnisse das Einschlagen erlauben
  • sehr schnelle Installation
  • einfache und stabile Lösung, aber Tragfähigkeit begrenzt
  • nicht für stark belastete Bauten geeignet

Denken Sie bei der Fundamentwahl auch an den späteren Komfort. Eine Bodenplatte lässt sich leichter reinigen, besser beleuchten und eignet sich bei entsprechender Ausführung auch als wetterfester Abstellplatz für Fahrräder, Mülltonnen oder Gartengeräte. 

Gibt es spezielle Fundamentlösungen für leichte vs. massive Carports?

Leichte Carports benötigen weniger Fundamenttiefe, geringere Flächenlasten und oft auch weniger statische Berechnung. Massive Carports dagegen stellen hohe Anforderungen an Tragfähigkeit, Lastverteilung und Tiefe des Fundaments.

  • Leichte Carports bestehen typischerweise nur aus einem Dach und 4 bis 6 Pfosten. Sie lassen sich unkompliziert auf Punktfundamenten oder Schraubfundamenten verankern. Das reduziert nicht nur den baulichen Aufwand, sondern auch die Kosten. Auch bei ebenem und gut tragfähigem Untergrund sind diese Lösungen besonders effizient. Sie reichen für die auftretenden Lasten in den meisten Fällen aus.
  • Massive Carports, beispielsweise mit Mauerwerk, Dachziegeln, integriertem Geräteraum oder aus Stahlträgern, benötigen hingegen durchgehende Gründungen. Hier sind Streifenfundamente oder Bodenplatten zwingend notwendig, um eine dauerhafte Standfestigkeit zu gewährleisten. Je nach Bauweise kann auch eine statische Berechnung durch einen Bauingenieur vorgeschrieben sein.

Welche Fundamentart passt zu welchem Carport?

Carport-Typempfohlene Fundamentart
leichter Holz- oder Aluminiumcarport
  • Punktfundament
  • Schraubfundament
Doppelcarport ohne Seitenwände
  • verstärkte Punktfundamente
  • Streifenfundament
Carport mit Seitenwänden oder Geräteraum
  • Streifenfundament
  • Bodenplatte
massiver Carport mit Ziegel- oder Gründach
  • bewehrte Bodenplatte
  • Frostschürze
temporärer Carport oder Mietlösung
  • Schraubfundament
  • Rammfundament

Auch die Montageart des Carports spielt eine Rolle. Modelle mit statischer Berechnung und verankerter Dachkonstruktion benötigen besonders stabile Ankerpunkte, die nur mit einem entsprechend vorbereiteten und frostsicheren Fundament gewährleistet werden können.

Welche Materialien werden verwendet?

Je nach Fundamentart kommen unterschiedliche Baustoffe zum Einsatz. Das reicht von klassischem Beton über Bewehrungsstahl bis hin zu modernen Schraub- und Rammankern aus Metall oder Kunststoff. Jedes dieser Materialien erfüllt spezifische Aufgaben im Fundamentbau und wird abhängig von Bauweise, Untergrund und Belastung ausgewählt. 

Beton: der Klassiker

Beton wird seit Jahrzehnten für Fundamente eingesetzt und bietet eine verlässliche Basis. Je nach Anforderung reicht einfacher Transportbeton für kleinere Fundamente aus, während bei großflächigen Bodenplatten eine exakt abgestimmte Mischung mit Zusatzstoffen sowie eine fachgerechte Verarbeitung notwendig ist.

Bewehrungsstahl: für zusätzliche Stabilität

In vielen Fällen wird Beton durch Bewehrungsstahl ergänzt. Dieser sorgt für eine höhere Tragfähigkeit und unterstützt den Beton dabei, Lasten gleichmäßig aufzunehmen. Vor allem bei Streifenfundamenten und Bodenplatten ist der Einsatz von Stahlmatten oder Bewehrungsstäben üblich.

Stahl: Schraub- und Rammfundamente

Fundamente aus verzinktem Stahl kommen in Form von Schraub- oder Rammankern zum Einsatz. Sie lassen sich mechanisch in den Boden einbringen und bilden eine sofort belastbare Grundlage. Durch ihre Form und Verarbeitung sind sie stabil und flexibel nutzbar, ohne dass Beton verarbeitet werden muss. Wenn Sie nicht zu viel investieren möchten und Ihr Carport aus Holz eine ganz einfache Konstruktion besitzt, dann sind diese Fundamentarten eine gute Wahl. 

Kunststoff: Alternative für spezielle Anwendungen

Bei kleineren oder mobilen Carports können auch Kunststoffelemente genutzt werden. Diese sind vor allem dann interessant, wenn das Bauwerk nicht dauerhaft angelegt ist oder der Untergrund besondere Anforderungen stellt.

GUT ZU WISSEN:
Neben dem eigentlichen Fundamentmaterial spielen auch Hilfsstoffe wie Schalungsmaterialien, Abdichtfolien, Drainageschichten aus Kies oder Geotextilien eine wichtige Rolle für die Ausführung und die Qualität des Fundaments.

Übersicht der Materialien mit Vor- und Nachteilen

MaterialVorteileNachteile
Beton (C20/25 oder höher)
  • sehr hohe Tragfähigkeit
  • langlebig
  • frost- und feuchtigkeitsbeständig
  • vielseitig einsetzbar
  • lange Trocknungszeit
  • hoher Materialeinsatz
  • aufwendige Verarbeitung bei Bodenplatten
Bewehrungsstahl (Stahlmatten, -stäbe)
  • erhöht Stabilität und Rissfestigkeit
  • unverzichtbar bei Bodenplatten und Streifenfundamenten
  • erhöhte Kosten
  • anfällig für Korrosion bei unzureichender Abdichtung
Schraubfundamente aus verzinktem Stahl
  • kein Beton nötig
  • sofort belastbar
  • korrosionsgeschützt
  • rückbaubar
  • umweltfreundlich
  • begrenzte Tragfähigkeit
  • nicht für massive Carports geeignet
Rammfundamente aus Stahl
  • schneller, günstiger Einbau
  • ohne Beton
  • ideal für temporäre Konstruktionen
  • geringere Stabilität
  • nicht für schwere oder dauerhafte Bauwerke geeignet
Kunststoff
  • leicht
  • flexibel
  • teilweise recycelbar
  • korrosionsfrei
  • nur für kleine und leichte Carports geeignet
  • geringere Lebensdauer

Was kostet ein Carport-Fundament?

Die Kosten für ein Carport-Fundament variieren stark je nach

  • Fundamentart,
  • Größe des Carports,
  • Bodenbeschaffenheit,
  • Eigenleistung oder
  • Beauftragung eines Fachbetriebs.

Im Durchschnitt können Sie mit Kosten zwischen 200 und 1.500 Euro für das Fundament rechnen, bei schwierigen Bedingungen kann es aber auch bis zu 2.500 Euro und mehr kosten. 

Was kosten Punkt-, Streifenfundament und Bodenplatte pro Quadratmeter beziehungsweise pro Pfosten?

  • Pro Pfosten eines Punktfundaments sollten Sie ungefähr 100 bis 400 Euro einplanen.
  • Die Preise für ein Streifenfundament bewegen sich zwischen 90 und 300 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 150 bis 250 Euro je laufenden Meter.
  • Die Kosten für eine Bodenplatte betragen ungefähr 90 bis 300 Euro pro Quadratmeter.

Was kosten Material und Arbeitszeit?

Möchten Sie das Anlegen eines Fundaments in professionelle Hände abgeben, sollten Sie üblicherweise einen Stundenlohn von etwa 55 bis 85 Euro pro Stunde einplanen. Bei rund 3 Tagen Arbeitszeit können, je nach Aufwand, zwischen 500 und 2.500 Euro fällig werden. 

Kostenübersicht: Punkt-, Streifenfundament und Bodenplatt

KostenfaktorPunktfundament (4 Stützen)Streifenfundament (15 Quadratmeter)Bodenplatte (20 Quadratmeter)
Materialkosten inklusive Beton800 Euro2.250 Euro3.300 Euro
Arbeitskosten pauschal (ein Tag inklusive Bodenvorbereitung)460 Euro725 Euro780 Euro
Entsorgung von Erdmaterial10 Euro10 Euro10 Euro
Schalung200 Euro375 Euro300 Euro
Gesamtkosten (Richtwert)1.470 Euro3.360 Euro4.390 Euro

Welche Nebenkosten sind für ein Carport-Fundament einzuplanen?

  • Vorbereitung des Untergrunds mit Kosten in Höhe von 5 bis 15 Euro je Quadratmeter
  • 60 bis 225 Euro je Kubikmeter Beton
  • eine Baugenehmigung (wenn nötig) bringt Kosten ab 50 Euro 
  • Schalung (je nach Methode) zwischen 10 und 30 Euro pro Quadratmeter
  • Entsorgung von Erdmaterial liegt bei 5 bis 30 Euro pro Tonne


Wie wird ein Fundament fachgerecht erstellt? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

  1. Fundamentart wählen und Maße festlegen: Entscheiden Sie sich anhand der Carport-Konstruktion für die passende Fundamentart. Halten Sie alle Maße und Abstände exakt gemäß Bauplan ein. Planen Sie zum Beispiel einen Carports mit Schuppen sollten Sie anders vorgehen als bei einem einfachen Carport ohne Seitenwände.
  2. Aushub vorbereiten: Heben Sie die Gräben oder Löcher für die Fundamente frostfrei aus, also mindestens 80 Zentimeter tief, je nach Region auch tiefer.
  3. Untergrund verdichten: Verdichten Sie den Boden mit einer Rüttelplatte, um spätere Setzungen zu vermeiden.
  4. Drainageschicht einbauen: Legen Sie eine Schicht aus Kies oder Splitt als Feuchtigkeitsschutz ein.
  5. Schalung herstellen: Bei Punkt- und Streifenfundamenten ist eine Schalung nötig, damit der Beton formstabil bleibt. Für Bodenplatten wird zusätzlich eine Unterkonstruktion mit Bewehrung benötigt.
  6. Bewehrung einlegen: Streifenfundamente und Bodenplatten müssen mit Baustahlmatten oder Bewehrungsstahl verstärkt werden.
  7. Beton einfüllen: Verwenden Sie Transportbeton oder selbst angemischten Beton in ausreichender Menge und Qualität. Füllen Sie den Beton schrittweise ein und verdichten Sie ihn mit einem Betonrüttler.
  8. Oberfläche glätten: Ziehen Sie die Betonoberfläche ab und glätten Sie sie mit einer Kelle oder Richtlatte.
  9. Aushärtung: Lassen Sie das Fundament mindestens 7 Tage aushärten, bevor Sie mit dem Aufbau des Carports beginnen.
  10. Pfostenanker setzen: Entweder werden diese direkt mit einbetoniert oder nachträglich montiert, je nach System.
SCHON GEWUSST?
Eine längere Aushärtung erhöht die Festigkeit von Beton. Ideal sind 14 bis 21 Tage Trocknungszeit mit feuchter Oberfläche. Schnell erhärteter Beton kann spröder und anfälliger für Risse sein, besonders bei heißem Wetter.

Wann ist eine Schalung notwendig?

Die Schalung dient gewissermaßen als „Gussform“ für den Beton. Sie hält das noch flüssige Baumaterial in Form, verhindert ein Verlaufen und ermöglicht eine saubere Kantenführung. Insbesondere bei Fundamenten, die oberhalb des Geländes enden oder Teil eines gepflasterten Bereichs werden sollen, ist die Schalung von hoher Bedeutung. Um eine Maßabweichungen und späteres Nacharbeiten zu vermeiden, ist hierbei eine exakte Ausrichtung und Befestigung der Schalung nötig. Nach dem Aushärten des Betons wird die Schalung entfernt.

Diese Materialien kommen für die Schalung infrage:

  • Holz ist günstig, flexibel und leicht verfügbar; allerdings muss es sauber verarbeitet werden, um ein Ausbeulen oder Verrutschen zu verhindern. 
  • Für größere Bodenplatten oder bei häufiger Nutzung bieten sich wiederverwendbare Schalungssysteme aus Kunststoff oder Stahl an, wie sie im professionellen Hochbau verwendet werden.
UNSER TIPP:
Verwenden Sie Schalöl oder eine Trennfolie zwischen Schalung und Beton. Das verhindert, dass die Schalung beim Ausschalen reißt oder Betonreste haften bleiben. Das ist besonders hilfreich bei aufwendigen Formen oder einer geplanten Wiederverwendung.

Kann ich ein Carport-Fundament selbst bauen?

Besonders bei einfachen Bauformen wie Punkt- oder Schraubfundamenten ist der Selbstbau grundsätzlich möglich, weswegen sich auch viele handwerklich versierte Bauherren dafür entscheiden. Wichtig ist dabei ein sorgfältiges Vorgehen: Maße, Tiefe, Verdichtung und Betonqualität müssen exakt stimmen, um spätere Schäden zu vermeiden. Wer ein Fundament selbst anlegen möchte, sollte einige grundlegende Fähigkeiten mitbringen. Dazu gehören Kenntnisse in Bauphysik und Statik, um die Tragfähigkeit richtig einschätzen zu können. Ebenso wichtig sind praktische Erfahrungen im Umgang mit Beton, Werkzeugen und gegebenenfalls auch mit Schalungssystemen. Da es auf millimetergenaues Arbeiten ankommt, sind Sorgfalt und präzises Arbeiten nach Plan, beispielsweise bei Maßen, Ausrichtung und Höhe unerlässlich. Außerdem sollte man in der Lage sein, die Bodenverhältnisse zu bewerten und die notwendige Frosttiefe sowie den Feuchtigkeitsschutz zu berücksichtigen, damit das Fundament dauerhaft stabil bleibt.

Achten Sie beim Selbstbau auf diese Punkte

  • Einhalten der Frosttiefe von mindestens 80 Zentimeter
  • exakte Maße und Positionierung der Fundamente nach Fundamentplan
  • geeignete Betonqualität, zum Beispiel C20/25 für tragende Elemente
  • ausreichende Verdichtung des Untergrunds
  • Trocknungszeit von mindestens 7 bis 14 Tagen vor Montage
  • sichere Verankerung der Pfostenanker

Verwenden Sie am besten vorgefertigte Fundament- oder Einschlaghülsensysteme. Diese sind speziell für den Heimwerkerbedarf entwickelt, werden in der Regel mit einer klaren Anleitung geliefert und helfen, Fehlerquellen beim Selbstbau deutlich zu reduzieren.

Ist der DIY-Bau zulässig oder braucht es einen Fachbetrieb für das Carport-Fundament?

Grundsätzlich ist der Eigenbau eines Carport-Fundaments in Deutschland zulässig, sofern keine statischen oder rechtlichen Bedenken bestehen. Für genehmigungsfreie Carports und einfache Fundamentarten dürfen Privatpersonen die Bauarbeiten selbst ausführen. Erst bei genehmigungspflichtigen Bauten, ungewöhnlichen Bodenverhältnissen oder statisch relevanten Konstruktionen kann der Bau durch einen Fachbetrieb erforderlich sein.

VORSICHT:
Auch wenn der Selbstbau erlaubt ist, entbidet er Sie nicht von der Verantwortung für ein sicheres Bauwerk. Wer gegen geltende Bauvorschriften verstößt oder Fehler bei der Ausführung macht, haftet im Schadensfall persönlich.

Wann ist der Fachbetrieb empfehlenswert?

Ein Fachbetrieb übernimmt nicht nur die Ausführung, sondern kann im Vorfeld die Fundamentplanung gemeinsam mit dem Statiker abstimmen, was die spätere Genehmigung durch die Behörde oder Versicherung vereinfacht.

Folgende Situationen sprechen eindeutig für professionelle Unterstützung:

  • Carports mit Seitenwänden, Toren oder Dachbelastung durch Solar/Schnee
  • ungewöhnlicher Baugrund (z. B. lehmiger Boden, hoher Grundwasserspiegel, Torfschichten)
  • Carport auf Hanglage oder mit Höhenversatz
  • Fundamente, die als tragendes Bauteil im Baugenehmigungsverfahren geführt werden
  • gleichzeitige Verlegung von Strom-/Entwässerungsleitungen


Muss das Fundament für einen Carport genehmigt werden?

Für sich genommen ist das Fundament in der Regel nicht genehmigungspflichtig, allerdings wird es stets als integraler Bestandteil des Carports betrachtet. Besteht für den Carport eine Baugenehmigungspflicht, gilt diese automatisch auch für das Fundament. In den meisten Bundesländern sind einfache Carports bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfrei. Dennoch müssen sie den baurechtlichen Anforderungen entsprechen, insbesondere was Abstände, Höhe und Sicherheit betrifft. Auch bei genehmigungsfreien Bauten kann ein Fundament im Einzelfall Auflagen unterliegen, zum Beispiel in einem Überschwemmungsgebiet oder in besonderen Bauzonen.

Welche Vorschriften sind beim Fundamentbau zu beachten?

Die Vorschriften der zuständigen Landesbauordnung und die potenziellen Vorgaben aus dem Bebauungsplan umfassen unter anderem:

  • Grenzabstände
  • zulässige Wandhöhen
  • Dachformen
  • Brandschutz
  • maximale Überbaubarkeit von Grundstücksflächen

Bei genehmigungspflichtigen Carports muss ein Fundamentnachweis Teil der statischen Berechnung sein, die mit dem Bauantrag eingereicht wird. Auch bei genehmigungsfreien Bauvorhaben sollte im Vorfeld geprüft werden, ob das Vorhaben in einem Bereich mit besonderen Auflagen liegt, zum Beispiel in einem Baugebiet mit Gestaltungssatzung oder im Bereich eines denkmalgeschützten Ensembles. 

Was gilt bei Grenzbebauung und Abstandsflächen für Carport-Fundamente?

Carport-Fundamente dürfen direkt an der Grundstücksgrenze errichtet werden, vorausgesetzt, das Bauvorhaben erfüllt die baurechtlichen Voraussetzungen für eine sogenannte privilegierte Grenzbebauung. Diese erlaubt es, Carports unter bestimmten Bedingungen ohne den sonst üblichen Mindestabstand von zweieinhalb bis drei Metern zur Nachbargrenze zu bauen.

Die wichtigsten Voraussetzungen: 

  • die mittlere Wandhöhe darf maximal 3 Meter betragen
  • die Länge an der Grundstücksgrenze darf inklusive Dachüberstand 9 Meter nicht überschreiten
  • auch das Fundament muss innerhalb dieser Grenzen bleiben, z. B. durch flache oder bündige Ausführung ohne angrenzende Aufbauten

Sollen die genannten Maße überschritten oder besondere Bedingungen (z. B. in Hanglage oder bei Brandwänden) erfüllt werden, ist in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich. Gegebenenfalls wird auch die schriftliche Zustimmung der betroffenen Nachbarn verlangt.

TIPP:
Wer nahe an der Grenze bauen möchte, sollte zuerst mit den Nachbarn sprechen und dann frühzeitig Rücksprache mit dem Bauamt halten. So lassen sich Unsicherheiten bei Abstandsflächen, Fundamentausführung oder Brandschutz frühzeitig klären.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten 

  1. Je nach Bundesland und Kommune gelten unterschiedliche Regeln für Carports und deren Fundamente, auch bei genehmigungsfreien Vorhaben. Bebauungspläne, Gestaltungssatzungen oder Abstandsregelungen können Ihre Planung erheblich beeinflussen.
  2. Prüfen Sie, ob Leitungsverläufe oder Revisionsöffnungen später gut erreichbar bleiben. Eine durchdachte Fundamentplanung ist das A und O. 
  3. Wer Leerrohre, Ankerhülsen oder Bodenhülsen gleich beim Fundament berücksichtigt, spart sich spätere Aufbrucharbeiten. Auch eine zusätzliche Leitung für eine spätere Wallbox oder Außenbeleuchtung kann mit minimalem Aufwand vorbereitet werden.
  4. Ein neues Fundament kann vorhandene Abflusswege verändern. Achten Sie darauf, dass Niederschlagswasser nicht in Richtung des Hauses, des Nachbargrundstücks oder des Kellers läuft und passen Sie das Gefälle bei Bedarf an.
  5. Wenn der Carport an das Haus angebunden ist, sollte das Fundament so geplant werden, dass keine Kälte über den Boden ins Mauerwerk übertragen wird. Trennschichten oder thermisch entkoppelte Fundamentlösungen schaffen hier Abhilfe.

Fazit

Ein stabiles Fundament ist die unverzichtbare Basis für einen dauerhaft sicheren Carport. Es entscheidet über Statik, Lebensdauer und Funktionalität der gesamten Konstruktion. Die Wahl der passenden Fundamentart hängt nicht nur vom Carporttyp ab, sondern auch vom Boden, vom Klima, von den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der geplanten Nutzung. Punkt- und Schraubfundamente sind ideal für einfache Konstruktionen, während Streifenfundamente oder Bodenplatten bei schweren oder massiven Bauformen unverzichtbar sind. Dabei gilt: Je präziser Planung und Ausführung ausfallen, desto langlebiger und sicherer das Ergebnis. Wer sorgfältig arbeitet oder einen Fachbetrieb beauftragt spart sich mögliche Schäden und hohe Nachbesserungskosten.



Carport-Fundament: Häufig gestellte Fragen

Kann ich ein Carport-Fundament im Winter bauen?

Grundsätzlich ist das möglich, aber nicht ideal. Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius härtet Beton deutlich langsamer aus. Zudem besteht bei Frost die Gefahr, dass im Boden befindliches Wasser gefriert und das frische Fundament anhebt oder beschädigt. Wer dennoch im Winter bauen möchte, sollte auf spezielle Frostschutzbetone zurückgreifen und das Fundament mit Folien oder Heizmatten schützen. 

Was kostet ein Bodengutachten für ein Carport-Fundament?

Die Kosten für ein einfaches Bodengutachten beginnen bei etwa 400 bis 800 Euro, je nach Region, Aufwand und Art des Baugrunds. Für den privaten Carportbau reicht meist eine einfache Analyse mit Bohrprofil und Verdichtungsprüfung aus. Umfangreiche Laboruntersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich.

Kann ich ein Schraubfundament auch ohne Spezialgerät setzen? 

Für kleinere Carports gibt es manuelle Einschraubsysteme mit Hebelstange. Diese reichen für weiche bis mittelfeste Böden. Für härteren Untergrund oder präzise Ausrichtung empfiehlt sich jedoch ein Einschraubgerät, das bei vielen Baumärkten oder Fachhändlern ausgeliehen werden kann. 

Wie verhindere ich Risse im Fundamentbeton? 

Risse entstehen oft durch zu schnelle Trocknung oder falsche Mischung. Verwenden Sie hochwertig abgemischten Beton, gießen Sie nicht bei großer Hitze und halten Sie die Oberfläche in den ersten Tagen feucht (z. B. mit Folie), um Spannungsrisse durch Austrocknung zu vermeiden.

Wie lange hält ein Fundament für einen Carport?

Ein korrekt ausgeführtes Fundament aus Beton kann mehrere Jahrzehnte halten. Wichtig sind eine ausreichende Tiefe, korrekte Ausführung und Schutz vor Feuchtigkeit.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.