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Carportbau

Carport selber bauen: Anleitung & Kosten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 15. August 2025
Lesedauer: 20 Minuten
© wirbnbrinf / istockphoto.com

Im Grunde besteht ein Carport lediglich aus einem Fundament, einer Unterkonstruktion und einer Überdachung. Die Konstruktion ist im Vergleich zu einer klassischen, geschlossenen Garage deutlich einfacher gehalten und kann mit handwerklichem Können auch in Eigenregie durchgeführt werden. Jedoch sollte Sie den Arbeitsaufwand eines DIY-Carports trotzdem nicht unterschätzen. Auch hierfür sind eine sorgfältige Cartportplanung und eine fachgerechte Vorgehensweise notwendig, um eine sichere und langlebige Unterstellmöglichkeit für Ihr Fahrzeug zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie ein Carport umsetzen können. Neben einem Einzelcarport ist auch ein Doppelcarport eine beliebte Bauweise. Beide Varianten können freistehend oder als Anbau an Ihr Wohnhaus errichtet werden. Besonders wichtig ist die Dachfläche, da sie den notwendigen Schutz bietet und durch Dachform sowie gewähltes Material maßgeblich die Optik und Langlebigkeit bestimmt. Vor dem Bau sollten Sie ausreichend Zeit in die Bauplanung investieren, um sicherzustellen, dass Ihr selbst gebautes Carport Wind und Wetter standhält und den geltenden rechtlichen Anforderungen entspricht.

Alles auf einen Blick:

  • Ein Carport in Eigenleistung spart Kosten, erfordert jedoch eine präzise Planung und die Einhaltung aller Bauvorschriften.
  • Vor dem Bau muss eine Statikberechnung durchgeführt und die Genehmigungspflicht in Ihrer Region geprüft werden.
  • Im Schnitt lassen sich je nach Projekt 30 bis 50 Prozent der Kosten einsparen, wenn der Carportbau selbst in die Hand genommen wird.
  • Um die Planung zu vereinfachen, gibt es die Option mit einem Bausatz zu arbeiten, wobei Sie die Materialien inklusive Bauanleitung geliefert bekommen.
  • Einen kompletten Selbstbau sollte nur ein erfahrener Heimwerker durchführen, anderenfalls sollte einen Fachbetrieb beauftragt werden, um Sicherheit und fachgerechte Ausführung zu gewährleisten.

Warum kann es sich lohnen ein Carport selbst zu bauen?

Bauprojekte rund ums Haus können hohe Kosten verursachen. Neben den Materialkosten fallen dabei vor allem die Ausgaben für Arbeitsleistungen ins Gewicht. Deshalb liegt es nahe, Arbeiten teilweise oder komplett selbst zu übernehmen, um die Gesamtkosten zu senken. Ein Carport kann von geübten Heimwerkern durchaus in Eigenregie errichtet werden, da die Grundkonstruktion vergleichsweise unkompliziert ist. Wer zudem eine individuelle Lösung benötigt, kann durch eine eigene Carportplanung sicherstellen, dass das Bauwerk den persönlichen Anforderungen und Vorstellungen entspricht. Der Eigenbau lohnt sich außerdem, wenn Sie Ihren Zeitplan selbst bestimmen möchten und nicht auf freie Termine eines Handwerksbetriebs angewiesen sein wollen. Hinzu kommt der persönliche Lerneffekt: Ein erfolgreiches Selbstbauprojekt vermittelt Erfahrung und handwerkliche Fähigkeiten, von denen Sie bei zukünftigen Bauvorhaben profitieren. Für Personen mit fundiertem handwerklichem Geschick kann sich der Eigenbau daher in vielerlei Hinsicht auszahlen. Trotzdem gilt: Auch wenn die Montage eines Carports einfacher ist als der Bau einer Garage, müssen gültige Baurechte, Genehmigungen und eine sorgfältige Statikberechnung beachtet werden. 

Darf ich ein Carport selbst bauen?

In der Regel dürfen Sie ein Carport selbst errichten. Wichtig ist jedoch, dass die Konstruktion den geltenden Bauvorschriften entspricht. Andernfalls kann ein zunächst kostengünstiges DIY-Projekt schnell teuer werden, etwa durch Bußgelder oder sogar einen angeordneten Rückbau. Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich vorab genau über die lokalen Bestimmungen informieren und Ihre Planung daran ausrichten.



Bausatz kaufen vs. Carport selbst bauen

Wenn Sie die Montage selbst übernehmen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie arbeiten mit einem fertigen Bausatz oder Sie organisieren alle Materialien und Bauteile eigenständig. Ein Bausatz erleichtert den Bau erheblich und spart Zeit bei der Organisation, da alle benötigten Teile bereits vorhanden sind. Beim kompletten Selbstbau hingegen können Sie Ihre Vorstellungen ohne Kompromisse umsetzen und Materialqualität sowie Verarbeitung vollständig selbst bestimmen. Dafür benötigen Sie jedoch mehr handwerkliche Erfahrung, Zeit und Planungssicherheit. Welche Variante für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihrem Budget, Ihrem Können und Ihrer verfügbaren Zeit ab.

Carport bauen: Bausatz vs DIY-Bauweise im Vergleich 

KriteriumCarportbausatzkompletter Selbstbau
Planungsaufwand
  • gering
  • Bauplan und Material sind vorgegeben
  • hoch
  • vollständige Planung und Materialbeschaffung in Eigenregie
Flexibilität
  • begrenzte Anpassungen möglich
  • individuelle Gestaltung in allen Details möglich
handwerkliche Anforderungen
  • mittel
  • auch für geübte Heimwerker ohne Profi-Erfahrung machbar
  • erfordert fundiertes Wissen in Holzbau, Statik und Montage
Zeitaufwand
  • schneller Aufbau durch vorgefertigte Teile
  • individueller Zuschnitt, Vorbereitung und Anpassungen benötigen mehr Zeit
Kosten
  • planbar
  • Komplettpreis bekannt
  • variabel, da abhängig von Materialqualität und Eigenleistung
Materialqualität
  • vom Hersteller vorgegeben
  • oft standardisiert
  • frei wählbar
  • auf Wunsch besonders hochwertige oder nachhaltige Materialien möglich
Fehlerpotenzial
  • niedrig
  • vorgefertigte Teile reduzieren Planungsfehler
  • höher
  • Eigenplanung birgt Risiko für Bau- oder Konstruktionsfehler

Carport selbst bauen: wichtige Vorüberlegung und Planungsschritt

Ein Carport lässt sich mit wenigen Bauteilen relativ einfach selbst errichten. Dennoch ist es wichtig, auf eine fachgerechte Konstruktion zu achten. In der Planungsphase müssen Sie unter anderem Entscheidungen zu Dachform, Dachmaterial und Standort treffen und sicherstellen, dass die Baumaße den in Ihrer Region geltenden Baurechtlinien entsprechen.

Muss ich eine Baugenehmigung für den Carport beantragen?

Ob Sie eine Baugenehmigung für ein Carport beantragen müssen, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die spezifischen Bauvorschriften Ihres Bundeslandes, die Größe und die Höhe des Carports, der Abstand zur Grundstücksgrenze, sowie die geplante Nutzung. In der Regel gelten Carports mit einer maximalen Grundfläche von 30 Quadratmetern und einer Wandhöhe von bis zu drei Metern als genehmigungsfrei, wobei in Bayern für Carports beispielsweise eine Fläche von bis zu 50 Quadratmetern genehmigungsfrei ist. Zudem muss in den meisten Fällen einen Mindestabstand zum benachbarten Grundstück eingehalten werden. Diese Genehmigungsfreiheit kann jedoch auf bestimmte Gebiete beschränkt sein, etwa aufgrund des Bebauungsplans. Ist es notwendig näöher an der Grenze oder gar auf der Grundstücksgrenze zu bauen, sollten die Zustimmung Ihres Nachbarn einholen und möglichweise kann hierfür ebenfalls ein Bauantrag notwendig sein. Falls eine Genehmigung erforderlich ist, müssen Sie in der Regel eine statische Berechnung vorlegen, besonders in Regionen mit erhöhten Anforderungen durch Schnee- oder Windlasten. Wenden Sie sich vor Baubeginn an das zuständige Bauamt, um die genauen Vorgaben und Anforderungen zu klären. Eine persönliche Beratung kann auch klären, ob für spezielle Dacheindeckungen oder ausgefallene Designs eine gesonderte Genehmigung nötig ist. Die Anforderungen können je nach Bundesland und Standort variieren, daher ist eine individuelle Prüfung unerlässlich.

GUT ZU WISSEN:
Ein Bebauungsplan gibt für ein Grundstück die Nutzung, die Bauart, die Farbgestaltung sowie die Materialauswahl vor. Mit diesen baulichen Vorgaben soll ein einheitliches, optisches Gesamtbild eingehalten werden, entsprechend sollten Sie für Ihr Bauvorhaben beim Bauamt prüfen, ob ein solcher Bebauungsplan für Ihr Grundstück gilt und welche Regelungen sie einhalten müssen.

Wie finde ich den richtigen Standort für mein Carport?

Bei der Standortwahl für Ihr neues Carport spielt der vorgeschriebene Mindestabstand zum Nachbargrundstück eine zentrale Rolle. Je nach örtlicher Bauvorschrift beträgt dieser in der Regel mindestens drei Meter. Informieren Sie sich daher vorab bei Ihrem zuständigen Bauamt über die geltenden Abstandsflächen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Darüber hinaus sollten Sie praktische Faktoren berücksichtigen:

  • Zufahrt und Rangierfläche: Achten Sie auf eine bequeme Einfahrt und genügend Platz, um Fahrzeuge problemlos ein- und auszuparken.
  • Geländebeschaffenheit: Ein ebener, tragfähiger Untergrund reduziert den Aufwand bei Fundamentarbeiten und sorgt für eine stabile Konstruktion.
  • Wetterschutz: Prüfen Sie, ob der Standort zusätzlichen Schutz vor Wind, Regen oder Schnee bietet, beispielsweise durch die Ausrichtung oder durch natürliche Windbrecher wie Bäume oder Mauern.
  • Zugang zum Haus: Kurze Wege zwischen Carport und Hauseingang sind besonders im Alltag praktisch, vor allem bei schlechtem Wetter.

Planen Sie, Ihr Carportdach mit einer Photovoltaikanlage auszustatten, müssen zusätzlich folgende Punkte beachtet werden:

  • Dachausrichtung: Für maximalen Stromertrag ist in Deutschland eine Ausrichtung nach Süden optimal. West- oder Ostausrichtungen können ebenfalls sinnvoll sein, wenn der Stromverbrauch eher morgens oder abends anfällt.
  • Neigungswinkel: Ein optimaler Neigungswinkel der Dachfläche (in der Regel zwischen 30 und 35 Grad) verbessert den Wirkungsgrad der Solarmodule.
  • Verschattungsfreiheit: Vermeiden Sie Standorte, an denen Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse die Module verschatten. Selbst kleine Schatten können den Ertrag erheblich reduzieren.
  • Tragfähigkeit: Die Überdachung muss für das zusätzliche Gewicht einer PV-Anlage statisch ausgelegt sein.

Ein gut geplanter Standort sorgt nicht nur für die langfristige Stabilität und Funktionalität Ihres Carports, sondern steigert auch dessen Wert und Nutzen, insbesondere, wenn er für zukünftige Erweiterungen wie Solarmodule oder eine Wallbox vorbereitet ist.

Benötige ich einen statischen Nachweis für mein Carport?

Ob ein Statiker Ihre Pläne prüfen muss, richtet sich nach den Bauvorschriften Ihres Bundeslandes. In manchen Regionen ist ein statischer Nachweis erforderlich, insbesondere wenn eine Baugenehmigung vorgeschrieben ist. Diese Pflicht besteht häufig, wenn das Carport eine bestimmte Größe überschreitet oder in Gebieten mit hohen Schnee- und Windlasten errichtet wird. Ein statischer Nachweis stellt sicher, dass Ihr Carport stabil und tragfähig ist. Dabei werden Schneelasten, Winddruck und das Eigengewicht der Konstruktion berücksichtigt. Auch bei der Planung einer PV-Anlage ist eine tragfähige Unterkonstruktion sowie Dachfläche zu gewährleisten. Bei größeren Bauvorhaben oder Unsicherheiten empfiehlt es sich, einen Statiker hinzuzuziehen, um alle baurechtlichen Vorgaben einzuhalten. Klären Sie vor Baubeginn beim Bauamt die konkreten Anforderungen, um spätere Probleme zu vermeiden. 

Was gilt für Schneelast und Windlast beim Carportbau?

Eine sorgfältige Statik- und Konstruktionsplanung muss auch Schneelasten im Winter und hohe Windkräfte berücksichtigen. Beide können erhebliche Belastungen auf die Konstruktion ausüben. In Deutschland gibt es verschiedene Wind- und Schneelastzonen, die je nach Standort variieren. Ermitteln Sie daher, in welcher Zone Ihr Carport errichtet wird und passen Sie die Carport-Statik entsprechend an. Maßgebliche Normen sind DIN EN 1991-1-3 für Schneelast und DIN EN 1991-1-4 für Windlast.

Wie tief muss das Fundament sein? 

Planen Sie ein Fundament für einen überdachten Stellplatz, muss dieses frostfrei gegründet werden. In Deutschland bedeutet das, dass Sie in der Regel mindestens 80 Zentimeter tief ausheben sollten, damit sich das Fundament außerhalb der Frostzone befindet. In den Wintermonaten kann der Boden hierzulande bis zu dieser Tiefe gefrieren. In kälteren Regionen oder höheren Lagen kann es erforderlich sein, noch tiefer zu graben.



Carport Bauweisen: Welche gibt es?

Das Grundgerüst eines Carports wirkt auf den ersten Blick schlicht, bietet jedoch vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Sie können zwischen freistehenden Carport-Modelle oder einem Anbau beispielsweise ans Wohnhaus wählen. Benötigen Sie zusätzlichen Stauraum, beispielsweise für Gartengeräte oder Fahrräder, gibt es auch Carports mit integriertem Geräteraum. Seitenwände können ebenfalls eingeplant werden, um den Wetterschutz zu erhöhen.

Welche Carport-Dacharten gibt es? 

  • Flachdach
  • Pultdach
  • Satteldach
  • Walmdach
  • Bogendach
  • begrüntes Flachdach
  • Solar­dach

Beim Flachdach handelt es sich um die am häufigste gewählte Form der Carport-Dacheindeckung, da sie eine moderne Optik mit einfacher Konstruktion verbindet. Es eignet sich ideal für Carports in zeitgemäßem Baustil, ist kostengünstig und kann problemlos mit Dachbegrünung oder Solarmodulen kombiniert werden. Das Pultdach besitzt eine einseitige Neigung, was die Entwässerung erleichtert und für eine schlanke, elegante Optik sorgt. Es ist besonders praktisch, wenn der Carport an ein Gebäude anschließt. Das klassische Satteldach mit zwei geneigten Dachflächen bietet einen hohen Witterungsschutz und passt optisch gut zu Wohnhäusern in traditioneller Bauweise. Das Walmdach ist eine aufwendigere Variante, bei der alle Dachseiten geneigt sind. Es wirkt besonders hochwertig und schützt den Carport zusätzlich vor seitlichem Regen und Wind. Für ein auffälliges, modernes Design entscheiden sich manche Bauherren für ein Bogendach, das durch seine geschwungene Form ein architektonisches Highlight setzt.

Was ist bei einer Begrünung des Carportsdachs möglich?

Anstelle klassischer Dachmaterialien können Sie ein begrüntes Dach anlegen. Grundlage hierfür ist ein Flachdach mit fachgerechter Drainage und statischer Planung. Ein Gründach bietet ökologische Vorteile, verbessert die Wärmedämmung und verlängert die Lebensdauer der Dachabdichtung. Eine weitere nachhaltige Option ist ein Solardach, bei dem Photovoltaikmodule installiert werden. Besonders lohnenswert ist dies, wenn Sie ein E-Fahrzeug fahren oder eine Wallbox nutzen.

UNSER TIPP:
Wenn Sie ein Gründach oder eine PV-Anlage planen, informieren Sie sich frühzeitig über staatliche und regionale Förderprogramme. Nachhaltige Bauweisen werden häufig finanziell unterstützt. Wichtig ist, den Antrag rechtzeitig vor dem Kauf und der Installation zu stellen.

Welche Materialien eigenen sich für den Carportbau?

Beim Selbstbau eines Carports stehen verschiedene Materialien zur Auswahl, die sich in Eigenschaften, Pflegeaufwand und Optik unterscheiden. Für die Unterkonstruktion werden am häufigsten Holz oder Metall verwendet. Beliebte Holzarten wie Fichte, Douglasie, Lärche, Tanne oder Kiefer zeichnen sich durch ihren hohen Harzgehalt aus, der sie relativ unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und Pilzbefall macht. Sie sind vergleichsweise günstig, lassen sich gut verarbeiten, benötigen jedoch für eine lange Lebensdauer eine schützende Imprägnierung oder Lasur. Harthölzer bieten noch mehr Robustheit, sind jedoch deutlich kostenintensiver. Konstruktionen aus Metall oder Kunststoff sind dagegen besonders pflegeleichter, können jedoch bei extremer Hitze oder hoher Feuchtigkeit ihre Nachteile haben. Für die Dacheindeckung kommen unter anderem Kunststoff, Aluminium, Tonziegel, Holz, Sicherheitsglas oder Bitumen in Frage. Bei der Materialwahl sollten sowohl funktionale Aspekte als auch die Optik berücksichtigt werden, damit sich der Carport harmonisch in das Gesamtbild des Grundstücks einfügt.

Carport-Bauweise im Vergleich

TypVorteileNachteileSchwierigkeitsgradKostenDachform
Einzelcarport
  • kostengünstig
  • flexibel in Bauweise
  • einfache Planung
  • begrenzter Stauraum
  • weniger repräsentativ
gering bis mittel
  • Eigenbau: 500 bis 2.000 Euro
  • Profi: bis zu 6.000 Euro
  • Flach- und Pultdach
  • Spitzdach
Doppelcarport
  • Platz für zwei Fahrzeuge
  • höherer Unterstellschutz
  • höherer Aufwand und Preis
  • statisch anspruchsvoller
mittel bis hoch
  • Eigenbau: 2.000 bis 5.000 Euro
  • Profi: bis 9.000 Euro
  • Pult-, Flachdach
Solarcarport
  • erzeugt Strom
  • reduziert Energiekosten
  • kombiniert Wetterschutz mit Energiegewinnung
  • hohe Investitionskosten
  • komplexe Statik und Verkabelung
hoch
  • ab 6.000 Euro + PV-Anlage
  • alle Dachvarianten möglich, je nach Ausrichtung
Carport mit Geräteraum
  • zusätzlicher Stauraum integriert
  • vielseitig nutzbar
  • teurer, aufwendigere Planung
  • ggf. Genehmigungen notwendig
mittel bis hoch
  • ab 2.000 Euro; je nach Größe deutlich teurer
  • jegliche Dachart
Carport mit Dachbegrünung
  • umweltfreundlich
  • klima- und schallabsorbierend
  • ästhetisch ansprechend
  • höherer statischer Aufwand
  • Pflege nötig
  • kostspielige Montage
hoch
  • Material ab 35 bis 80 Euro/m² plus Aufbau- und Statik-Kosten
  • Flachdach

Carport aus Holz selbst bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung 

Ein Mann sitzt auf einem weißen Holzbalken einer Carport-Konstruktion in luftiger Höhe und greift nach einem Hammer, der ihm von unten gereicht wird. Im Hintergrund dichte, hohe Tannen.
Carport im Eigenbau © Imagesines / oistockphoto.com
  1. Punktfundamente anlegen: Für einen stabilen Holzcarport sind Punktfundamente die gängigste und langlebigste Lösung. Markieren Sie zunächst die Position Träger und heben Sie für jeden Pfosten ein Fundamentloch mit einer Grundfläche von etwa 30 × 30 bis 50 × 50 Zentimetern aus. Die Tiefe sollte mindestens 80 Zentimeter betragen, um einen wirksamen Frostschutz zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass die Ausschachtungen gleichmäßig sind und die Abstände exakt eingehalten werden. Optional erleichtern Schalungen die präzise Ausrichtung. Mischen Sie den Beton nach Herstellerangaben an, gießen Sie ihn in die Fundamente und setzen Sie die H-Anker (Metallanker) für die Holzpfosten in den frischen Beton. Kontrollieren Sie die Position sorgfältig mit einer Wasserwaage. Nach einer Aushärtungszeit von bis zu drei Tagen kann der Aufbau beginnen.
  2. Tragekonstruktion errichten: Setzen Sie die Holzpfosten in die vorbereiteten H-Anker und richten Sie diese exakt lotrecht aus. Befestigen Sie anschließend die Quer- und Hauptträger aus Holz fest an den Pfosten. Ziehen Sie alle Verschraubungen gemäß Herstellerangaben an und verwenden Sie ausschließlich Schrauben oder Bolzen mit geeigneter Korrosionsschutzklasse. Bringen Sie Querstreben und Aussteifungen an, um die seitliche Stabilität zu sichern. Wird der Carport an einer bestehenden Hauswand angebaut, ist ein fachgerechter Wandanschluss notwendig, um eine stabile Verbindung und einen wirksamen Feuchtigkeitsschutz zu gewährleisten.
  3. Dachneigung und Unterkonstruktion herstellen: Planen Sie die Dachneigung passend zur gewählten Dachform und zum Eindeckungsmaterial. Für Dachziegel oder Holzschindeln empfiehlt sich eine steilere Neigung, während Stegplatten oder Trapezbleche oft mit geringerer Neigung auskommen und beachten Sie hier stets die Herstellervorgaben. Montieren Sie Sparren und Dachlatten aus geeignetem, wetterfest behandeltem Holz. Achten Sie auf die vorgeschriebenen Abstände für Latten und Schrauben. Falls eine Dämmung oder Dampfsperre vorgesehen ist, sollte diese in diesem Schritt eingeplant werden.
  4. Dach eindecken: Je nach Material unterscheiden sich die Montageschritte. Bei Tonziegeln wird zunächst eine Konterlattung angebracht, gefolgt von einer Unterspannbahn und anschließend der Eindeckung mit Ziegeln inklusive Ortgang- und Firstanschlüssen. Trapezbleche werden mit speziellen Schrauben und Dichtscheiben montiert, wobei Überlappungen und Überstände exakt nach Herstellerangaben auszuführen sind. Bei Stegplatten ist auf die korrekte Positionierung der Auflageprofile, auf saubere Dichtungen und auf Diffusionsöffnungen an den Plattenenden zu achten. Alle Übergänge zu Wänden oder Ortgängen sollten mit passenden Blechabschlüssen und Dichtungen versehen werden.
  5. Entwässerung und Anschlüsse installieren: Montieren Sie Dachrinnen und Fallrohre mit dem notwendigen Gefälle, damit Regenwasser zuverlässig abfließt. Planen Sie den Wasserabfluss wahlweise über eine Versickerung, den Anschluss an die Regenwasserleitung oder in eine Regentonne. Wandanschlüsse sind sorgfältig abzudichten, insbesondere bei anlehnenden Konstruktionen, um Kondensat- und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
  6. Abschlussarbeiten und Wetterschutz anbringen: Behandeln Sie alle Holzteile mit einer witterungsbeständigen Imprägnierung, Lasur oder einem Holzöl, um sie vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Schädlingsbefall zu schützen. Metallteile sollten verzinkt oder beschichtet sein, um Korrosion vorzubeugen. Verwenden Sie Schrauben und Verbindungsmittel mit geeigneter Korrosionsschutzklasse. Montieren Sie Seitenwände, Blenden oder Putzleisten nach Bedarf. Prüfen Sie abschließend alle Befestigungen sowie die Dachabschlüsse (Ortgang, First, Traufe) auf korrekte Ausführung.

Welche Werkzeuge werden benötigt?

  • Schaufel 
  • Spaten oder Erdbohrer
  • Maßband
  • Wasserwaage oder Laser
  • Bohrmaschine/Akkuschrauber
  • Säge
  • Schraubenschlüssel
  • Maurerwerkzeug
  • Mischbehälter für Beton
  • Leiter/Gerüst
  • Schutzausrüstung


Wie pflegt und wartet man einen selbst gebauten Carport?

Um die Langlebigkeit und das ansprechende Erscheinungsbild eines selbst gebauten Carports zu gewährleisten, sind regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich. Es ist ratsam, das Dach sowie das Entwässerungssystem von Laub, Schmutz und Moos zu befreien, um Staunässe und damit verbundene Schäden abzuwenden. Auch die Metallteile, wie Schrauben, Beschläge oder Pfostenanker, sollten regelmäßig auf Anzeichen von Rost oder Lockerheit überprüft werden. Besonderes sollten Sie auf sichtbare Schäden, lose Elemente oder Undichtigkeiten achten. Spätestens dann ist ein gründlicher Dachcheck zu empfehlen. Idealerweise wird dieser im Rahmen der jährlichen Wartung durchgeführt. Sollten dabei poröse Dachbahnen, beschädigte Platten oder größere Undichtigkeiten entdeckt werden, ist es ratsam, die betroffenen Dachelemente zu ersetzen. Dies hilft, weiterreichende Schäden an der gesamten Konstruktion zu verhindern. Durch diese Maßnahmen tragen Sie entscheidend zur Erhaltung der Stabilität und des ästhetischen Erscheinungsbildes Ihres Carports bei.

Wie oft muss Holz vom Carport gestrichen oder geölt werden?

Holzkonstruktionen benötigen eine besondere Pflege im Vergleich zu Kunststoff oder Aluminium. In der Regel sollte das Holz alle zwei bis fünf Jahre gestrichen oder geölt werden, abhängig von der Witterungsexposition und der Holzart. Bei kleinen Schäden oder feinen Rissen empfiehlt es sich, diese zeitnah auszubessern, etwa durch Abschleifen, Ausfüllen mit Holzspachtel und anschließendem Versiegeln, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

Wie viel kostet es ein Carport selbst zu bauen?

Die Kosten für ein Carport können sich sehr stark unterscheiden, denn der Preis setzt sich aus eine Reihe von verschiedenen Kostenfaktoren zusammen, wobei er sich im Vergleich zu einer geschlossenen Garage niedriger ausfällt. Der Zeitaufwand, die Kosten und der Schwierigkeitsgrad hängen stark davon ab, welche Maße, welches Material und welche Dachbauweise Sie wählen und ob Sie auf einen Bausatz zurückgreifen oder das gesamte Bauprojekt selbst von A bis Z planen und umsetzen. Ein einfaches Einzelcarport aus Holzmaterial kann Sie zwischen 1.000 und 6.000 Euro kosten inklusive Arbeitsleistung, wobei die Kosten abhängig von Ihren indiiduellen Ansprüchen stark variieren können. Übernehmen Sie die Montage, können Sie bis zu 30 Prozent einsparen. 

Wie berechnen Sie die Materialkosten für ein Carport?

  • Carportgröße 
  • Anbieter 
  • Art und Qualität der Baumaterialien 
  • Art des Fundaments 
  • Dachform 
  • Material für Bodenbelag
  • Leihgebühr für fehlendes Werkzeug 
  • Bausatz oder kompletter Selbstbau 

Kostenbeispiel: einfaches Einzelcarport Holz 

KostenpunktPreis
Material Unterkonstruktion500 bis 700 Euro
Dachmaterial & Fundament500 bis 800 Euro
Gesamtkosten Eigenleistung1.000 bis 1.500 Euro
Gesamtkosten mit Montage1.700 bis 2.400 Euro

Kostenbeispiel: Doppelcarport Holz 

KostenpunktPreis
Material Unterkonstruktion 900 bis 1.300 Euro
Dachmaterial & Fundament2.500 bis 3.200 Euro
Gesamtkosten Eigenleistung3.400 bis 4.500 Euro
Gesamtkosten mit Montage4.100 bis 5.400 Euro

Kostenbeispiel: Einzelcarport Aluminium 

KostenpunktPreis
Bausatz (inkl. Dach & Fundament)6.000 bis 7.500 Euro
Gesamtkosten Eigenleistung6.000 bis 7.500 Euro
Gesamtkosten mit Montage6.700 bis 8.400 Euro

Wie viel lässt sich durch Eigenleistung einsparen?

Je nach Größe und Qualität des Projekts können Sie zwischen 30 und 50 Prozent der Gesamtkosten einsparen, wenn Sie den Bau selbst übernehmen. Voraussetzung ist, dass die Konstruktion sorgfältig und nach den geltenden Bauvorschriften ausgeführt wird und die Statik korrekt berechnet ist. Ein fehlerhafter Bau aufgrund unsorgfältiger Ausführung, kann im Nachhinein zu erheblichen Mehrkosten führen. Schätzen Sie Ihr handwerkliches Können daher realistisch ein. Beauftragen Sie einen Profi, profitieren Sie nicht nur von einer fachgerechten Montage, sondern in der Regel auch von einer Gewährleistung.

Fazit 

Ein Carport selbst zu bauen ist für geübte Heimwerker eine kostensparende Möglichkeit, einen überdachten Stellplatz ganz nach den individuellen Vorstellungen zu schaffen und damit auch das eigene Grundstück optisch aufzuwerten. Der Erfolg hängt jedoch von einer sorgfältigen Planung, der Beachtung der geltenden Bauvorschriften und einer fachgerechten Ausführung ab. Statik, Fundament und Materialwahl sind entscheidende Faktoren für die Sicherheit und Langlebigkeit. Wer sich unsicher ist, sollte nicht zögern, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen. So lassen sich teure Fehler vermeiden und es besteht Anspruch auf Gewährleistung. Mit der richtigen Vorbereitung und einer realistischen Zeitplanung steht einem erfolgreichen Bauvorhaben nichts im Wege.



Carport selber bauen: Häufig gestellte Fragen

Kann man einen bestehenden Carport einfach nachträglich erweitern?

In der Regel ist eine Erweiterung möglich, allerdings muss die Statik des bestehenden Carports geprüft werden. Zusätzlich sollten Sie vorab klären, ob durch die Vergrößerung die genehmigungsfreien Maße überschritten werden. Gegebenenfalls ist eine Baugenehmigung erforderlich.

Wie lange dauert ein Selbstbau im Schnitt?

Bei Eigenleistung können Sie die Bauzeit flexibel gestalten. Je nach Arbeitsaufwand und verfügbarem Zeitfenster ist der Bau in etwa vier Tagen bis einer Woche realisierbar. Beachten Sie jedoch die Trocknungszeit des Fundaments: Für Punktfundamente sollten Sie im Schnitt bis zu drei Tage planen, bevor es weitergeht.

Ist es möglich, ein Carport auch ohne Betonfundament zu bauen?

Grundsätzlich ist ein Carport auch ohne klassisches Betonfundament realisierbar, zum Beispiel mit Schraubfundamenten. Allerdings sind solche Alternativen in der Regel weniger stabil und langlebig. Das Fundament bildet die Basis für die gesamte Konstruktion, weshalb hier keine Kompromisse eingegangen werden sollten. Ein Punktfundament ist eine bewährte Lösung, die sich vergleichsweise leicht umsetzen lässt und nur wenig Beton benötigt. Welches Fundament für Ihr Carport am besten geeignet ist, hängt von der gewählten Bauweise, dem Material und dem Gewicht der Konstruktion ab.

Welche Carport-Extras lassen sich gut integrieren?

Ein Carport lässt sich mit zahlreichen Extras individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen. Beliebte Ergänzungen sind beispielsweise eine Wallbox zum Laden von Elektrofahrzeugen oder eine integrierte Beleuchtung. Letztere ist besonders praktisch, wenn Ihr Carport mit zusätzlichen Seitenwänden ausgestattet ist oder lichtundurchlässige Dacheindeckungen verwendet werden, da so für mehr Sicherheit und Komfort bei Dunkelheit gesorgt ist.

Gibt es Baupläne zum Download?

Für DIY-Carport-Projekte stehen zahlreiche Baupläne als Download zur Verfügung, die Ihnen als Orientierung dienen können. Diese Pläne bieten Heimwerkern ein solides Grundgerüst, das im Rahmen der geltenden Bauvorschriften individuell angepasst werden kann.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.