Tischler-schreiner.org Icon
Carportbau

Carport verkleiden: Materialien & Methoden der Carport-Seitenverkleidung

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 22. August 2025
Lesedauer: 21 Minuten
© Matthias Rohrberg / istockphoto.com

Ein Carport schützt Fahrzeuge zuverlässig vor Regen, Schnee, Hagel und Sonne, sorgt für Schatten an heißen Sommertagen und trägt so zur Werterhaltung Ihres Fahrzeugs bei. Während ein offener Carport diese Grundfunktionen bereits erfüllt, entscheiden sich viele Hausbesitzer dafür, die Seitenwände zusätzlich zu verkleiden. Eine solche Seitenverkleidung erhöht nicht nur den Witterungsschutz, sondern bietet auch Sichtschutz und verleiht dem Carport eine ansprechende Optik. Bevor Sie sich für eine Lösung entscheiden, lohnt es sich, einen genauen Blick auf die verschiedenen Materialien und Bauarten zu werfen. Ob Holz, Aluminium, Kunststoff oder moderne Verbundstoffe: Jedes Material bringt individuelle Vorteile, aber auch spezifische Anforderungen an Pflege und Montage mit.

Alles auf einen Blick:

  • Es gibt verschiedene Materialien für Carportseitenwände, darunter Aluminium, Kunststoff, WPC, Glas, Acrylglas, Faserzement, HPL-Platten und verschiedene Holzarten, die sich in Optik, Langlebigkeit und Pflegeaufwand unterscheiden. 
  • Neben den Materialeigenschaften spielt auch das Montagesystem eine wichtige Rolle. Stecksysteme sind schnell installiert und besonders für Heimwerker geeignet, während Schraubsysteme maximale Stabilität und dauerhafte Befestigung bieten.
  • Bevor Sie mit dem Bau oder der Nachrüstung beginnen, sollten Sie klären, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Das spart Zeit, vermeidet unerwartete Kosten und sorgt für Rechtssicherheit.
  • Denken Sie bei der Kalkulation auch an alle Kostenfaktoren, einschließlich Material, Arbeitskosten, Werkzeug, Montagezubehör, Transport und Entsorgung von Verpackungen oder alten Verkleidungselementen.
  • Fügen Sie eine Carportwand nachträglich hinzu, dann sollten Sie im Vorfeld die Statik durch den Profi prüfen lassen.

Warum sollte man ein Carport verkleiden?

Ein Carport ist die reduzierte Version einer klassischen Garage und besteht in der Regel aus einer Unterkonstruktion und einer Dachabdeckung. Diese Bauvariante ist besonders in Neubaugebieten oder auch als Anbau eine beliebte Methode, um einen geschützten Stellplatz zu schaffen, ohne dass aufwendige Baumaßnahmen wie bei einer gemauerten Garage notwendig sind. Möchten Sie die Schutzfunktion Ihres Carports optimieren, gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Seitenwände zu montieren. Neben praktischen Vorteilen wie erhöhtem Witterungs- und Sichtschutz bietet eine zusätzliche Carport-Verkleidung auch einen optischen Mehrwert. Sie haben eine große Auswahl an verschiedenen Bauarten, wodurch Sie die Verkleidung auch an die Carport-Dacheindeckung anpassen können. So gibt es zum Beispiel Seitenwände aus Kunststofflamellen oder eine geschlossene Wandfläche aus Holz.

Welche Vorteile bietet eine die Seitenverkleidung eines Carports? 

  • besserer Schutz vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee, Wind und Sonneneinstrahlung
  • bietet Sichtschutz und damit Privatsphäre gegenüber Nachbarn und Passanten
  • aufgeräumtes Gesamterscheinung Ihres Grundstücks und steigert den Immobilienwert 
  • erhöhter Schutz trägt zur Werterhaltung und zum langfristigen Zustand des Fahrzeugs bei
  • verleiht der Carport-Konstruktion zusätzliche Stabilität und Windbeständigkeit
  • Wandfläche schafft zusätzlichen überdachten Stauraum für Fahrräder, Werkzeuge oder Gartengeräte
  • sorgt für mehr Komfort beim Ein- und Aussteigen aus dem Fahrzeug bei schlechtem Wetter


Welche Materialien eignen sich für die Carportverkleidung?

Wenn Sie ein geeignetes Baumaterial für eine Carportwand suchen, achten Sie neben der Ästhetik auf Eigenschaften wie Wartungsaufwand, Langlebigkeit und Robustheit. Zu den gängigen Materialien zählen:

  • Holz/Leimholz
  • Kunststoff
  • Metall (Aluminium oder Stahl)
  • Acrylglas

Für eine spezielle Konstruktion und eine einzigartige Optik gibt es auch die Möglichkeit, Gabionenwände als Carportverkleidung zu nutzen. Zudem sind moderne Materialien wie Faserzementplatten oder Hochdrucklaminat (HPL) im modernen Bau ebenfalls üblich. Faserzement setzt sich dabei aus Wasser, Zement, Sand und Zellulosefasern zusammen, während HPL-Platten aus Platten aus Kunstharz sowie Papier- oder Vliesfasern sind. 

Caportverkleidung: Baumaterialien im Vergleich

MaterialHaltbarkeitVorteileNachteile
Holzmittlere Haltbarkeit bei guter Pflege
  • verschiedene Holzarten (gutes Holz für Carport z. B. Fichtenholz, Leimholz, Douglasie)
  • optisch ansprechend
  • ökologisches Material
  • natürliche und warme Optik
  • individuell anpassbar
  • gute Wärmedämmung
  • hohe Gestaltungsvielfalt
  • benötigt regelmäßige Pflege
  • anfällig für Witterung und Schädlinge
  • kürzere Lebensdauer im Vergleich zu anderen Materialien
Metall (Alu/Stahl)sehr hohe Haltbarkeit
  • pflegeleicht
  • sehr beständig gegen Witterungseinflüsse
  • hohe Stabilität
  • robust und langlebig
  • moderne Optik
  • korrosionsgeschützt bei Beschichtung
  • höherer Preis
  • eingeschränkte Gestaltung
  • Rostgefahr bei Beschädigung
Kunststoff (PVC, WPC)hohe Haltbarkeit
  • witterungsbeständig
  • pflegeleicht
  • relativ günstig
  • einfache Montage
  • viele Farben und Designs verfügbar
  • weniger natürliche Optik
  • geringere Langlebigkeit im Vergleich zu Metall
Glas/Acrylglasrelativ hohe Haltbarkeit
  • elegante Optik
  • transparent oder satiniert erhältlich
  • lichtdurchlässig
  • viele Farben und Designs verfügbar
  • Ablagerungen oder Schmutz sichtbar
  • kostspielig
  • begrenzter Sichtschutz
Gabionenwand/Steinsehr hohe Haltbarkeit
  • besonders lange haltbar
  • zeitloses und natürliches Design
  • sehr stabil
  • hoher Wetterschutz
  • teures Material
  • niedrige Wärmedämmung
  • tragfähiges Fundament notwendig
Faserzementplattensehr hohe Haltbarkeit
  • sehr langlebig
  • wetterfest
  • pflegeleicht
  • gute Brandschutzeigenschaften
  • auch in Holzoptik erhältlich
  • relativ schwer
  • aufwendigere Montage
  • kühle Optik
HPL-Platten (High Pressure Laminate)sehr hohe Haltbarkeit
  • kratzfest
  • sehr langlebig
  • pflegeleicht
  • große Designvielfalt
  • extrem widerstandsfähige Oberfläche
  • teures Material
  • relativ schwer

Welche Methoden und Bauarten der Seitenverkleidung gibt es?

  • geschlossene Verkleidung: Eine komplett geschlossene Bauart sorgt für maximalen Sichtschutz und bietet gleichzeitig Schutz vor Wind, Regen und Schnee. Sie eignet sich ideal, wenn der Carport zusätzlich als geschützter Stauraum genutzt werden soll, beispielsweise für Fahrräder, Gartengeräte oder Brennholz. Besonders bei einem Doppelcarport schafft eine geschlossene Verkleidung eine harmonische Raumaufteilung. Typische Materialien sind robuste Bretter aus Leimholz oder langlebige Paneele aus Aluminium und WPC. Wichtig ist eine solide Unterkonstruktion, damit die Verkleidung auch bei Sturm standhält
  • Teilverkleidung: Wie der Name schon sagt, wird hier nur ein Teil des Carports verkleidet, zum Beispiel nur eine oder zwei Seiten. Dadurch bleibt die Luftzirkulation erhalten, was insbesondere bei einem Carport für zwei Fahrzeuge praktisch ist, da Feuchtigkeit schneller abtrocknen kann. Gleichzeitig entsteht ein dezenter Sichtschutz, ohne den Carport optisch zu schließen. Teilverkleidungen lassen sich flexibel gestalten, etwa ganz einfach mit Brettern, die in unterschiedlichen Abständen angebracht werden, oder mit modernen Metallpaneelen. So können Bauherren gezielt entscheiden, welche Bereiche geschützt werden sollen und wo Offenheit erwünscht ist.
  • Lamellen- oder Lattenverkleidung: Eine der beliebtesten Methoden ist die offene Verkleidung mit Lamellen oder Latten. Sie besteht aus schmalen Brettern oder Metalllamellen, die mit kleinen Abständen montiert werden. Dieses Design wirkt modern und leicht, bietet aber dennoch einen gewissen Sichtschutz. Gleichzeitig bleibt der Carport gut belüftet, was die Bildung von Kondenswasser und Schimmel verhindert. Gerade bei einem Doppelcarport hat diese Variante den Vorteil, dass auch bei voller Belegung im Carportraum eine gute Luftzirkulation gewährleistet bleibt. Zudem lässt sich die Optik individuell anpassen: Quer, längs oder diagonal angeordnete Lamellen geben dem Carport eine ganz eigene Note.
  • feste Elemente sowie klappbare oder verschiebbare Systeme: Neben den klassischen, dauerhaft montierten Elementen gibt es auch flexible Lösungen, die den Nutzungskomfort deutlich erhöhen. Klappbare oder verschiebbare Systeme ermöglichen es, die Verkleidung je nach Wetterlage oder persönlichem Bedarf zu öffnen oder zu schließen. So wird der Carport bei schönem Wetter zum luftigen Freisitz, während er bei Regen oder Wind in wenigen Minuten komplett geschützt ist. Besonders bei hochwertigen Carportsystemen oder Doppelcarports bieten Hersteller oft modulare Bausätze an, die sowohl feste als auch bewegliche Elemente kombinieren. Auf diese Weise bleibt die Nutzung flexibel und kann jederzeit an neue Anforderungen angepasst werden.
Ein moderner Carport aus Holz mit Flachdach steht neben einem weißen Wohnhaus mit roten Dachziegeln. Die Seitenwände des Carports bestehen aus horizontalen Holzlatten, die teilweise geschlossen sind. Der Boden ist mit dunklen Pflastersteinen ausgelegt, und im Hintergrund sind Fenster und Türen des Hauses sichtbar.
Eine Carportwand schützt nicht nur Witterungseinflüsse wie Wind, Regen und Schnee, sondern sorgt gleichzeitig für Sichtschutz und mehr Privatsphäre © U. J. Alexander / istockphoto.com

Carport Verkleidung: Was ist der Unterschied zwischen Stecksysteme und Schraubsysteme?

  • Stecksysteme stehen für eine moderne und zukunftsorientierte Montagetechnik. Ihr größter Vorteil liegt in der Einfachheit und Geschwindigkeit des Aufbaus. Die Bauteile werden, meist ohne den Einsatz von Werkzeug, mühelos ineinandergesteckt und durch spezielle Clips, Haken oder Nieten gesichert. Diese unkomplizierte und zeiteffiziente Installation schont zudem das Material, da weder gebohrt noch geschraubt werden muss. Stecksysteme sind daher ideal für all jene, die Wert auf maximale Flexibilität legen. Die einfache Höhenverstellung und die Möglichkeit, die Verkleidung bei Bedarf schnell anzupassen oder zu erweitern, sind wesentliche Merkmale, die sie perfekt für Projekte machen, bei denen zukünftige Änderungen bereits einkalkuliert sind.
  • Das Schraubsystem ist hingegen die bewährte, traditionelle Montageart. Hierbei werden die einzelnen Bauteile fest und dauerhaft mit Schrauben und Muttern miteinander verbunden. Während diese Methode im Vergleich zum Stecksystem mehr Zeit in Anspruch nimmt und passendes Werkzeug erfordert, zahlt sie sich durch ihre Stabilität und Sicherheit aus. Schraubsysteme bieten einen hervorragenden Halt, selbst auf unebenen Untergründen oder bei Vibrationen und sind daher die erste Wahl für Anwendungen, bei denen eine hohe Dauerbelastung zu erwarten ist. Obwohl sie weniger flexibel in Bezug auf nachträgliche Änderungen sind, überzeugen sie durch ihre Verlässlichkeit und langfristige Beständigkeit. Nicht zuletzt sind sie oft kostengünstiger in der Anschaffung, was sie zu einer attraktiven Option für feste, langfristige Lösungen macht.

Die Entscheidung zwischen einem Steck- und einem Schraubsystem hängt letztendlich von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Wollen Sie eine Verkleidung, die sich schnell und einfach anbringen lässt und Ihnen die Freiheit für zukünftige Anpassungen bietet, ist ein Stecksystem die optimale Wahl. Suchen Sie hingegen eine besonders robuste, dauerhafte und sichere Lösung für eine langfristige Nutzung, bietet ein Schraubsystem die nötige Stabilität. Beide Systeme garantieren hochwertige Qualität, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrem Fokus und ihrer Anwendung. Die sorgfältige Abwägung von Einsatzzweck, gewünschter Flexibilität und Montagezeit führt zur perfekten Verkleidungslösung für Ihr Carport.

Welche gestalterischen Möglichkeiten entstehen durch Verkleidungselemente?

Ob Einzel- oder Doppelcarport: Wenn Sie Ihren Unterstellplatz mit seitlichen Wänden ausstatten, können Sie dieses Bauprojekt unterschiedlich umsetzen. Je nach individuellen Vorstellungen können Sie nur eine Seite Ihres Carports oder beide Seiten schließen. Entscheiden Sie sich für eine geschlossene Bauweise, bedenken Sie, dass sich dadurch der natürliche Lichteinfall reduziert. Dies lässt sich durch die Installation zusätzlicher Belichtungselemente ausgleichen. Viele Materialien bieten eine große Auswahl an Farben, sodass Sie die Carport-Verkleidung ideal an das bestehende Carport und die Ästhetik Ihres Hauses anpassen können. Je nach Material gibt es zudem unterschiedliche Oberflächenstrukturen wie glänzende Kunststoffverkleidungen oder klares, getöntes beziehungsweise mattiertes Glas. Sie müssen sich nicht auf nur ein Material beschränken. Kombinieren Sie Materialien, um eine besonders individuelle Optik zu erzielen, zum Beispiel Acrylglas mit Aluminium oder Holzelemente mit Kunststofflamellen.

Wie integrieren sich Türen, Fenster oder Fahrradboxen?

Eine Tür oder ein Fenster in einer Carportwand einzuplanen, kann sinnvoll sein und ist bautechnisch möglich. Beide Gestaltungselemente werten das Carport auch optisch auf. Eine Tür kann den Zugang vereinfachen, besonders wenn ein Carport mit angrenzendem Geräteschuppen geplant ist. Ein Fenster ist dort empfehlenswert, wo aufgrund einer lichtundurchlässigen Carportüberdachung und des Wandmaterials wenig Tageslicht vorhanden ist. Es gibt zudem auch Carport-Modelle mit einem anschließenden Geräteschuppen, wofür ebenfall eine Tür integriert wird. 

Entscheiden Sie sich für den Einbau von Tür und oder Fenster, ist eine sorgfältige Statikberechnung notwendig. Möchten Sie neben Ihrem Auto auch Fahrräder sicher vor Wind, Wetter und Diebstahl abstellen, besteht die Möglichkeit, eine Fahrradgarage am Carport zu planen. Diese kann als fertige Fahrradbox als separater Anbau oder als integrierter Teil des Carports geplant werden.

Ist eine Baugenehmigung für eine Carportverkleidung nötig?

Bei Bauvorschriften können die Regelungen für Carports mit Seitenwänden von Region zu Region stark variieren. Für den Carportbau im Allgemeinen besteht in vielen Fällen nur dann eine Genehmigungspflicht, wenn eine bestimmte Baugröße überschritten wird. Die Obergrenze liegt je nach Bundesland häufig zwischen 30 und 50 Quadratmetern. Auch der vorgeschriebene Abstand zur Nachbargrenze ist einzuhalten. Für Seitenwände gelten ebenfalls Maße, die eingehalten werden müssen. Meist ist eine maximale Bauhöhe von bis zu 3 Metern vorgegeben. Wenn Sie ein neues Carport bauen oder Ihr bestehendes Carport durch Seitenwände ergänzen wollen, informieren Sie sich frühzeitig beim örtlichen Bauamt und anhand der Landesbauordnung, ob für Ihre Carportplanung eine Genehmigung erforderlich ist.

GUT ZU WISSEN:
Ein Carport zeichnet sich durch seine offene Bauweise aus und grenzt sich dadurch von einer Garage ab. Sobald Sie Ihr Carport mit Seitenwänden aufrüsten, nähert sich der Aufbau einer Garage. Prüfen Sie daher im Vorfeld beim zuständigen Bauamt, ob Ihr Carport mit Verkleidung weiterhin als überdachter Stellplatz gilt.

Was muss ich bei der Planung einer Carportverkleidung beachten?

  • geltende baurechtliche Vorschriften einhalten
  • wetterfestes und langlebiges Baumaterial wählen
  • fachgerechte Montagesysteme auswählen
  • Statik berechnen lassen

Im ersten Schritt sollten Sie sich über die baurechtlichen Vorschriften informieren, um sicherzugehen, dass Ihre Bauweise keine Carport-Baugenehmigung benötigt oder welche Auflagen gelten. Bei der Konstruktion ist eine fachgerechte Installation und Befestigung der Seitenwände ausschlaggebend für die gesamte Carport-Statik und die Langlebigkeit Ihres Carports. Eine sorgfältige Statikberechnung ist besonders wichtig, wenn Sie eine Tür oder ein Fenster in die Seitenwand einbauen möchten. Zur Planungsphase zählt auch die Materialauswahl. Achten Sie beim Vergleich besonders auf Eigenschaften wie Pflegeaufwand und Langlebigkeit.

Muss das Tragwerk angepasst werden?

Ob das Tragwerk angepasst werden muss, hängt von Materialwahl und zusätzlicher Windlast ab. Leichte Materialien wie Kunststoff oder Holzlatten lassen sich häufig an der bestehenden Unterkonstruktion befestigen, sofern diese ausreichend dimensioniert ist. Schwere Verkleidungen wie Stein, Faserzement oder HPL erfordern oft eine Verstärkung durch zusätzliche Pfosten, Querriegel oder Punktfundamente. Ein statischer Kurzcheck stellt sicher, dass Tragfähigkeit und Kippsicherheit gegeben sind.

Wie wird für ausreichende Belüftung gesorgt?

Durch die offene Konstruktion ist in einem Carport grundsätzlich eine natürliche Belüftung gewährleistet. Seitenwände können so gestaltet werden, dass die Luftzirkulation erhalten bleibt. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine luftdurchlässige Lamellenwand oder planen Sie zusätzlich ein Fenster oder Lüftungsgitter ein. Damit vermeiden Sie Feuchtestau und sorgen für ein angenehmes Klima im Carport.



Wie pflegt man die Seitenverkleidung richtig?

  • Holz: Damit das Material, egal ob ob Fichte, Douglasie oder Leimholz, lange widerstandsfähig bleibt, empfiehlt es sich, Schutzanstriche in bestimmten Intervallen zu erneuern. Kleine Schäden wie Kratzer oder abgeplatzte Stellen lassen sich durch leichtes Anschleifen und erneutes Lasieren unkompliziert beheben. So behalten die Bretter ihre natürliche Optik und sind zuverlässig vor Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung geschützt. Möchten Sie die Oberfläche reinigen, dann sollten Sie auf milde Reinigungsmittel wie Seifenlauge zurückgreifen. 
  • WPC und Kunststoff: Diese Materialien sind besonders pflegeleicht. Eine Reinigung mit Wasser und mildem Reiniger reicht im Alltag völlig aus. Auf scheuernde Mittel sollte man verzichten, da sie die Oberfläche mattieren können. Ein Hochdruckreiniger kann eingesetzt werden, allerdings nur mit ausreichend Abstand und geringer Stärke, damit keine Beschädigungen entstehen.
  • Glas und Acrylglas: Hier ist eine schonende Reinigung entscheidend. Am besten eignet sich ein weiches Tuch in Kombination mit speziellen Glasreinigern. Da Acrylglas empfindlicher ist, sollte man darauf achten, Mikrokratzer zu vermeiden und die Flächen niemals trocken abzuwischen.
  • Metall: Beschichtete Metallflächen lassen sich unkompliziert mit Wasser und einem neutralen Reiniger säubern. Wichtig ist, kleine Beschädigungen oder Kratzer in der Beschichtung zeitnah auszubessern, damit sich kein Rost bildet.
  • Faserzement und HPL-Platten: Diese Varianten sind äußerst pflegearm. Meist genügt ein Abspülen mit Wasser. Bei stärkeren Verschmutzungen helfen milde, nicht scheuernde Reiniger. Ein großer Vorteil dieser Materialien ist ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen, was den Pflegeaufwand sehr gering hält.

Lässt sich eine Seitenverkleidung nachrüsten oder austauschen?

Möchten Sie Ihr Carport nachträglich mit einer Seitenverkleidung ausstatten, ist das in der Regel möglich. Prüfen Sie hierfür, wie Sie Ihre Carportwand fachgerecht an die vorhandenen Konstruktion befestigen können und ob Sie eine Baugenehmigung für die Erweiterung benötigten. Bei der Demontage alter Elemente sollten Unterkonstruktion und Verankerungen kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden. So stellen Sie sicher, dass die neue Verkleidung dauerhaft stabil und wetterfest montiert werden kann.

Welche Systeme ermöglichen eine flexible Nachrüstung?

Gerade bei Carports, die bereits einige Jahre stehen oder deren Nutzung sich im Laufe der Zeit verändert, sind flexible Nachrüstsysteme besonders praktisch. Modulare Stecksysteme aus Kunststoff oder WPC lassen sich wie ein Baukastensystem erweitern oder zurückbauen. Die Paneele werden einfach in vorbereitete Schienen eingeklickt und können jederzeit ausgetauscht werden. Auch Lamellenverkleidungen mit verstellbaren Abständen bieten Spielraum: Wer mehr Licht oder Luftzirkulation wünscht, verändert die Stellung der Lamellen ganz nach Bedarf. Für eine besonders moderne Optik eignen sich Bausätze mit vorkonfektionierten Paneelen und Profilen. Sie sind passgenau gefertigt, leicht zu montieren und lassen sich flexibel um zusätzliche Elemente ergänzen. Eine Kombinationen aus festen und beweglichen Bauteilen, wie einer Schiebetür oder Fensteröffnungen, ist ebenfalls möglich. 

Wie wird eine alte Verkleidung demontiert und ersetzt?

Die Vorgehensweise hängt vom vorhandenen System ab. Bei Konstruktionen mit Schraubverbindungen lösen Sie die Elemente Stück für Stück und nehmen sie vorsichtig ab, um das Grundgerüst nicht zu beschädigen. Stecksysteme lassen sich meist nach oben oder seitlich aus den Schienen ziehen, ein vergleichsweise unkomplizierter Prozess. Nach der Demontage prüft der Profi die Tragstruktur auf Korrosion, Holzfäule oder Risse. Beschädigte Bauteile ersetzen sie direkt, damit die neue Verkleidung eine stabile Basis erhält. Anschließend richten sie die Unterkonstruktion exakt aus und schaffen eine ebene Tragefläche. Auch Dicht- und Anschlussbänder erneuern Fachbetriebe in diesem Schritt, um Feuchtigkeit zuverlässig fernzuhalten. Bei schweren Materialien wie Glas, Metall oder Gabionen arbeiten zwei Personen gleichzeitig, um sowohl die Sicherheit als auch die Unversehrtheit der Bauteile zu gewährleisten.

Was kostet es, einen Carport zu verkleiden?

Die Kosten für die Verkleidung eines Carports sind stark von der gewählten Bauart und dem Material abhängig, wobei günstige Ausführungen zwishen 25 und 40 Euro liegen, aber für Varianten mit hochwertigen Materialien und speziellen Bauelementen kann der Quadratmeterpreis auch auf bis zu 100 Euro steigen. Grundsätzlich lassen sich die Ausgaben in drei Bereiche unterteilen: die reinen Materialkosten, die Kosten für das Zubehör und die Ausgaben für die Montage.

  • Materialkosten: Die Preise für die verschiedenen Verkleidungselemente können sehr unterschiedlich sein, je nachdem ob man sich für Holz, Leimholz, Kunststoff, Metall oder andere Materialien entscheidet.
  • Kosten für Zubehör: Auch die Kosten für das benötigte Zubehör, wie Schrauben, Nieten, Befestigungselemente, Dichtungen oder Beleuchtung, sollten nicht unterschätzt werden.
  • Montagekosten: Wer die Verkleidung nicht selbst montieren kann, muss zusätzlich die Kosten für einen professionellen Handwerker einplanen. Diese können je nach Region und Komplexität des Projekts stark variieren.

Welche Zusatzkosten können entstehen?

  • Anfahrtskosten: Beauftragen Sie einen Fachbetrieb, kommen in der Regel Anfahrtskosten hinzu. Je nach Entfernung und Aufwand können diese variieren. Wer mehrere Angebote einholt, bekommt schnell ein Gefühl für marktübliche Pauschalen.
  • Entsorgungskosten: Bei Fundamentarbeiten, Erdaushub oder überschüssigem Verpackungsmaterial entsteht Abfall, der entsorgt werden muss. Fachfirmen berechnen dafür zusätzliche Gebühren. Wer selbst mit anpackt, spart oft Kosten, sollte aber genügend Container oder Transportmöglichkeiten einplanen.
  • Genehmigungskosten: In vielen Regionen ist für den Bau oder die Veränderung eines Carports eine Genehmigung erforderlich. Die Gebühren variieren von Gemeinde zu Gemeinde. Klären Sie diesen Punkt unbedingt frühzeitig mit der zuständigen Baubehörde und verhindern Sie unerwartete Ausgaben und Verzögerungen.
  • Werkzeugkosten: Wenn Sie als Heimwerker die Verkleidung vom Carport selber bauen möchten, dann brauchen Sie das passende Werkzeug. Fehlen Kreissäge, Akkuschrauber oder spezielle Schneidwerkzeuge, dann entstehen Kosten für Kauf oder Miete. Wer regelmäßig Projekte plant, investiert sinnvollerweise in eine Grundausstattung.
  • Kosten für Zuschnitt und Anpassung: Nicht jedes Element passt millimetergenau. Häufig sind Zuschnitte oder Anpassungen nötig, die Materialverlust verursachen oder spezielles Werkzeug erfordern. Auch dieser Punkt gehört ins Budget, damit die Kalkulation realistisch bleibt.
  • Kosten für Elektroinstallationen: Eine Carportverkleidung eröffnet die Möglichkeit, Beleuchtung oder Steckdosen zu integrieren. Für Kabel, Schalter und die Arbeiten eines Elektrikers steigt der Preis für ein Carport mit Verkleidung. Wer die Elektroinstallation gleich mit einplant, profitiert später von einem durchdachten Gesamtkonzept.

Carport verkleiden: Kosten im Überbick

MaterialPreis pro m² (Material)Materialkosten für 15 m² (2,50 x 6 Meter)Arbeitskosten pro m²Gesamtkosten (Material + Arbeit)
Holz (z. B. Lärche, Leimholz, Douglasie)30 bis 60 Euro450 bis 900 Euro55 bis 65 Euro1.275 bis 1.875 Euro
Metall (Aluminium, Stahl)70 bis 120 Euro1.050 bis 1.800 Euro50 bis 70 Euro1.800 bis 2.850 Euro
Kunststoff (PVC, WPC)40 bis 80 Euro600 bis 1.200 Euro50 bis 65 Euro1.350 bis 2.175 Euro
Glas/Acrylglas90 bis 150 Euro1.350 bis 2.250 Euro50 bis 80 Euro2.100 bis 3.450 Euro
Faserzementplatten50 bis 90 Euro750 bis 1.350 Euro40 bis 60 Euro1.350 bis 2.250 Euro
HPL-Platten80 bis 140 Euro1.200 bis 2.100 Euro50 bis 80 Euro1.950 bis 3.300 Euro
Gabionenwand120 bis 180 Euro1.800 bis 2.700 Euro60 bis 90 Euro2.700 bis 4.050 Euro

Die tatsächlichen Kosten können je nach Region, Hersteller und individuellen Vorstellungen variieren. Für eine verlässliche Kosteneinschätzung lohnt es sich daher, direkt einen Fachbetrieb zu kontaktieren. Nur ein Profi kann Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot erstellen, wobei Sie am besten mehrere Angebote einholen und diese miteinander vergleichen sollten. So finden Sie das fairste Angebote für die Planung und den Bau Ihrer Carportverkleidung. 



Kann man die Seitenverkleidung selbst montieren?

Eine Eigenmontage ist grundsätzlich möglich, insbesondere bei leichten Materialien und modularen Systemen. Voraussetzung sind eine geeignete Unterkonstruktion, passendes Werkzeug und sorgfältiges Arbeiten. Bei schweren Platten, bei Glas oder bei umfangreichen Anpassungen der Konstruktion empfiehlt sich die Unterstützung durch Fachbetriebe. So gewährleisten Sie eine dauerhaft sichere Befestigung und vermeiden Schäden durch Fehlmontage.

Welche Systeme eignen sich für DIY-Montage?

  • Stecksysteme aus Kunststoff oder WPC: leicht, modular, mit klaren Montageanleitungen
  • Holzlatten oder Lamellen: flexibel anpassbar, gut mit Standardwerkzeug zu verarbeiten
  • fertige Bausätze: inklusive Profilen, Schrauben und Abdeckleisten, wodurch die Montage strukturiert und zügig erfolgt

Nur wer über handwerkliches Geschick verfügt, sollte die Carportwand selbst montieren, um kostspielige Fehler zu vermeiden. Überlassen Sie das Projekt einem Fachbetrieb, profitieren Sie von individueller Beratung, finden die passende Lösung für Ihr Carport und erhalten eine fachgerechte Installation nach Maß.



Fazit 

Eine Carportverkleidung erhöht den Schutz vor Wetter und kann je nach Konstruktion auch eine zusätzlichen Stauraum schaffen. Die Materialwahl bestimmt nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch den Pflegeaufwand, die Kosten und die Langlebigkeit. Holz überzeugt durch Natürlichkeit, Metall und HPL durch Robustheit und geringe Pflege, Kunststoff durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Glas durch moderne Transparenz. Achten Sie bei Planung und Ausführung auf baurechtliche Vorgaben, eine ausreichende Statik und eine fachgerechte Montage. So bleibt der Carport dauerhaft stabil, funktional und ansprechend.

Carport Seitenverkleidung: Häufig gestelle Fagen

Gibt es modulare Lösungen oder Komplettbausätze?

Viele Hersteller bieten modulare Systeme und komplette Bausätze für Carportwände an, die zum Beispiel Paneele, Profile und das Montagematerial umfassen. Diese Lösungen sind besonders für eine Nachrüstung geeignet, lassen sich erweitern und bei Bedarf auch wieder zurückbauen.

Kann man Seitenwände auch begrünen, zum Beispiel mit Rankgittern oder Spalieren?

Rankgitter und Spaliere lassen sich gut integrieren und schaffen eine natürliche Optik. Achten Sie auf genügend Abstand zur Verkleidung, damit Luft zirkulieren kann, und wählen Sie geeignete Kletterpflanzen. Das zusätzliche Gewicht sollte statisch berücksichtigt werden. Regelmäßiger Rückschnitt erhält die Form und verhindert Feuchtestau.

Ist es sinnvoll, Carportwände zu dämmen?

In den meisten Fällen ist eine Dämmung der Carportwände nicht notwendig, da ein Carport in erster Linie als offener Unterstand für Fahrzeuge konzipiert ist. Die offene Bauweise sorgt für eine gute Belüftung und verhindert Feuchtigkeitsstau, der bei gedämmten und geschlossenen Konstruktionen schnell problematisch werden kann. Eine Dämmung lohnt sich daher nur in besonderen Fällen, zum Beispiel wenn der Carport gleichzeitig als geschlossener Abstellraum für empfindliche Gegenstände oder als Werkstatt genutzt wird.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.