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Parkett & Holzdielen

Parkett verlegen: Muster, Verlegearten und Preise

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 21. März 2018
Lesedauer: 10 Minuten

Parkett ist im Wohnbereich eine lohnende Alternative zu anderen Bodenbelägen. Es zeichnet sich bei richtiger Versiegelung und Pflege durch eine hohe Langlebigkeit und Robustheit aus. Erfahren Sie hier mehr über Verlegearten und Preise, um Parkett zu verlegen.

Heutzutage finden Sie eine große Auswahl an Parkettarten auf dem Markt. Holzarten und Farbnuancen können nach individuellem Wunsch ausgewählt werden. Außerdem besteht ein großes Warenangebot an Fertigparkett und Massivparkett aus Echtholz. Die teure und höherwertige Variante, um Parkett zu verlegen, besteht aus Massivholz, wie:

  • Stabparkett: schmale Holzbretter,
  • Lamparkett: sehr dünne Holzbretter,
  • Mosaikparkett: kleine, quadratische Holzlamellen oder
  • Tafelparkett: quadratische Holztafeln mit geometrischen Mustern.

Das sogenannte Fertigparkett ist ein Mehrschichtparkett und wird aus zwei bis drei Holzschichten hergestellt. Die sichtbare Deckschicht besteht in der Regel aus mindestens 2,5 mm dickem Vollholz. Es ist mit den darunter liegenden Schichten aus Sperrholz oder Sperrpressplatten verleimt. Wenn Sie Parkett im Wohnraum verlegen möchten, müssen Sie entscheiden, ob es ausschließlich aus Echtholz oder auch aus Ersatzstoffen bestehen soll.

Parkett schwimmend verlegen oder vollflächig verkleben

Wenn Sie Parkett verlegen, müssen Sie sich zunächst entscheiden, ob dies „schwimmend“ oder durch Verkleben erfolgen soll. Bei einer Parkettverlegung durch vollflächiges Verkleben wird der Boden mit Kleber bestrichen. Im Anschluss werden die Parkettbretter aufgelegt und eingedrückt. Hierbei sollten die Parkettelemente bereits vollständig zugeschnitten sein, und nicht erst bearbeitet werden, wenn der Kleber schon beginnt zu trocknen. Das Verleimen einzelner Parkettstäbe untereinander (wie bei der schwimmenden Verlegung) wird daher nicht nötig. Wird Parkett schwimmend verlegt, so werden die einzelnen Parkettbretter nicht mit dem Untergrund verbunden. Der Verbund der Parkettelemente entsteht durch ein Klick-System oder durch eine seitliche Verklebung der einzelnen Parkettelemente mit Weißleim.

ACHTUNG:
Um eine wirklich ebene Oberfläche des Parketts verlegen zu können, sollten Sie die Holzbretter des Parkettbodens 48 Stunden unter den gleichen klimatischen Bedingungen wie bei der Verlegung lagern. So kann sich das Holz an die Raumumgebung anpassen. Aufgrund seiner hygroskopischen Eigenschaften akklimatisiert es sich schließlich mit dem umgebenden Klima und ändert mit Aufnahme der jeweiligen Raumfeuchte auch sein Volumen. So können ungewünschte Fugen- und Rissbildung bzw. Wölbungen im Boden vermieden werden.

Parkett verlegen durch Klick-System

Die Verlegeform durch Klick-Parkett nimmt nicht so viel Zeit und Kosten in Anspruch, wie das Verlegen durch Verkleben, weil die einzelnen Elemente nicht mit dem Boden verklebt werden. Klick-Parkett besteht aus Fertigelementen mit speziell gefrästen Kanten. Nut (Einkerbung) und Feder (Holzvorsprung) greifen ineinander und die entstandene Parkettfläche liegt sozusagen schwimmend, also lose ohne weitere Befestigung, auf dem Boden. Klick-Parkett wird meistens aus Buche oder Eiche verlegt, weil sie gegenüber anderen einheimischen Holzarten über geringere Schwind- und Quelleigenschaften verfügen. Als exotische Alternative kann auch Bambus eingesetzt werden. Das verholzte Grasgewächs weist noch bessere Härteeigenschaften, ein um 40 Prozent geringeres Quellverhalten, gegenüber den einheimischen Hölzern auf. Dazu erhöht die Kieselsäure, die zur Verhärtung des Grasgewächses geführt hat, die Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien. Nachdem Sie sich entscheiden haben, auf welche Weise Sie Ihr Parkett verlegen lassen möchten, können Sie auch entscheiden, welches Muster der Boden aufweisen soll.

Parkett mit Muster verlegen

Ein Muster bei der Parkettverlegung einzuhalten ist mit am schwierigsten, weil es einiges an Planungs- und Vorstellungsvermögen braucht. Bevor das Parkett verlegt wird, muss ein Plan angelegt werden, der das Muster im Raum zeigt und die Richtung der Verlegung festlegt. Die Übergänge an den Türen und die Aussparungen für Heizungsrohre müssen dabei ebenso eingeplant werden. Wählbare Muster sind zum Beispiel Fischgrat, Englischer Verband, Altdeutscher Verband oder Burgunder Verband. Ist das Muster nicht gut gewählt, wirkt der Raum klein oder ungemütlich. Nachdem das Parkett verlegt wurde, lässt es sich nicht mehr verändern.

UNSER TIPP:
Beachten Sie auch, dass die einzelnen Parkettbretter mit gleichen Fugenabständen zu den Außenbegrenzungen verlegt werden müssen. Sie sollten zur Wand hin Abstände von 10 bis 15 mm aufweisen, weil das Holz „arbeitet“, sich also ausdehnt und zusammenzieht. Ohne diese sogenannten Dehnungsfugen an den Außenbegrenzungen, die nach der Verlegung durch Sockelleisten abgedeckt werden können, stünde der Boden unter Spannung und könnte im schlimmsten Fall brechen. Da es beim Verlegen der einzelnen Parkettbretter schwierig ist, die Richtung zu halten und im Lot zu bleiben, empfiehlt es sich für diese Arbeiten einen professionellen Parkettleger zu engagieren. Er überprüft die Ausrichtung der schon verlegten Parkettstäbe immer wieder mit einer Richtlatte und einer Richtschnur.

Fußbodenheizung unter dem Parkett verlegen

Nicht jedes Parkett ist zur Verlegung mit einer Fußbodenheizung geeignet. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Holzarten mit einem hohen Schwind- und Quellverhalten nicht zu empfehlen sind, um darunter eine Fußbodenheizung zu betreiben, wie zum Beispiel Ahorn. Um ein Parkett mit Fußbodenheizung zu verlegen, eignen sich härtere Holzarten, wie Eiche. Manche Parkettböden sollen später mit Lack versiegelt werden, um es vor Gebrauchsspuren zu schützen. Da das Holz mit einer Heizung im Boden aber stärker arbeitet und die Lackschicht dadurch leicht reißen würde, ist davon dringend abzuraten. Besser ist es, den Parkettboden zu ölen. Auch auf eine Trittschalldämmung und eine schwimmende Verlegung muss aufgrund der Wärmeeffizienz verzichtet werden. Das Parkett mit einer Fußbodenheizung sollte besser vollflächig verklebt werden, damit sich keine Luftpolster unter dem Boden bilden können. Die Luftpolster würden nur die Heizung vom Raum isolieren. Die Heizenergie ginge so verloren, noch bevor sie in den Raum gelangen könnte.

Zum Abschleifen: Parkett mit Nutzschicht verlegen

Jedes Parkett zeigt nach einigen Jahren des Gebrauchs Abnutzungserscheinungen: Dellen, Kratzer oder Laufwege zeichnen sich auf dem Boden ab. Diese Spuren lassen sich durch Abschleifen entfernen. Wie oft das Abschleifen möglich ist, hängt von der Dicke des Parketts ab. Bei jedem Schleifen wird eine etwa 0,5 mm dicke Holzschicht abgetragen. Deshalb ist es zu empfehlen, Parkett mit einer Nutzschicht zu verlegen, die mindestens 3 mm beträgt. Je dicker das Holz ist, desto öfter kann das Parkett abgeschliffen werden. Auch aus diesem Grund lohnt es sich, in ein Echtholz-Parkett zu investieren. Laminat kann nämlich nicht abgeschliffen werden.

Um ein ebenmäßiges Abschleifen zu ermöglichen, muss das Schleifgerät ruhig und gleichmäßig über die Oberfläche geführt werden. Es muss immer darauf geachtet werden, dem Parkettverlauf zu folgen und die Übergänge von Brett zu Brett dadurch möglichst unsichtbar zu halten. Da ein genaues Abschleifen schwierig umzusetzen ist, sollten Sie davon absehen, es selbst durchzuführen. Eine ungeübte Hand kann das Parkett leicht „Wundschleifen“, was Unebenheiten im Parkett eher noch verstärken würde, als sie auszugleichen. Lassen Sie Ihr Parkett deshalb professionell abschleifen und die Kosten für das Abschleifen berechnen. Sie belaufen sich in der Regel pro Quadratmeter auf 25 bis 40 Euro. Ein spezialisierter Schreiner hat nicht nur die Erfahrung, sondern auch alle nötigen Werkzeuge, wie beispielsweise eine Parkettschleifmaschine. Neben der Walzenschleifmaschine für eine gerade Laufbahn wird eine Randlaufmaschine, um das Parkett in den Ecken abzuschleifen. Außerdem muss die richtige Körnung gewählt werden. Zuerst wird der Parkettboden mit einer groben Körnung (40/60 Korn) bearbeitet, um die Abnutzungsstellen und die Lackschicht restlos zu entfernen. Danach folgen immer feinere Schliffe, mit einer 80iger bis 220iger Körnung.

ACHTUNG:
Bei einem fest verklebten Parkett dauert das Trocknen mindestens einen Tag. Erst dann kann der Boden geschliffen und die Oberfläche behandelt werden.

Erst Parkett verlegen und dann versiegeln

Nachdem das Parkett verlegt, gereinigt beziehungsweise abgeschliffen wurde, sollte es mit einem Lack oder Öl versiegelt werden. Die beiden Methoden sind gleichermaßen zur Versiegelung geeignet. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrem Erscheinungsbild für das Parkett. Mit einer Versiegelung aus Lack bleibt das Holz in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten. Wenn Sie das Parkett hingegen ölen lassen, tritt die Maserung des Holzes hervor und es erscheint in einem dunkleren Ton. Aber Vorsicht: Lackiertes Parkett mit einer neuen Schicht zu versiegeln, ohne es vorher abzuschleifen, sollte grundsätzlich vermieden werden. Der Lack würde auf der alten Schicht vorhandene Schäden noch weiter hervorheben, weil er keine Schadstellen auffüllt, sondern sie nur abdeckt. Und wenn ein Parkettboden erst einmal mit Öl versiegelt ist, wird er ein Ölboden bleiben. Ist die erste Schicht hingegen Lack, können Sie das Parkett abschleifen und einen Ölboden daraus machen. Das hat damit zu tun, das Lack eine separate Schicht auf dem Boden bildet und sich nur auf der obersten Holzschicht verfestigt, während Öl tief in die Poren des Holzes eindringt und ihn versiegelt. Dieser Effekt hätte zur Folge, dass der Lack auf einem Ölboden keinen Halt finden könnte.

Parkettreinigung und -pflege

Nachdem Sie das Parkett verlegt und versiegelt haben, bedarf es einer regelmäßigen Reinigung und Pflege. Für den Parkettboden ist eine trockene Reinigung am besten geeignet, um es nicht zu beschädigen. Dafür nehmen Sie beispielsweise einen Baumwollmopp oder einem Staubsauger mit Bürstenaufsatz zur Hand. Mittelschwere Verschmutzungen können Sie mit ein wenig lauwarmes Wasser und einem Spritzer Essigreiniger behandeln. Scharfe Reiniger sollten Sie hingegen nicht anwenden, weil sie die Versiegelung angreifen. Bei der Reinigung muss außerdem darauf geachtet werden, dass kein stehendes Wasser zurückbleibt, wodurch die Holzoberfläche aufquellen und sich die Parkettbretter nachhaltig verziehen könnten.

Ist der Boden gereinigt, kann mit der eigentlichen Parkettpflege begonnen werden. Ist das Parkett lackiert, sollten nur vom Hersteller empfohlene Mittel zur Pflege, wie Polituren und Emulsionen, eingesetzt werden, damit die Lackierung dauerhaft erhalten bleibt. Darüber hinaus bewirken die meisten Pflegemittel eine Auffüllung von Fugen und Risse, die durch Quellen und Schwinden des Holzes entstehen. Mit der Pflegebehandlung wird verhindert, dass Feuchtigkeit dauerhaft in den Parkettboden eindringen kann. Weil die Pflegeöle mit der Zeit durch die Reinigungen und Nutzung abgetragen werden, braucht auch geöltes Parkett eine regelmäßige Erneuerung der Schutzschicht.

Kosten, um ein Parkett zu verlegen

Verglichen mit anderen Bodenbelägen wie Linoleum, kann eine Parkettverlegung teuer sein. Abhängig vom verwendeten Holz liegen die Quadratmeterpreise zwischen 80 und 150 Euro.Auch die Verlegeart, schwimmend oder verklebt, wirkt sich auf die Gesamtkosten aus. Letzteres ist die hochwertigere und teurere Variante. Soll dazu ein bestimmtes Muster gelegt werden, können die Quadratmeterpreise noch etwas höher ausfallen. Hinzu zu rechnen sind ebenfalls Materialkosten für Folien, Sockelleisten, Türschienen und den eventuell benötigten Kleber. Um ein Parkett verlegen zu lassen, können demnach ganz unterschiedliche Kosten entstehen.

Fazit

Parkett zeichnet sich bei richtiger Versiegelung und Pflege durch seine Robustheit aus. Die Kosten, um Parkett zu verlegen, ergeben sich vor allem aus der gewählten Holzart, Fertigparkett oder Massivparkett, den Kosten für den Parkettleger und der Verlegeart. Parkett kann mit dem Untergrund fest verklebt oder schwimmend verlegt werden. Der höhere Anschaffungspreis gegenüber unechten Materialien, wie Laminat, gleicht sich durch die hohe Langlebigkeit aus.

Über unsere*n Autor*in
Tischler-Schreiner.org Team
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