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Parkett & Holzdielen

Die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Parkettböden

Tischler-Schreiner.org Team
Verfasst von Tischler-Schreiner.org Team
Zuletzt aktualisiert: 12. November 2019
Lesedauer: 8 Minuten

Massiv- oder Fertigparkett? Wie wird dieses verlegt und mit welchen Vor- oder Nachteilen hat man entsprechend zu rechnen? Welches Holz soll den Wohnraum zieren und wie lassen sich die Dielen pflegen? Beim Kauf des hochwertigen Fußbodenbelags stellen sich Ihnen sicherlich viele Fragen. Auf Tischler-Schreiner.org finden Sie Antworten!

Neben Laminat ist das Parkett einer der beliebtesten Fußbodenbeläge. Da der geneigte Naturfreund hier auf einer Echtholzschicht läuft, ist das klassische Holzparkett auch in einer entsprechend höheren Preisschicht anzutreffen, wartet dafür aber auch mit vielen Vorteilen auf: Es ist pflegeleichter als die meisten Böden, raumklima-regulierend, standfest und heutzutage leicht zu verlegen. Der Interessierte steht dabei vor einer riesigen Auswahl. Fertigungsarten und Verlegmöglichkeiten sind divers und müssen mit den jeweiligen Nutzungsanforderungen und Unterbodenvoraussetzungen abgepasst werden. Schließlich findet sich auf dem Markt eine Auswahl unterschiedlichster Hölzer, welche mit jeweiligen Dekoren, Maserungen und Eignungsbereichen auftrumpfen. Einen Überblick erhalten Sie im Folgenden, Details zu einzelnen Parkettarten und -hölzern finden Sie in den weiteren Artikeln der Reihe.

UNSER TIPP:
Sie möchten sich weiterführend über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Parkettböden beraten lassen, einen anschaulichen Überblick über die jeweiligen Fertigungsvarianten erhalten oder sogar Ihren Parkettboden professionell verlegen lassen? In diesem Falle empfehlen wir Ihnen, sich über unser Online-Formular mit geeigneten Tischlereien oder Schreinereien in Ihrer Region in Verbindung zu setzen.

Parkettarten und deren Vor- und Nachteile

Grundsätzlich haben Sie bei Parkettböden die Wahl zwischen Massivholz- und Mehrschichtenparkett – das wohl größte Qualitäts- und Unterscheidungsmerkmal, auf das Sie auf im Fachhandel treffen werden. Echtes Massivholzparkett ist aus einem Stück Holz gefertigt – Luxus im Fußbodenbereich, entsprechend teuer, dafür aber Jahrzehnte lang haltbar, da das Holz problemlos mehrere Male abgeschliffen werden kann.

Mehrschichtenparkett besteht aus einer Mittellage aus Echtholz oder Holzwerkstoffen wie Span- oder Sperrholz. Unter diese Mittellage wird die Diele des Fertigparketts mit einem Gegenzug aus Starkfurnier verklebt, welches verhindern soll, dass sich das Parkett verbiegt oder wölbt. Wichtigster Bestandteil ist die oberste Schicht, die sogenannte Decklage, welche aus einer 2,5 bis 3,5 Millimeter dicken Echtholzschicht besteht. Im Gegensatz zum Laminat, bei dem die oberste Schicht lediglich aus einem Druckerzeugnis besteht, steht also der Besitzer des auch gemeinhin als Fertigparkett bezeichneten Mehrschichtenparketts auch hier auf echtem Holz.

Vorteilhaft ist dabei sicherlich die Kostenersparnis: das geschichtete Parkett ist nicht selten nur halb so teuer wie jenes aus massivem Holz. Weiterhin bieten viele Parketthersteller mittlerweile praktische Verlegmöglichkeiten mit Fertigparkett. Im Gegensatz zu Massivholzstäben muss dieses oft nicht schlüssig mit dem Untergrund verklebt oder vernagelt, sondern kann mit speziellen Klicksystemen schwimmend auf dem Boden verlegt werden.

ACHTUNG:
Auch bei schwimmend verlegtem Parkett sollte unbedingt eine Dehnungsfuge eingeplant werden, welche Maßänderungen des Holzbodens zur Wand oder bodenverschraubten Körpern toleriert. Bei Feuchtigkeitsdifferenzen im Holz wird so einer Wölbung des Bodens vorgebeugt. Auch sollte eine Trittschalldämmung berücksichtigt werden, da das schwimmend verlegte Parkett mit jedem Schritt regelrecht auf den Unterboden „aufschlägt“, so zum einen mechanisch sehr belastet, zum anderen auch vergleichsweise lautstark wird.

Nachteilig zu werten ist also die Haltbarkeit eines schwimmend verlegten Mehrschicht-Parkettbodens. Auch die eigentliche Stärke des Parkettbodens – das ausbessernde Schleifen der obersten Schicht – kommt hier nur bei dickeren Echtholzschichten zum Tragen. Zumeist ist dies auch nur höchstens zwei Mal möglich, da die Nutzfläche andernfalls komplett abgetragen würde.

Parkettböden aus Massivholz

Das aus massivholz bestehende Parkett wird in mehreren Ausführungen angeboten. Klassischerweise werden die Massivdielen roh verlegt und vor Ort mit Schleifmaschinen und Lack oberflächlich behandelt. Neben mittlerweile auch erhältlichen Ausführungen als Fertigparkett, bei dem besagte Behandlung entfällt, wird das Massivparkett in folgenden Varianten vertrieben, welche sich wiederum preislich voneinander abheben:

  • Durch seine extravaganten Dekore wie Würfelmuster oder dem „englischen Verband“ hebt sich das Mosaikparkett von anderen Holzböden ab. Dieses besteht nicht etwa aus länglichen Dielen sondern aus einem quadratischen Verbund mehrerer kleiner Einzellamellen. Die kompakte Konstruktion macht dieses Massivholzparkett sehr strapazierfähig. Als vorteilhaft erweist sich weiterhin die niedrige Aufbauhöhe von kaum mehr als einem Zentimeter, weshalb vor allem Fußbodenheizungs-Liebhaber von dem großen Wärmedurchgang profitieren.
  • Das Hochkantlamellenparkett gilt als sogenanntes Restprodukt der Mosaikparkette. Wie der Name schon andeutet, werden die Holzlamellen hier hochkant verklebt und bilden somit eine noch robustere Bodenkonstruktion. Aus diesem Grunde wird dieser Holzverbund oft im gewerblichen Bereich, etwa in Kindergärten, Schulen Produktionshäusern, verlegt und trägt daher auch den Beinamen Industrieparkett.

Die Preisspanne ist hier sehr weit gefasst und, besonders beim Massivparkett, auch von Montageaufwand und Behandlung des Holzes abhängig. Doch auch Nachfrage und Trend bestimmen den Kaufpreis. Hochkantlamellenparkette sind optisch sehr divers und auch eigentliche Mängel wie Astlöcher oder Verfärbungen werden hier verarbeitet. Somit ist dieser Holzverbund günstiger in der Produktion, da hier weniger Ausschuss in Kauf genommen werden muss – trotzdem müssten Sie für das Industrieparkett in den meisten Fällen mehr bezahlen als für ein eigentliches Mosaikparkett. Letztlich hängt der Kostenfaktor stark vom bevorzugten Holz selbst ab und beläuft sich beim massiven Parkett sowieso auf eine höhere Preisklasse. Interessieren Sie sich für günstige Parkett-Ausführungen, so können Sie sich hier informieren.

Das Parkettholz

Was macht den Look des Parketts von Grund auf aus? Natürlich das Holz selber. Wie üblich bietet sich Ihnen dabei eine exorbitante Auswahl, aus der wir Ihnen einige Holzarten zusammenfassend präsentieren möchten. Nicht nur die charakteristischen Maserungen sind hier für den jeweils persönlichen Geschmack ausschlaggebend – besonders bei Massivholzböden hat die richtige Holzauswahl enorme Auswirkungen auf die Standfestigkeit und Haltbarkeit.

  • Aufgrund seiner ausgeprägten Astbildung ist die Eiche zwar klassischer, aber auch markanter und moderner Parkettwerkstoff. Geräuchert oder lackiert ist diese natürlich auch in dunkleren Farbtönen erhältlich. Sie ist sehr pflegeleicht, beständig und sehr resistent gegen Ausdehnungen, womit sich der Parkettboden aus Eiche besonders bei Fußbodenheizungen als vorteilhaft erweist. Preislich findet sich das Eichenholz eher im unteren Mittelfeld.
  • Das harmonisch-helle, fein gemaserte, manchmal auch rötlich gefärbte Parkett aus Buche ist sehr hart und resistent gegen Abrieb. Abzüge müssen Sie dagegen bei Witterungsbeständigkeit und Stehvermögen (also Beständigkeit bei Feuchtigkeit) in Kauf nehmen. Auf Grund ihrer regionalen Verfügbarkeit zählt die Buche zusammen mit der Eiche zu den preiswerteren Parketthölzern.
  • Die gleichmäßige, feinporige Oberfläche des Ahorns kommt in unterschiedlichsten Färbungen daher. Amerikanisches und Kanadisches Ahorn ist gelbilch-braun und deutlich dunkler als Europäisches Holz. Doch auch hier ist eine fast rötliche Färbung möglich. Parkettfußböden aus Ahorn sind dichtebedingt relativ resistent gegen Abrieb, jedoch ebenso wie Böden aus Buchenholz nicht sehr witterungsbeständig.
  • Nussbaumholz bezieht sich in der Regel auf den heimischen Walnussbaum und ist optisch ebenfalls sehr vielseitig – meist handelt es sich um einen elegant-dunklen Ton. Der Parkettboden aus Nussbaumholz ist sehr strapazierfähig und weist, ebenso wie Buche, eine hohe Dimensionsstabilität auf. Auch hier haben Sie eine geringe Witterungsbeständigkeit zu erwarten, während der Preis aufgrund der geringen Verfügbarkeit des nordischen Holzes durchaus einer gehobenen Klasse angehört.
  • Mit Bambusholz bietet sich Ihnen ein exotischer Werkstoff für Ihren Parkettboden. Streng genommen ist Bambus kein Holz, sondern eine Grasart, und bietet somit eine besonders nachhaltige Alternative für heimische Hölzer. Geernteter Bambus wächst stetig nach und ist im Produktionsablauf sehr umweltfreundlich. Weiterhin sorgt ein spezieller Komprimierungsvorgang dafür, das Bambusholz eines der strapazierfähigsten Hölzer für Parkettboden darstellt. Das Holz „arbeitet“ sehr wenig und ist somit sehr dimensionsstabil und auch witterungsbeständig. Unbehandelt ist auch das Bambus-Parket in einem hellen, freundlichen Ton gehalten, lässt sich jedoch natürlich weiterführend mit Lackierungen anpassen.

Neben den klassischen Holzfußböden könnte Sie auch das alternative Parkett aus Linoleum oder Kork interessieren. Besonders Letzterer bietet eine ökologisch wertvolle Alternative, ist robust und strapazierfähig und für alle Böden mit normaler bis starker Beanspruchung geeignet. Korkparkett ist fußwarm, trittschalldämmend und federt beim Laufen besonders gut ab, was sich für die Gelenke als vorteilhaft erweist. Sowohl Linoleum- als auch Korkparkett sind sehr pflegeleicht und in unterschiedlichsten Dekoren erhältlich.

Fazit

Parkettböden sind in der Regel sehr hochwertig und einer entsprechend gehobenen Preisklasse angehörig. Massivholzparkettböden sind lange haltbar, da sie im Falle von Beschädigungen unzählige Male abgeschliffen und ausgebessert werden können. Mehrschichtenparkett hingegen weist lediglich in seiner Decklage eine etwa drei Zentimeter dicke Schicht aus Edelholz auf – ist somit weniger strapazierfähig, jedoch günstiger in der Anschaffung. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Parkettfertigungen sollten vom Käufer abgewogen werden – zumal sich ihm eine breite Palette an Holzarten bietet.

Über unsere*n Autor*in
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